Cover-Bild Männer sterben bei uns nicht
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.02.2023
  • ISBN: 9783446277366
Annika Reich

Männer sterben bei uns nicht

Roman
„Ich habe diese Frauen geliebt, gefürchtet, gehasst. Sie haben Fragen in mir geweckt über Familien, Töchter, Mütter und über mich selbst.“ (Lena Gorelik)

In einem prachtvollen Anwesen am See leben sie zusammen, die Frauen einer Familie, denen die Männer nach und nach abhandengekommen sind. Wie zahlreich die dunklen Flecken ihrer Geschichte sind, weiß nur eine von ihnen, die enigmatische Großmutter, die immer den Schein zu wahren wusste. Als Leni sich weigert, genau das zu tun, wird sie still und heimlich verstoßen. Zurück bleibt ihre Schwester, die nun allein gegen eine verhängnisvolle Tradition ankämpfen muss. Annika Reich erzählt von Schwestern, Müttern, Töchtern und Großmüttern, die der trügerischen Anziehungskraft weiblichen Verrats erliegen, auch wenn sie sich nichts mehr als gegenseitigen Beistand wünschen. Bis die Großmutter stirbt und die Geister der Vergangenheit sich nicht länger verstecken lassen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2023

Einfach nur großartig!

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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„In einem prachtvollen Anwesen am See leben sie zusammen, die Frauen einer Familie, denen die Männer nach und nach abhandengekommen sind. Wie zahlreich die dunklen ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„In einem prachtvollen Anwesen am See leben sie zusammen, die Frauen einer Familie, denen die Männer nach und nach abhandengekommen sind. Wie zahlreich die dunklen Flecken ihrer Geschichte sind, weiß nur eine von ihnen, die enigmatische Großmutter, die immer den Schein zu wahren wusste. Als Leni sich weigert, genau das zu tun, wird sie still und heimlich verstoßen. Zurück bleibt ihre Schwester, die nun allein gegen eine verhängnisvolle Tradition ankämpfen muss.“



Autorin Annika Reich hat mich mit ihrem Roman „Männer sterben bei uns nicht“ wahrlich bestens unterhalten. Der Titel allein ist mächtig. Warum sterben denn hier keine Männer? Weil es sie erst gar nicht gibt! Sie wurden regelrecht aus der Familie verbannt…

Einerseits ist Reichs Sprache und ihr Ausdruck äußerst angenehm zu lesen und es fällt leicht ihr somit bis zum Schluss zu folgen und auch der rote Faden ist schnell erkennbar: Männer sind in der Familie mehr als ein Dorn im Auge. Aber warum ist das so? Zorn kommt nie von ungefähr! Was war geschehen das es soweit kommen musste? Autorin Annika Reich stellt uns in ihrer Geschichte sehr gekonnt die Hauptprotagonistinnen, die Damen, vor. Großmutter (die im gesamten Buch namenlos bleibt - besser ging es wirklich nicht - das war von der Autorin bravourös gezeichnet!) ist die Patriarchin und wacht über allem und die Betonungen liegt dabei genau auf dem letzten Wort. Egal ob Töchter oder Enkelinnen die wir hier kennen lernen, der Schatten der Patriarchin schwebt überall mit. Sie wahrt ihren aruf, ihren Schein, und schützt sich somit wie mit einer Ritterrüstung. Schlussendlich gibt es für ihre Töchter, Ingrid und Marianna, und eben den Enkelinnen, Olga, Luuise und Leni, aber nur zwei Möglichkeiten dem Folge zu leisten: entweder man hält der eigenen Mutter/ Großmutter die Treue bezüglich der Männer u.a. oder aber man wehrt sich dagegen und bringt eben die Großmutter damit auf. Da aber weder Marianna oder Ingrid und auch die Enkelinnen nicht aus Luft und Liebe entstanden sind, ist ja selbstredend schnell klar, Männer gab es wohl in deren Leben aber sie kamen und gingen auch wieder und somit war es bislang nie notwendig einen davon zu Grabe zu tragen. Einerseits schwebt hier ein gewisser schwarzer Humor mit, andererseits klingt es alles unheimlich verbittert und klagevoll und als Leser wird man neugierig und liest eben lustvoll weiter und weiter um genau diese Fragen für sich zu klären. Als die Großmutter stirbt, fällt viel auseinander aber fällt es denn wirklich? Wie geht es weiter als sie nun nicht mehr das wachende Auge über der Damenwelt ist? Wie reagieren die Frauen selbst darauf? Und warum ist das alles so gekommen wie es gekommen ist? Viele Fragen kommen auf und viele Antworten werden gekonnt gegeben und dennoch hat man auch als Leser genügend Freiraum für eigene Gedanken. Großmutters verbittertes Leben hat sich aber nicht nur auf die Männer hin beschränkt. Sie war biestig und toxisch. Wenn sie nicht ihr Gift verspritzen konnte, war sie wohl nicht glücklich, aber nochmal: man kommt nicht als giftiges Kind auf die Welt! Alles hat seinen Ursprung und diesen erlesen wir hier äußerst stimmig in dieser Geschichte. Das „Erbe“ der Großmutter ist ebenfalls so eine Sache und schlussendlich liegt es an den Frauen allein damit umzugehen oder es gar fortzuführen. Ja, der Roman hat eine gewisse trübe, manchmal gar morbide Stimmung aber genau das machte die Geschichte auch aus! Es war trübe aber dennoch äußerst klug kombiniert mit positiven Anekdoten, mit gewissem Witz und der nötigen Prise Verständnis vielleicht die man aufbringen musste um Großmutters Art ein wenig zu verstehen und eben auch das Handeln der Kinder.

Fazit: großartige Unterhaltung und für mich definitiv ein Lesehighlight 2023! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 19.02.2023

Großmutters Erbe

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Mich hat der Titel des Buches neugierig gemacht. Was hat es damit auf sich?

Drei Generationen, sieben Frauen einer Familie, leben zusammen auf einem prachtvollem Anwesen am See. Alles Frauen, deren Leben ...

Mich hat der Titel des Buches neugierig gemacht. Was hat es damit auf sich?

Drei Generationen, sieben Frauen einer Familie, leben zusammen auf einem prachtvollem Anwesen am See. Alles Frauen, deren Leben von der rätselhaften Großmutter gelenkt werden. Jede hat ihren zugewiesenen Platz und hat zu funktionieren, immer schön den Schein wahren nach außen.
Gefühle, Emotionen, Liebe existieren nicht.
Und Männer ebenso wenig.

Der Wohnort verströmt schon eine undefinierbare Aura, geheimnisvoll und düster. Obwohl alle in enger Nähe zueinander wohnen, lebt doch jeder für sich alleine, einsam und traurig.
Am merkwürdigsten ist das leere, das fünfte Haus, welches die "Andenken" an die verlorengegangenen Männer beherbergt.

Eine eher tragische Geschichte, bei der alle auf der Strecke geblieben sind. Bei der Beerdigung der Großmutter treffen sie aufeinander und man erfährt durch Rückblenden, aus Luisas Sicht erzählt, was sich all die Jahre zugetragen hat.
Nach und nach werden die vergangenen Zeiten beleuchtet, die Frauen bekommen ein Gesicht und verborgene Gefühle treiben an die Oberfläche.

Eine Geschichte, die durch die Erzählweise der Autorin, zum Leben erweckt wird, den Frauen ein Gesicht gibt. Ohne große Geheimnisse, spannungsgeladene Momente oder Überraschungen auskommt. Sie bekommt auch so eine Sogwirkung und ist sehr unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Matriachat

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Luise ist 10 als sie die erste Leiche im See findet und ein Jahr später folgt die nächste. Was nach einem Kriminalroman klingt ist eine Familiengeschichte der besonderen Art in der man Männer vergeblich ...

Luise ist 10 als sie die erste Leiche im See findet und ein Jahr später folgt die nächste. Was nach einem Kriminalroman klingt ist eine Familiengeschichte der besonderen Art in der man Männer vergeblich sucht. Dabei sterben diese nicht, sie verschwinden einfach.

Bei der Beerdigung der Großmutter die nach Jahren die weiblichen Familienmitglieder wieder vereint erzählt Luise in Rückblicken ihre Kindheit in einem großen Familienanwesen. Jahrelang hat die Großmutter dort recht streng regiert und die Schwächeren aus der Familie verdrängt und aus der Geschichte tilgt.

Als Synonym steht das leerstehende Haus auf dem Anwesen wo die Erinnerungen an die Männer der Familie eingesperrt sind.

Der Schreibstil ist ruhig, manches Mal humorvoll oder sarkastisch. Das Cover ist nett, ein nicht ganz perfektes Stilleben mit der Schüssel die einen Sprung hat und den verwelkten Blütenblättern.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Die Matriarchin

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Luise hat ihr Leben lang auf dem beeindruckenden Anwesen ihrer Großmutter gelebt. Mit ihr wohnten noch weitere Frauen dort: ihre Mutter, ihre Tante, ihre Cousine, ihre andere Großmutter und eine Haushälterin. ...

Luise hat ihr Leben lang auf dem beeindruckenden Anwesen ihrer Großmutter gelebt. Mit ihr wohnten noch weitere Frauen dort: ihre Mutter, ihre Tante, ihre Cousine, ihre andere Großmutter und eine Haushälterin. Alle wurden von Großmutter finanziert, alle mussten sich ihrer Willkür und ihren Launen unterwerfen. Jetzt jedoch ist Großmutter gestorben und die Autorin lässt den Leser am Begräbnis teilnehmen, an dem sich alle versprengten Frauen der Familie wieder treffen, und in zeitlichen Rückblenden wird Luises Leben seit ihrem zehnten Lebensjahr in Episoden erzählt.
Man lernt die Frauen sehr gut kennen. Deren Männer haben in ihren Leben keine große Rolle gespielt. Sie sind verstorben oder wohnen schon längst woanders. Je weiter man liest, umso mehr fragt man sich, warum nicht auch die Frauen sich von dieser schrecklichen Großmutter distanzieren. Aus materiellen Gründen oder aus charakterlicher Schwäche bleiben sie in der Abhängigkeit. Nur Luise fühlt sich wohl, denn sie ist Großmutters Augenstern. Sie wird vor aller Augen bevorzugt und verhätschelt, und nun steht sie als Haupterbin vor dem Grab.
Das Buch ist eine Charakterstudie, wie Frauen mit Frauen umgehen können. Oder auch, wie Geld sich auf Beziehungen auswirkt. Die einzelnen Schicksale fesseln den Leser sofort. Die Autorin leuchtet die Charaktere so aus, dass man auch nach dem Lesen über so viel vergeudete Lebenszeit nachdenkt und einem die Frauen nicht so schnell aus dem Sinn gehen.
Wer gerne über Familienschicksale liest, der ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Etwas undurchsichtig

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Der Roman , Männer sterben bei uns nicht, von der Schriftstellerin Annika Reich ist sensibel geschrieben.

Der Roman ist melancholisch und eigensinnig. Er ist gut geschrieben, lässt mich aber etwas ratlos ...



Der Roman , Männer sterben bei uns nicht, von der Schriftstellerin Annika Reich ist sensibel geschrieben.

Der Roman ist melancholisch und eigensinnig. Er ist gut geschrieben, lässt mich aber etwas ratlos zurück.

Auf einem Anwesen hat die Großmutter das Sagen. Fragen sollen nicht gestellt werden. Männer werden nur ein wenig angerissen, sonnst erfährt man nicht viel. Hitler soll den Großvater angerufen haben, aber mehr erfährt man nicht.Die Großmutter stirbt und die Enkelin Luise soll das neue Oberhaupt werden.

Sie erzählt in Ichform über die einzelnen Familienmitgliedern Nach langer Zeit kommt ihre Schwester Lene wieder und langsam erfährt Luise etwas mehr über ihre Familie.

Der Schreibstil ist flüssig, allerdings bleibt das Thema etwas im Dunkeln.
Da hätte ich mir mehr Details gewünscht.
Das Cover ist ein ansprechendes Stil leben.
Ich gebe 4 von 5 Sternen