Geht ans Herz
Klappentext:
„Es sind Ferien und Rios Freunde haben viel vor, schließlich soll es ein unvergesslicher Sommer werden. Rio macht mit, aber spätestens, als er auf dem Fünfer im Schwimmbad eine Panikattacke ...
Klappentext:
„Es sind Ferien und Rios Freunde haben viel vor, schließlich soll es ein unvergesslicher Sommer werden. Rio macht mit, aber spätestens, als er auf dem Fünfer im Schwimmbad eine Panikattacke bekommt, ist klar, dass es nicht funktioniert. So sehr er sich auch abmüht: Er ist kaputt und der Sommer auch. Denn im letzten Juni ist Rios Zwillingsschwester Mavis gestorben. Ein tragischer Unfall, heißt es.
Doch dann findet Rio ihre alte Kamera und macht sich zusammen mit Dracula, dem Jungen aus dem Hinterhaus, auf die Reise quer durch die hitzekeuchende Stadt und folgt Mavis' fotografischen Spuren. Rio und Dracula, der eigentlich Franz heißt, gelangen an Orte, die niemand mehr auf dem Schirm hat: den verwilderten Park, den einsamen, brackigen See, das unheimliche Gruselkabinett. Die beiden lernen eine Mavis kennen, die ganz anders war, als Rio dachte und die Geheimnisse hatte, größer als das Tropical Island.
Während Rio und Franz an den schaurig-schönen Rändern ihrer bekannten Welt entlangbalancieren, werden sie Freunde. Richtig gute. Und Rio merkt, dass da mehr ist, dass er beginnt, sich in Franz zu verlieben. Aber: Darf Rio das? Darf er einen Sommer genießen, den Mavis nicht mehr erleben kann? Darf er, wenigstens zwischendurch mal, ganz heimlich, das warme Licht, die orangepinken Abende, das Herzhochhüpfen ganz wunderbar finden? Und: mag Franz ihn überhaupt auch? Also, so?“
Fazit:
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich zu Anfang meine Schwierigkeiten hatte, all die Charaktere (Freunde, Familie, Protagonisten, etc.) auseinanderzuhalten. Zumal Rios Eltern auch immer mit dem Vornamen erwähnt werden. Später ist der Fokus ganz klar bei Rio und Dracula. Die beiden Jungs habe ich auf Anhieb in mein Herz geschlossen. Sie beide haben sich nicht gesucht und dennoch gefunden. Die Annäherung, die Gespräche und der Umgang mit der Trauer hat mir unglaublich gut gefallen.
Grundsätzlich kommt man den Charakteren sehr nah, die Geschichte lebt von den greifbaren und nachvollziehbaren Momenten.
Zu einem wirklich authentischen Jugendroman wird das Buch vor allem dadurch, weil der Schreibstil modern und erfrischend ist. Die Sprüche, der Slang und Humor waren voll mein Ding.
Mentale Gesundheit, Trauerbewältigung, Mobbing, Freundschaft und Zusammenhalt spielen hier die größte Rolle. Den Zusammenfluss der einzelnen Themen fand ich sehr bereichernd und gut gewählt. Vor allem die Momente mit und zwischen Rio und Dracula. So ist dieses Buch voller Emotionen und Tiefe aber auch was fürs Herz.
Die Triggerwarnung zu Anfang lässt die Interessenten selbst entscheiden ob sie es lesen können/möchten oder nicht. Ich hatte ein paar wunderbare, gefühlvolle Lesestunden und kann es Leser:innen empfehlen, die Interesse an Queeren Geschichten haben.