Cover-Bild Das Brombeerzimmer
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 10.03.2017
  • ISBN: 9783548613178
Anne Töpfer

Das Brombeerzimmer

In den süßesten Früchten liegen die schönsten Wunder verborgen

Nora liebt das Zubereiten von Marmelade – am liebsten für ihren Ehemann Julian. Die beiden sind frisch verheiratet und noch so verliebt wie am ersten Tag. Doch dann erleidet Julian einen Herzinfarkt und stirbt. Noras Welt zerbricht. Eines Tages findet sie einen Brief: Er ist von Julians Großtante Klara. Kurz vor seinem Tod hatte Julian Kontakt zu ihr aufgenommen, um sie nach einem alten Familienrezept für Brombeerkonfitüre zu fragen. Er wollte seine Frau damit überraschen. Nora macht sich auf die Suche nach der Dame, die zurückgezogen in der Vorpommerschen Boddenlandschaft lebt. Sie findet einen verborgenen Marmeladenkeller voller Geheimnisse aus der Kriegszeit, und sie erfährt, wer Klara wirklich ist …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2017

Nora und ihr Weg aus der Trauer

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Der Roman startet sehr gut, und ich war gleich zu Beginn zu Tränen gerührt angesichts der Bemühungen von Nora, durch das Einhalten ehemals gemeinsamer Rituale das Andenken an ihren verstorbenen Mann Julian ...

Der Roman startet sehr gut, und ich war gleich zu Beginn zu Tränen gerührt angesichts der Bemühungen von Nora, durch das Einhalten ehemals gemeinsamer Rituale das Andenken an ihren verstorbenen Mann Julian zu bewahren. Mir haben diese kleine Erinnerungen an ihn sehr gut gefallen, die Schilderung, wie sie das Jahr ohne ihn verbracht hat, und auch die Unterstützung ihrer Freundin Katharina, die ohne Wenn und Aber zu ihr steht und sie unterstützt.

Sehr gut gefielen mir auch die gedanklichen Rückblicke an Julian mit Aussagen, die von ihm zitiert werden - und im Gegenzug auch Gedanken von Nora an ihn, die sie ihm in der Gegenwart schickt.

Leider entwickelt die Geschichte in weiterer Folge trotz eines sehr flüssigen Schreibstils doch immer wieder kleine Längen, die den Lesefluss etwas verlangsamt haben. Obwohl es die Autorin sehr gut verstanden hat, das Gefühlsleben von Nora darzustellen, blieben die Figuren zum Teil ein wenig zu blass, und ich konnte mich nicht so ganz in sie einfühlen. Auch kam es mir ein wenig unglaubwürdig vor, dass sie sich sofort nach der Anreise zu Julians Großtante ihr anvertraut, ihr alles erzählt, obwohl sie die Frau noch nie gesehen hatte - ebenso gilt dies dann auch für Mandy, eine junge Frau in ihrem Alter. Mir ging die Entwicklung dieser Freundschaften einfach zu schnell. Und Noras Weg aus der Trauer ging mir in einer zu kurzen Zeitspanne, die endgültige Trauerbewältigung passiert innerhalb von ein paar Tagen.

Die Familiengeschichte, die im Klappentext angesprochen wird, löst sich im Endeffekt erst innerhalb der letzten paar Seiten auf und das Buch endet sehr abrupt - ich war erstaunt, als es dann plötzlich nicht mehr weiterging. Hier wäre es schön gewesen, noch einen sanften Auslauf zu lesen, eventuell einen Epilog - so hatte ich eher das Gefühl, als ob die Geschichte mit einem weiteren Band fortgeführt werden soll.

Ganz toll fand ich die einzelnen, in die Geschichte eingebundenen, Rezepte, die wirklich Lust darauf machen, sie nachzukochen - bei dem einen oder anderen habe ich das auch vor.

Fazit: Die Autorin hat hier einen soliden Roman um Liebe, Freundschaft, Familie und alte Geheimnisse vorgelegt, der durch einzelne veröffentlichte Rezepte aufgelockert wird. Doch trotz flüssigem Schreibstil und einer guten Geschichte konnte sie mich doch nicht zu 100 % fesseln und war mir teils ein wenig zu langatmig. Ich vergebe trotzdem gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Ein emotionales Buch über Liebe, Trauer und deren Bewältigung

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Nora ist Ende zwanzig und hat vor einem Jahr ihren Ehemann Julian verloren, der nach einer Herzmuskel-Erkrankung plötzlich verstorben ist. An diesem Tag, an dem sich der Todestag jährt, kocht Nora wie ...

Nora ist Ende zwanzig und hat vor einem Jahr ihren Ehemann Julian verloren, der nach einer Herzmuskel-Erkrankung plötzlich verstorben ist. An diesem Tag, an dem sich der Todestag jährt, kocht Nora wie an jedem Sonntag Marmelade, weil Julian ganz verrückt nach ihren Kreationen war.

Bei Aufräumarbeiten findet sie einen Brief von seiner Großtante Klara, die ebenfalls begeistert Marmeladen herstellt. Sie hat ihm eines ihrer Spezialrezepte und Kostproben zur Verfügung gestellt, damit er Nora damit an ihrem Hochzeitstag überraschen kann. Leider kam es ja nicht mehr zu der Überreichung des Geschenks.

Nora macht sich auf den Weg zu Klara, die in der Vorpommerschen Boddenlandschaft lebt.

Die Geschichte beginnt sehr traurig mit dem Todestag Julians. Nora hat in dem vergangenen Jahr mehr in der Vergangenheit gelebt und nicht wirklich mit der Trauerbewältigung begonnen. Sie denkt ständig an Julian, ihr gemeinsames Leben und kann noch nicht los lassen. Dieser Teil ist sehr bewegend geschrieben und hat mich sehr berührt. Ich konnte gar nicht anders als mit Nora zu fühlen.

Erst als sie auf Julians Tante Klara und Mandy trifft, kann sie ihre Gedanken langsam auf eine Zukunft richten. Mit den beiden Frauen hat sie Gleichgesinnte gefunden, denn sie lieben es ebenfalls Marmeladen, Liköre oder Torten zu kreieren.

Zum Ende offenbart sich noch ein Familiengeheimnis, das aufgedeckt wird. Dieser Teil hat mir nicht ganz so gut gefallen. Das ganze wird im Schnelldurchgang und ziemlich oberflächlich abgehandelt, ohne bleibende Spuren bei den Betroffenen zu hinterlassen.

Das Ende der Geschichte ist sehr offen gehalten und lässt alle Möglichkeiten offen … auch die eines Folgebandes.

Eine bewegende Geschichte, geschrieben in einem tollen Schreibstil mit sympathischen Charakteren. Angefangen bei dem zum Titel und Inhalt passenden Cover, über die eingefügten Rezepte (von denen ich sicherlich das ein oder andere ausprobieren werde) bis zu der Geschichte selbst ist es ein gelungenes und stimmiges Ganzes.

Veröffentlicht am 03.04.2017

Turbulent

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Als Ninas Mann Julian plötzlich stirbt, fällt sie in eine tiefe Verzweiflung. Um sich abzulenken, kocht sie Unmengen Marmelade, die sie in Julians Arbeitszimmer stapelt. Eines Tages entdeckt sie dort einen ...

Als Ninas Mann Julian plötzlich stirbt, fällt sie in eine tiefe Verzweiflung. Um sich abzulenken, kocht sie Unmengen Marmelade, die sie in Julians Arbeitszimmer stapelt. Eines Tages entdeckt sie dort einen Brief von Julians Großtante Klara. Er hatte Klara um ein Rezept für Brombeermarmelade gebeten, daß er Nora schenken wollte. Dazu ist es aber nicht mehr gekommen. Nora nimmt Kontakt zu Klara auf, obwohl Julians Familie dagegen ist. Kurz entschlossen fährt sie in die vorpommersche Boddenlandschaft, wo Klara lebt. Sie findet dort neue Freunde, die ihr aus ihrer Trauer helfen. Aber auch große Geheimnisse scheinen dort gehütet zu werden, die nur darauf warten, daß Klara sie lüftet.

Es ist erstaunlich, wie gut die Sprache der Geschichte die Stimmung wiedergibt. Am Anfang spürt man aus jeder Zeile die tiefe Traurigkeit, die Nora umgibt. Je weiter die Geschichte geht, je mehr spürt man wie Nora ihren Lebensmut wiederfindet. Das ist auch kein Wunder, denn so turbulent wie es in den Beziehungen in Noras Umfeld zugeht, bleibt zum Trauern nicht viel Zeit für Nora. Als Leser muß man aufpassen, daß man da noch durchblickt. Die Gegenwart ist ja noch überschaubar, aber was in der Vergangenheit so passiert ist, läßt einen nur Staunen. Das Gute daran ist, daß dieses Buch nie langweilig wird. Übrigens beinhaltet das Buch auch wunderbare Rezepte, die ich ausprobieren werde!

Veröffentlicht am 03.04.2017

Familienrezepte und -geheimnisse

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Nach dem plötzlichen Herztod ihres Mannes ist Nora lange Zeit wie am Boden zerstört. Bis sie ein Jahr später auf den Brief von Klara, Julians Großtante, stößt. Offensichtlich stellen beide Frauen gern ...

Nach dem plötzlichen Herztod ihres Mannes ist Nora lange Zeit wie am Boden zerstört. Bis sie ein Jahr später auf den Brief von Klara, Julians Großtante, stößt. Offensichtlich stellen beide Frauen gern eigene Marmeladen her und Julian bat um ein Rezept, mit dem er Nora überraschen wollte.
Kurzentschlossen fährt Nora in den kleinen Ort am Bodden, um Klara zu besuchen. Es wird ein Besuch, der lang gehütete Geheimnisse aufdeckt.

Anne Töpfer hat mit „Das Brombeerzimmer“ einen sehr schönen Roman über das Leben geschrieben: Darüber, wie wichtig Familie sein kann, aber auch darüber, dass ein jeder mit Verlust und Trauer auf seine Weise umgeht und das alles seine Zeit braucht.
Sympathische Protagonisten tragen die Geschichte, in der es nicht nur um das Einkochen von Marmelade & Likören geht, auch wenn diese Tätigkeit einen großen Raum einnimmt. Klara lernt der Leser als resolute, aber auch herzensgute alte Dame kennen, die sich ungern etwas sagen lässt und ihren Kopf durchsetzen will. Nora hingegen ist noch ganz in ihrer Trauer gefangen und beginnt nur zaghaft, sich dem Leben ohne Julian zu öffnen. Da ist Katharina eine gute Zuhörerin und Freundin. Selbst Julian lernen wir durch Noras Erinnerungen kennen.
Lediglich Klaras „Das erzähl ich später“ oder „Darüber möchte ich jetzt nicht reden“ hat mich hier und da gestört.
Aufgepeppt und abgerundet wird dieser Roman durch die verschieden Rezepte zu den Marmeladen und Liköre, die mit abgedruckt sind und die man direkt ausprobieren möchte.

Veröffentlicht am 01.04.2017

relativ ruhig mit einem kleinen Familiengeheimnis. sympathische Charaktere, tolle Rezepte

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Das Brombeerzimmer von Anne Töpfer erlebte ich als herzerwärmende Familiengeschichte mit einem nicht ganz so grossen Familiengeheimnis.

In das Cover habe ich mich schockverliebt denn die Brombeeren und ...

Das Brombeerzimmer von Anne Töpfer erlebte ich als herzerwärmende Familiengeschichte mit einem nicht ganz so grossen Familiengeheimnis.

In das Cover habe ich mich schockverliebt denn die Brombeeren und Macarons treten hervor und sind somit zum Greifen nah.
Die Autoren hat uns einige Rezepte zur Verfügung gestellt die in die Handlung eingeflochten werden.
Das hat mir gut gefallen und ich werde definitiv das eine oder andere davon ausprobieren.

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Man ist sofort in der Geschichte drin und fiebert von Anfang an mit.

Die verschiedenen Protagonisten haben Charakter und sind gut beschrieben daher auch sofort megasympathisch.
Auch wird durch sie erst die Geschichte zu einer herzerwärmenden Angelegenheit.
Das Buch enthält viele interessante Ortsbeschreibungen die mir Lust darauf machen in Mecklenburg Urlaub machen zu wollen.

Die Geschichte konnte mich gut unterhalten und es war eine angenehme ruhige Spannung drin. Der Faden wurde bis zum Schluss gehalten.

Von mir gibt es 4 leckere Sterne.