Cover-Bild NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783732560615
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2018

Wahrheit und Fiktion - ein Experiment

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Ich hatte bisher noch kein Buch des Autors gelesen, aber der Klappentext klang für mich so interessant, daß ich dieses 800-Seiten-Werk unbedingt lesen wollte. Die Geschichte zeichnet sich dadurch aus, ...

Ich hatte bisher noch kein Buch des Autors gelesen, aber der Klappentext klang für mich so interessant, daß ich dieses 800-Seiten-Werk unbedingt lesen wollte. Die Geschichte zeichnet sich dadurch aus, daß der Autor die historischen Vorkommnisse mit fiktiven Fakten ausgestaltet hat. Und ich gestehe offen, auf den ersten 50 Seiten konnte ich nicht gleich eintauchen in die Story, es dauerte einige Zeit bis es mich gepackt hat. Bewegend und schwierig zu lesen war für mich beispielsweise das Auftauchen von Anne Frank und den Geschwistern Scholl. Da Andreas Eschbach eine alte Schreibweise gewählt hat, wurde dem Leser immer wieder klar vor Augen geführt, daß wir uns nicht in der Gegenwart, sondern in der Vergangenheit befinden. Erwähnenswert finde ich, daß die Abschaffung des Bargeldes schon stattgefunden hatte.

Es beginnt in Weimar 1942. Hauptfiguren sind die Programmstrickerin Helene Bodenkamp und ihr Chef, der Analyst Eugen Lettke, die im NSA arbeiten - für mich GUT und BÖSE. Helene macht im Laufe der Zeit eine beachtliche Entwicklung durch. Von der naiven Programmiererin wird sie zur Geliebten eines Deserteurs, kämpft für ihre Liebe und versucht ihn zu retten. Eugen Lettke hingegen war mir bereits von Anfang an wegen seiner absolute Treue zum System und seines Rachefeldzuges unsympathisch und das hat sich auch bis zum Ende nicht geändert.

Ein Roman, der seine Leser zum Nachdenken und zur Frage aufrütteln sollte – Was gebe ich von mir im großen www. preis? Vor allem was weiß das www. ohnehin schon von uns aufgrund unserer Kartenzahlungen, Buchungen, Bewertungen – abgesehen von Facebook, Instagram & Co.

Ein Buch und Experiment, das mir bestimmt noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 22.11.2018

starkes Thema, aber in der Umsetzung zu wenig originell

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Das Cover von Andreas Eschbachs neuem Roman „NSA“ ist auffallend und wirkt provozierend mit einem leichten Augenzwinkern, das verspricht einen spannenden Thriller à la Eschbach mit originellen Thesen. ...

Das Cover von Andreas Eschbachs neuem Roman „NSA“ ist auffallend und wirkt provozierend mit einem leichten Augenzwinkern, das verspricht einen spannenden Thriller à la Eschbach mit originellen Thesen. Doch im Verlauf der Lektüre wuchs meine Verwunderung. Das soll alles sein? Eine derart platte Geschichte mit klischeehaften Charakteren? Aus diesem vielversprechenden Thema hätte ich mir bei Eschbach eine deutlich originellere und phantasievollere Entwicklung erwartet.
Die Idee ist spannend; Eschbach malt aus, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn bereits zur Zeit des Nationalsozialismus die Computertechnologie weiter entwickelt gewesen wäre ähnlich wie heute mit mobilen Telefonen, Internet und Emails, was eine totale Überwachung ermöglicht hätte. Im Mittelpunkt seiner Vision stehen die Programmstrickerin Helene Bodenkamp und der Analyst Eugen Lettke. Beide sind eher unpolitische Personen, für die Ideologien des Nationalsozialismus nicht unbedingt empfänglich, lehnen sich aber auch nicht dagegen auf. Beide landen aus ganz unterschiedlichen Intentionen beim NSA, dem Nationalen Sicherheits-Amt. Helene entwickelt Programme zur Überwachung der Bürger des Reichs, ohne sich groß Gedanken über deren Funktion zu machen. Erst als ihre große Liebe aufgrund seiner Fahnenflucht untertauchen muss, wird ihr die Gefahr bewusst, die von den Programmen ausgeht. Sie versucht, ihre Kenntnisse zu nutzen, um ihren Geliebten zu schützen, während sie gleichzeitig von ihrem Vorgesetzten Lettke genötigt wird, ihm dabei zu helfen, das System für seine eigennützigen Zwecke zu missbrauchen, so dass sie sich immer wieder in Gefahr begibt, indem sie das Regime hintergeht.
Das Buch ist atmosphärisch verfasst, die sprachliche Terminologie an die Zeit angepasst. So ist von Komputern die Rede, dem Weltnetz, Elektrobriefen oder dem Volkstelefon. Amüsant ist die Idee, das Programmieren mit Hausarbeitstätigkeiten wie Backen und Stricken zu vergleichen mit der Konsequenz, dass das „Programmstricken“ reine Frauenarbeit ist und für Männer unwürdig, die für die Technik und die Auswertungen zuständig sind. Helene beweist, wie engstirnig diese Einschätzung ist, steckt sie mit ihrer Intelligenz und ihrem analytischen Denken doch einige in die Tasche.
Nach einem spannenden ersten Kapitel mit einem vielversprechenden Einblick in die Arbeit des NSA und einer dramatischen Entwicklung kommt es zu einem harten Bruch in der Spannungskurve. Sehr langatmig wird über die Kindheit und persönliche Entwicklung von Helene und Eugen Lettke berichtet, hier hätte Straffung gutgetan. Mich hat es enttäuscht, dass Eschbach wenig eigene Visionen entwickelt, sondern nur historische Begebenheiten etwas anders ablaufen lässt unter Zuhilfenahme der Computertechnik. Hätte nicht auch der Widerstand die technischen Möglichkeiten viel mehr ausnutzen müssen? Wo sind die Hacker, die doch gerade unter diesem Regime jedes Schlupfloch hätten nutzen müssen? Wie von Eschbach gewohnt wirkt das Buch gut recherchiert, es gibt viele interessante technische Einblicke und Hintergrundinformationen, aber erst gegen Ende des Buches wird die ganze Brisanz der Entwicklungen greifbar. Ich hätte mir mehr Kapitel gewünscht wie im etwa letzten Viertel des Buchs.
Besonders eingeprägt hat sich mir folgender Ausspruch: „Ja, schon seltsam. Je mehr Informationsquellen wir haben, desto weniger wissen wir.“

Veröffentlicht am 21.12.2023

Interessantes Gedankenspiel

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Dies war mein erstes Buch des Autors und auch wenn die Bewertung jetzt nicht bedingt dafür spricht, wird es sicher nicht das letzte gewesen. Die Thematik hier war auch schlicht sehr speziell.
Der Stil ...

Dies war mein erstes Buch des Autors und auch wenn die Bewertung jetzt nicht bedingt dafür spricht, wird es sicher nicht das letzte gewesen. Die Thematik hier war auch schlicht sehr speziell.
Der Stil des Autors hat mir gut gefallen und immer eine kontinuierliche Spannung erzeugt, sodass man wissen wollte, wie es weitergehen wird. Auch die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man die Seiten relativ flott weghören kann. Erzählt wird die Geschichte hier aus der Sicht von Helene, zwischendurch einzelne Passagen von Lettke.
Und da wären wir bei einem Knackpunkt des Hörbuchs ... es handelte sich um eine gekürzte Version. Worin die Kürzung bestand, wusste ich erst, als ich andere Rezensionen gelesen habe - hier wird die Erzählersicht von Eugen Lettke einfach völlig außen vorgelassen. Mit 3 Ausnahmen (die nicht mal gesondert gekennzeichnet sind und einfach komisch mitten drin sind) wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Helene erzählt. Die meiste Zeit stört das auch nicht, aber als zu den Entwicklungen am Ende geht, hat man schon den Eindruck, dass was fehlt und eine Menge Fragen offen bleiben, die Lettkes Sicht vielleicht beantworten könnte.
Die Handlung selbst beschreibt sehr gut den Lebensweg von Helene. Anfangs fand ich es durchaus interessant zu lesen, wie sich die Technik entwickelt und Helene ins NSA kommt und welche Aufträge sie dort hat. Mit der Zeit wirkte es aber doch ein wenig eintönig und kam auch nicht so richtig voran.
Die Entwicklungen der Technik fand ich sehr spannend, aber auf der anderen Seite auch echt gruselig. Gerade wenn man bedenkt, wie sich die aktuelle Technik entwickelt, ist das hier doch ein Schreckensszenario, was ich nicht unbedingt haben wöllte. Auch wenn man sicher ist, dass es einiges bereits gibt.
Im letzten Drittel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und ich fand die Entscheidungen, die Helene getroffen hat, sehr interessant. Überraschende Wendungen inklusive, da man ja nie wusste, wer wo seine Finger noch im Spiel hat. Gewusst hätte ich gerne, wie es mit dem NSA weitergegangen ist - das wird bei Helene nicht mehr thematisiert. Ob ich wüsste, wenn die Sicht von Lettke dabei gewesen wäre, weiß ich nicht. Aber gerade zum Ende hin hatte man das Gefühl, dass einfach zentrale wichtige Wendungen in den Ereignissen fehlten.
Das Ende des Buches hat noch eine Weile nachgewirkt und ich fand ich es auch absolut grausam und unnötig. Dafür hätte man echt was anderes wählen können, das war für mich einfach zu viel des Guten (oder Schlechten). Tatsächlich sind für mich auch noch einige Fragen offen geblieben ... was vielleicht/wahrscheinlich an der fehlenden Sicht Lettkes liegt. Sehr ungünstig gemacht, da einfach eine komplette Sicht zu streichen.

Mein Fazit
Rein objektiv betrachtet war die Geschichte ein sehr spannendes Gedankenspiel und man sollte froh sein, dass es so nicht gekommen ist. Die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man gut durch die Handlung kommt. Helenes Weg war durchaus spannend, wenn er manchmal auch ein wenig eintönig wirkte. Das Ende empfand ich als zu drüber und mir sich zu viele Fragen offen geblieben. Was eventuell auch daran liegen kann, dass durch das gekürzte Hörbuch einfach eine komplette Erzählweise (Eugen Lettke) gestrichen wird. Sehr ungünstig gemacht.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Wie Computer den 2. Weltkrieg beeinflussen (könnten)...

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Uff... das ist das erste Wort, was mir nach dem Beenden dieses Buches in den Sinn kommt - UFF.
Nach 800 Seiten kann man das zu Recht auch mal tun, aber auch sonst hat mir das Buch ziemlich zu schaffen ...

Uff... das ist das erste Wort, was mir nach dem Beenden dieses Buches in den Sinn kommt - UFF.
Nach 800 Seiten kann man das zu Recht auch mal tun, aber auch sonst hat mir das Buch ziemlich zu schaffen gemacht.
Wir starten kurz vor dem 2. Weltkrieg, Hitler ist an der Macht - aber es gibt bereits "Komputer" und (mobile) "Telephone", welche das Geschehen äußerst nachhaltig beeinflussen.
Erzählt wird das ganze von zwei Protagonisten - Helene, Programmstrickerin und Eugen, Analyst - beide tätig im NSA, dem nationalen Sicherheitsamt.
Die beiden lernt man im Laufe der Zeit auch verhältnismäßig gut kennen, da der Autor umfangreichen Einblick in deren Gedankenwelt gewährt.
So weit, so gut - klingt ja eigentlich ganz spannend...
Auf die letzten ca. 25% mag das durchaus zutreffen, das letzte Viertel war echt spannend und temporeich mit einigen plötzlichen Wendungen, die man so vielleicht nicht erwartet hat.
Wenn das ganze Buch so gewesen wäre - 5 Sterne, ohne jede Diskussion.
Leider aber war der Weg dorthin sehr steinig, langatmig, teils schon fast langweilig und unnötig wortreich aufgeplustert - 2 Sterne, das höchste der Gefühle.
Ich habe mich eigentlich nur durchgekämpft, weil das Buch so viele gute Bewertungen hat.
Insgesamt also 3 Sterne für gute Protagonisten, ein eigentlich spannendes Thema, aber etwas zuviel "palavert" - schade eigentlich...

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Veröffentlicht am 23.01.2019

Von der Grundidee gut, aber die Umsetzung fand ich enttäuschend.

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Das schwarze Telefon klingelte zum achten Mal an diesem Morgen.
Die Männer, die rings um den Schreibtisch saßen und warteten, wechselten angespannte Blicke. Schließlich nickten sie dem zu, der direkt vor ...

Das schwarze Telefon klingelte zum achten Mal an diesem Morgen.
Die Männer, die rings um den Schreibtisch saßen und warteten, wechselten angespannte Blicke. Schließlich nickten sie dem zu, der direkt vor dem Apparat saß, dem Jüngsten in der Runde, der hellbraune Locken hatte und Sommersprossen.
Der nahm ab. „Nationales Sicherheits-Amt, Engelbrecht am Apparat. Sie wünschen?“

Eckdaten
eBook
625 Seiten
Bastei Entertainment Verlag
Roman
2018
ISBN: 978-3-7325-6061-5

Cover
Es erinnert mich irgendwie an Harry Potter. XD

Inhalt
Wissen ist Macht – und so etwas wie unwichtige Daten gibt es nicht!
Weimar 1941/42
Die Programmstrickerin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger im Dritten Reich überwacht werden können. Erst als die große Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, beginnt sie sich aufzulehnen. Dabei muss sie auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke nutzt. Er will sich für die Schmach rächen, die er in seiner Jugend erleiden musste, und überschreitet dabei zunehmend jede Grenze…
Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien – und deren totale Überwachung? Andreas Eschenbach erzählt die Geschichte von Menschen in einer Welt, in der jeder gläsern ist und manipuliert werden kann. Und eröffnet uns damit einen ganz neuen Blick auf hochaktuelle Themen wie Datensammlung / -Auswertung, Propaganda, Fake News, Manipulation und Fremdenhass.

Autor
Andreas Eschenbach, geboren am 15.03.1959 in Ulm, ist verheiratet, hat einen Sohn und schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Er studierte in Stuttgart Lust- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Softwareentwickler. Von 1993 bis 1996 war er geschäftsführender Gesellschafter einer EDV-Beratungsfirma.
Als Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung „für schriftstellerisch hoch begabten Nachwuchs“ schrieb er seinen ersten Roman „Die Haarteppichknüpfer“, der 1995 erschien und für den er 1996 den „Literaturpreis des Science-Fiction-Clubs Deutschlands“ erhielt. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller „Das Jesus-Video“ (1998), der im Jahr 1999 drei literarische Preise gewann und zum Taschenbuchbestseller wurde. ProSieben verfilmte den Roman, der erstmal im Dezember 2002 ausgestrahlt wurde und Rekordeinschaltquoten bescherte. Mit „Billion Dollar“, „Der Nobelpreis“ und zuletzt „Ausgebrannt“ stieg er endgültig in die Riege der deutschen Top-Thriller-Autoren auf. Nach über 25 Jahren in Stuttgart lebt Andreas Eschenbach mit seiner Familie jetzt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.

Meinung
Ich kenne den Autor gar nicht, aber der Klappentext klingt interessant. Von der Idee her klingt es erstmal total gruselig, wenn man sich das vorstellt. Womöglich wäre Deutschland heute ein völlig anderes Land, wenn die Nationalsozialisten damals schon technisch so weit fortgeschritten wären wie heute… Eine sehr gruselige Vorstellung, aber durchaus interessant.
Der Autor verwebt reale historische Namen mit fiktiven Geschehnissen und das so realistisch, dass einem eine Gänsehaut über den Rücken läuft.
Leider konnte mich die Geschichte inhaltlich im weiteren Verlauf nicht so richtig ansprechen. Ich fand es eher uninteressant, obwohl ich die Grundidee beeindruckend finde. Nur die Umsetzung hat es mir nicht angetan.

❤❤ von ❤❤❤❤❤