Cover-Bild Romeo und Romy
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 491
  • Ersterscheinung: 11.04.2016
  • ISBN: 9783458361411
Andreas Izquierdo

Romeo und Romy

Roman

Tief im Erzgebirge liegt das verschlafene Großzerlitsch, ein Ort zum Sterben schön. Was die Alten dort anscheinend wörtlich nehmen, denn auf dem Friedhof sind nur noch drei Plätze frei. Wer da zu spät stirbt, muss auf den Friedhof ins verfeindete Kleinzerlitsch, und dort liegen – wie jeder weiß – nur Idioten. Grund genug, den Weg unter die Erde mit ein paar kreativen Unfällen abzukürzen.

Als die gescheiterte Schauspielerin Romy in ihre Heimat zurückkehrt, sieht sie nur eine Chance, dem suizidalen Treiben ein Ende zu bereiten: Sie bauen zusammen aus einer alten Scheune ein elisabethanisches Theater. Und führen Romeo und Julia auf, das berühmteste Stück der Welt. Nur auf sächsisch ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2017

Restlos begeistert

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Inhalt:
Romy hat den Durchbruch als große Schauspielerin – trotz vorhandenem Talent – nicht geschafft, sie ist nur eine Souffleuse. Und selbst diesen Job verliert sie, als ihr während einer Vorstellung ...

Inhalt:
Romy hat den Durchbruch als große Schauspielerin – trotz vorhandenem Talent – nicht geschafft, sie ist nur eine Souffleuse. Und selbst diesen Job verliert sie, als ihr während einer Vorstellung mitgeteilt wird, dass ihre geliebte Oma Lene verstorben ist. Geknickt kehrt sie zurück in ihren sächsischen Heimatort Großzerlitsch am Ende der Welt. Die jüngeren Bewohner haben das kleine Dörfchen verlassen, um Karriere zu machen oder nicht so weit ab vom Schuss zu leben, sodass es jetzt nur noch die Senioren des Ortes beheimatet. Und diese haben nur noch ein Ziel: auf dem örtlichen Friedhof die ewige Ruhe zu finden – das Problem: es gibt nach Lenes Tod nur noch zwei freie Plätze. Um die beiden verbleibenden Gräber bricht also ein Rennen unter den Dorfalten los, denn jeder von ihnen versucht sein Ableben zu beschleunigen. Um ihren Traum Schauspielerin zu sein doch noch zu verwirklichen und vor allem um die Dorfbewohner gleichzeitig von ihrem Vorhaben abzulenken beschließt Romy in ihrer Scheune ein elisabethanisches Theater zu bauen, um dort mit Dorfbewohnern „Romeo und Julia“ aufzuführen.

Meinung:
Mein erstes Buch von Autor Andreas Izquierdo auf das ich sehr gespannt war und das mich total begeistert hat mit seinem Schreibstil, seinen Charakteren, der Story insgesamt, einfach allem.
Es geht um Familie, dass diese nicht mit Blutsverwandtschaft gleichzusetzen ist, Heimat, Zugehörigkeit und schließlich auch um das Altern und Sterben.

Auch wenn es natürlich nicht lustig ist, dass die Alten des Dorfes sich umbringen wollen, sind ihre Versuche aber schon humorvoll dargestellt und vor allem ihre Motivation zum Suizid – es gibt nur noch zwei Gräber im örtlichen Friedhof – wirkt geradezu skurril. Gerade zu Beginn ist die Story vor allem witzig geschildert, die Ernsthaftigkeit kommt nach und nach immer mehr durch, bleibt aber immer noch mit Lachern gespickt – grandios gemacht wie ich finde.

Die Lovestory macht, anders als erwartet, nur einen sehr geringen Teil aus, für mich ist sie schon fast etwas zu sehr untergegangen (über lange Strecken merkt man sogar gar nichts davon), vor allem, da man von Anfang an die Chemie und das Knistern zwischen Ben und Romy bemerkt. Allerdings liegt der Fokus hier nun mal einfach auf anderen Themen.
Dass Ben als Schürzenjäger dargestellt wird hat mir nicht ganz so gut gefallen, da das nicht meinem ersten Eindruck von ihm entsprach. Im Laufe des Buches fand er aber dahin zurück. Am amüsantesten war definitiv der besoffene Ben, der ist zum Schießen lustig.

Die Charaktere, sowohl Romy und Ben als auch die liebenswerten und mitunter schrulligen Senioren von Großzerlitsch, habe ich allesamt ins Herz geschlossen. Und jeder von ihnen ist wichtig für die Story, aber vor allem für ihre Gemeinschaft – was wahrscheinlich auch die Botschaft dieses Buches sein soll.

Fazit:
Andreas Izquierdo hat mit „Romeo & Romy“ einfach ein rundherum großartiges Buch geschrieben. Ich würde auch nur zu gerne eine Aufführung im elisabethanischen Theater von Großzerlitsch sehen!

Veröffentlicht am 25.11.2016

Eine wirklich berührende Story

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Worum es geht:
Romy könnte eine große Schauspielerin sein, aber niemand sieht sie, denn sie ist nur die Souffleuse. Aber auch das nicht lange, denn nach einem harmlosen Flirt mit Hauptdarsteller Ben, dessen ...

Worum es geht:
Romy könnte eine große Schauspielerin sein, aber niemand sieht sie, denn sie ist nur die Souffleuse. Aber auch das nicht lange, denn nach einem harmlosen Flirt mit Hauptdarsteller Ben, dessen einzige schauspielerische Glanzleistung sein Auftritt als »Frischedoktor« in einem Waschmittelspot ist, wird sie gefeuert. Und Ben kurz nach ihr.
Romy kehrt zurück in ihr winziges Dorf, um dort ihr Erbe anzutreten. Hier leben nur noch Alte. Und die haben sich in den Kopf gesetzt, rasch das Zeitliche zu segnen, denn auf dem Friedhof sind nur noch zwei Plätze frei. Wer da zu spät kommt, muss auf den Friedhof ins Nachbardorf. Und da gibt es – wie jeder weiß – nur Idioten.
Romy schmiedet einen tollkühnen Plan: Sie will mit den Alten ein elisabethanisches Theater bauen. Aus der gammeligen Scheune hinter ihrem Hof. Und mit ihnen Romeo und Julia auf die Bühne bringen. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Der »Frischedoktor« soll Regie führen! Ben ist begeistert: Regisseur! Das könnte unter Umständen der erste Job werden, den er nicht voll gegen die Wand fährt ...
[Quelle: Verlag]

Was ich über ... denke:

... die Geschichte...:
Die Story hat mir einfach unglaublich gut gefallen.
Der Autor erzählt auf eine unglaubliche witzige, aber zugleich emotionale Art, wie sehr einzelne Menschen und die Liebe ein ganzes Dorf prägen können.
Ich war von der ersten Seite an gefesselt und wollte unbedingt wissen, ob Romy es nicht nur schafft ihr großes Projekt zu beenden, sondern auch wie sehr sie damit nicht nur das Leben der alten Menschen in ihrem Dorf, sondern auch Bens Leben verändern kann.

.... die Personen...:
Romy war mir vom ersten Moment an total sympatisch.
Auch wenn sie sich zunächst von ihrer Niederlage unterkriegen lässt, sich ins Bett verkriecht und scheinbar aufgegeben hat, findet sie dennoch einen Weg, nicht nur ihr Leben für immer zu verändern, sondern auch das der alten Menschen in ihrem Dorf, die schon seit ihrer Kindheit immer für sie da waren und die sie mehr oder minder gemeinsam aufgezogen haben.
Als Romy klar wird, wie einsam die Alten eigentlich sind und wie sich der Sinn ihres Lebens nur noch darum dreht, möglichst früh zu sterben, damit sie die letzten freien Plätze auf dem Friedhof bekommen, dreht sie kurzerhand das Leben aller einmal um.
Und nach und nach auch ihr eigenes.
Ben wirkt von seiner Art her manchmal wie ein kleines Kind, selbst wenn er eigentlich schon erwachsen sein sollte: absolut sprunghaft. In der einen Sekunde interessiert er sich noch für das eine, in der nächsten wieder für etwas ganz anderes.
Was er anfängt, beendet er nur selten. Und auch Frauen sind für ihn absolut austauschbar.
Der Autor hat es geschafft, dass sich langsam, fast schon schleichend und fast unsichtbar für den Leser eine absolut grandiose Entwicklung von Ben anbahnt (wer mehr wissen will, muss das Buch aber dann doch schon selber lesen ;))
Und auch die Alten haben es mir angetan. Jeder war auf seine Art etwas wirklich besonderes und sie alle hat eines vereint: Romy und der Lebensmut, den sie ihnen geschenkt hat, indem sie alle in ihr Projekt mit einbezieht.

Was mir am besten gefallen hat:
Die Story und die Charakter waren einfach wunderschön und berührend.

Was mir nicht gefallen hat:
Irgendwie hat mir etwas gefehlt. Ich weiß nicht so wirklich was, aber irgendwie war nicht alles zu 100% rund.

Bewertung: 4,5 von 5 Sternen

Das Buch konnte mich mit seiner Story und sieben unglaublich liebenswerten Charakteren wirklich nur begeistern. Dennoch muss ich ebenfalls sagen, dass mir einfach irgendetwas gefehlt hat.

Veröffentlicht am 17.10.2016

"Romeo & Romy" von Andreas Isquierdo

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Inhalt

Keinen Job, keinen Freund, keine Perspektive - das ist die nicht gerade erfreuliche Bilanz, als Romy in ihr winziges Dorf im schönsten Nirgendwo heimkehrt. Als Schauspielerin gescheitert, umgeben ...

Inhalt

Keinen Job, keinen Freund, keine Perspektive - das ist die nicht gerade erfreuliche Bilanz, als Romy in ihr winziges Dorf im schönsten Nirgendwo heimkehrt. Als Schauspielerin gescheitert, umgeben von schrulligen Alten, fasst sie einen tollkühnen Plan: Sie wird aus ihrer Scheune ein elisabethanisches Theater bauen. Und Romeo & Julia aufführen. Mit den Alten aus ihrem Dorf. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Ben, Herzensbrecher und liebenswerter
Dilettant, dessen größter Erfolgt ein Waschmittelspot war...

Eindruck

"Romeo & Romy" ein angehauchte Liebesgeschichte, verpackt in einen skurilen Traum der die Tat umgesetzt wurde.
Andreas Isquierdo hat mich mit dieser Geschichte verzaubert. Eine Geschichte über das Alt werden, die eigenen Wurzeln und Heimat. Über die Fähigkeit sein gesamtes Leben in einer kleinen Dorf-
gemeinschaft zu verbringen und den Wunsch in dieser auch die letzte Ruhe zu finden.

Mit ganz viel feinem Humor und ebenso viel Tiefgang führt "Romeo & Romy" durch die Vor- und Nachteile eines Leben auf dem Dorf, durch Freundschaft und Zusammenhalt, durch Enttäuschung und Vergebung und zeigt auf, dass Familie diejenigen sind, denen wir vertrauen, denen wir uns anvertrauen und für die unser Herz schlägt und die zu uns halten - unabhängig davon, ob wir genetisch zueinander gehören und das unsere Heimat dort ist, wo wir bedingungslos geliebt werden. Denn nur dort und mit einem solchen Rückhalt, können unsere Träume und Wünsche wahr werden.

Die Charaktere in diesem Buch sind so liebevoll schrullig erschaffen, dass man sich ihnen nahe fühlt und eigentlich das Gefühl hat, man könnte mit ihnen zusammen in diesem Dorf leben, lieben, lachen, weinen und - Romeo & Julia - sein. Der Schreibstil ist sehr sensibel, fein und schon ein wenig poetisch - einfach toll!

Fazit

"Romeo und Romy" ist Balsam für Herz und Seele. Ein tolles Buch sowohl als Sommerlektüre mit Schmunzel- und Tränengarantie, als auch für besinnliche und nachdenkliche Stunden und als Lichtblick zu verstehen, das es doch noch tiefe Freundschaft und Zusammenhalt gibt in einer Welt die immer anonymer und egoistischer wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Leben endet zwingend mit dem Tod – aber davor haben wir noch die Chance auf jede Menge Leben

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„Der Konjunktiv jedoch war das Glitzerpapier auf dem Geschenk namens Leben, und riss man es ab, um nachzusehen, was es für einen bereithielt, ahnte man, dass Gott den Wunschzettel mal wieder nicht hatte ...

„Der Konjunktiv jedoch war das Glitzerpapier auf dem Geschenk namens Leben, und riss man es ab, um nachzusehen, was es für einen bereithielt, ahnte man, dass Gott den Wunschzettel mal wieder nicht hatte richtig entziffern können.“ S. 399

Genau diese Chance auf die Einlösung ihres Wunschzettels ergreift die junge Romy, als sie in der Stadt gerade mit ihrem Traum, als Schauspielerin zu arbeiten, gescheitert ist, selbst in ihrem Job als Souffleuse. Sie kehrt zurück dahin, wo sie sich immer beschützt gefühlt hat, in ihr Dorf, das fast nur noch von den Alten bevölkert wird. Sie ist hier aufgewachsen, gerade ist hier ihre Großmutter gestorben. Gelegentlich ruft noch ihr ebenfalls gescheiterter Kollege Ben an.


Im Ort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und Romy deckt ein seltsames Verhalten auf, zu dem eine bestimmte Art der Platzknappheit ihre schrullige Wahlfamilie veranlasst. Als sie in Erwägung zieht, zu bleiben, stößt sie jedoch nicht nur auf Gegenliebe "Lass uns hier, behalt uns im Herzen, genau wie wir dich immer im Herzen behalten. Aber du musst fortgehen." ..."die Zeit verbraucht nicht nur den Körper. Sie verbraucht auch den Geist. Für dich gibt es noch viel zu erleben, für uns nicht mehr." S. 79 Das Dorf ist wie so viele wortwörtlich am Aussterben.


Dann hat sie sie, die Eingebung, die aller Leben umkrempeln soll:
„Bau es!“ S. 107 Heraus kommt der aberwitzige Plan, ein elisabethanisches Theater aufzubauen und Romeo und Julia aufzuführen, mitten in der Provinz. Und entgegen allen Widrigkeiten. Die Erzählung ist leicht und lustig, zum Nachdenken anregend und melancholisch, traurig und fröhlich – und in jedem Falle anders, als ich selbst während der Lektüre noch erwartet hatte.

Hier irgendetwas mehr zu schreiben, birgt die Gefahr, zu viel zu verraten. Zu wenig zu schreiben hingegen könnte bedeuten, dass man diese herrlich verrückte Geschichte übersieht über die Liebe und Freundschaft, Verrat und Vertrauen, Aufgeben und Mut und den Tod und das Leben – ja, das ist viel und das störte auch einige Leser. Ich finde, dieses Buch hier „darf“ das, weil schon die Grundidee, ein ganzes Dorf, das sich verantwortlich fühlt, ein früh mutterloses Kind heranzuziehen zu einer jungen Frau und immer für sie dazu sein, gerne sein darf, nämlich einfach zu schön und viel zu selten.

Und weil es ja schon etwas macht mit den Menschen, die so plötzlich so viel wagen und tun, fragt sich nicht nur Romy im Buch: „Wann wurde der eigene Traum zum Alptraum eines anderen?“ S.485 Ich war auch schon so weit, dem Autor dieses Gepäck, dass er ihr und uns da gelegentlich aufbürdet, übelzunehmen, wäre das nicht ganz einfach so leicht, so zart, so bittersüß geschrieben: „Vor Wochen noch war der Tod eine unumgängliche Gewissheit, traurig zwar, aber nicht tragisch. Jetzt jedoch hatten sie, ohne sich dessen gewahr zu werden, begonnen, sich gegen ihn zu wehren.“ S 226 Und man kann noch so sehr darüber nachdenken, was vielleicht mit der einen oder anderen Person im Buch bei einer anderen Ausgangslage passiert wäre, und hier zitiere ich meine wunderbare Oma, die Teil von meinem Dorf war – „wenn das Wörtchen wenn nicht wär….“.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Buch

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Das Cover ist sehr schön gestaltet. Jedoch trifft es nicht ganz den Kern des Buches. Es geht zwar um das Theaterstück Romeo und Julia und als weit entfernte Nebenhandlung gibt es auch eine Liebesgeschichte, ...

Das Cover ist sehr schön gestaltet. Jedoch trifft es nicht ganz den Kern des Buches. Es geht zwar um das Theaterstück Romeo und Julia und als weit entfernte Nebenhandlung gibt es auch eine Liebesgeschichte, jedoch steht diese bei weitem nicht im Zentrum. Deshalb ist das Cover zwar sehr ansprechend, aber nicht treffend.
Nach der Leserprobe dachte ich, dass es sich hier um einen Liebesroman handelt. Dem ist jedoch nicht so. Das Buch ist viel schöner und tief gehender, eine rundherum toll ausgearbeitete und nicht oberflächliche Geschichte.
Das erste Kapitel habe ich zu Beginn nicht verstanden. Zum Ende der Geschichte hin, konnte ich es zwar mehr einordnen, jedoch habe ich es trotzdem nicht ganz verstanden.
Im Groben gesagt, geht es um eine Junge Frau, Romy, und um ein Dorf und um einen Haufen alter Leute. Themen wie Scheitern, über sich Hinauswachsen, nicht aufgeben, Zusammenhalt, Freundschaft, Familie, Singerfüllung, Träume, Ehrlichkeit ggü. sich selbst werden angesprochen. Die Geschichte ist sehr schön geschrieben und leicht zu lesen. An einigen Stellen stößt man auf tollen Humor. Somit gibt es einige Passagen zum Lachen. Auch der Charme des Dorfes kommt direkt beim Leser an. Sodass er sich das Dorf und seine Bewohner bildlich vorstellen kann. Kleinzerlitsch scheint wie eine eigene kleine Welt zu sein. Für mich ist dieser Roman eine kleine Liebeserklärung an das eigene Heimatdorf.
Des Weiteren wirkt die Geschichte authentisch, auch wenn bestimmte Vorkommnisse doch sehr bizarr sind. Erzählt wird durch einen Er-Erzähler, was die Geschichte zu einer Runden Sache macht. Alles, was in dem Dorf geschieht, passt dort hin und gilt als normal..auch wenn es von außen betrachtet möglicherweise seltsam aussehen könnte. Der Leser wird somit auch ein bisschen irritiert. Oft denken wir in festen Kategorien und vergessen, dass Dinge, die wir auf den ersten Blick verrückt, falsch und zu korrigieren finden, gut sind, weil sie so sind wie sie sind.
Ferne tauchen in der Geschichte viele kleine unerwartete Ereignisse auf, sodass es durchweg spannend bleibt. Lediglich den Konflikt, der offenbar zu Beginn zwischen Ben und Romy stattgefunden hat, konnte ich nicht besonders nachvollziehen.
Hier ein paar schöne Zitate aus dem Buch:
- "Heimat war nicht das, was man sah, sondern das, was andere niemals sehen würden." (S. 35)
- "Alles berührte die Werte des Dorfes: Zusammenhalt, Integrität, Redlichkeit." (S. 43)
- "Sie konnte hier nicht rumsitzen und dabei zusehen, wie ihre Lebenszeit in langen Schlieren von der Wand herablief, um anschließend in träge schimmernde Pfützen zu verdunsten." (S. 69)