Cover-Bild Der Preis, den man zahlt
Band 1 der Reihe "Lorenzo-Falcó-Reihe"
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 295
  • Ersterscheinung: 10.09.2017
  • ISBN: 9783458177197
Arturo Pérez-Reverte

Der Preis, den man zahlt

Roman
Petra Zickmann (Übersetzer)

Werden Loyalität und Liebe das letzte Wort haben? Oder Verrat und Gewalt? Der virtuose Geschichtenerzähler Arturo Pérez-Reverte hat einen packenden Spionageroman geschrieben und entführt uns in eine zwielichtige Welt, in der jeder seinen Preis zu zahlen hat…

Der Spion Lorenzo Falcó ist charismatisch, mit allen Wässerchen gewaschen und steht vor der waghalsigsten Mission seines Lebens. Es ist das turbulente Jahr 1936, und er hat den Auftrag erhalten, im südspanischen Alicante einen hochrangigen politischen Gefangenen zu befreien und vor dem sicheren Tod zu retten, eine kriegsentscheidende Aktion. Falcó hat drei Mitstreiter, darunter die undurchsichtige Eva Rengel. Man ist sich nie zuvor begegnet, muss sich aber absolut aufeinander verlassen können. Und während sie sich immer weiter in eine scheinbar bodenlose Situation aus Grausamkeit und Täuschung verstricken, kommen Falcó und Eva sich nahe. Gefährlich nahe, denn schon sehr bald wird deutlich, dass alle Beteiligten ein Doppelspiel betreiben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2017

Ein Wolf im Schatten

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Spanien zur Zeit des Bürgerkriegs im Jahr 1936: Der 37-jährige Spion Lorenzo Falcó soll einen hochrangigen politischen Gefangenen vor dem Tod retten. Bei der Befreiungsaktion für den Faschistenführer unterstützen ...

Spanien zur Zeit des Bürgerkriegs im Jahr 1936: Der 37-jährige Spion Lorenzo Falcó soll einen hochrangigen politischen Gefangenen vor dem Tod retten. Bei der Befreiungsaktion für den Faschistenführer unterstützen ihn mehrere Mitstreiter, darunter die undurchsichtige Eva Renger. Ihr kommt Falcó sehr nahe. Doch darin liegt auch eine Gefahr, denn die Beteiligten verfolgen ein doppeltes Spiel. Und dann überschlagen sich auch noch die Ereignisse…

„Der Preis, den man zahlt“ von Arturo Pérez-Reverte ist der Auftakt einer Serie um den Spion.

Meine Meinung:
Die Handlung mit einigen Wendungen wirkt auf mich stimmig. Nach einer sehr spannenden Einstiegsszene braucht die Geschichte zwar eine Weile, um Fahrt aufzunehmen. Je mehr man liest, desto mehr verwandelt sich das Buch jedoch zu einem fesselnden Spionageroman, der mich nach den Anlaufschwierigkeiten in seinen Bann ziehen konnte.

Die Idee, die Handlung während des spanischen Bürgerkriegs spielen zu lassen, hat mir sehr gut gefallen. Positiv finde ich nicht nur, dass das Buch auf historischen Gegebenheiten basiert, sondern auch, dass darin einmal die Sichtweise der Franco-Anhänger gezeigt wird. Viele Orte, Organisationen und Personen tauchen schon in den ersten Kapiteln auf, sodass ich zunächst an einigen Stellen verwirrt war. Hinzukommt, dass der Autor die komplexe politische Situation nicht näher erläutert. Ohne Hintergrundwissen war es daher vor allem anfangs schwierig, den Kontext zu verstehen. Für historisch Interessierte ist das Buch allerdings besonders reizvoll.

Der Schreibstil ist angenehm. Die Geschichte ist dabei nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich ziemlich anspruchsvoll. Deshalb ist es ein Buch, das man konzentriert lesen muss.

Authentisch geschildert wurde die Figur des Spions. Der „Wolf im Schatten“ ist kein typischer sympathischer Romanheld, wird aber – passend zu seiner Rolle – interessant und realitätsnah dargestellt. Neben Protagonist Lorenzo Falcó blieben die übrigen Charaktere eher etwas blass – was aber durchaus beabsichtigt sein dürfte und mich nicht gestört hat.

Das Cover ist ansprechend gestaltet. Zugesagt haben mir auch die Kapitelüberschriften, die sehr treffend gewählt wurden.

Mein Fazit:
Mit „Der Preis, den man zahlt“ ist Arturo Pérez-Reverte ein anspruchsvoller Spionageroman mit historischem Setting gelungen, der dem Leser einiges abverlangt, aber gut unterhält. Empfehlenswert ist er vor allem für Geschichtsfans.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Spannender Spionage-Thriller mit historischem Hintergrund

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Im spanischen Bürgerkrieg stehen sich 1936 die demokratisch gewählte Regierung und die Anhänger des rechtsgerichteten General Francisco Franco gegenüber. In dieser Zeit erfüllt der Spion Lorenzo Falco ...

Im spanischen Bürgerkrieg stehen sich 1936 die demokratisch gewählte Regierung und die Anhänger des rechtsgerichteten General Francisco Franco gegenüber. In dieser Zeit erfüllt der Spion Lorenzo Falco unab-hängig von seiner politischen Gesinnung seine gut bezahlten Missionen auf professionellem und gefühlslosem Wege. Sein neuer Auftrag führt ihn ins südspanische Alicante, wo er einen hochrangigen politischen Gefangenen befreien soll. Zu seiner Unterstützung erhält Falco Hilfe von drei Mitstreitern, die ihm den Weg ebenen und zur Hand gehen sollen. Eine dieser Personen ist die schöne Eva Rengel, die aber auch sehr unnahbar und unberechenbar erscheint. Ein Gelingen der Aktion setzt aber das Vertrauen der Akteure untereinander voraus. Spielt eine Person ein doppeltes Spiel?
Ich hatte bisher schon viel vom Autor Arturo Perez-Reverte gehört, aber noch kein Buch von ihm gelesen. Ich bin nun mit hohen Erwartungen in das Buch "Der Preis, den man zahlt" gestartet und war auch sehr angetan vom Schreibstil. Perez-Reverte erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen und ausgeschmückten Sprache, die mich in die Zeit des Spanischen Bürgerkrieges versetzt hat. Der Hauptprotagonist Lorenzo Falco wird als sehr professioneller und emotionsloser Spion beschrieben, der seine Missionen zuverlässig erfüllt und sich nicht von Gefühlen beirren lässt. Sehr spannend ist daher auch die Begegnung mit Eva Rengel zu verfolgen, da hier seine professionelle Art zu Arbeiten durch erste Sympathien und später stärkeren Gefühlen ins Wanken gerät. Auch die Spionage-Geschichte an sich weiß mit viel Spannung und  der Unsicherheit, wer wem noch trauen kann, zu überzeugen. Das Ganze wird mit dem spanischen Bürgerkrieg in einen historisch gut recherchierten und spannenden Rahmen gebracht, was dem Buch seinen besonderen Charme verleiht. Es ist durchaus vorstellbar, dass sich weitere Abenteuer des Spions Lorenzo Falco anschließen werden, was ich sehr begrüßen würde.
Insgesamt handelt es sich bei "Der Preis, den man zahlt" um einen überzeugenden und spannenden Spionage-Roman, der mir einige unterhaltsame Stunden beschert hat, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sterne bewerte.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein Leben auf Messers Schneide

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Spanien im Jahre 1936: Der Spion Lorenzo Falcó ist ein Abenteurer und Lebemann. Sein charismatisches Wesen und sein attraktives Äußere bescheren ihm viel Erfolg bei den Frauen, seine Risikobereitschaft ...

Spanien im Jahre 1936: Der Spion Lorenzo Falcó ist ein Abenteurer und Lebemann. Sein charismatisches Wesen und sein attraktives Äußere bescheren ihm viel Erfolg bei den Frauen, seine Risikobereitschaft und Skrupellosigkeit machen ihn zu einem äußerst erfolgreichen Spion. Im spanischen Bürgerkrieg kämpft er auf seiten der nationalistischen Falangisten und erhält den Auftrag, einen hochrangigen politischen Gefangenen, den Falange-Gründer Antonio Primo de Rivera, aus dem Gefängnis in Alicante zu befreien. Dabei werden ihm drei junge Leute zur Seite gestellt, brennend vor Tatendrang und leidenschaftlich von ihrer Sache überzeugt. Eine davon ist Eva Rengel. Sie passt eigentlich nicht in Falcós Beuteschema, übt aber durch ihren rätselhaften und starken Charakter eine große Anziehungskraft auf ihn aus. Bei der riskanten Befreiungsaktion geht es um Leben und Tod, alle Beteiligten müssen sich absolut auf den anderen verlassen können. Doch keiner weiß, ob er dem anderen wirklich trauen kann. Und plötzlich ändert sich Lorenzos Auftrag.
Lorenzo Falcó ist nicht unbedingt eine sympathische Figur. Er führt seine Aufträge befehlsgetreu und präzise, aber auch leidenschafts- und skrupellos aus. Nicht scheint sein Gewissen zu belasten. Dabei geht es sowohl um Mord als auch um Folter. Er handelt nicht aus politischer Überzeugung, er wirkt sogar eher desinteressiert an Politik. Sein Lebenselixier ist der Nervenkitzel, das Risiko, das Hochgefühl bei der Jagd. Peréz-Reverte versteht es, dieses ,,Gefühl totaler Freiheit und Ungebundenheit, ohne Vergangenheit und Zukunft“ (S. 149) dem Leser nahezubringen. Auch wenn manche Szenen sehr brutal geschildert werden, wird man als Leser von der Spannung mitgerissen. Etwas Hintergrundwissen zum Spanischen Bürgerkrieg und den beteiligten Parteien und Gruppierungen sollte man mitbringen, um sich von den vielen Abkürzungen und verschiedenen Personen nicht verwirren zu lassen.
Allerdings schafft es der Autor, durch seine detailgenauen Schilderungen und seine bildhafte Sprache, den historischen Hintergrund vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben zu erwecken. Auf eine Fortsetzung darf man gespannt sein.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Spanische Geschichte

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Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern ...

Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern aufnimmt lernt er Eva kennen.
Falcó der nichts anbrennen lässt interessiert sich für die junge Frau und das in einer Zeit wo man niemanden trauen kann.

In seinem neuen Roman „Der Preis, den man zahlt“ behandelt Arturo Pérez Reverte ein Stück spanische Geschichte.
Es ist die Zeit des spanischen Bürgerkriegs und der Machtübernahme Francos.
Die Hauptfigur in diesem Roman ist der Agent Lorenzo Falcó. Ein gutaussehnender Mann der nichts anbrennen lässt.
Er bekommt den Auftrag einen politischen Gefangenen zu befreien.
Dazu muss Falco in den Süden Spaniens reisen. Natürlich unter falschem Namen und mit falschen Ausweispapieren.
Man bekommt einen kleinen Einblick in die Geschichte Spaniens, es gibt verschiedenen Zonen und immer wieder Grenzen die kontrolliert werden.
Keiner kann dem anderen trauen den man weiß nie auf welcher Seite er steht. Nicht selten werden Personen einfach festgenommen und verhört oder schlimmeres.
Wenn man mit der Geschichte Spaniens nicht vertraut ist, sollte man vorher etwas im Internet recherchieren um ein bisschen Hintergrundwissen zu bekommen.
Das Buch ist interessant und spannend geschrieben.
Es enthält viele Fakten wird aber dadurch nicht langatmig.
Ich habe dieses Buch gerne gelesen und es hat mich dazu inspiriert, mich mit der spanischen Geschichte noch etwas genauer zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Spannend und mitreißend mit kleineren Schwächen

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„Und die Welt ist ein großartiges Abenteuer, das ich mir nicht entgehen lassen will.“ (S. 89)

Zusammenfassung. Lorenzo Falcó ist ein Mann für die saubere Erledigung schmutziger Geschäfte – und davon bietet ...

„Und die Welt ist ein großartiges Abenteuer, das ich mir nicht entgehen lassen will.“ (S. 89)

Zusammenfassung. Lorenzo Falcó ist ein Mann für die saubere Erledigung schmutziger Geschäfte – und davon bietet das kriegsgeplagte Spanien 1936 genug. Der undurchsichtige neueste Auftrag führt ihn mitten in die „Rote Zone“ und zu einer Gruppe Falangisten im Feindesland. Doch wer arbeitet hier für wen?

Erster Satz. Die Frau, die sterben sollte, redete seit zehn Minuten.

Cover. Das Cover bietet eine sehr passende Einstimmung auf das Thema und das Ambiente des Romans und hat mich, die ich ohnehin ein Faible für Züge habe, gleich angesprochen. Was ich außerdem mag, ist die Rückansicht der Dame auf dem Foto. Ich habe gerne ein eigenes Bild der Protagonisten meiner Bücher im Kopf.

Inhalt. Dem Setting und der Idee geschuldet ist dieser Roman natürlich ausgesprochen spannend. Alles ist undurchsichtig und gerade in den Kriegswirren noch undurchschaubarer als es ohnehin schon wäre.
Es gibt eine oder zwei Szenen, die ich sehr kritisch sehe, in denen unser werter Protagonist eine Dame unter der Zuhilfenahme körperlicher Überlegenheit zum Geschlechtsverkehr überzeugt. Dabei missfällt mir die Darstellung, dass das schwache Frauchen es ja im Grunde auch die ganze Zeit wollte und sich nach Zögern und Zaudern willig in seine Arme stürzt, doch massiv.
Wenn man jedoch davon (und von den teils seltsamen Überschriften) absieht, ist „Der Preis, den man zahlt“ in meinen Augen rundum gelungen.

Personen. Mit dem Protagonisten Falcó gelingt es Pérez-Reverte meiner Meinung nach ganz ausgezeichnet, den Blick des Lesers auf das Geschehen einzuordnen: Es gibt keine Seite, auf die man sich schlagen möchte, weil irgendwie niemand der Beteiligten Gutes im Schilde führt. Man ist also geneigt, sich eine beobachtende Perspektive zu eigen zu machen, denn seien wir mal ehrlich: Auf welche Seite würde man sich stellen, wenn die Auswahl zwischen nationalistischen Falangisten und einem sozialistischen Durcheinander, dass das Land ins Chaos stürzt, besteht?
Auch die anderen Figuren sind entsprechend ihrer Position sympathisch oder unsympathisch, aber in beiden Fällen authentisch.

Lieblingsstellen. „Dieselbe Treppe führte auch nach unten in ein Kellergeschoss von düsterem Ruf in jenen Tagen, wo es eine Hintertür gab, durch die in den frühen Morgenstunden Gefangene mit gefesselten Händen – Gewerkschafter, Kommunisten, Anarchisten und andere republikfreundliche Leute – herausgeschafft wurden, um wenige Stunden später tot in La Orbada im Gebüsch oder vor der Friedhofsmauer zu liegen. Die örtlichen Gerichtsmediziner, die keine Lust hatten, sich mit heiklen Einzelheiten in Schwierigkeiten zu bringen, pflegten diesen Leichen schlicht Tod durch Schusswaffe zu bescheinigen.“ (S. 46)
„Man sollte sich stets auf die wahrscheinlichste Hypothese einstellen, aber Vorkehrungen für die gefährlichste treffen.“ (S. 134)
„„So ist dieser Krieg.“ „Ja, zu dreckig. Es macht einen fertig, so dreckig ist er.“ „Das ist jeder Krieg. Ich habe schon einige erlebt. Oder vielleicht ist es auch immer der gleiche.““ (S. 164)

Fazit. Kleine Kritikpunkte und das Fehlen des Sahnehäubchens verhindern, dass ich vollends begeistert bin, doch ein spannender, interessanter und mitreißender Roman ist „Der Preis, den man zahlt“ in jedem Fall.