Langatmig und ohne Spannung
Wenn ich einen Film sehe, der mir gefallen hat und der auf einem Buch basiert, will ich meistens auch irgendwann das Buch lesen. Und normalerweise gewinnt bei mir im Vergleich Buch gegen Buchverfilmung ...
Wenn ich einen Film sehe, der mir gefallen hat und der auf einem Buch basiert, will ich meistens auch irgendwann das Buch lesen. Und normalerweise gewinnt bei mir im Vergleich Buch gegen Buchverfilmung dann immer das Buch. Bei „Interview mit einem Vampir“ war es ausnahmsweise mal genau anders herum.
Ich bin mit Anne Rice’ Stil einfach nicht klargekommen. Wo der Film die gesamte Klaviatur der Emotionen beherrschte, vor allem die düsteren, da redet das Buch nur davon. Ich als Leserin habe nichts gespürt. Für mich war es, als würde ich eine wissenschaftliche Abhandlung lesen, die sich als Vampirroman tarnt. Da war kein Leben drin, keine Höhen und Tiefen, einfach keine Stimmung.
Dabei finde ich die Geschichte einfach großartig! „Interview mit einem Vampir“ ist ja kein klassischer Horrorroman, sondern vielmehr eine Art Selbstfindung, für die Louis eine lange und weite Reise auf sich nehmen muss. Große Themen wie der Glaube und die Liebe werden seziert. Und auch die Charaktere sind durchaus interessant.
Allerdings bleibt einfach die Spannung auf der Strecke, vieles zieht sich wie Kaugummi. Ich musste mich ziemlich durch den Roman quälen, mal mehr, mal weniger, und habe die Reihe danach nicht mehr fortgeführt. Ich glaube auch nicht, dass ich irgendwann doch noch mal Lust bekomme, Rice’ „Chronik der Vampire“ eine zweite Chance zu geben.
Fazit:
„Interview mit einem Vampir“, der für viele als DER Vampirroman gilt, konnte mich leider überhaupt nicht abholen. Ein dröger, emotionsloser und vor allem langatmiger Stil sowie fehlende Spannung haben mir den Roman verleidet. Da greife ich lieber zur Verfilmung.