Cover-Bild Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.
Band 1 der Reihe "Timmendorfer Strand"
(22)
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 03.04.2023
  • ISBN: 9783426529720
Anna Husen

Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.

Roman

Ein unerwartetes Erbe führt Henriette Hohnhold und ihre Familie 1903 nach Timmendorfer Strand: Die Villa Sommerwind, die nun den Hohnholds gehört, soll nach dem Willen von Vater Eberhart ein exquisites Hotel werden.

Vom ersten Tag an ist Henriette die rechte Hand ihres Vaters und stürzt sich begeistert in die vielfältigen Aufgaben. Doch eines Morgens macht sie eine Beobachtung, die zu einem heftigen Streit zwischen Vater und Tochter führt. Aufgelöst läuft die junge Frau davon und findet sich schließlich in Niendorf wieder, wo sich Ole, der Sohn eines Fischers, rührend um sie kümmert. Trotz des Standesunterschieds ist es Liebe auf den ersten Blick – Henriettes Vater hat allerdings längst ihre Verlobung mit einem anderen arrangiert …

Nostalgisch und lebensfroh lässt Anna Husens historische Familiensaga das Ostsee-Bad Timmendorfer Strand lebendig werden und entführt die Leser*innen zu eleganten Festen, ausgelassenen Tagen am Strand und zu einer großen Liebe, die nicht sein darf …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2023

Vergiss' mein nicht

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„Du bist der Mann, mit dem ich mich lebendig fühle. Der Mann, der mein Herz berührt hat und mit dem ich mein Leben verbringen möchte“

„Das Glück am Horizont – Die Frauen der Villa Sommerwind“ ist eine ...

„Du bist der Mann, mit dem ich mich lebendig fühle. Der Mann, der mein Herz berührt hat und mit dem ich mein Leben verbringen möchte“

„Das Glück am Horizont – Die Frauen der Villa Sommerwind“ ist eine Familiensaga von Anna Husen und der erste Band der „Timmendorfer-Strand-Reihe“. Der Roman erschien im April 2023 bei Knaur Taschenbuch.

Ich wollte den Debutroman von Anna Husen lieben. Ja, wirklich - ich hatte mich wahnsinnig auf die Geschichte gefreut. Das Cover ist wunderschön, der Titel ansprechend, das Setting toll und mit dem Handlungsort Timmendorfer Strand auch quasi direkt vor meiner Haustür. Auch Familiensagas mag ich im Allgemeinen sehr gerne und der Klappentext las sich auch gut. Also bin ich mit großer Vorfreude und wahrscheinlich sehr hohen Erwartungen in das Buch eingestiegen.
Die Grundidee gefällt mir dabei auch weiterhin gut. Henriette ist eine junge Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihrem Vater und ihren Geschwistern ein Hotel in Timmendorf kauft. Untypisch für diese Zeit lässt Hennis Vater sie im Hotel mitarbeiten, sie liebt diese Arbeit und möchte das Hotel mit ihm zusammen aufbauen und leiten. So weit, so gut. Was für mich nach einer starken und selbstbewussten jungen Frau klingt, entpuppt sich leider an vielen Stellen als eher unreifes Mädchen mit teilweise altklugen Ansichten und einem für mich ambivalent wirkenden Verhalten. In einem Moment strotzt Henriette nur so vor Selbstbewusstsein und stellt sich sogar ihrem Schwiegervater entgegen, in anderen Momenten duckt sie sich einfach weg und akzeptiert klaglos die von ihrem Vater eingefädelte Hochzeit… Zwar entwickelt sie sich im Laufe der Zeit, wird tatsächlich insgesamt selbstbewusster, bleibt aber dennoch eine Figur, die ich irgendwie nicht richtig ernst nehmen konnte.
Ähnlich ging es mir leider auch mit anderen Figuren, die Handlungen/das Verhalten sind häufig widersprüchlich zueinander und unpassend zum beschriebenen Charakter der Figuren. So konnte ich zum Beispiel Henriettes Vater und ihre Stiefmutter an vielen Stellen absolut nicht verstehen. Auch von Henriettes Mann wird mehrfach gesagt, dass er „etwas Dunkles in seinen Augen“ habe. Man erwartet also irgendetwas Negatives, gerade im Umgang mit Henriette - aber letztlich passiert nichts. Er verhält sich Henriette gegenüber eigentlich weitestgehend neutral, wer ihm hingegen plötzlich sehr unerwartet die Stirn bietet, ist Henriette…
Außerdem wirken einige Nebenfiguren leider eher fehl am Platze. Sie tauchen sehr plötzlich in der Geschichte auf, es wirkt, als hätten sie nun eine sehr große Rolle, verschwinden dann aber eine lange Zeit wieder ohne wirklich etwas zur Handlung beizutragen. Später bekommen sie dann weitere kleine Auftritte in Nebensätzen, als ob sie gerade wieder ins Bewusstsein der Autorin gerückt wurden… So zum Beispiel Henriettes angeblich bester Freund Heinrich, den sie schon „ewig“ kennt, der aber erst sehr spät überhaupt in der Geschichte auftaucht und dessen Rolle ich nicht wirklich verstehe…
Hinzukommt, dass es im Roman immer wieder zu großen Handlungslücken kommt, da immer wieder große Zeitsprünge erfolgen. Das Buch handelt letztlich zwischen 1903 – 1918, damit es kein Wälzer wird, musste wohl an vielen Stellen Text gespart werden. Oft wurde die Handlung also zum Kapitelende spannend, doch bevor der Spannungsbogen vollständig erreicht wurde, endete das Kapitel abrupt und es gab einen riesigen Zeitsprung… Die Auflösung des jeweiligen Konflikts erfolgt dann meist deutlich später und eher in einem Nebensatz.
Letztlich muss ich also sagen, dass mir zwar der Schreibstil an sich sehr gefallen hat – dieser ist leicht und unkompliziert – ich aber in dem Roman deutlich mehr Potential sehe, als am Ende ausgeschöpft wurde. Es wird viel Handlung in diesen ersten Band der Familiensaga gestopft, leider treten aber immer wieder Lücken auf, die zwar im Nachgang beschrieben werden, aber in der Geschichte trotzdem einfach fehlen und ihr die Spannung und Authentizität nehmen. Ein roter Faden ist zwar erkennbar und die Grundidee wirklich gut, aber richtig erreichen konnten mich weder die Handlung noch die Figuren.

Mein Fazit: Leider hat mich „Das Glück am Horizont“ sehr enttäuscht und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Der Roman ließ sich zwar leicht lesen, führte bei mir aber nicht wirklich zu einem Lesefluss und hatte einfach einige Längen. Insgesamt hat er meiner Meinung nach deutlich mehr Potential als am Ende ausgeschöpft wird. Von mir gibt es daher leider nur 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

War mir ein bißchen zuviel Drama

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Der historische Roman "Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont" ist das Debüt von Anna Husen und erscheint im Knaur Verlag.

Timmendorf 1903: Henriette ist 22 Jahre alt und hat einen Abschluss ...

Der historische Roman "Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont" ist das Debüt von Anna Husen und erscheint im Knaur Verlag.

Timmendorf 1903: Henriette ist 22 Jahre alt und hat einen Abschluss an der Hotelfachschule, der sie befähigt, ihrem Vater in Timmendort bei der Führung des Hotels Villa Sommerwind zu helfen. Hennies Mutter starb bei der Geburt ihres jüngeren Bruders und seitdem haben die Geschwister ein enges Verhältnis. Henriette verliebt sich in den Fischersohn Ole, doch es ist eine Liebe, die Hennies Vater nicht für sie vorgesehen hat. Sie soll den standesgemäßen Eduard Graf heiraten.

Die Geschichte wird mit bildhaften Beschreibungen erzählt, es gibt emotionale und spannungsgeladene Momente, schicksalshafte Wendungen und einige dramatische Szenen, die aus Eifersucht, Sehnsucht und Einsamkeit heraus erwachsen.

In diesem Roman ist Hennie die Hauptfigur, ich konnte mit ihr mitfühlen und leiden. Aber ich habe ihr auch nicht ganz abnehmen können, dass sie eine emanzipierte junge Frau ist, die sie aufgrund ihrer damals unüblichen Ausbildung ja sein sollte. Trotz aller Verantwortung, die sie für ihre Familie übernimmt, fand ich sie nicht so tatkräftig, das Thema Liebe stand meistens im Vordergrund. Meine Sympathieträgerin war ihre Freundin Mareike, die immer besonnen, einfühlsam und hilfsbereit auftritt und stets die rettende Kraft im Trösten und Unterstützen einnimmt.

Passend zu der Handlungszeit wird der Ausbruch des 1. Weltkriegs in der Handlung thematisiert, die historischen Hintergründe werden aber nur kurz gestreift. Von den Kriegserlebnissen zeugen die Gefallenen und verletzten Heimkehrer, die erahnen lassen, wie schrecklich der Krieg für alle Beteiligten war.

Leider bekommt man von Timmendort als Schauplatz des Geschehen nicht sehr viel mit, da habe ich mir schon etwas mehr Ostseeflair erhofft. Und auch der Hotelbetrieb läuft fast unsichtbar nebenher, es wird nicht ersichtlich, wie engagiert Hennie dort während der Kriegsjahre den Betrieb leitet. Das hätte man etwas mehr herausstellen können.

Insgesamt gesehen geht es im Roman um Höhen und Tiefen der Gefühle. Vor allem um eine unerfüllte, sehnsüchtige Liebe, um Verantwortung für die Familie, um Hoffnung, Zuversicht und leider auch um Streitigkeiten und verletzte Gefühle. Das Ende war für mich ziemlich vorhersehbar und wird dann ziemlich schnell abgehandelt. Außerdem kommt es in dieser sehr dramatisch angelegten Story dann doch ein wenig zu harmonisch und positiv daher. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache!

Der unterhaltsame, emotionsreiche Roman bietet eine schicksalshafte Geschichte, die eine Familie in Timmendorf in Trauer und Freude, in Schmerz und Glück begleitet.

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