Spannender Reihenauftakt!
Das Buch spielt im 19. Jahrhundert, was mir vorm Lesen bewusst war. Wenn man Glitz und Glamour im Sinne von Gossip Girl erwartet, wäre man sonst sicher enttäuscht. Ich mag sehr gerne romantische historische ...
Das Buch spielt im 19. Jahrhundert, was mir vorm Lesen bewusst war. Wenn man Glitz und Glamour im Sinne von Gossip Girl erwartet, wäre man sonst sicher enttäuscht. Ich mag sehr gerne romantische historische Romane und New York um die Jahrhundertwende und seine High Society sind wirklich ein super Setting!
Bereits der Auftakt hat mich richtig überrumpelt, da ich damit nicht gerechnet hatte. Ich war mir unsicher, ob dieses vermeintliche vorweggenommene Ende mir nicht den Lesespaß verderben würde. Diese Sorge war allerdings unbegründet, da die Autorin es durch die Erzählweise geschafft hat, mich einzufangen und bei der Stange zu halten.
Ähnlich wie bei Gossip Girl wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dadurch brauchte ich ein wenig, um mit allen Charakteren richtig warm zu werden und gerade die Emotionen blieben leider zu Beginn etwas flach. Auch der Schreibstil unterstützt die Distanz, die man als Leser zu den Protagonisten zunächst empfindet, da er sich dem historischen Hintergrund anpasst. Dies ist sicherlich für manche gewöhnungsbedürftig und führt zu Abzügen in der B-Note.
Dennoch packt die Geschichte einen! Gerade die unterschiedlichen Erzählstränge, bei der die Perspektive meist auf dem Spannungshöhepunkt gwechselt wird, treibt die Geschichte voran und lässt den Leser von Kapitel zu Kapitel blättern. Man kann sich dadurch immer besser mit den Protagonisten identifizieren und mitfühlen. So gibt es auch keine klar umrissenen Guten und Bösen, sondern es tun sich menschliche Abgründe auf wie Schwächen und Charakterstärken.
Die aufgeworfenen Lovestorys und sich entwickelnden Gefühle kamen mir dabei aber teilweise zu kurz. Hier hätte ich mir mehr Drama und Gefühl gewünscht. Ich hoffe, dass sich die Liebesbeziehungen in den kommenden Teilen weiter vertiefen und reifen können. Sie bieten nämlich durchaus ebenso Potential für Dramatik wie die weiteren zwischenmenschlichen Entwicklungen und gesellschaftliche Erwartungen.
Ich fand das Buch trotz kleiner Schwächen wirklich gelungen. Insbesondere das Ende wird mich auf jeden Fall zu den weiteren Bänden greifen lassen, da ich natürlich unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht! Für mich war „Scandal“ ein perfekter leichter Sommerread, mit dem man sich auf die Upper East Side träumen kann.