Krimi und Unterhaltung zugleich
Auf das Buch "Fastenopfer" von Anton Leiss-Huber war ich sehr gespannt, zumal ich Altötting sehr gut kenne und gerne Bücher aus Gegenden lese, zu denen ich einen Bezug habe. Titel und Cover finde ich ansprechend ...
Auf das Buch "Fastenopfer" von Anton Leiss-Huber war ich sehr gespannt, zumal ich Altötting sehr gut kenne und gerne Bücher aus Gegenden lese, zu denen ich einen Bezug habe. Titel und Cover finde ich ansprechend und passend. Es wirkt etwas blutrünstig, genau so beginnt der Kriminalroman auch, der aber nebenbei im Anschluss zudem viel Unterhaltung bietet.
Die Geschichte bot mir genau das, was ich mir erwartet hatte. Jemand, der atemberaubende Spannung will, ist bei diesem Buch wahrscheinlich falsch. Der Autor setzt auf einen durchaus interessanten Kriminalfall für den absolut liebenswerten Oberkommissar Max Kramer, der gleich überaus peinlich in die Geschichte startet, gepaart mit viel Unterhaltung in Form von sehr gut gelungenen Nebendarstellern. Monsignore Jospeh Hirlinger und dessen Haushälterin Fräulein Schosi geben ein witziges Gespann ab, der Altöttinger Frauenbund wurde super eingebracht und auch Max`Jugendliebe Maria Evita, Novizin im Altöttinger Kloster, lässt so manches Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Dazu kommen einige sehr schweigsame Zeitgenossen, alle irgendwie in den Fall verwickelt, in dem es um das Tilly-Denkmal bzw. antike Kirchenfiguren geht, aber wie sie zusammen hängen, bleibt lange undurchsichtig und erfährt man wirklich erst auf den letzten Seiten.
Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen, das Buch ließ sich sehr flüssig lesen. Auch die Kapiteleinleitungen in Form von Zitaten aus dem Lukas-Evangelium fand ich originell und dass in den Dialogen der bayerische Dialekt in sicher für jeden gut verständlicher Form mit einfließt, finde ich sehr gelungen. Mich hat der Autor in jeder Hinsicht überzeugt und ich werde sehr gerne auch noch seinen ersten Fall lesen bzw. hoffe auf weitere Bände um Kommissar Max Kramer.