Inspektor Athelney Jones aus der Schweiz und der Pinkerton-Detektiv aus Amerika, Frederick Chase, treffen zusammen. Warum ist das so? Ganz einfach: Nachdem Sherlock Holmes und sein Widersacher James Moriarty zusammen in den Reichenbachfällen ums Leben kamen, aber nur eine Leiche gefunden wird, ermitteln beide in die gleiche Richtung. Wer ist der Tote und wie hängt das mit Verbrechen in Amerika zusammen? Die Spur ist heiß, denn beide Ermittler haben nur eins im Sinn und zwar den wohl bösesten Verbrecher aller Zeiten zu stellen. Hier handelt es sich um Clarence Devereux. Von ihm ist aber nur bekannt, dass er an einer seltenen Krankheit leidet. Aber er zieht eine blutige Spur hinter sich her und genau deshalb beschließen Jones und Chase, zusammen zu arbeiten.
Wenn es so einfach wäre, wie es klingt, wäre der Fall ja gleich geklärt. Aber nichts ist so, wie es zu sein scheint und ständig tauchen neue Verbrecher auf und die Morde lassen nicht nach. Wo aber ist Devereux zu finden? Immer wieder führen die Spuren ins nichts und plötzlich ist sie da, die heiße und so wichtige Information, auf die die beiden Ermittler schon so lange gewartet haben.
Die Zusammenarbeit gestaltet sich gut. Jones ist ein sehr guter Ermittler und besessen von Sherlock Holmes. Chase hingegen ist eher der sachliche Typ und ihm fehlt die hervorragende Kombinationsgabe eines Holmes. Aber ist das wirklich so, oder verstellt er sich vielleicht ein wenig? Er ist in diesem Duo Dr. Watson und nun erfahren wir, ob die Beiden wirklich so erfolgreich sind, wie ihre großen Vorbilder.
An Verkleidungen mangelt es nicht und als dann klar wird, wo Devereux sich versteckt hält, ist guter Rat teuer und prompt tappen die beiden genialen Ermittler in eine große Falle. Ist ihnen das wirklich nicht klar gewesen? Ich bezweifele sehr, dass das Holmes und Watson passiert wäre. Denn jede Spur führt zu einem Ende. Blutig und manches Mal schon ein wenig zu grauselig sind mir die Taten und immer wieder taucht auch einer junger Bengel auf, der als Täter in Betracht kommen könnte. Seine Spuren sind schon sehr auffällig, aber sie müssen verfolgt werden, ja um am Ende den großen Bösewicht dingfest zu machen.
So mehr werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst, denn die Wendungen, die dieser Fall macht, hatte ich so nicht vorausgesehen und war am Ende doch schon sehr überrascht.
Fazit:
Der Autor Anthony Horowitz erzählt uns in seinem zweiten Krimi die Geschichte und das Ende von James Moriarty.
Geschickt verstrickt er mich als Leser in so manche Situation, aus der ich den Ausweg nicht sehe. Ich tappe im Dunkeln und weiß nicht, wie ich hinters Licht geführt werde. Das gefällt mir gut.
Die Spannung, die sich ganz allmählich aufbaut, ist am Ende so hoch, das ich sie spüren kann. Ich bin mitten drin und habe das Kopfkino eingeschaltet. Jede einzelne Szene sehe ich deutlich vor mir. Die Gänsehaut läuft mir dabei so manches Mal über den Rücken.
Der Schreibstil ist, wie auch schon im ersten Teil, gut und lässt sich sehr flüssig lesen. Einmal angefangen, kann ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Jedem einzelnen Protagonisten verleiht Horowitz ein eigenes Gesicht. Ich bin bei ihnen und kann sehen und fühlen, was sie berührt. Ich spüre die Schmerzen und kann mich in die Personen hineinversetzen. Mein Lieblingscharakter ist hier eindeutig Athelney Jones. Ich konnte seine Besessenheit förmlich fühlen. Er war so sehr von sich überzeugt, dass er nicht merkte, dass er sich selbst so sehr in Gefahr brachte. Auch die Bösen werden hier sehr gut beschrieben und ich konnte sie das Buch über hassen lernen.
Das Ende dann hat mich völlig überrascht, das hatte ich nicht geahnt und vorausgesehen. Prima, denn genau das liebe ich an guten Krimis.
Hier kommen von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.