Kriminalroman mit Lokalkolorit
Die Universität in Bochum wird 50 Jahre alt. Winfried Schmitt organisiert die Feier und hat sich -zum Leidwesen von manchen anderen- eine große Parade von 50 Ehemaligen (Professoren, Studenten, MItarbeitern) ...
Die Universität in Bochum wird 50 Jahre alt. Winfried Schmitt organisiert die Feier und hat sich -zum Leidwesen von manchen anderen- eine große Parade von 50 Ehemaligen (Professoren, Studenten, MItarbeitern) ausgedacht. So weit so gut - er hat auch die erforderlichen Ehemaligen ausfindig machen lassen und Zusagen erhalten. Doch kurz vor der Feier wird es brenzlig, denn unter ihnen gibt es Tote und manch andere bekommt eine zweite Einladung, die er eigentlich nicht ausschlagen kann. Wer will diese Parade verhindern und warum ?
Es ist der dritte Fall von Helmut Jordan, Kriminalhauptkommissar in Wolfenbüttel. Der erste Tote wird in Wolfenbüttel gefunden. Doch da alles nach einem Unglücksfall aussieht, laufen die Ermittlungen nicht auf Hochtouren. Anders sieht es in Bochum aus, denn hier muss der eigentliche Organisator, Schmitts Assistent Florian Gerber, zusätzliche Schichten einlegen, damit die ganze Parade nicht ins Wasser fällt und die Universität blamiert ist.
Ein lustig vorangestelltes Personenregister erleichtert den Einstieg in diese kriminelle Geschichte, die einerseits von Spannung, aber auch von einem trockenen Humor geprägt ist. Immer wieder gibt es neue Entwicklungen, Fährten und Spuren, schnell gibt es auch Verdächtigte, dennoch auch Überraschungen.
Arne Dessaul lässt uns hinter die Kulissen schauen, in die Köpfe der meist nicht symphatischen Opfer. Abgründe tun sich hinter Schicksalen und Lebensläufen auf. Auch der Erzählstil passt sich den jeweiligen Protagonisten an, die Kapitelweise in den Vordergrund gerückt werden.
Zusätzlich gibt es auch viele private Entwicklungen, aber auch Alltäglichkeiten bei den Hauptfiguren, dazu Nebenschauplätze, die (anscheinend) nichts mit dem Geschehen zu tun haben, die auf falsche Fährten locken, manches davon wird aber dennoch hinterher auch wieder wichtig werden.
"50" ist ein Kriminalroman, der gut unterhält, zum Mitraten einläd, bei dem man zwar schnell eine heiße Spur hat, dennoch aber noch überrascht wird. Wer Lokalkolorit, trockenen Humor und eine kräftige Brise Spannung mag und nicht alles so realistisch haben muss, dem empfehle ich das Buch gerne.