Spannende Geschichte und toller Reihen-Auftakt!
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und war so gespannt auf die Geschichte und auch auf die Leserunde, denn das war tatsächlich meine erste. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ...
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und war so gespannt auf die Geschichte und auch auf die Leserunde, denn das war tatsächlich meine erste. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit den anderen Teilnehmern das Gelesene zu diskutieren und mich mit ihnen über Theorien auszutauschen, die wir während des Lesens entwickelten. Danke an den LYX Verlag und alle Teilnehmer für die tolle Leserunde!
Kommen wir jetzt aber zum Buch, das mir richtig gut gefallen hat:
Der einmalige, etwas hochgestochene Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und passt perfekt zum Jahr 1899, in dem die Geschichte spielt. Diese beginnt mit der Beerdigung der achtzehnjährigen Elizabeth Holland, auf der alle wichtigen Personen vorgestellt werden. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn die vielen Namen der Charaktere anfangs ein bisschen verwirrend waren.
Die Charaktere sind wirklich toll ausgearbeitet und direkt zu Beginn mochte ich Elizabeth' Schwester Diana am liebsten. Sie erinnert mich an Hannah aus Pretty Little Liars, die in der Serie mein Lieblingscharakter war. Diana ist zwei Jahre jünger als ihre Schwester, aufgeweckt und lebensfroh. Sie liest gern und würde sich am liebsten nicht den Zwängen der oberen Schicht unterordnen müssen. Elizabeth dagegen scheint die geborene Dame zu sein, vornehm, anmutig, zurückhaltend und schön.
Doch ist alles so wie es scheint? Ist Liz wirklich tot? Wer liebt wen? Fragen über Fragen, beim Lesen habe ich die ganze Zeit überlegt, wie es wohl weitergeht und einige Theorien entwickelt. Die Geschichte lebt von vielen überraschenden Wendungen, deswegen kann ich nicht viel zur Story erzählen, ohne euch zu spoilern.
Die kurzen Kapitel sind aus der Sicht der Protagonisten Elizabeth, Diana, Henry, Lina und Penelope erzählt. Das mag verwirrend klingen, ermöglicht aber einen guten Blick hinter die Fassade. Der Charakter der einzelnen Personen ist auch in der Erzählweise individuell erkennbar, so sprüht Diana beispielsweise nur so vor Energie und Wortwitz, wohingegen Elizabeth ruhig und sich ihrer Pflichten gegenüber der Familie bewusst ist.
Im letzten Leseabschnitt wurden viele Dinge aufgeklärt, aber gleichzeitig neue Konflikte für die Folgebände geschaffen, was ich super finde. So viele Fragen, ich kann es kaum erwarten, Band 2 zu lesen!
Fazit
Das Buch hat mich überzeugt und der Schreibstil von Anfang an gefesselt. Anna Godbersen gibt einen interessanten Einblick in das Leben um die Jahrhundertwende und beschreibt gut, wie rückständig die Meinung zu Frauen und Eheschließungen Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts war. Für uns ist es heutzutage kaum vorstellbar, so zu leben. Dazu passend waren zu Beginn jedes Kapitels kurze Ausschnitte aus Tageszeitungen, Briefen, Tagebucheinträgen und Benimmregeln abgedruckt, die mir gut gefallen haben.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gern Geschichten voller Geheimnisse und Verstrickungen liest.
Zitat
Es gibt einige Zitate, die den einmaligen Charakter des Buchs und jeder einzelnen Person unterstreichen. Elizabeth und Dianas Mutter versucht zum Beispiel alles, um den gesellschaftlichen Status ihrer Familie aufrecht zu erhalten:
"Es wäre absolut mein Ende, wenn ihr beiden zum jetzigen Zeitpunkt Sommersprossen bekämt." (Zitat Seite 171 Manuskript)