Cover-Bild Der Tod vergisst nie
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Divan
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 04.02.2016
  • ISBN: 9783863270346
Andreas Hultberg

Der Tod vergisst nie

Dr. Olaf Bock, Mitinhaber des renommierten Architekturbüros Bock & Partner, wird erschossen in seinem Büro in der Erfurter City aufgefunden. Ein Racheakt? Schnell wird deutlich, dass sich Bock durch seine skrupellosen Geschäftspraktiken zahlreiche Feinde gemacht hatte. Ins Visier der Ermittler gerät vor allem der Immobilienmakler Udo Greiling, der von Bock um Millionenbeträge geprellt und in den Ruin getrieben wurde. Da die Geschäftsanteile des Architekturbüros zu gleichen Teilen an Bocks geschiedene Frau und den verbliebenen Gesellschafter fallen, kann auch ein Mord aus Habgier nicht ausgeschlossen werden.
Trotz intensiver Ermittlungsarbeit kommen die Kollegen der Mordkommission Erfurt dem Täter nicht auf die Spur, bis in Bad Sulza ein Mann mit derselben Tatwaffe erschossen wird. Der Ermordete war ebenfalls in der Baubranche tätig. Und er war Verdächtiger in einem Kinderpornographie-Prozess, in den auch ein Beamter aus höchsten Regierungskreisen Thüringens verwickelt ist...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Regionalkrimi aus dem Raum Erfurt

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Mit „Der Tod vergisst nicht“ legt der Autor einen spannenden Regionalkrimi mit glaubhaften Charakteren und einer realistischen Hintergrundstory vor.

Was mir bei diesem Buch besoners gut gefallen hat, ...

Mit „Der Tod vergisst nicht“ legt der Autor einen spannenden Regionalkrimi mit glaubhaften Charakteren und einer realistischen Hintergrundstory vor.

Was mir bei diesem Buch besoners gut gefallen hat, ist der flüssige Schreibstil und die dynamischen Dialoge. Gerade wenn die beiden ermittelnden Kommissare Christoph und Lina aufeinander treffen, gibt es hitzige Diskussionen, die die Seiten nur so dahinfliegen lassen. Auch bei der Wahl der Perspektive ist der Autor geschickt vorgegangen, denn die laufende Story bekommen wir aus Sicht eines allwissenden Erzählers nähergebracht, da die Personen und Schauplätze oft wechseln und man so nie etwas verpasst. Dann gibt es zwischendurch aber immer wieder Ich-Passagen, die einen direkten Einblick in die Gefühlswelt des/der Täter/in ermöglichen.
Meinen einzigen Minikritikpunkt muss ich aber auch hier gleich anbringen, denn gerade zu Beginn hält sich der Autor sehr mit Personen- und Schauplatzbeschreibungen auf. Prinzipiell ist das angebracht, allerdings werden hier teilweise seitenlang Personen beschrieben, die dann im weiteren Verlauf gar keine Role mehr spielen. So ist mir der Einstieg ein wenig schwer gefallen, was sich dann zum Glück aber schnell gelegt hat.

Die Protagonistin Lina hat mich als leitende Ermittlerin überzeugen können. Sie steht in jeder Sitation ihre Frau und strahlt eine unglaubliche Stärke aus. Meiner Meinung nach hat der Autor es geschafft, eine gelungene Balance zwischen Arbeitsleben und Privatem hinzubekommen. Er hat mal keine Kommissarin erschaffen, die nur und auschließlich für die Arbeit lebt, sondern auch versucht, ein Privatleben zu führen.
Ihr Kollege Christoph bildet da einen krassen Kontrast. Ihm sind alle Mittel recht, um seine Karriere voranzutreiben und vor allem ist ihm Lina ein Dorn im Auge, weil er eine chauvinistische Ader hat. Nichtsdestotrotz können sich seine Kollegen auf ihn verlassen, wenn es darauf ankommt.

Auch der Rest vom Ermittlerteam war sympathisch und doch glaubwürdig. Jeder hat hier wohl sein Päckchen zu tragen, aber trotzdem konnten sie in ihren Rollen mehr als überzeugen (der hitzige Chef, der nicht aus der Ruhe zu bringende Kollege der Spurensicherung, die junge Kollegin, die gegen Vorurteile kämpfen muss). Selbst die Opfer wurden nach ihren Toden so gut dargestellt, dass man sich bildlich vorstellen konnte, wie sie wohl zu Lebzeiten gewesen sein mussten.

Die Spannung war nach dem bereits erwähnten Einstieg durchgängig vorhanden. Im Verlauf der Geschichte gibt es mehr als eine Wendung und auch die wahren Zusammenhänge offenbaren sich erst nach und nach. Gerade das Ende hat es dann noch einmal in sich, weil man eine ganze Weile nicht weiß, wer diese Taten verübt haben soll. Der Autor versteht es, ein wirres Netz aus Vermutungen zu weben, damit dem Leser die Spannung so lange wie möglich erhalten bleibt.

Wir haben es hier mit einem unblutigen (bis auf Tatortbeschreibungen und Autopsie) Krimi zu tun, der in Erfurt und Umgebug spielt. Allerdings hätte er auch an jedem anderen Ort stattfinden können, weil der Leser von Erfurt nicht viel mitbekommt. Selten werden ein paar bekannte Plätze erwähnt (z.B. die Krämerbrücke), aber das war es dann auch schon. Ich persönlich finde es ein bisschen schade, weil ich gerne mehr von Erfurt kennengelernt hätte. Ansonsten kann man sagen, dass die Ermittlungsarbeit im Vordergurnd stand, was ich aber auch genau so erwartet habe.

Insgesamt ein toller Krimi, der viele positive Überraschungen parat hält und vor allem durch sein tolles Charakterdesign und den flüssigen Schreibstil überzeugen konnte. Das war sicher nicht mein letztes Buch von Andreas Hultberg.

4,5 Sterne

Veröffentlicht am 28.12.2019

strukturierter, stimmiger und gut lesbarer Krimi

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Meinung:.
Obwohl ich Protagonist und Ermittler Christoph sehr unsympathisch fand, habe ich ziemlich schnell in die Geschichte gefunden. Seine schwierige Art, in der er zeigt, dass er nicht nur ein frauenverachtender ...

Meinung:.
Obwohl ich Protagonist und Ermittler Christoph sehr unsympathisch fand, habe ich ziemlich schnell in die Geschichte gefunden. Seine schwierige Art, in der er zeigt, dass er nicht nur ein frauenverachtender Macho, sondern auch mit seinen Urteilen sehr schnell bei der Sache ist und noch ein paar andere unschöne Eigenschaften hat, wird schon ziemlich deutlich. Aber mit der Zeit kommen auch schwach ein paar andere Seiten an ihm zum Vorschein und so schafft er es zumindest, dass das Bild über ihn nicht mehr ganz in schwarz und weiß betrachtet wird, sondern auch ein paar Grautöne dazu kommen.

Es gibt zwar noch mehrere Ermittler, aber von denen lernt man nur noch Hauptkommissarin Lina etwas besser kennen. Die anderen bleiben eher etwas im Hintergrund, das ist aber auch völlig in Ordnung so, da Christoph doch sehr polarisiert und der Fall selbst sonst zu sehr in der Hintergrund rücken würde.

Die Handlung fand ich über den gesamten Roman hinweg recht spannend aufgebaut. Zwar längere Zeit ohne wirklich nervenzerreißende Highlights, aber eine solide Grundspannung ist immer vorhanden und regt zum Weiterlesen an. Man möchte einfach gerne wissen, was es mit den Morden auf sich hat.

Die Wendung, die sich dann im letzten Drittel anbahnt, fand ich eher unerwartet und ziemlich gut gemacht. Wer da vielleicht etwas konzentrierter mitdenkt, kann wohl auch schon früher auf die richtige Spur kommen, aber ich habe die Zusammenhänge nicht gesehen und für mich war es eine nette Überraschung. Es gab zwar vorher ein paar viele Zufälle, wie das dann alles zusammengepasst hat und manches wirkt auf den ersten Blick doch ein bisschen weit hergeholt, aber gut, sowas gibt es im wirklichen Leben auch und die gegeben Erklärungen dafür fand ich größtenteils stimmig und überzeugend.

Das Ende und der Ausgang des Buches haben mich doch nochmal richtig überrascht. Gut fand ich auch, dass im Epilog nochmal fast alle offen Fragen beantwortet und der Krimi so zu einem komplett stimmigen Abschluss gebracht wurde.

Fazit:
Ein strukturierter, stimmiger und gut lesbarer Krimi mit einer immer greifbaren Grundspannung und einigen netten Wendungen und Entwicklungen. Das Ende ist ziemlich überraschend und zufriedenstellend, da im Epilog nochmal alle offenen Fragen beantwortet und alles zu einem stimmigen Abschluss gebracht wird. Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und vergebe deshalb gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Ein spannender Krimi aus Thüringen zeigt wozu Menschen durch Rachegefühle fähig sind!

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Ein brutaler Dreifachmord in einem Architekturbüro in der Erfurter City erschüttert selbst die Ermittler. Hier hat jemand gezielt geschossen und auch scheinbar Erfahrung darin.
Der tote Mitinhaber Dr. ...

Ein brutaler Dreifachmord in einem Architekturbüro in der Erfurter City erschüttert selbst die Ermittler. Hier hat jemand gezielt geschossen und auch scheinbar Erfahrung darin.
Der tote Mitinhaber Dr. Bock hat sich nicht nur durch unsaubere Geschäfte Feinde gemacht, seine Frauengeschichten könnten ihm auch den Tod gebracht haben. Welche Hintergründe hat die Tat wirklich?

Hier liegt das gelungene Erstlingswerk eines Zahnarztes vor und die fesselnde Lektüre habe ich recht schnell gelesen.
Man mag mutmassen, ob der Autor von der Polizei durch eine Zahnbildüberprüfung eines Unbekannten zu Rate gezogen wurde und so auf die Idee des Schreibens kam. Auf jeden Fall hat er interessant aufgezogene Ermittlungen beschrieben und die Handlung logisch aufgebaut.

Dieser Krimi zeigt einerseits die typische Form eines "Whodonit" und hält für den Leser und Mitrater mehrere Verdächtige zur Verfügung, andererseits wird auch sehr ausführlich die Ermittlungsarbeit geschildert. Der Leser ist bei allen Ermittlungen hautnah dabei. Wie trotz intensiver Bemühungen erst ein neuer Mord aus derselben Tatwaffe Licht ins Dunkel bringt, zeigt wie zermürbend und schwierig Polizeiarbeit sein kann. Die Spannung bleibt konstant erhalten und ein spannender Showdown setzt dem Täter schliesslich ein Ende.

Auch wenn man als geübter Krimileser schon einen Verdacht hat, gibt es raffinierte Wendungen und neue Erkenntnisse, die verwirren und den Leser auf falsche Fährten locken sollen.

Zwischendurch erhält man durch innere Monologe tiefe Einblicke in die Gedankengänge des Täters. Dieses literarische Mittel lässt den Leser erschauern und direkt Anteil nehmen an den kranken Gedanken.

Was mir am meisten gefallen hat, ist die inhaltliche Einbindung von Pädophilie, Immobilienbetrug und Korruption, die wie im wahren Leben bis in höchste politische Kreise hineinreichen. Hier werden Themen angesprochen, die man der täglichen Presse entnehmen kann und unsere Gesellschaft beschäftigt. Solche aktuellen Bezüge gehören in echte Krimis.

An den Charakterzeichnungen sollte der Autor meiner Meinung nach noch ein wenig feilen. Hier gibt es zwar steckbriefähnliche Angaben über Alter, Haarfarbe, Kleidung und Äußerlichkeiten, gerade bei den Frauen, die wahren Charakterzüge bleiben aber weitgehend verborgen.
Eine Ausnahme bilden die beiden Ermittler, dieses Gespann ist sich trotz einiger Zankereien und Wortgefechte sympathisch und kommt gut miteinander aus. Wobei dem Kommissar Zeller hier die Rolle des nicht gerade professionell arbeitenden Kollegen zukommt. Man bemerkt seine Fehler, sieht seine Inkompetenz und das, obwohl ihm ein genialer Ruf nachgesagt wird. Er ist dennoch die interessanteste Person im Buch. Niemand hängt wie er jedem Rochzipfel nach, säuft was er kann und hat dennoch ein gutes Bauchgefühl. Diese Antihelden sind nun mal die Charaktere, von denen Bücher leben.

Der Erzählstil hat mich flott durch das Geschriebene geführt, es gibt einige amüsante Dialoge und Redewendungen, die für Auflockerung sorgen. Allerdings sind sie nicht neu und dadurch wirken sie wie reine Kalauer.

Dieser kriminelle Ausflug ins Thüringische stellt einen neuen Autoren vor, der durchaus schreiben kann, weiß was Krimifans interessiert und von dem man sicher noch einiges hören wird. Es sei denn, die Arbeit als Zahnarzt macht ihm mehr Spaß!

Veröffentlicht am 03.12.2016

Ein Dreifachmord in Erfurt

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Bei einem Dreifachmord in Erfurt treffen Welten aufeinander. Die leitende Ermittlerin Lina hat den Macho Christoph im Team, der Alleingänge bevorzugt und sich von ihrer Beförderung übergangen fühlt.

Ein ...

Bei einem Dreifachmord in Erfurt treffen Welten aufeinander. Die leitende Ermittlerin Lina hat den Macho Christoph im Team, der Alleingänge bevorzugt und sich von ihrer Beförderung übergangen fühlt.

Ein Verdächtiger ist schnell in Sicht, wurde er doch von seinem ehemaligen

Partner komplett ruiniert und in die Alkoholsucht getrieben.

Christoph wird von einem Tippgeber bestochen, der Druck auf die Ermittlungen ausübt und als Resultat einige Schwierigkeiten sowie einen Krankenhausaufenthalt mit sich bringt.

Als ein Doppelmord in einer Wochenendhütte mit den bisherigen Ermittlungen in Verbindung gebracht werden kann, tauchen mehr mögliche Täter auf als geplant und die Spur führt in die Kinderpornographieszene.

Doch Linas Team lässt nicht locker und selbst Christoph beschließt, seinem neuen "Freund" den Rücken zu kehren und das mit ungeahnten Folgen für alle....

Ein spannender Krimi mit einer gut gestrickten Story, die einen konsequenten roten Faden durch das Buch zieht und man erst am Schluss merkt, das die Falle bereits zugeschnappt hat.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Nicht immer ist alles so wie es auf den ersten Blick scheint

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Mit seinem Schreibstil hat mich der Autor von Anfang an in seinen Bann gezogen und ich finde es für ein Erstlingswerk durchaus gelungen. Die Hauptpersonen des Krimis sind gut beschrieben und auch die Orte ...

Mit seinem Schreibstil hat mich der Autor von Anfang an in seinen Bann gezogen und ich finde es für ein Erstlingswerk durchaus gelungen. Die Hauptpersonen des Krimis sind gut beschrieben und auch die Orte der Handlung konnte ich mir gut vorstellen.
Es gab für mich ausreichend und überraschende Wendungen die den Krimi bis zum Ende hin spannend gemacht haben. Auch die Polizeiarbeit war gut beschrieben, so dass ich auch hier die Ermittlungsschritte gut nachvollziehen konnte.
Der Schluss hat mich dann sehr überrascht, mit diesem Ausgang hätte ich so nicht gerechnet.

Mich hat der Autor mit seinem Erstlingswerk überzeugt und ich hoffe von ihm noch mehr Deutschland-Krimis lesen zu können.