Cover-Bild Leinsee
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 28.02.2018
  • ISBN: 9783257070149
Anne Reinecke

Leinsee

Karl ist noch nicht einmal dreißig und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, ›dem‹ Glamourpaar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Und es beginnt ein Roman, wild wie ein Gewitter, zart wie ein Hauch.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2018

Karl kehrt zurück

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Und zwar nach Leinsee, der Stätte, dem Ort seiner Herkunft. Dass das sein Zuhause ist, kann man so nicht sagen, es ist das Heim seiner Eltern, die Wirkungsstätte von Ada und August Stiegenhauer, DEM Künstlerpaar ...

Und zwar nach Leinsee, der Stätte, dem Ort seiner Herkunft. Dass das sein Zuhause ist, kann man so nicht sagen, es ist das Heim seiner Eltern, die Wirkungsstätte von Ada und August Stiegenhauer, DEM Künstlerpaar schlechthin, das gemeinsame Objekte schafft und so populär ist, dass sich Christo und Jeanne-Claude warm anziehen können (bzw. konnten). Und die beiden waren einander stets genug, ihr Sohn passte nicht hinein in diese symbiotische, geradezu magische Beziehung. Und so verbrachte er seine Jugendjahre im ungeliebten Internat und verließ das Elternhaus schnellstmöglich auf Nimmerwiedersehen.

Doch jetzt ist alles anders: Karl, unter Pseudonym inzwischen selbst als Künstler in Berlin erfolgreich, kehrt nach dem Erhalt einer tragischen Nachricht nach jahrelanger Abwesenheit zurück ins Elternhaus, das jetzt allerdings ohne Eltern ist: Ada ist aufgrund einen Hirntumors im Krankenhaus, die Chancen stehen so schlecht, dass sich August das Leben genommen hat, um nicht ohne seine geliebte Partnerin weitermachen zu müssen.

Karl fährt also mehr oder weniger zurück, um seine Eltern zu beerdigen. Doch nach Augusts Bestattung entwickeln sich die Dinge auf allen Ebenen anders mit dem Resultat, dass Karls Einstellung zu Familie, Leinsee, ja zu seiner Zukunft insgesamt sich grundlegend ändert. Nicht zuletzt aufgrund neuer Freundschaften, vor allem die der achtjährigen Tanja.

Der Leser begleitet Karl nun über viele Jahre, nimmt teil an seinem Leben und Wirken. Wobei er das Paket der Vergangenheit stets mit sich trägt.

Ein Roman, bei dem der Leser durchaus mit dem Protagonisten ins Hadern kommen kann - nicht so sehr mit seinen Überzeugungen wie mit seinen Handlungen, die oft, auch in späteren Jahren etwas vom Eifer der Jugend haben und in ihrer Wirkung und Nachhaltigkeit, die eigentlich auch Karl bewusst sein sollte, offenbar nicht klar durchdacht sind. Leser also, die sich gern mit der Hauptfigur identifizieren, sind hier eindeutig fehl am Platz.

Dafür ist das Buch für Leser, die gerne mal eine eher ungewöhnliche, in schöner, klarer und eindringlicher Sprache verfasste Geschichte lesen wollen, genau das Richtige. Ich hing ein bisschen dazwischen, da mich Karl doch wieder und wieder zu irritieren wusste, aber das hat mich eher nicht gestört, denn als Kölnerin weiß ich, dass jeder Jeck anders ist. Ein bisschen mehr Hintergrundinformation an der ein oder anderen Stelle hätte gut getan, finde ich! Aber trotz dieser Einwände habe ich dieses Buch quasi in einem Rutsch gelesen und auch genossen und gebe somit - wenn auch mit geringfügigen Einschränkungen - einen schönen Lesetipp weiter!

Veröffentlicht am 29.08.2018

Bunter Wind mischt die Bücherwelt auf

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Mit ‚Leinsee‘ hat Anne Reinecke einen Debütroman geschrieben, der so schnell nicht im Sumpf gelesener und vergessener Bücher versinken wird. Er erzählt die Geschichte von Karl.
Karl, der noch nicht mal ...

Mit ‚Leinsee‘ hat Anne Reinecke einen Debütroman geschrieben, der so schnell nicht im Sumpf gelesener und vergessener Bücher versinken wird. Er erzählt die Geschichte von Karl.
Karl, der noch nicht mal dreißigjährige erfolgreiche Künstler aus Berlin.
Karl, dessen Vater gestorben und dessen Mutter schwer krank ist.
Karl, dessen Leben aus den Fugen gerät.
Als er nach dem Tod seines Vaters in seinen Heimatort Leinsee zurückkehrt, bleibt er dort hängen. Er kümmert sich um seine Mutter und residiert über diese Zeit hinweg in dem Haus seiner Eltern, das direkt am Leinsee liegt. Gott weiß wann taucht Tanja auf, ein achtjähriges Mädchen voller Energie, das Karl wieder zurück ins Leben schubst. In dem Buch begibt sich Karl auf einen Weg durch dunkle Trauer und helles Glück. Helles Glück, das ihm eine große Liebe bringt.

Ein Roman, den ich jedem empfehlen kann, der auf der Suche nach etwas Anderem, etwas Neuem ist. Denn eins ist ‚Leinsee‘ definitiv: Frischfleisch in der Büchertheke. Das Buch behandelt zwar bereits von anderen Büchern bekannte Themen, wie Verlust von Eltern und Liebe aber ist in der Idee und Umsetzung originell.

So positiv wie ich diese Neuartigkeit auch finde, einen Kritikpunkt bezüglich des Spannungsbogens habe ich.
Und zwar ist mir ein „Hängebauch“ in der Spannung aufgefallen. Damit meine ich, dass sich das Buch mittig spannungsweise gezogen hat. Die Spannung hatte eben einen Durchhänger. Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, liegt das wahrscheinlich daran, dass es einen Großteil des Buches dauert bis die Flamme der auf dem Buchrücken angepriesenen großen Liebe so richtig entfacht.
Die Handlung ist erfolgreich zusammenhängend geschrieben worden. Die oft vorkommenden Verweise auf frühere Stellen im Buch, haben in mir immer ein Gefühl von „Wow, ist das gut durchdacht! Das spielt doch darauf an!“ geweckt. Ein Beispiel hierfür ist wie Tanja einmal nach dem Marmelade Kochen mit Karl beim Aufräumen des Geschirrs die Geschirrschublade auf und zu gezogen hatte und dabei einen bestimmten Rhythmus erzeugt hatte. Später im Buch hat Karl bei einem Streit mit seiner Freundin Mara aus Berlin auch die Geschirrschublade auf und zu gezogen und das hat eben an Tanja erinnert. Solche Kleinigkeiten ziehen sich durchs gesamte Buch und waren für mich erfreuliche Easter Eggs!
Zuletzt ist die Handlung für mich in zwei Teile geteilt. Zuerst steht der Tod von Karls Vater und das sich Kümmern um seine Mutter im Vordergrund und danach erst die große Liebe, was ich ein wenig seltsam fand aber bei genauerem Überlegen ist mir keine andere Möglichkeit eingefallen, wie ich es nicht seltsam gefunden hätte, deswegen gehört sich das wohl einfach so.

Für mich das aller Beste an dem gesamten Buch, war der Schreibstil. Dieser war auf seine eigene Art und Weise witzig und angenehm distanziert. Diese Distanz führte nicht zu einem Hineinfühlen in die Hauptfigur, was ich hier aber sehr gut fand, weil es für mich die Distanz darstellte, die Menschen aufbauen, wenn sie niedergeschlagen sind. Was ich an dem Schreibstil witzig fand, waren unter anderem die vermeintlich harmlosen Beleidigungen der Hauptfigur im inneren Monolog, die im Kontext dennoch richtig saßen. So kam es dazu, dass sich die Hauptfigur als sie einmal mit einer Figur im Gespräch war, die sie rein gar nicht leiden konnte, fragte, warum sie noch immer mit diesem „Polohemd“ redete. Ich denke wir alle kennen diese eine Person, die man augenrollend als 'Polohemd' bezeichnen können...

Jetzt möchte ich noch auf die Figuren eingehen. Zuallererst natürlich Karl, eine, wie ich finde, dramatische, eigenwillige Figur. Dramatisch deswegen, weil er ein ganzes Hausboot baute, um sich bei Tanja zu entschuldigen und das Hab und Gut seiner Eltern verbrannte, um neu anfangen zu können. Das Eigenwillige zeigt sich darin, dass er als Kunst alle möglichen Gegenstände, sogar tote Lebewesen, vakuumiert und ausstellt, in einer Höhle aus Kleidung und Decken auf dem Boden schläft und sich nicht von Mara dazu zwingen lässt, zurück nach Berlin und in die Künstlerszene zu kommen. Tanja ist furchtlos und voll positiver Energie. Sie klettert auf den Kirschbaum in Karls Garten, schreckt nicht zurück als er mit einem Gewehr dasteht und geht offen auf ihn zu. Allein durch ihre Anwesenheit fühlt sich Karl in seiner schrecklichen Situation getröstet. Beide Figuren ergeben zusammen ein faszinierendes Ensemble, das noch von weiteren Figuren ausgebaut wird, die ich hier aber der Kürze wegen nicht alle charakterisieren werde. Und außerdem will ich euch auch nicht alles verraten

Bevor ich zu dem letzten Punkt, dem Cover, übergehe, möchte ich noch kurz auf den besonderen Aufbau des Buches aufmerksam machen. Jedes Kapitel ist nämlich mit einer besonderen Farbe wie Salamirot, Gottweiß, Taubenblau etc. betitelt und jede dieser Farben lässt sich dann auch im entsprechenden Kapitel wiederfinden. Das hat mit super gut gefallen. Generell wurden in dem Buch Farben immer sehr treffend und originell beschrieben, ein weiterer Pluspunkt!

Das Cover ist in dem typischen Diogenes-Stil gehalten und mit einem kleinen Gemälde von ein paar Bäumen versehen, was ich ansprechend finde auch wenn es nichts wirklich Bahnbrechendes ist.

Insgesamt eine interessante Lektüre, die mir mal etwas ganz Neues gezeigt hat!

Veröffentlicht am 06.05.2018

Farbenspiel

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Karl ist Sohn und er ist es nicht. Seine Eltern, ein bekanntes Künstlerehepaar, sind sich in der Ausübung ihrer Kunst genug. Karl war da irgendwie über und kam auch bald ins Internat. Später ist er selbst ...

Karl ist Sohn und er ist es nicht. Seine Eltern, ein bekanntes Künstlerehepaar, sind sich in der Ausübung ihrer Kunst genug. Karl war da irgendwie über und kam auch bald ins Internat. Später ist er selbst ein anerkannter Künstler. Es hat es aus sich selbst heraus geschafft. Als jedoch seine Mutter schwer erkrankt und sein Vater stirbt, macht sich Karl auf nach Leinsee, den Ort der Kunst, sein Elternhaus. Für Karl ist es keine einfache Heimkehr, zumal die Öffentlichkeit nun hinter sein Geheimnis gekommen ist. Mäßig berühmter Sohn sehr berühmter Eltern. Eltern, die nicht mehr präsent sind. Karl könnte verzweifeln, gäbe es nicht die sporadischen Begegnungen mit der 8jährigen Tanja,

Wie ist es zwischen Eltern und Kindern, wenn die Lebens- und Beziehungsumstände sagen wir ungewöhnlich sind. Dieser Frage widmet sich Anne Reinecke mit ihrem gefühlvollen Erstlingswerk. Ein junger Mann, der wohl zurecht damit hadert, dass er als Kinde beiseite geschoben wurde. Von Eltern darf man möglicherweise schon etwas mehr erwarten als in relativ jungen Jahren ins Internat abgeschoben zu werden, oder? Und nun kann die Grübelei beginnen. Haben nicht auch die Eltern ein Recht auf Verwirklichung? und was ist, wenn sie sich selbst genug sind? Wäre es dann besser ein Kind wegzugeben oder nicht erst entstehen zu lassen? Wie wirkt es sich aus, wenn später die Eltern alt werden und der Hilfe bedürfen? Sicher können sie sich wünschen, dass ihr Kind sich kümmert. Einen Anspruch haben sie gewiss nicht. Doch Karl kümmert sich und hadert wieder. Der Vater hinterlässt einen kalten Abschiedsbrief, in dem er verzeiht und nicht einemal die Überlegung anstellt, ob er um Verzeihung bitten müsste. Die Mutter übersteht eine schwere Operation, doch sie erkennt Karl nicht, sie seiht nur ihren Mann. Die Begegnungen mit Tanja wirken wie kleine Fluchten. Sucht Karl ein Kind, bei dem er es besser machen kann?

Vielleicht sind der Autorin beim Schreiben ganz andere Überlegungen in den Sinn gekommen. vielleicht ist die Art zu lesen von der persönlichen Situation des Lesers bestimmt. Doch obwohl man Karl eine umsorgtere Kindheit gewünscht hätte und ihn in seinen Wunsch, den Eltern gerecht zu werden, respektiert, so kann man nicht jede seiner Handlungen nachvollziehen. Man versucht, nicht allzu sehr zu werten und Karl so zu nehmen wie er ist, doch bei allem Verständnis fällt dies nicht immer leicht. Dennoch hinterlässt das phantasievolle Farbenspiel und die ruhige klare Sprache Anne Reineckes eine eindringliche Spur.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein interessantes Debüt mit schönen Sprachbildern, die Handlung ist etwas unausgegoren.

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"Leinsee" ist ein sprachlich bemerkenswertes Debüt, bei dem mir die Sprache sehr gefallen hat, nur die Handlung konnte auf dem Niveau nicht ganz mithalten. Sie liest sich manchmal etwas zwischen den Zeilen.


Was ...

"Leinsee" ist ein sprachlich bemerkenswertes Debüt, bei dem mir die Sprache sehr gefallen hat, nur die Handlung konnte auf dem Niveau nicht ganz mithalten. Sie liest sich manchmal etwas zwischen den Zeilen.


Was sofort angenehm auffällt sind die wunderschönen Kapitelüberschriften wie " Van-Gogh-gelb", "Rosageblümt", "Klirrsilbern" oder "Regentageblau". Diese und andere Wortschöpfungen sind der Autorin gut gelungen und zeugen vom künstlerischen Ambiente.


Anne Reinecke zeigt eine Künstlerfamilie, bei der der Sohn nicht ins Konzept passte und früh auf ein Internat kam. Die Folge war, dass Karl sich ungeliebt fühlte, was man gut nachvollziehen kann. Deshalb verwundert es auch nicht, dass er den Kontakt zu seinen Eltern nicht mehr pflegt und seine eigene Künstlerlaufbahn unter anderem Namen bestreitet.

Dennoch kehrt er nach Leinsee zurück, als sein Vater stirbt und seine Mutter im Krankenhaus mit dem Leben kämpft.

Karl lernt die achtjährige Tanja kennen und ist von ihr beeindruckt und angezogen. Worin genau diese Faszination begründet ist, lässt die Autorin unausgesprochen. 10 Jahre später haben beide eine Beziehung.


Dieser Roman ist sprachlich großartig, ein wenig melancholisch in der Grundstimmung, aber von den Figuren her nicht klar genug umrissen. Sehr vage Andeutungen in Bezug auf Karl und Tanja lassen dem Leser viel Spielraum im eigenen Ermessen. Mir hat Karls Schicksal leid getan, doch sein Verhalten hat ihn mir nicht sympathisch gemacht. Seine Freundschaft zu Mara wirkt unterkühlt und ist keine echte Liebesbeziehung. Und warum gerade ein kindlich unbekümmertes Wesen (Tanja) ihn dann aus seinem Stimmungstief holt, ist nur zu erahnen. Vielleicht trauert er einer eigenen glücklichen Kindheit nach, auf jedem Fall gibt ihm Tanja Lebensmut zurück. Es gibt eine eindeutige Annäherung an das Märchenland von Alice im Wunderland, vielleicht ist Tanja diese Alice in Leinsee.



Insgesamt fehlt mir ein durchgängiger Spannungsbogen, die Geschichte plätschert mit einigen Wendungen ziemlich vor sich hin. Was anfangs noch interessant begann, verliert sich im weiteren Verlauf des Buches. Es endet als simple Liebesgeschichte und dadurch wurden hier inhaltlich interessante Ansätze verschenkt.


Dieses Debüt ist sprachlich wunderbar, inhaltlich und von den Figuren her konnte dieses Niveau nicht gehalten werden.


Veröffentlicht am 28.03.2018

Ich hatte mehr erwartet

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Karl kehrt zurück nach Leinsee, den Ort seiner Kindheit oder vielmehr den Ort, an dem sich seine Künstler-Eltern genug waren und ihn ins Internat gaben. Das Paar war sich selbst immer genug, ihre Symbiose ...

Karl kehrt zurück nach Leinsee, den Ort seiner Kindheit oder vielmehr den Ort, an dem sich seine Künstler-Eltern genug waren und ihn ins Internat gaben. Das Paar war sich selbst immer genug, ihre Symbiose trug schier unfassbare Ausmaße – denen sich Karl aufgrund dramatischer Ereignisse stellen muss, obwohl er vor Jahren schon den Kontakt zum Elternhaus komplett abgebrochen hat.
Mich hatte die Familiengeschichte im Künstlermilieu so interessiert, dass ich einfach zu dem Buch greifen musste und ich hatte auch gewisse Erwartungen an das Buch. Vorweg – meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
Karl, sein Schaffen und seine Geschichte sind besonders, soviel ist sicher und über weite Strecken auch interessant. Manches kann man als Leser weniger gut nachvollziehen, häufig war es sogar sehr irritierend, aber eine gewisse Spannung entsteht zunächst trotzdem. Die aktuellen Geschehnisse, die zur Rückkehr führen sind schon dramatisch, dazu muss Karl einen Sack voller schwieriger Erinnerungen mit sich tragen.
Ich kann die mehrheitlich begeisterten Stimmen zum Buch nicht ganz teilen. Mich hatte das Buch zwar über weite Strecken gefesselt, aber etwa nach der Hälfte ließ meine Begeisterung etwas nach und es wurde immer weniger überzeugend für mich. Eine bestimmte Wendung hat mir auch gar nicht zugesagt (und das nicht nur weil sie zu vorhersehbar war), sodass ich das Buch relativ unzufrieden beendet habe. Auch konnte ich mit den Personen und mancher Skurrilität leider recht wenig anfangen. Es bleibt aber der überzeugende Beginn, die tolle Idee Kapitel mit Farben zu benennen, der gelungene und tatsächlich bemerkenswerte Schreibstil, sodass ich dieser melancholischen Geschichte drei Sterne vergebe.