Cover-Bild Anders
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 15.08.2016
  • ISBN: 9783734102578
Anita Terpstra

Anders

Thriller
Jörn Pinnow (Übersetzer)

Wie gut kennen wir die, die uns am nächsten sind, wirklich?

Alma Meester, ihr Mann Linc und die beiden Kinder Iris und Sander sind eine ganz normale, glückliche Familie. Bis zu dem Tag, als der elfjährige Sander zusammen mit einem Freund während eines Ferienlagers spurlos verschwindet. Der andere Junge wird kurz darauf tot aufgefunden, doch Sander bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Sechs Jahre später meldet sich ein junger Mann bei einer deutschen Polizeistation. Er sei der verschwundene Sander Meester. Die Familie ist überglücklich, doch nach und nach kommen der Mutter Zweifel. Ist der Junge wirklich ihr Sohn? Und was ist in der Nacht damals tatsächlich passiert?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2016

Eine gelungene Mischung aus packendem Thriller und geheimnisvollem Familiendrama

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Ich muss zugeben, dass ich von Anita Terpstras Anders nicht allzu viel erwartet habe, denn es ist das erste Buch der Niederländerin, das auch in Deutschland erschien, sodass ich die Autorin bislang nicht ...

Ich muss zugeben, dass ich von Anita Terpstras Anders nicht allzu viel erwartet habe, denn es ist das erste Buch der Niederländerin, das auch in Deutschland erschien, sodass ich die Autorin bislang nicht kannte, und der Klappentext klingt nicht gerade nach einer besonders originellen oder neuen Idee. Ich weiß nicht, wie viele Thriller über verschwundene Kinder ich schon gelesen habe, aber das Thema ist inzwischen so ausgelutscht, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass mich dieses Buch noch überraschen könnte. Anita Terpstra hat es aber geschafft, mich wirklich von Hocker zu reißen, denn es ist ihr gelungen, diese nicht gerade innovative Grundidee originell und überaus spannend umzusetzen und dem Thema die nötige Würze zu verleihen, sodass Anders im wahrsten Sinne des Wortes wirklich vollkommen anders war, als ich vermutet hätte.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Auf den ersten Seiten begleitet man zunächst Alma, die im Wald in der Nähe des Ferienlagers verzweifelt nach ihrem Kind sucht, taucht dabei in die Gedanken der besorgten Mutter ein und durchlebt auch ihre Ängste. Der Freund ihres Sohnes wurde bereits tot aufgefunden, aber von Sander fehlt noch immer jede Spur. Allerdings erblickt sie bei ihrer Suche zwischen den Bäumen einen rätselhaften Mann.
Dann springt die Handlung sechs Jahre nach vorn in die Gegenwart, als ein junger Mann die Leiche des Mannes begräbt, bei dem er in einer einsamen Hütte im Wald gelebt hatte. Danach meldet er sich bei einer deutschen Polizeiwache und behauptet, der verschwundene Sander Meester zu sein, nach dem seit sechs Jahren gesucht wird. Die Geschichte kommt also ohne großes Vorgeplänkel sofort in Fahrt und ist von der ersten Seite an überaus fesselnd und sehr mysteriös. Anita Terpstra versteht es, Spannung aufzubauen, diese kontinuierlich zu halten und den Leser so in ihren Bann zu ziehen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ihr Erzählstil ist flüssig, schnörkellos und prägnant, die Charaktere glaubwürdig und interessant ausgearbeitet.
Man lernt nicht nur Alma, die Mutter des verschwundenen Sander kennen, sondern auch ihren Exmann Linc und Sanders Schwester Iris. Jedes der Familienmitglieder hat das Verschwinden des Kindes anders verarbeitet. Während Alma unbeirrt an der Hoffnung festhielt, dass ihr Sohn noch lebt und die Suche nach ihm nie aufgegeben hat, verfiel ihr Mann zunehmend in Depressionen und wurde immer antriebsloser, sodass es schließlich zur Trennung des Ehepaares kam. Alma ging mir fürchterlich auf die Nerven, denn gluckende Übermütter finde ich generell sehr anstrengend. Bei Alma war ich vor allem deshalb so genervt, weil sich ihre Aufmerksamkeit nur auf eines ihrer Kinder richtet, denn während Sander stets verhätschelt wird, scheint sie ihre Tochter geradezu zu vernachlässigen. Iris war nach jener Nacht im Ferienlager lange traumatisiert, wollte ihr Elternhaus danach so schnell wie möglich verlassen und lebt inzwischen in Amsterdam. Verwunderlich ist das nicht, denn das Mädchen hatte unter ihrem Bruder sehr gelitten, erfuhr von ihrer Mutter, die immer wieder Entschuldigungen für die Schandtaten ihres Sohnes fand, jedoch keinerlei Unterstützung. Sander wurde seiner älteren Schwester immer vorgezogen und niemand in der Familie wollte sehen, dass der Junge keineswegs der Musterknabe war, für den Alma ihn hielt.
Der Leser erlebt die Rückkehr Sanders nun aus der Perspektive jedes Familienmitglieds mit und wirft mit jedem von ihnen auch einen Blick zurück in die Vergangenheit und in die Zeit vor Sanders Verschwinden. Dabei treten erschütternde Details an die Oberfläche, die ein recht verstörendes Licht auf die Familie, aber auch auf das verschwundene Kind werfen. Da nie aus Sanders Perspektive erzählt wird, bleibt der Junge stets undurchsichtig, rätselhaft und mysteriös, sodass er sehr bedrohlich wirkt. Er verhält sich nach seiner Rückkehr äußerst eigenartig, denn er will nicht über seine Erlebnisse der vergangenen Jahre reden, lehnt auch therapeutische Hilfe ab und scheint sich an sehr einschneidende Ereignisse seiner Kindheit nicht mehr zu erinnern.
Doch die Bedrohung geht keineswegs nur von Sander aus, denn auch Linc und Iris scheinen etwas zu verbergen. Mit der Rückkehr des inzwischen siebzehnjährigen jungen Mannes brechen wieder alte Wunden auf, denn von der glücklichen Bilderbuchfamilie, die im Klappentext erwähnt wird, kann weder vor noch nach Sanders Verschwinden die Rede sein. Stattdessen werden nun nach und nach lange gehütete und düstere Geheimnisse zutage gefördert, bis sich schließlich eine erschütternde und wirklich grauenhafte Wahrheit offenbart.
Das Ende dieses Thrillers war für mich sehr überraschend und ließ mich auch nachdenklich zurück. Anita Terpstra ist es gelungen, eine sehr bedrohliche Stimmung zu erzeugen und eine spannende Geschichte zu konstruieren, die vollkommen ohne Blutvergießen auskommt und mir immer wieder einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Selbst der letzte Satz erzeugte noch eine finale Gänsehaut.

Eine gelungene Mischung aus packendem Thriller und geheimnisvollem Familiendrama!

Veröffentlicht am 25.08.2017

absolut spannend

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Zum Inhalt:
In "Anders" von Anita Terpstra geht es um die scheinbar normale und glückliche Familie Meesters, bestehend aus Mutter Alma, Vater Linc und den beiden Kindern Iris und Sander. Der elfjährige ...

Zum Inhalt:
In "Anders" von Anita Terpstra geht es um die scheinbar normale und glückliche Familie Meesters, bestehend aus Mutter Alma, Vater Linc und den beiden Kindern Iris und Sander. Der elfjährige Sander ist Alma's Liebling und als dieser, zusammen mit seinem Freund, während eines Ferienlagers spurlos verschwindet, bricht für sie eine Welt zusammen.



Sanders Freund wird nach kurzer Zeit tot aufgefunden, wahrscheinlich sexuell missbraucht. Von Sander fehlt weiterhin jede Spur. Alle Ermittlungen bleiben erfolglos und die Familie scheint an diesem Schicksalsschlag zu zerbrechen.
Nach sechs Jahren meldet sich ein junger Mann in einer deutschen Polizeistation und behauptet er sei der verschwundene Sander Meester. Die Familie wird zusammengeführt und besonders Alma kann ihr Glück kaum fassen. Die Freude ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn der Mutter kommen Zweifel. Ist das wirklich ihr verschwunden geglaubter Sohn und was ist damals im Ferienlager passiert?

Meine Meinung:
Wer auf grobe Gewalt und viel Blut steht sucht diese hier vergebens. "Anders" von Anita Terpstra ist ein Thriller über das schlimme Schicksal einer normalen Familie. Terpstra spielt mit der schlimmsten Vorstellung einer jeder Eltern - das Verschwinden des eigenen Kindes. Kurz gessagt: Dieser Thriller ist wirklich "Anders". Die Geschichte ist unfassbar spannend und total mitreißend, ich musste es in einem Rutsch durchlesen, weil ich unbedingt erfahren wollte, was Sander Meester zugestoßen ist. Für jeden, der ein bisschen Abwechslung in seinen Lesealltag bringen möchte ist das eine absolute Leseempfehlung! 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Spannung pur

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Der 11 jährige Sander verschwindet bei einer Nachtwanderung im Feriencamp, sein Freund wird Tod aufgefunden.
6 Jahre später taucht ein 17jähriger Junge bei der Polizei auf und behauptet er sei Sander. ...

Der 11 jährige Sander verschwindet bei einer Nachtwanderung im Feriencamp, sein Freund wird Tod aufgefunden.
6 Jahre später taucht ein 17jähriger Junge bei der Polizei auf und behauptet er sei Sander. Erst nach dem Tod seines Entführers ist ihm die Flucht gelungen.
Alma, die Mutter Hat immer geglaubt, dass Sander lebt und ist jetzt überglücklich den Jungen wieder in die Arme zu schließen.
Doch bald taucht die Frage auf, ist es wirklich Sander?

Der Thriller von Anita Terpstra heißt nicht nur “Anders“, er ist auch Anders.
Es ist ein Psychothriller der Spannung erzeugt durch das, was nicht zu lesen ist, was im Kopf des Lesers passiert. Es gibt kein Mord, kein Gemetzel, es gab zwar Tote aber vor der eigentlichen Story, von denen erfährt man nur durch die Gedanken der Personen.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und in Szene gesetzt.
Da ist Alma, die Mutter. Sie hat die Hoffnung, dass ihr Sohn noch lebt nie aufgegeben. Sich ständig an die Presse gewandt und nach ihrem Sohn gesucht.
Dann ist da Linc, der Vater. Er war damals als freiwilliger Helfer im Feriencamp und konnte das Verschwinden seines Sohnes nicht verhindern. Daran ist Linc zerbrochen, seine Ehe ist kaputt, seinen Job hat er verloren und er leidet unter Depressionen. Aber er scheint ein Geheimnis zu haben, etwas zu verbergen
Dann gibt es noch Iris, die ältere Schwester. Sie war mit ihrem Freund bei der Nachtwanderung dabei und stand nach dem Verschwinden ihres Bruders unter Schock, hat ein Jahr kein Wort gesprochen. Sie hat immer unter ihrem jüngeren Bruder gelitten, ihn gehasst. Egal was Sander gemacht hat, er hat den Spies umgedreht und sie bekam die Schuld. Auch Iris scheint ein Geheimnis zu haben.
Und nicht zuletzt Sander, die Hauptperson. Er ist nach seiner Rückkehr sehr verschlossen, hat nur wenige Erinnerungen an früher. Aber er war schon immer ein Einzelgänger. Er war einfach immer „Anders“
Die Abschnitte wechseln zwischen der Ansicht der einzelnen Protagonisten. Bald kommen Zweifel, ist der Junge wirklich Sander.
Der Leser stellt sich schnell die Frage, „was ist damals wirklich passiert?“ Es entstehen beim lesen Bilder im Kopf die für große Spannung sorgen.
„Anders“ ist ein Psychothriller mit Hochspannung den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.01.2017

Wenn dein Kind verschwindet ....

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"Anders" von Anita Terpstra ist 2016 bei Blanvalet erschienen.

Zum Inhalt: Eine ganz normale, glückliche Familie – bestehend aus Alma, ihrem Mann Linc und den Kindern Iris und Sander. Doch eines Tages ...

"Anders" von Anita Terpstra ist 2016 bei Blanvalet erschienen.

Zum Inhalt: Eine ganz normale, glückliche Familie – bestehend aus Alma, ihrem Mann Linc und den Kindern Iris und Sander. Doch eines Tages verschwindet der elfjährige Sander aus einem Ferienlager und sein Freund wird tot aufgefunden. Sechs Jahre später taucht ein junger Mann auf, der behauptet, er sei der verschwundene Sander. Zunächst scheinen alle überglücklich, doch dann tauchen Zweifel und Fragen auf …..

„Alma kam es vor, als befänden sie und Iris sich im Auge eines Orkans, und alles um sie herum würde sich drehen. Ohne Richtung, ohne Ziel. … Aber auch sie waren der zerstörerischen Kraft ausgeliefert, die Leben ohne Vorwarnung von einer Minute zur anderen zugrunde richtete.“

Das ist der Albtraum einer jeden Familie – dein Kind verschwindet. Die Autorin schafft es meisterhaft zu verdeutlichen, wie sich die einzelnen Familienmitglieder damit fühlen und zurecht finden. Dabei kommt dieser Thriller recht leise daher. Er ist weder blutrünstig noch actionreich. Tatsächlich nimmt er in meinen Augen erst kurz vor Schluß Tempo auf und endet sehr abrupt.

Was mir gut gefallen hat, ist die Zeichnung der einzelnen Charaktere mit all ihren Facetten und Abgründen und wie unterschiedlich jeder der Familie mit dem Verschwinden von Sander umgeht. Dabei ist mir Alma, die Mutter, tatsächlich unsympathisch. Bei ihr dreht sich alles um Sander: Als er noch da ist, als er weg ist und auch als er wieder auftaucht. Ihre erstgeborene Tochter läuft eher am Rande mit und wird mit ihren Ängsten überhaupt nicht ernst genommen. Das dritte Kind wird erst nach Sanders Verschwinden gezeugt und geboren – hier drängt sich mir der Verdacht des „Ersatzkindes“ auf.

Auch die Beziehungen der Familie untereinander wird sehr deutlich und fast schon psychologisch gezeichnet. Und auch die Situationen, als Sander zurück ist und bei allen Familienmitgliedern Zweifel an ihm wach werden, werden durch Rückblenden hervorragend geschildert. Die Fragen, die sich alle stellen oder wenn sie anfangen, den Sander von früher und den von jetzt gegenüberzustellen, Bilder nebeneinander legen und Charakterzüge vergleichen. Da erst wird deutlich, wie tief die Abgründe bei Sander selbst sind.

Gerade dieses psychologische und genau gezeichnete macht für mich dieses Buch aus. Ansonsten war es mir in einigen Dingen zu sehr vorhersehbar und auch die Stimmung des Buches konnte mich nicht vollkommen überzeugen. Vielleicht habe ich auch schon zu viele Thriller mit ähnlicher Thematik gelesen, die einfach besser und packender waren.

Wer allerdings einen ruhigen Thriller sucht, der das Hauptaugenmerk auf die psychologische Darstellung der einzelnen Figuren legt, der ist bei diesem Buch genau richtig und wird bestimmt gefesselt sein.

Veröffentlicht am 15.12.2016

Anders

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Durch einige Blogs wurde ich auf dieses Buch aufmerksam und der Klappentext hat mich direkt von sich überzeugt, so dass ich es einfach anfragen musste und sogar Glück hatte. Die Autorin hingegen war mir ...

Durch einige Blogs wurde ich auf dieses Buch aufmerksam und der Klappentext hat mich direkt von sich überzeugt, so dass ich es einfach anfragen musste und sogar Glück hatte. Die Autorin hingegen war mir bis zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannt und so war ich auf ihren Schreibstil und die Geschichte sehr gespannt.

Die Geschichte beginnt direkt ohne Prolog. Im ersten Kapitel dreht sich alles rund um die Suche nach Sander in einem Wald. Danach erfährt man wie Sander 6 Jahre später seinen jetzt verstorbenen Entführer begräbt und sich an ein Polizeirevier in Deutschland wendet und so seine Familie wieder findet. Das Buch ist aus der Sicht der drei Familienmitglieder, Vater Linc, Schwester Iris und Mutter Alma, geschrieben, jeweils in der 3. Person. Während Iris noch an der Rückkehr ihres Bruders zweifelt und misstrauisch ist, freuen sich Vater und Mutter umso mehr, ihn wieder in die Arme schließen zu können. Aber als Leser merkt man im Laufe der Geschichte das jeder Protagonist auch seine eigenen Geheimnisse hat. Insbesondere gibt es ein Geheimnis um Iris und Sander, welches dann ab einem bestimmten Kapitel immer wieder in Kursivbuchstaben geschildert wird. An dieser Stelle möchte ich allerdings nicht zu viel verraten, da ich sonst spoilern müsste.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, spannungsgeladen und einfach zu lesen. Ich hatte die Protagonisten immer vor meinen geistigen Augen und konnte somit richtig mit ihnen mitfiebern.

Das Buch konnte mich zwar nicht von der ersten Seite an von sich überzeugen, aber ab der Hälfte des Buches konnte es kontinuirlich den Spannungsbogen aufrecht erhalten und mich regelrecht in seinen Bann ziehen. Das Ende war für mich vollkommend überraschend, ich hätte damit absolut nicht gerechnet.

Fazit:
Von mir bekommt das Buch 4 Sterne, da es mich anfangs nicht fesseln konnte. Doch im Laufe der Geschichte wurde es richtig spannend, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ein sehr empfehlenswerter Thriller.