Die Villa Rosen, ein neoklassizistisches Landhaus, wird 1909 von dem später zu Weltruhm gelangenden Architekten Max Taubert für einen Professor Adam Rosen und seine Frau Elsa entworfen. Als Frieder und Hannah Lekebusch Mitte der Neunzigerjahre das leer stehende Haus am Rande des Berliner Grunewalds entdecken, erliegen sie seinem verwunschenen Charme. In einer aufwendigen Restaurierung stellen die Lekebuschs den Originalzustand des Hauses wieder her, und schnell wird die neu erstrahlende Dahlemer Villa als »Kleinod der Vormoderne« zum Pilgerort für Taubert-Fans, Künstler und einflussreiche Journalisten. Und – wie schon in der Weimarer Republik und zur NS-Zeit – zum Spielball der Interessen. Sie wollten den alten Geist des Hauses wiedererwecken, doch mit den Auswirkungen des Ruhms und dem langen Schatten der Vergangenheit haben die Lekebuschs nicht gerechnet.
Kunst, Moral, privates Glück und Politik: ›Das Gartenzimmer‹ spannt einen Bogen von der Aufbruchsstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in die Gegenwart. Andreas Schäfer erzählt klug, feinfühlig und fesselnd vom Schicksal eines Hauses in Berlin-Dahlem und dem Leben derer, die sich seiner sirenenhaften Wirkung nicht entziehen können.
»Als Leser ziehe ich ein in dieses besondere Haus, das Andreas Schäfer in diesem Buch erbaut. Am Ende möchte ich es nicht verlassen.«
David Wagner
»Andreas Schäfer ist der Meister des Subtilen. Er variiert, bis wir merken, dass wir uns längst mit etwas beschäftigen, das über den Raum des Romans hinausweist: mitten hinein ins Leben.« WDR 5
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Andreas Schäfer hat ein besonderes Buch verfasst, wobei mich das Cover auf den ersten Blick neugierig gemacht hat, weil es sehr ausdrucksstark und farbenfroh zum Träumen einlädt.
Gerade zu Beginn des ...
Andreas Schäfer hat ein besonderes Buch verfasst, wobei mich das Cover auf den ersten Blick neugierig gemacht hat, weil es sehr ausdrucksstark und farbenfroh zum Träumen einlädt.
Gerade zu Beginn des Lesens fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig und auch nicht ganz flüssig, weshalb mir der Einstieg ins Buch etwas schwer gefallen ist.
Dennoch konnte mich das Buch nach und nach in den Bann ziehen und dadurch hat mir das Buch immer besser gefallen.
Ich konnte mir auch immer besser das Gartenzimmer und die Handlungen vorstellen, wodurch das Buch sehr lebendig geworden ist. Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut gewählt, weil sie die Vielfalt der Menschen widerspiegeln.
Auch hätte die Geschichte eine wahre Begebenheit sein können, weil der Autor diese so lebendig gestaltet, dass sie authentisch wird. Daher fand ich es am Ende schade, dass das Buch schon zu Ende war, da ich mich sehr gerne noch weiteren Seiten hingegeben hätte.
Auch hat das Buch zum Nachdenken angeregt, weil es so viel Wahres enthält, was mich dazu gebracht hat, es auf mein Leben zu übertragen.
Insgesamt ein gutes Buch, welches 4 von 5 Sternen erhält.
Adam Rosen und seine Frau Elsa lassen sich 1909 von dem jungen, später sehr erfolgreichen und berühmten Architekten Max Taubert ein Haus entwerfen und bauen. Die schöne Dahlemer Villa wird schnell zu einen ...
Adam Rosen und seine Frau Elsa lassen sich 1909 von dem jungen, später sehr erfolgreichen und berühmten Architekten Max Taubert ein Haus entwerfen und bauen. Die schöne Dahlemer Villa wird schnell zu einen bekannten Treffpunkt der kulturell gebildeten Oberschicht. Jahrzehnte später, Mitte der 90er, erwirbt das Ehepaar Lekebusch das mittlerweile seit langem leerstehende Gebäude und lässt es aufwändig restaurieren. Besonders Hannah Lekebusch ist derart fasziniert von der Vergangenheit des Hauses, dass sie einen Pilgerort für Taubert-Fans erschafft – sehr zum Leidwesen ihres Mannes und Sohnes.
Andreas Schäfer erzählt abwechselnd vom Leben der BewohnerInnen und den Gästen des Hauses, mit dem jede und jeder Einzelne auf ganz eigene Art und Weise verbunden ist. Während das Ehepaar Rosen die Villa vorbehaltlos liebt, trifft es bei Lekebuschs nur bei Hannah auf bedingungslose Hingabe. Alles ordnet sie dem Ziel der originalgetreuen Wiederherstellung unter, während ihrem Sohn Luis die Villa Rosen eher Unbehagen vermittelt und Ehemann Frieder die Beinahe-Obsession seiner Gattin gehörig auf die Nerven geht. Die Kapitel wechseln zwischen den Zeiten zu Beginn und Ende des 20. Jahrhunderts, was jedoch nicht zu Verwirrung führt, da die vergangenen Ereignisse immer wieder in Verbindung mit dem gegenwärtigen Geschehen stehen und damit Erklärungen liefern. So begleitet man nicht nur die Figuren durch die Geschichte, sondern auch das Haus, das durch die detaillierte Beschreibung des Autors fast schon eine eigenständige Persönlichkeit entwickelt.
Doch diese Liebe zum Detail könnte für manch architektonisch und an Design nicht so Interessierte ein Manko darstellen, vielleicht weil manche Ausführungen schon fast an ein Sachbuch erinnern.
"Die quadratischen Fassaden mit den Fensterflächen wiesen weder Sockel noch Dachgesimse auf, nicht mal Fensterkreuze. Der einzige Schmuck, …, bestand aus vier Backsteinstufen hinauf zur Eingangstür, breit und weit vorkragend." (S. 125/126)
Dennoch lohnt sich die Lektüre, denn Andreas Schäfers Sprache ist so ausdrucksvoll und bilderreich, dass man die Personen tatsächlich zu kennen glaubt und sich nichts lieber wünschen würde, als selbst dieses Haus zu besuchen – mir ging es zumindest so 😉
Übrigens: Das Haus gibt es so oder zumindest sehr ähnlich. Es handelt sich offenbar um das erste Auftragswerk des damals 21-jährigen Mies van der Rohe – das Haus Riehl in Babelsberg des Philosophen Alois Riehl. Vielleicht fahre ich ja mal hin …
Andreas Schäfer spannt in „Das Gartenzimmer“ einen zeitlich weiten und fiktiven Bogen um die 1909 von Max Taubert entworfene „Villa Rosen“. Architektonisch ein kleines neoklassizistisches Meisterwerk in ...
Andreas Schäfer spannt in „Das Gartenzimmer“ einen zeitlich weiten und fiktiven Bogen um die 1909 von Max Taubert entworfene „Villa Rosen“. Architektonisch ein kleines neoklassizistisches Meisterwerk in Berlin-Dahlem, bewohnten es zuerst der Professor Adam und seine Frau Elsa Rosen. Viel später ziehen Frieder und Hannah Lekebusch mit ihrem Sohn Luis in das denkmalgeschützte und renovierungsbedürftige Kleinod ein. Kostenaufwändig in den Originalzustand versetzt, lernt der Leser die Familie Anfang der 2000er-Jahre in der Villa kennen. Das Haus scheint einen sirenenhaften Sog zu besitzen, denn schon zu Zeiten der Rosens gingen hohe Persönlichkeiten ein und aus, was die spätere Gästeliste beweist.
Doch neben den detailreichen und sehr bildhaften architektonischen und landschaftlichen Beschreibungen legt Schäfer den Augenmerk auf die Schicksale der Bewohner dieser divenhaften Villa. Adam und Elsa haben ihren jugendlichen Sohn bei einem Schwimmunfall verloren – Elsa ist seitdem traumatisiert von uniformten Männern, haben damals Polizisten ihren toten Sohn auch noch malträtiert. Frieder und Hannah kämpfen mit Eheproblemen – während sie perfektionistisch das Haus vermarktet, Ausstellungen darin organisiert und Hausführungen durchführt, malt er lieber Bäume und wird später eine andere, jüngere Frau heiraten und das Haus bewohnen. Sohn Luis ist die Villa suspekt, er hat Ängste und spürt unterschwellig Böses in den Räumen. Er wird mit der hübschen Tochter der Haushälterin eine Beziehung eingehen und außerhalb der Villa sein Leben als Antiquitätenverkäufer meistern. Bis ihn die Trennung von Ana mit seinen Urängsten konfrontiert. Und er scheint unterschwellig die feinste Ader zu besitzen, denn im Gartenzimmer der Villa wurden im Zweiten Weltkrieg Räume beschlagnahmt und von Nationalsozialisten zu abscheulichen „Rassebestimmungen“ und Menschenexperimenten an Kindern zweckentfremdet.
Nach und nach legt Andreas Schäfer in Zeitsprüngen die Geschehnisse in der Villa dar –Tragödien, aber auch subtile, zwischenmenschliche Schwingungen, Liebschaften, Sehnsüchte und Verhaltensweisen in unterschiedlichen, geschichtlichen Zeiten. Elsa Rosen hatte im Krieg unter Bombenbeschuss und Hausbesetzung ganz andere Probleme als die Familie Lekebusch und trotzdem verbindet sie die Zeit in dem Haus und später aufgefundene Briefe. Der Architekt Max Taubert sollte später noch zu Ruhm gelangen, nach seiner Planung der Villa ereilen aber auch ihn berufliche und private Probleme.
Auflösen werden sich diese Probleme und Tragödien am Ende des Buches nicht – doch der Leser war Teil einer Bewohnerschaft zu unterschiedlichen Zeiten, die sich dem „Fluch und dem Segen“ dieser traumhaften, fast schwebenden Villa nicht entziehen konnten und ihren Anteil zu lernen hatten. Das alles schafft Schäfer mit viel feinfühligem Gespür für Atmosphäre und Ausschweifendes für Nebengeschichten. Hier hat mir am besten gegen Ende des Romans die Geschichte von Luis und Ana gefallen – zart und poetisch beschreibt Schäfer das Scheitern der Beziehung, aber auch das Wiederannähern von Vater und Sohn.
Ein sehr schön und flüssig geschriebener Roman und fast schon voyeuristischer Einblick hinter die Mauern einer Diva, in das Leben anderer und in gut recherchierte Zeitgeschichte, Politik und Kultur. Am liebsten würde ich weiterlesen und weiterhin zuschauen.
Inhaltsangabe zu "Das Gartenzimmer"
Die Villa Rosen, ein neoklassizistisches Landhaus, wird 1909 von dem später zu Weltruhm gelangenden Architekten Max ...
Das Gartenzimmer
Inhaltsangabe: Quelle DuMont
Inhaltsangabe zu "Das Gartenzimmer"
Die Villa Rosen, ein neoklassizistisches Landhaus, wird 1909 von dem später zu Weltruhm gelangenden Architekten Max Taubert für einen Professor Adam Rosen und seine Frau Elsa entworfen. Als Frieder und Hannah Lekebusch Mitte der Neunzigerjahre das leer stehende Haus am Rande des Berliner Grunewalds entdecken, erliegen sie seinem verwunschenen Charme. In einer aufwendigen Restaurierung stellen die Lekebuschs den Originalzustand des Hauses wieder her, und schnell wird die neu erstrahlende Dahlemer Villa als »Kleinod der Vormoderne« zum Pilgerort für Taubert-Fans, Künstler und einflussreiche Journalisten. Und – wie schon in der Weimarer Republik und zur NS-Zeit – zum Spielball der Interessen. Sie wollten den alten Geist des Hauses wiedererwecken, doch mit den Auswirkungen des Ruhms und dem langen Schatten der Vergangenheit haben die Lekebuschs nicht gerechnet.
Kunst, Moral, privates Glück und Politik: ›Das Gartenzimmer‹ spannt einen Bogen von der Aufbruchsstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in die Gegenwart. Andreas Schäfer erzählt klug, feinfühlig und fesselnd vom Schicksal eines Hauses in Berlin-Dahlem und dem Leben derer, die sich seiner sirenenhaften Wirkung nicht entziehen können.
»Als Leser ziehe ich ein in dieses besondere Haus, das Andreas Schäfer in diesem Buch erbaut. Am Ende möchte ich es nicht verlassen.«
David Wagner
»Andreas Schäfer ist der Meister des Subtilen. Er variiert, bis wir merken, dass wir uns längst mit etwas beschäftigen, das über den Raum des Romans hinausweist: mitten hinein ins Leben.« WDR 5
Meine Meinung zum Autor und Buch
Es ist mein erster Roman von „Andreas Schäfer“, und ich muss sagen er hat mich mit seinem Roman verzaubert, Es war wie ein Sog beim Lesen, den man sich nicht entziehen konnte. Er hatte alles so Bildhaft geschildert, das ich den Bau des Hauses mitverfolgen konnte, und mit dem Architekten Max Taubert, und seinen Auftraggebern, Professor Adam Rosen und seiner Frau Elsa mitgefiebert habe. Er spannt einen großen Bogen, von 1909 bis zum Jahre 2001 , sein Spannungsbogen ist hoch, sein Schreibstil schon fast poetisch und doch sehr fesselnd. Man muss sich einfach verlieben in dieses Haus. Auch seine Figuren und deren Charaktere sind sehr real und Authentisch dargestellt.
Auch für die Zeit der Weimarer Republik, den Nationalsozialisten, dem Politischen Zeitgeschehen, ob Kunst, Moral und Glück alles ist wunderschön wiedergegeben.
Schon als ich dem jungen Architekten Max Taubert über die Schulter durfte schauen, bei seinen Entwürfen für das Haus für die Jüdische Familie Rosen, war ich genau so aufgeregt wie alle Beteiligten. Es hat mir Freude bereitet den Bau des Hauses mitzuerleben, ich sah es förmlich vor mir. Spürte auch die Freude, von Max , Adam und Elsa Rosen. Wir werden vielen Bekannten Persönlichkeiten begegnen, ob Rathenau , Liebermann, in vielen mehr. Wir werden eine bewegende Zeit erleben, voller Tiefen , Höhen und Schicksalsschlägen. Das alles wird wieder lebendig, als wir 2001, Hannah und Frieder Lekebusch begegnen, als sie die leer stehende Villa Rosen, für sich entdeckten. Sie mit viel Herzblut renovieren, besonders gefiel mir auch das Gartenzimmer, das den selben unwiderstehlichen Charme ausstrahlt wie das ganze Haus, man kann sich ihm wirklich nicht entziehen. Den das Haus erzählt uns seine ganze Geschichte von seinem und dem Schicksal all seiner Bewohner und Gästen. Es sind auch viele schöne Erinnerungen, aber auch erzählt es uns von einer dramatischen und düsteren Vergangenheit. Ja, Ich glaube viele alte Gemäuer, können uns vieles erzählen, wenn wir ihnen zuhören. Lasst euch ein in die Geschichte und hört zu was es euch erzählt.
Ein junger visionärer Architekt verwirklicht zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Konstruktion eines innovativen Baus, den Traum eines gut betuchten Professors und seiner dominanten Ehefrau. Doch das ...
Ein junger visionärer Architekt verwirklicht zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Konstruktion eines innovativen Baus, den Traum eines gut betuchten Professors und seiner dominanten Ehefrau. Doch das Haus steht unter keinem guten Stern, und nach dem Tod des kinderlosen Paares bleibt es, dem Verfall ausgeliefert, jahrelang unbewohnt. Erst viele Jahre später findet es neue Besitzer die es aufwändig renovieren lassen um ihm damit zu neuem Glanz und Ruhm zu verhelfen. Doch damit wecken sie unbeabsichtigt die Geister der Vergangenheit. Die Familie bricht auseinander und es bleibt jedem selbst überlassen mit der entsetzlichen Hinterlassenschaft fertig zu werden.
Fazit
Ein tragische Geschichte, die in ihrer Vielschichtigkeit, zahlreiche Möglichkeiten zur Interpretation offen lässt.