Inhalt:
Ein typischer NA-Roman, dachte ich anhand des Klappentextes und der ersten Seiten.
Unsere Protagonistin, Norah, startet in ihr College-Leben und nicht lange dauert es, bis ihr der mysteriöse Bad Boy über den Weg läuft, den nur SIE für sich gewinnen kann ...
Ich bin ehrlich, es schreit nur so nach KLISCHEE, aber ich bin diesen an sich ja auch gar nicht abgeneigt, da viele AutorenInnen es doch schaffen, sich mit ihren Geschichten auf schmeichelnde Art in mein Herz zu schleichen. Hier war das allerdings nicht der Fall. Ich konnte einfach keinerlei Bezug herstellen und musste feststellen, dass mich ihre Geschichte emotional einfach nicht packen konnte.
Das lag meiner Meinung nach auch daran, dass teils von Szene zu Szene gesprungen wurde, um auch so viel wie möglich in diese wenigen 302 Seiten zu packen. So viel, dass es sich in den letzten 100 Seiten so sehr zugespitzt hatte, dass ich absolut die Hoffnung verloren hatte und es lächerlicher und lächerlicher wurde. Die Entscheidungen unserer Charaktere lassen vergangene Handlungen noch oberflächlicher und unlogischer erscheinen und rückt sie mehr und mehr in negatives Licht, was so unglaublich schade war!
Als ich das Buch dann beendet hatte, war ich mir auch nicht sicher, ob das Buch nicht a) doch zunächst als Reihe gesehen wurde und b) nicht doch ein bisschen ins Dark Romance Genre hinein wollte. Das Buch hat für mich einfach einen Lauf genommen, der mich absolut enttäuscht hat. Je mehr ich mich dem Ende genähert hatte, desto mehr haben sich die Ereignisse gehäuft und es wurde fast schon zu viel, sodass man am Ende kaum noch weiß, was das Wichtigste ist. Da ich nämlich schon Schwierigkeiten mit der Entwicklung der Liebesgeschichte hatte, fand ich, dass diese viel zu wenig Zeit bekommen hat.
Auch was den Spannungsbogen angeht, so war der für mich hier absolut nicht vorhanden. Vieles war so vorhersehbar und offensichtlich! Und unsere Protagonistin, Norah und angehende Journalistin, hätte eine entscheidende Sache viel früher aufdecken können, aber sie wurde gefühlt absichtlich blind und naiv dafür gemacht, was sie an sich dann auch in ein schlechtes Licht gerückt hat, da ich das als
Leserin eben sofort heraus hatte und es später als etwas komplett Großes oder Überraschendes, Schockierendes hin gestellt wurde.
Und noch eine Sache, die für mich etwas zu offensichtlich geteasert wurde, aber nun ja - hier liegt die Entscheidung bei euch, das selbst heraus zu finden. Für mich war es nichts.
Charaktere:
Wie ich Norah so wirklich beschreiben soll, weiß ich gar nicht. Ich denke, dass sie eine der naiven Protagonistinnen ist, die doch sehr von sich überzeugt sind. Bezüglich dessen, dass sie ja anders sind, die holden Jungfrauen, die andere Frauen shamen dürfen, da sie ihr Sexualleben gestalten wie es ihnen gefällt. Zum Glück hat sich dieses Slutshamen irgendwann ganz aus dem Buch geschlichen, aber ich fand das einfach so unnötig, da sie doch offensichtlich so viel mehr ist. Ihre Leidenschaft für den Journalismus hat man ihr immerhin tatsächlich abgenommen und allgemein waren ihre Ansätze der jungen Frau, die ins College Leben startet und sich zum ersten Mal richtig verliebt, gar nicht so schlecht. Leider muss ich für mich sagen, dass sie mir so nicht allzu lange in Erinnerung bleiben wird.
Max soll den typischen Bad Boy darstellen, mit Launen, die keiner versteht. Zugegeben, er hat mich im Gegensatz zu Norah wenigstens noch etwas gereizt, aber sein Bad Boy Auftreten war manchmal mehr als fragwürdig, da er meistens hauptsächlich aus intensiven, wütenden Blicken und schlechten Sprüchen bestand.
Auch allseits bekannt, währt diese natürlich nicht allzu lange und Veränderung schleicht sich ein. Eine, wie ich finde gar nicht mal so schlechte. Jedoch kam sie viel zu abrupt und irgendwann schien es dann so als hätte es den anfänglichen Max gar nicht gegeben. Oder eben nur, um die Geschichte einzuleiten.
Was die Nebencharaktere angeht, so konnte auch hier nicht viel gepunktet werden. Sie waren da, dann wieder nicht und plötzlich wieder da.
Was mich hier am meisten gestört hat, war wie sich die Story für eine Person entwickelt hat, die ich tatsächlich mochte! Jedoch wahrscheinlich noch immer in der Telefonleitung hängt, nachdem unsere Protagonistin das Handy hat fallen lassen. Schließlich wurde die Person danach kein einziges Mal mehr erwähnt.
Der Schreibstil war okay, hat aber nicht dafür gesorgt, dass ich emotional irgendwie an das Buch gefesselt wurde. Mir hat hier eindeutig an Spannung und Tiefgang gefehlt.
Fazit
Sowohl vom absolut wunderschönen Cover und relativ ansprechenden Klappentext habe ich mich ansprechen lassen, wurde vom Inhalt jedoch eher enttäuscht zurück gelassen. Für mich waren hier einfach viel zu viele Ereignisse in den 302 Seiten und Dinge, wie die Beziehung oder die Charaktere an sich, die in ihrer Entwicklung viel mehr Zeit gebraucht hätten, gingen so unter, dass ich natürlich auch mit dem Fortlaufen der Handlung nicht viel anfangen konnte, da ich emotional auch einfach keinen Bezug hatte.
Einige [Logik]-Fragen sind zum Schluss noch offen und ich muss für mich sagen, dass das Buch ein Reinfall für mich war. Dabei fand ich die Ansätze zu Anfang gar nicht einmal schlecht.