Cover-Bild Murder Swing
Band 1 der Reihe "Der Vinyl-Detektiv"
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 526
  • Ersterscheinung: 10.03.2019
  • ISBN: 9783518469378
Andrew Cartmel

Murder Swing

Thriller
Thomas Wörtche (Herausgeber), Susanna Mende (Übersetzer)

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.

Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun? Zu allem Überfluss hat unser Detektiv bald auch noch die »Aryian Twins« Heinz und Heidi an der Hacke, zwei ziemlich extravagante Killer …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2019

Gefiel mir

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Schallplatten, insbesondere äußerst seltene Stücke, sind die Leidenschaft des Vinyl-Detektivs. Für einen geheimnisvollen Kunden soll er die kostbare LP eines kleinen kalifornischen Jazz-Labels finden. ...

Schallplatten, insbesondere äußerst seltene Stücke, sind die Leidenschaft des Vinyl-Detektivs. Für einen geheimnisvollen Kunden soll er die kostbare LP eines kleinen kalifornischen Jazz-Labels finden. Die Suche führt ihn von London bis Japan. Bald schon häufen sich merkwürdige Todesfälle. Was macht die LP so wertvoll, dass sich auch ein mächtiger Konzern der Unterhaltungsindustrie dafür interessiert? 

Diese Geschichte hat mir prima gefallen. Der Schreibstil war flüssig und gut verständlich zu lesen, so dass ich sofort ins Buch kam und es trotz über fünfhundert Seiten schnell gelesen hatte. 
Sehr passend fand ich die gewählte Ich-Form. Dadurch bekam ich einen sehr detaillierten und tiefen Einblick in den Vinyl-Detektiv, dessen Name übrigens nicht genannt wird, und konnte seine Leidenschaft für seltene Schallplatten nachvollziehen und verstehen. 
Dieser Thriller war anders, als ein herkömmlicher Thriller. Er war gut konstruiert und bot mir einiges an Spielraum für eigene Gedanken. Als Leser bekommt man viel Hintergrundwissen zur Jazzmusik und den Komponisten sowie Sängern etc. Das hat mir gut gefallen, da es passend in die Story eingebracht wurde und ich da bisher keine Ahnung von hatte. 
Die Spannung war gut vorhanden, auch wenn es mal kleine Längen gab. Ein leichter Humor lockerte die Geschichte gut auf. 
Interessant war der Aufbau des Buches nach A-Seite und B-Seite. Die gesuchte Schallplatte hat der Vinyl-Detektiv tatsächlich gefunden, doch damit war das Buch noch nicht zu Ende, denn es tauchten Fragen auf, denen nachgegangen werden musste. 

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn ich es nicht als Thriller werten würde. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Musikalisch spannendes Abenteuer in die Vergangenheit des Jazz

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"Murder Swing" hatte mich wirklich neugierig gemacht, was sich wohl hinter dem interessant klingenden Klappentext wohl verbirgt. Der Autor hat hier ein kleines, musikalisch fein unterlegtes Abenteuer und ...

"Murder Swing" hatte mich wirklich neugierig gemacht, was sich wohl hinter dem interessant klingenden Klappentext wohl verbirgt. Der Autor hat hier ein kleines, musikalisch fein unterlegtes Abenteuer und Katz-und-Maus-Spiel geschaffen, das einen von der ersten Seite an packt und in seinen Bann zieht. Der Vinyldetektiv ist ein sehr charmanter und interessanter Charakter, den man sofort sympathisch finden muss. Sein erster und neuester Auftrag hat es auch gleich in sich. Was als "einfache" Suche nach einer nadel im Heuhaufen anfängt, verwandelt sich schnell in eine Hetzjagd auf eine Rarität aus Vinyl. Und dass diese Platte noch mehr zu bieten hat als Musik und mit mehr als nur einem Hauch Geschichte und Vergangenheit behaftet ist, wird die kleine bisherige Welt des Vinyldetektivs gehörig durchrütteln.
Das Buch liest sich wirklich sehr gut und auch schnell. Die scharfen Wortwechsel, der schwarze Humor und Sarkasmus sind göttlich. Mehr als einmal musste ich einfach loslachen und habe mich köstlich amüsiert. Zum Ende hin war es allerdings gelegentlich etwas viel und wirkte manchmal etwas gezwungen aufgesetzt.
Inhaltlich ist das Thema Musik und vor allem Jazz sehr hervorgehoben, was sehr interessant und auch spannend erzählt war. Man bekommt selbst Lust, mal wieder eine Schallplatte herauszukramen (wenn im Haushalt vorhanden), um sich diesem alten Hörgenuss hinzugeben. Zumindest ging es mir an einigen Passagen so. Für Musikliebhaber ist dieses Buch bestimmt eine kleine Abwechslung, aber auch für diejenigen, die Jazz und dem Vinyl nicht so viel zugeneigt sind. Empfehlen kann ich das Buch allemal, es ist wirklich ein abwechslungsreicher Lesespaß mit viel Humor und Spannung und zwei süßen Katzen.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Witzig, unterhaltsam, spannend - nicht nur für Jazzfreunde eine tolle Lektüre

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Als die CDs auf den Markt kamen, wurde den Schallplatten ihr baldiger Tod vorhergesagt. Doch wie heißt es so schön: Totgesagte leben länger. Die Umsätze steigen wieder, wenn auch auf niedrigem Niveau, ...

Als die CDs auf den Markt kamen, wurde den Schallplatten ihr baldiger Tod vorhergesagt. Doch wie heißt es so schön: Totgesagte leben länger. Die Umsätze steigen wieder, wenn auch auf niedrigem Niveau, und SammlerInnen sind durchaus bereit, für seltene und gut erhaltene LPs kleine wie auch größere Vermögen zu bezahlen. Und mit genau diesem Thema stehen sie nun sogar im Mittelpunkt einer neuen unterhaltsamen Krimireihe.
Der namenlose Ich-Erzähler dieses Buches ist ein Vinylsammler (insbesondere von Jazz), wenn auch ohne jedes Vermögen. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er mit dem Durchforsten von Second-Hand-Läden, Flohmärkten und ähnlichem in der Hoffnung, günstig eine Rarität zu entdecken, die er mit einem entsprechenden Aufschlag wieder verkaufen kann - sofern er sie nicht seiner Sammlung hinzufügt. Eines Tages sucht ihn eine junge attraktive Frau auf, die ihm ein unwiderstehliches Angebot macht: Für einen hohen Geldbetrag soll er eine seltene LP finden. Natürlich nimmt er diese Offerte an und gemeinsam beginnen sie die Suche, müssen jedoch bald feststellen, dass sie offenbar nicht die Einzigen sind. Zudem häufen sich die Todesfälle in ihrer Umgebung - Zufall?
Wen an Krimis nur der aufzuklärende Fall ohne allzuviel Drumherum interessiert, sollte sich lieber eine andere Lektüre suchen. Alle Anderen aber erwartet eine amüsante und durchaus spannende Unterhaltung, die jedoch trotz der vergleichsweise vielen Toten bemerkenswert unblutig daherkommt. Während der Protagonist gemeinsam mit seiner Auftraggeberin bergeweise Plattenstapel durchwühlt, erfahren die Lesenden so ganz nebenbei jede Menge über bekannte und unbekannte Jazzgrößen, geschichtliche Hintergründe wie auch Wissenswertes über High-End-Produkte im Hifi-Bereich. Das mag jetzt vielleicht zäh und langweilig klingen, ist es aber ganz und gar nicht, denn die Hauptfiguren verbindet ein herrlich flapsiger Tonfall in ihren Gesprächen, der mich ständig zum Grinsen brachte. Wie beispielsweise auf dem Flohmarkt: "Schauen Sie sich doch die anderen Sachen an", schlug ich vor. "Ich habe dort drüben ein paar Schuhe gesehen." "Schuhe?", sagte sie. "Aus zweiter Hand?" "Aus zweitem Fuß", sagte ich. "Bekomme ich davon keine Warzen, diese Kornwarzen oder so etwas?" "Dornwarzen", korrigierte ich sie. "Bestimmt ein geringer Preis für ein Paar Jimmy Choos."
Ich habe mich bei diesem Buch richtig gut unterhalten gefühlt und werde mir bestimmt auch den zweiten Band dieser Reihe zulegen.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Auf der Suche nach Vinyl

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Er ist ein Vinyldektiv. Du suchst eine bestimmte Schallplatte- er wird sie finden ! Eines Tages steht Nevada vor der Tür, die für ihren japanischen Auftraggeber eine bestimmte Schallplatte sucht. Und er ...

Er ist ein Vinyldektiv. Du suchst eine bestimmte Schallplatte- er wird sie finden ! Eines Tages steht Nevada vor der Tür, die für ihren japanischen Auftraggeber eine bestimmte Schallplatte sucht. Und er soll sie finden....leider ist der Weg auf der Suche danach mit einigen mysteriösen Todesfällen gepflastert.


"Murder Swing" von Andrew Cartmel ist ein Thriller der anderen Art. Er spielt in der Welt von Second Hand Läden und Schallplattenbörsen, wo Menschen sich mit solchen Jobs über Wasser halten. Auch unser namenloser Ich-Erzähler lebt nur von den Einnahmen, die er beim Verkauf von wertvolleren Platten erzielt. Der Schreibstil des Autors ist gut zu lesen- zwischenzeitlich hat der Roman vielleicht ein paar Längen, aber obwohl die ganze Geschichte nicht typisch "thrillermässig" ist, ist sie doch spannend und geheimnisvoll.
Man taucht ab in die Welt von Jazzkomponisten und Sängern, lernt einiges über Schallplatten und verschiedene Labels. Ich fand es sehr interessant in diese Welt einzutauchen, da ich da bis jetzt überhaupt keinen Bezug zu hatte.
Mir hat das Buch gut gefallen und es ist ein bisschen was anderes, als die klassischen Thriller.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Zu viele Längen

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Inhalt

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute ...

Inhalt

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.
Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun?

Meine Meinung

Bei „Murder Swing“ ist der Protagonist ein namenloser Jazz – und Vinyl Liebhaber, der auf der Suche nach einer ganz bestimmten Aufnahme ist. Unterstützt wird er dabei von einer Dame, die ihm sein Auftraggeber zur Seite gestellt hat und irgendwie, indirekt, auch einem Freund von ihm.
Am meisten fetzen aber ohnehin seine Katzen; die haben für mich eindeutig die Show gestohlen.

Die ganze Suche nach dieser einer bestimmten Schallplatte war dann ziemlich in die Länge gezogen. Zudem gab es auch ziemlich viel Input was, ein Laie wie mich, einfach nur vollkommen überfordert hat. Die Leidenschaft des Protagonisten bezüglich Jazz und Vinyl zieht sich dann auch durch die komplette Geschichte und macht es hin und wieder schwer dem Handlungsverlauf zu folgen. Ich musste immer wieder kurz innehalten und kurz überlegen über wen die jetzt schon wieder reden und ob die Person etwas mit der Handlung zu tun hat, oder ob es einfach nur eine Erwähnung war. Dieses ganze Prozedere hat meinen Lesefluss hin und wieder stark eingedämmt.

Der gesamte Mittelteil hatte extreme Längen. Die ganze Suche nach dieser einen ganz besonderen Aufnahme hat extrem viel Zeit in Anspruch genommen, die auch ziemlich detailliert festgehalten wurde. Über diese Länge hinweg tragen zwar stellenweise der Schreibstil und die relativ amüsanten Charaktere und deren Interaktionen untereinander. Doch auch diese Pluspunkte können nicht alles ausgleichen.

Auch, dass der Protagonist von zwei Auftragskillern oder was die sein sollten, verfolgt wird und die ihm ständig in die Quere kommen, haben den Spannungsbogen nicht zwangsläufig gehoben. Dieser Aspekt der Geschichte wurde so selten aufgegriffen, dass das stellenweise schon an den Haaren herbeigezogen wirkte. Das einzige, was ich richtig gefeiert habe war, dass die Hauptcharaktere die Auftragskiller die "arischen Zwillinge" genannt haben.

Hat man diesen Mittelteil, dann hinter sich gebracht gibt es im Spannungsbogen wieder eine Steigerung. Allerdings wird der Höhepunkt der „A-Seite“ relativ schnell und für die Ereignisse und allem was dem vorausging, auch emotionslos abgehandelt.

Die „B-Seite“ ist etwas kürzer, konnte mich jedoch auch mehr überzeugen. Im Grunde haben wir hier wieder eine Suche, jedoch ist sie hier gekürzt, was auch dem vorangegangenem Teil des Buches gut getan hätte. Von der Thematik fand ich es spannender herauszufinden, was bei der Aufnahme passiert ist, als diese ganze Prozedur das Ding erstmal aufzutreiben.

Das klingt jetzt so, als hätte ich „Murder Swing“ schlecht gefunden. Dem ist nicht so. Ich mochte es, allerdings nicht übermäßig. Die Längen in der Geschichte und die Unendlichkeit der Namen und Labels und Fachbegriffe haben dazu geführt, dass ich extrem lange gebraucht habe um in die Geschichte reinzukommen. Nur der humoristisch angehauchte Schreibstil hat mich dazu gebracht das Buch weiterzulesen. Im Allgemeinen finde ich, dass „Murder Swing“ nicht unbedingt ein Thriller ist, sondern etwas von einer in die Länge gezogenen Detektivgeschichte hat.

Fazit

Im Großen und Ganzen fand ich das Buch in Ordnung. Es hatte nichts, was mich dazu gebracht hat, es öfter als auf dem Arbeitsweg in die Hand zu nehmen, allerdings fand ich es auch nicht schlecht. Dafür haben die sympathischen und authentischen Charaktere und der Schreibstil gesorgt. Zum Ende hin war es dann auch einen Hauch spannender.

3/5 Sternen