Cover-Bild Super einsam
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 25.09.2024
  • ISBN: 9783036950426
Anton Weil

Super einsam

Vito will raus, raus aus seiner arschkalten Wohnung in Kreuzberg. Nur wohin? Zurück an den Atlantik, wo er glücklich war und die Mutter noch lebte? Was mit einem Kater beginnt, entpuppt sich zwischen Ladendiebstahl und Mut anküssen als schonungslose Suche nach den Wurzeln seiner Einsamkeit.
Anton Weil erzählt von den großen Themen seiner Generation: von Vereinzelung, Sexualität und Liebe, von Trauer und Aufbruch. Ein Feuerwerk des Erzählens, immer kurz davor, alles in die Luft zu sprengen, ein bunter Zirkus an Lügen und falschen Fährten, eine wilde Irrfahrt durch die Psyche einer ganzen Generation, ein hoffnungsvolles Aufbrechen und eine Liebeserklärung an das echte Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2025

Schräg und emotional

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Das war ja mal eine wirklich sehr spezielle und einfach andere Lektüre.
Da wäre zum einen der Schreibstil, den ich gar nicht so richtig benennen kann: sehr emotional aber stellenweise enorm witzig.
Wir ...

Das war ja mal eine wirklich sehr spezielle und einfach andere Lektüre.
Da wäre zum einen der Schreibstil, den ich gar nicht so richtig benennen kann: sehr emotional aber stellenweise enorm witzig.
Wir befinden uns permanent im Gedankenkarussell des Protagonisten Vito, ein knapp 30 jähriger Berliner
der mit allem in seinem Leben hadert: kein richtiger Job, Trennung hinter sich, kein Zugang zum Vater, Mutter während seiner Teenager Zeit verstorben, seine Sexualität.
Ungefiltert folgen wir seinen Gedankenschnipseln, seinem Kopfkino… und wissen bald nicht mehr: Was ist Tagtraum - was ist Realität?
Stellenweise liest sich das Buch wie ein Fiebertraum, wirr und skurril sind seine Fantasien.
Ich musste stellenweise sehr laut lachen, dann aber blitzen seine Probleme an die Oberfläche und machen mich betroffen.
Insgesamt ein ganz großartiges Buch, das aber sicherlich nicht für jeden Geschmack sein dürfte.

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Veröffentlicht am 03.03.2025

Einsam?

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Einsam?

Was macht uns glücklich? Eine Familie? Ein guter Job?
Doch was macht uns auf der anderen Seite unglücklich?

Irgendwo dazwischen befindet sich wohl Vito. Nicht so richtig glücklich, aber auch ...

Einsam?

Was macht uns glücklich? Eine Familie? Ein guter Job?
Doch was macht uns auf der anderen Seite unglücklich?

Irgendwo dazwischen befindet sich wohl Vito. Nicht so richtig glücklich, aber auch nicht völlig unzufrieden mit seinem Leben.

"Super einsam" von Anton Weil nimmt uns als Leser definitiv auf eine intensive Reise durch das Leben und die Entscheidungen von Vito mit. Wir beginnen mit einem Job in Leipzig, bei dem er nie ankommt, da er vorher in seiner Stammkneipe versackt. Führt einseitige Gespräche mit seinem Vater und sich selbst.

Das Buch zu lesen bedeutet in Vitos Gedanken zu leben. Manchmal klar und nachvollziehbar und im nächsten Moment weiß man nicht so recht, was wirklich passiert ist und über was er nur nachdenkt. Dennoch bekommt man ein gutes Bild von ihm, seinen Hoffnungen und Zweifeln und seinem Leben. Und vor der Angst, den hinterlassenen Koffer seiner verstorbenen Mutter zu öffnen.

Oft musste ich bei seinen Entscheidungen den Kopf schütteln, dann dachte ich mir, das hätte ich sein können. Das Leben verläuft nicht immer gerade, auch nicht Vitos. Seine Gedanken erscheinen beim Lesen so real und leicht nachvollziehbar. Gerade das macht das Buch zu etwas Besonderem - etwas, bei dem sich jeder irgendwo wiederfinden kann.

Auch wenn ich an manchen Stellen zweimal lesen muss, um zu verstehen, um was es gerade geht bzw. wohin der Text uns bringen soll, empfand ich das Buch als einen Schatz. Ein Schatz für den man sich jedoch etwas Zeit nehmen sollte.

ISBN: 978-3036950426
Umfang: 240 Seiten
Autor: Anton Weil
Verlag: Kein&Aber
Erscheinungsdatum: 25.09.24

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Melancholia Reloaded

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Vito, Mitte 20, chronisch pleite, hangelt sich von Job zu Job, gibt sich regelmäßig dem Alkohol hin und driftet in seinen Gedanken weit von der Realität ab. Er führt Gespräche, durchspielt ganze Situationen, ...

Vito, Mitte 20, chronisch pleite, hangelt sich von Job zu Job, gibt sich regelmäßig dem Alkohol hin und driftet in seinen Gedanken weit von der Realität ab. Er führt Gespräche, durchspielt ganze Situationen, bei denen es schwierig ist, nachzuvollziehen, was in seinem Kopf und was im realen Leben geschieht.
Die Bezeichnung "trauriger Clown von Kreuzberg" passt zu ihm, da seit dem Tod der Mutter sein ganzes Wesen und Leben von Trauer und Einsamkeit durchzogen ist. Den Verlust der Mutter hat Vito bis heute nicht verarbeitet. Das Verhältnis zu seinem Vater ist kompliziert; Gefühle zeigen und körperliche Nähe zulassen ist bei beiden nicht drin. Dabei will Vito doch nur eins - in den Arm genommen werden. Seine letzte Beziehung ist vor Kurzem in die Brüche gegangen und steckt ihm noch eiskalt in den Knochen.
Seitdem taumelt er durch die Welt, seinen Platz hat er noch nicht gefunden. Seine Trauer und Einsamkeit sowie sein Wunsch nach Zugehörigkeit sind auf jeder einzelnen Seite zu spüren. "Melancholia Reloaded"!

Obwohl ich mich überhaupt nicht mit Vito identifizieren konnte, habe ich ihn gern auf seiner holprigen und wilden Reise begleitet.

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Veröffentlicht am 16.08.2025

Ein Roman über das Dazwischen

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Das Buch kam im letzten Moment. Ich war schon halb aus der Tür, Koffer in der Hand, Richtung Bahnhof, Richtung Meer, als das Rezensionsexemplar im Briefkasten lag. Super einsam von Anton Weil. Ich packte ...

Das Buch kam im letzten Moment. Ich war schon halb aus der Tür, Koffer in der Hand, Richtung Bahnhof, Richtung Meer, als das Rezensionsexemplar im Briefkasten lag. Super einsam von Anton Weil. Ich packte es ein, ohne Erwartungen. Im Zug fing ich an zu lesen und war direkt überrascht über diesen Zufall: Der Protagonist will nämlich genau dorthin. Weg. Raus. Irgendwohin, wo es leiser ist.

Es folgt kein klassischer Großstadtroman, sondern das literarische Protokoll einer Identitätskrise. Der Erzähler ist auf eine leise, eindringliche Art verloren. Nicht spektakulär, scheiternd, nicht destruktiv, sondern einfach schwebend im Ungefähren. Zwischen Herkunft und Zukunft, zwischen Rollen, die nicht mehr passen, und einem Selbstbild, das sich ständig verschiebt.

Weils Sprache ist direkt, klar, manchmal schnell schroff. Aber nie platt. Es gibt keine gestalteten Bilder, keine übertriebenen Metaphern. Stattdessen: ehrliche, dichte Sätze, in denen viel mehr drinsteckt, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Oft merkt man erst im zweiten Absatz, wie präzise ein Gefühl getroffen wurde. Und das ist vielleicht das Beeindruckendste an diesem Buch: wie es innere Unruhe sichtbar macht, ohne sie zu erklären.

Die Handlung selbst ist eher ein Verlauf als ein Plot. Vieles bleibt offen, wird nur angerissen. Darin liegt die Kraft. In den Lücken. In dem, was nicht gesagt werden muss, weil es zwischen den Zeilen spürbar ist.

Ein Kapitel ist mir besonders geblieben: eine Kneipenszene, in der alles zusammenkommt: Einsamkeit, Nähe, Fremdheit, und dieser seltsame Trost, den man manchmal nur in der Anwesenheit anderer Körper findet. Selten wurde das so genau beschrieben, ohne es zu stilisieren oder zu romantisieren.

Super einsam erzählt nicht vom Finden, sondern vom Fragen. Nicht vom Aufbruch, sondern vom Dazwischen. Ein stiller, starker Roman über das Gefühl, sich selbst ständig zu entgleiten und trotzdem weiterzugehen.

Für alle, die Literatur mögen, die:

+von Identität erzählt, ohne sie zu definieren
+den Sound Berlins kennt oder kennenlernen will
+das Ungesagte Wichtige findet als die Pointe
+keine Helden braucht, um berührt zu sein

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Hatte bis zur Hälfte echtes Potenzial, danach war es mir zu wild

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Bis etwa zur Hälfte dieses Buches dachte ich, dass ich ihm mindestens vier Sterne geben würde. Leider hat mich die Handlung in der zweiten Hälfte dann aber doch ziemlich verloren.

Der erste Teil des Buches ...

Bis etwa zur Hälfte dieses Buches dachte ich, dass ich ihm mindestens vier Sterne geben würde. Leider hat mich die Handlung in der zweiten Hälfte dann aber doch ziemlich verloren.

Der erste Teil des Buches hat meine Erwartungen noch recht gut erfüllt. Ich habe erwartet, dass es ein Roman ist über meine Generation und die Probleme, welche Menschen dieser Generation umtreiben. Von Fragen zur eigenen Identität und Sexualität über die Trauer aufgrund einer zerbrochenen Beziehung bis hin zu einem Gefühl allgemeiner Einsamkeit in einem Leben in der Großstadt, ergänzt um eine gesellschaftspolitische Kritik rund um Wohnraumknappheit, Leistungszwang und Kapitalismus. Die kurzen Kapitel lassen sich überwiegend gut lesen und einige von ihnen haben mich emotional wirklich packen können.

Anton Weil hat einen ganz bestimmten Ton, der schwer zu greifen ist, mich zu Beginn aber für sich eingenommen hat. Ich fand mich vor allem in der ersten Hälfte auf eine rauschhafte Art in Vitos Kopf wieder. Die Geschichte überzeugt mit einem angenehmen Alltagshumor und einer gewissen Situationskomik - ob in den Gespräche in der Eckkneipe, in welcher man der Besitzerin das eigene Herz ausschüttet oder bei frustrierenden Fahrten mit der Deutschen Bahn, die von absurden Verspätungen geprägt sind.

Doch spätestens ab der Hälfte war mir Vitos Abdriften in seine Träume/Fantasien einfach zu wild. Es geht in diesem zweiten Teil der Geschichte vor allem darum, der eigenen Einsamkeit zu entfliehen, was hier konkret über die Verbindung zur verstorbenen Mutter passieren soll. Auch sucht Vito Verbundenheit zu fremden Menschen, mit denen er Sex hat oder sich vorstellt zu haben, doch wenig überraschend füllt das seine Leere nicht. Gerne hätte ich Vito noch länger bei dieser Suche begleitet, doch dafür war es mir vor allem zum Ende hin zu fragmentarisch und wenig emotional greifbar.

Ich kann persönlich auch einfach gar nichts anfangen mit Alkoholrausch, heftigem Trinken und Drogenkonsum allgemein. Das hat mich in seiner Intensität ziemlich gestört und auch mit Vito als zunehmend unzuverlässigem Erzähler konnte ich irgendwann wenig anfangen. Die Verwirrung der Geschichte ist sicherlich so beabsichtigt, doch mit meinen Erwartungen an das Buch und auch mit meinen Erfahrungen aus der ersten Hälfte war ich angesichts der sehr wilden, abgedrifteten Handlung dann einfach lost und konnte mich selbst nicht mehr mit der Geschichte identifizieren.

So bleibt es für mich leider nur ein durchschnittliches Leseerlebnis. Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die sich gerne von Geschichten mitreißen lassen und auch kein Problem damit haben, dass Realität und Fantasie sehr stark miteinander verschwimmen, hier eine gute Lektüre finden. Die „wilde Irrfahrt durch die Psyche einer ganzen Generation“, die auf dem Cover versprochen wird, habe ich dann vor allem in der zweiten Hälfte leider nicht mehr wahrgenommen, obwohl meine Hoffnungen dahingehend nach dem ersten Teil durchaus hoch waren. Ich bleibe also etwas ernüchtert zurück und gebe diesem Buch drei Sterne.

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