Cover-Bild Erinnerung und Lüge
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYA
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 17.08.2023
  • ISBN: 9783833744266
Anne-Marie Garat

Erinnerung und Lüge

Claudia Steinitz (Übersetzer), Barbara Heber-Schärer (Übersetzer)

Ein wundersames Herrenhaus im Herzen der Franche-Comté.
Anfang der 1980er reist eine junge Wissenschaftlerin nach Ostfrankfreich, vorgeblich für Studien. Mit dem Dorf Mauduit verbindet die Protagonistin auch eine verstörende Kindheitserinnerung. Eine Exkursion wird nie durchgeführt - aber die Protagonistin taucht auf anderem Wege tief in die Vergangenheit Mauduits ein, nämlich durch die Erzählungen der alten Lottie, die als letzte Bewohnerin eines verwunschenen Herrenhauses die Geschichte der Familie Ardenne hütet. Lottie gewährt der Protagonistin Kost und Logis, im Gegenzug muss die junge Frau ihrer Gastgeberin allabendlich am Kamin Gesellschaft leisten, während diese die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner*innen erzählt.
Die Wissenschaftlerin wird allmählich in den Bann des Ortes gezogen und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte animiert. Wiederholt kehrt sie nach Mauduit zurück, um mit Lottie den Quellen der Geschichten auf den Grund zu gehen.
Ein atemberaubender Generationenroman, der die Kunst des Erzählens ins literarische überführt und wie nebenbei europäische Geschichte mit ihren kolonialen Verstrickungen vermittelt. Ein Leseerlebnis, das die Grenze zwischen Erinnerung und Lüge abtastet.

"Dieser große Roman ist nichts, was man mit einem Mal verschlingt. Er ist zum Genießen, und man kehrt zu ihm zurück, als würde man auf den Spuren seiner Kindheit wandeln." La Vie

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2023

Schwere Kost

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Eine junge Wissenschaftlerin reist nach Ostfrankreich, angeblich um eine Studienaufgabe vorzubereiten. Doch dort angekommen taucht sie tief in die Vergangenheit ein...

Das Buch ist keine leichte Lektüre ...

Eine junge Wissenschaftlerin reist nach Ostfrankreich, angeblich um eine Studienaufgabe vorzubereiten. Doch dort angekommen taucht sie tief in die Vergangenheit ein...

Das Buch ist keine leichte Lektüre für zwischendurch, man muss sich Zeit nehmen für das Buch. Die Geschichte ist spannend und man erfährt viel über den Ort, die Familien usw. Leider sind die Sätze sehr lang und verschachtelt, sodass es teilweise schwierig ist, den Gedankengängen zu folgen. Am Ende bleibt auch leider manches noch offen.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und passt auch gut zum Buch.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Ein eigensinniger, verwirrender Generationsroman, der die Leser herausfordert.

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Eine Dozentin reist im Rahmen einer Feldstudie in das verschlafene, französische Dörfchen Le Mauduit, welches ihr aus einem Familienurlaub noch in Erinnerung geblieben ist. Dabei quartiert sie sich kurzerhand ...

Eine Dozentin reist im Rahmen einer Feldstudie in das verschlafene, französische Dörfchen Le Mauduit, welches ihr aus einem Familienurlaub noch in Erinnerung geblieben ist. Dabei quartiert sie sich kurzerhand im Gut der Ardenne bei dem ehemaligen Kindermädchen Lottie ein, welche sich schon von klein auf mit Tagträumen und Geschichten umgibt und der Protagonistin Stück für Stück die weit zurückgreifende Geschichte des Gutshauses und der darin lebenden Menschen erzählt.

Dabei entpuppt sich Lottie als eine unzuverlässige Erzählerin, sodass man jede ihrer Geschichten hinterfragt und sich mit der Protagonistin ein Bild aus den verstreuten Schnipseln zusammensetzen muss. Die Auseinandersetzung mit Erinnerungen, der Wahrheiten und Lügen, die im Vergangenem stecken, zieht sich durch das ganze Buch fort und wirft einige philosophische Fragen, welchen Anspruch man auf Erinnerungen haben kann.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und bedarf Einiges an Aufmerksamkeit, da die Autorin sich als Meisterin verschachtelter Sätze voller Aufzählungen und detaillierter Beschreibungen herausstellt. So fällt es einem zunächst schwer den Überblick über das Geschehen zu behalten und sich nicht in den Gedankenwindungen und Ausschweifungen zu verlieren. Auch wenn man sich mit der Zeit daran gewöhnt, ist das Buch dennoch alles andere als eine entspannte Feierabendlektüre und verlangt viel vom Leser ab.

Gut gelungen sind die zeithistorischen Anmerkungen und Einschübe, die das Interesse wecken die eine oder andere Sachen nachzuschlagen und zu vertiefen. Vermisst habe ich im Buch mehr Rationalität von Seiten der Protagonistin, eine wissenschaftliche, geordnete Herangehensweise hat man bei ihr nicht finden können.

Insgesamt ein anspruchsvoller Generationsroman mit unerwarteten Wendungen, jedoch ohne einen klaren roten Faden und einigen offenen Fragen.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Erfordert volle Konzentration

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Dass das Buch nicht leicht zu lesen ist, lässt bereits die Leseprobe erkennen, doch da konnte ich die Handlung noch nachvollziehen. „Lotties Erzählungen“ könnte ich das Buch auch betiteln.
Lottie ist ...

Dass das Buch nicht leicht zu lesen ist, lässt bereits die Leseprobe erkennen, doch da konnte ich die Handlung noch nachvollziehen. „Lotties Erzählungen“ könnte ich das Buch auch betiteln.
Lottie ist eine alte Frau, als im Jahr 1980 eine Wissenschaftlerin in ihr Dorf Mauduit kommt, um eine Feldforschung für eine Gruppe Studenten vorzubereiten. Die beiden Frauen verbringen viel Zeit miteinander, wobei die Wissenschaftlerin namenlos bleibt (oder habe ich es überlesen?).
Die Geschichte lebt von Lotties Erzählungen, bei denen sich Erinnerungen mit Fantasie mischen. Ich habe Sätze entdeckt, die mir durch ihre Ausdrucksstärke gefallen, Sätze wie diesen: „Berthe ist eine von denen, die einen Feind brauchen, dem sie alles Elend ihres Daseins in die Schuhe schieben können, das ist gar nicht so anders als die Liebe, bloß das Gegenteil.“
Womit ich meine Schwierigkeiten hatte, sind in erster Linie die außergewöhnlich langen und sehr verschachtelten Sätze, die auch schon mal 20 Zeilen umfassen. Doch nicht nur die erforderten meine volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Der Roman wird zu einem sehr großen Teil in Ich-Form erzählt. Das mag ich im Allgemeinen gern, doch hier betrifft es neben Lottie auch die Wissenschaftlerin oder sogar noch weitere Personen. Noch schwieriger gestaltet sich alles, weil man auf Zeichensetzung der wörtlichen Rede verzichtet.
Ich lese gern und lese viel, bin in verschiedenen Genres unterwegs, doch dieses Buch ist für mich (leider) eine der bisher größten Herausforderungen gewesen.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Starke Figuren, die leider durch zu viele Worte erdrückt werden

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Mauduit ist ein Ort, der sich tief in das Gedächtnis einer jungen Wissenschaftlerin eingebrannt hat. Nicht etwa, weil er so wunderschön und heimelig ist, sondern, weil er Erinnerungen mit sich bringt, ...

Mauduit ist ein Ort, der sich tief in das Gedächtnis einer jungen Wissenschaftlerin eingebrannt hat. Nicht etwa, weil er so wunderschön und heimelig ist, sondern, weil er Erinnerungen mit sich bringt, die tiefe Narben auf der Seele hinterlassen haben. Doch statt dem vorgeblichen Zweck ihrer Reise nachzugehen, lernt die Wissenschaftlerin die Vergangenheit des Ortes auf ganz andere Art und Weise kennen. Denn Lottie, Hüterin des alten Herrenhauses, gewährt der Wissenschaftlerin nicht nur Unterschlupf, sie lässt sie auch unter die Decke aus Geschichten und Legenden schlüpfen, die sich nicht nur in den alten Gemäuern verstecken....


Anne-Marie Garat hat eine ganz besondere Gabe, denn sie spinnt mit Worten ein Netz, dass ihre Leser:innen regelrecht einfängt und sie erst loslässt, wenn der letzte Buchstabe gelesen ist. Zwischen den Seiten ist eine magische Stimmung, die alles verzaubert, was sich in der Nähe des Buches befindet. Das Ächzen von altem Gebälk, das Knistern der Holzscheite im Kamin und das Flackern der Flammen ist deutlich zu hören, wenn sich nicht nur die Wissenschaftlerin in die Gesellschaft der alten Lottie begibt, sondern die Lesenden lassen sich bereitwillig auf einem gemütlichen Kissen zu Füßen der Erzählerin nieder und lauschen gebannt ihren Worten.

Aber genau diese Erzählungen sind es, die auch ein Manko in diesem Buch darstellen. Garat hat ein Faible für sogenannte Tatzelwurmsätze, die scheinbar endlos sind und sich zeilenweise aus dem Füllhorn ihrer Feder ergießen. Es sind mitunter so viele Informationen darin enthalten, die es den Lesenden nicht einfach machen, diese alle auf einen Blick zu erfassen und zu verarbeiten. Oftmals muss ein Satz mehrmals gelesen werden, um den Inhalt komplett zu verstehen und zu verarbeiten. Der Schreibstil ist hypnotisierend und poetisch zugleich, kommt aber nicht immer direkt auf den Punkt, sodass oftmals die Konzentration flöten geht.

Und das ist sehr schade, denn die Autorin hat mit ihren beiden Hauptfiguren zwei außergewöhnliche Charaktere entwickelt, die starke Signale aussenden und die Leser:innen regelrecht anziehen wie ein Magnet. Die Macht des geschriebenen und gesprochenen Wortes, das mal faszinierend, mal verstörend sein kann, wird von der Autorin als sehr lebendiges Werkzeug eingesetzt und so gelingt es ihr, das Auseinandersetzen mit der Familiengeschichte und den Ereignissen der Vergangenheit der Protas auf die Lesenden zu übertragen.

Garat macht Geschichte erlebbar, auch wenn sie manchmal die Kurve verpasst an der sie abbiegen müsste, um den Faden nicht zu verlieren.. Düster, ansprechend, geheimnisvoll und manchmal schwer zu lesen - ein Buch, das zeigt, wie Erinnerungen manchmal zu einer neuen Wahrheit verschmelzen, um das Gewesene leichter zu ertragen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Viel zu langatmig und wirr erzählt...2 Sterne hierfür

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Klappentext:

„Ein wundersames Herrenhaus im Herzen der Franche-Comté.

Anfang der 1980er reist eine junge Wissenschaftlerin nach Ostfrankfreich, vorgeblich für Studien. Mit dem Dorf Mauduit verbindet ...

Klappentext:

„Ein wundersames Herrenhaus im Herzen der Franche-Comté.

Anfang der 1980er reist eine junge Wissenschaftlerin nach Ostfrankfreich, vorgeblich für Studien. Mit dem Dorf Mauduit verbindet die Protagonistin auch eine verstörende Kindheitserinnerung. Eine Exkursion wird nie durchgeführt - aber die Protagonistin taucht auf anderem Wege tief in die Vergangenheit Mauduits ein, nämlich durch die Erzählungen der alten Lottie, die als letzte Bewohnerin eines verwunschenen Herrenhauses die Geschichte der Familie Ardenne hütet. Lottie gewährt der Protagonistin Kost und Logis, im Gegenzug muss die junge Frau ihrer Gastgeberin allabendlich am Kamin Gesellschaft leisten, während diese die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner*innen erzählt.

Die Wissenschaftlerin wird allmählich in den Bann des Ortes gezogen und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte animiert. Wiederholt kehrt sie nach Mauduit zurück, um mit Lottie den Quellen der Geschichten auf den Grund zu gehen.

Ein atemberaubender Generationenroman, der die Kunst des Erzählens ins literarische überführt und wie nebenbei europäische Geschichte mit ihren kolonialen Verstrickungen vermittelt. Ein Leseerlebnis, das die Grenze zwischen Erinnerung und Lüge abtastet.“



Der Klappentext las sich so gut, das Cover sah vielversprechend aus und der Beginn des Buches war super aber dann kam recht schnell die Wende und somit die große Ernüchterung. Die Geschichte rund um unsere Protagonistin verstrickt sich so sehr in verschiedenste Bahnen, dass es nicht nur unglaubwürdig sondern auch langweilig und irgendwie auch abstrus wurde. Die Geschichte rund um die Rückkehr in das alte Dorf und die alte Lottie war ja vom Grundgedanke her wirklich top und auch die Gegenleistung von der aktiven Gesellschaft am Kamin allabendlich und den alten Geschichten war anziehend und machte neugierig aber die Umsetzung von allem ist einfach irgendwie missglückt. Als Leser fällt es schwer zwischen Zeiten oder gar Personen zu unterscheiden und auch die Zusammenhänge mit allen ist kompliziert und wurde immer wirrer. Die Story zieht sich richtig unnötig in die Länge und ja, man verliert bereits schon vor der Hälfte des Buches die Lust am weiterlesen. Den Rest des Buches las ich quer - verpasst habe ich dabei wohl nichts aber schlussendlich sagt das bereits sehr viel aus. Ich kann mich den Kritiken der anderen Rezensenten nur anschließen: wäre die Geschichte sinnig gestrafft worden, hätten man ihr einfach mehr Glaubwürdigkeit verpasst und weniger wirre Kitsch-Geschichten erzählt, wäre das Buch definitiv gute Leseunterhaltung. Mehr als 2 Sterne ist diese Geschichte leider für meine Begriffe nicht wert.