Inhalt
Es geht um die 24 jährige Gillian Callahan, Mitarbeiterin für die Hilfsorganisation "Save Haven", die sie selbst damals aus einer mehr als schlimmen Vergangenheit gerettet hat. Sie hat mit einem ihrer Ex Freunde, Justin, schon einiges erlebt, wurde misshandelt und unterdrückt. Sie hat den Männern deswegen abgeschworen und ist davon überzeugt, niemals jemanden wieder so an sich heran zu lassen. Als sie eines Abends auf den unglaublich attraktiven und kontrollsüchtigen Chase Davis trifft, kann sie gegen das, was er bei ihr auslöst allerdings nicht lange angehen. Er weckt in ihr ein Verlangen, welches schon verloren geglaubt schien. Aber was passiert, wenn sie sich erstmal auf ihn einlässt? Wird er ihre Wunden heilen können, ist er derjenige, dem sie endlich wieder vertrauen kann oder erwartet sie nur wieder eine Enttäuschung?
Ich muss sagen, dass mich die Idee dahinter erstmal wieder sehr neugierig gemacht hat. Es klingt erstmal wieder wie eine typische NA Geschichte (was mich an sich nicht stört, da ich diese Bücher wirklich sehr gerne lese). Was mich aber vor allem auch angesprochen hat, war, dass die Misshandlung direkt angesprochen wurde und ich mir vorgestellt habe, dass damit auch ernst umgegangen wird. Und ich muss sagen, dass ich eher etwas ... tiefgründigeres erwartet hätte. Das Thema rund um die Vergangenheit wurde etwas leicht -mit einem Kapitel in der Beschreibung -abgetan und viele Handlungen gingen deswegen auch so schnell, dass es unrealistisch erschien und ich somit meine Schwierigkeiten hatte. Diese ganze sexuelle Anziehungskraft und dieses Verlangen stand hier von Anfang an sehr im Vordergrund und hat mich irgendwie geärgert, da somit die Glaubwürdigkeit der Protagonistin genommen wurde und sie mir so gar nicht mehr authentisch wurde.
Insgesamt ist das Buch nur so von Klischees gefüllt. Es ähnelt den Shades of Grey und Crossfire Büchern sehr, nur dass es eher ein schlechter Abklatsch ist. Die Handlungen sind vorhersehbar und wiederholt gewesen und mit so manchen Problemen ist in diesem Buch so ziemlich oberflächlich umgegangen worden - sprich, es wurde einfach, als wäre es nichts, mit Sex geregelt.
Dem Klappentext nach steckt in der Geschichte wirklich einiges an Potential, Miss Audrey Carlan ist da meiner Meinung nach in der Umsetzung total falsch heran gegangen. Wirklich schade.
Charaktere
Gillian Callahan
Ja, was soll ich sagen. :D Ich hatte, bevor ich das Buch gelesen habe, allein durch den Klappentext, eigentlich schon wirklich Respekt vor ihr und war gespannt, sie kennen zu lernen.
Leider hat mir Gillian in diesem Auftakt der Reihe wirklich gar nicht gefallen. Man möchte meinen, dass sie aus ihrer Vergangenheit gelernt hat und irgendwo auch ein Stück weit geprägt wurde. Und so beteuert sie es auch des öfteren. In ihren Handlungen und Aussagen jedoch war das wirklich überhaupt nicht so oft zu erkennen. Sie ist immer nach Chases Nase getanzt, hat sich bei jeder Diskussion mit anschließenden Sex zufriedenstellen lassen und Chase im Endeffekt das gegeben, was er wollte, was sie mir auch oberflächlich erschienen ließ.
Mit ihren 24 Jahren wirkte sie in manchen Situation auch etwas kindisch und unreif - wie sogar der Leibwächter von Chase sie einmal beschrieb - lief vor irgendwelchen Gesprächen weg, kam dann aber nach einer Runde Selbstmitleid wieder direkt zurück. Sie bezeichnet sich selbst als unabhängige und selbstbewusste Frau, war in ihren Handlungen aber komplett widersprüchlich. Und das war einfach nur nervig. Ein Vorbild für solche, die mit diesem ernsten Thema wirklich zutun haben, ist sie absolut nicht.
Mit Chase Davis hat die Autorin auch den kompletten Klischee-NA-Mann erschaffen. Er ist natürlich einer der reichsten Männer der Welt, sieht gut aus, ist ein "Hengst" im Bett (mit endloser Ausdauer) und braucht über alles und jeden die Kontrolle. Er hat Gillian im ganzen Buch seinen Willen aufgezwängt und sie, wo es nur ging, kontrolliert. Natürlich gehört ihm auch jedes kleinste Gebäude in Amerika und man kann nicht mal in irgendeinen Laden gehen, wo er nicht irgendwo seine Finger im Spiel hat.
Zwar hat auch er seine Vergangenheit mit sich herum zu tragen, die ihn zu manchen Aussagen und Handlungen verleiten, manchmal war es mir aber etwas zu viel des Guten. Auch seine Schwäche für Kosenamen war mir hier etwas zu komisch und zu viel. :D
Die Nebencharaktere konnten da auch nicht wirklich viel Gutes beitragen. Gillians sogenannte "Seelenschwestern", die immer für sie da sind, waren teils genauso oberflächlich und in erster Linie nur auf Sexuelles aus. Bei Gillians Vergangenheit möchte man meinen, dass sie auf sie aufpassen, als ginge es um Alles und sie vielleicht mal in manchen Sachen zur Vernunft bringen würden, indem sie ihr sagen, dass sie sich bei Chase auch mal durchsetzen soll, aber viel kam da nicht wirklich. Der einzige, der mir an Nebencharakteren wirklich gefallen hat, war Jack, Chases Leibwächter. Er war der einzige, den ich da ernst nehmen konnte und in manchen Situationen in Bezug auf Gillian wohl am ehesten gedacht hat wie ich. Schade, dass er nicht öfter aufgetaucht ist.
Der Schreibstil ist wie immer einfach gehalten und man kommt gut voran. Es ist auch nicht groß kompliziert geschrieben.
Etwas anstrengend fand ich das ständige Spanisch, - ähnlich wie in der Calendar Girl Reihe mit dem Französisch - weil ich da, wenn es nicht gerade übersetzt wurde, - was nicht oft vorkam - absolut keinen Plan hatte, was gesagt wurde.
Fazit
Insgesamt war ich vom 1. Band der Trinity Reihe wirklich enttäuscht. In der Geschichte und den Charakteren steckte einiges an Potential, wurde aber so gar nicht umgesetzt. Dadurch, dass eigentlich von Anfang an nur diese sexuelle Anziehung im Vordergrund steht, wurde es mir zu oberflächlich und so gar nicht authentisch.
Vieles wurde zu einfach mit Sex abgetan und auch nicht weiter aufgenommen. Viel Überraschung hat das Buch auch nicht zu bieten und insgesamt war mir die Entwicklung der Beziehung der beiden Protagonisten zu schnell.
Die Tatsache, dass die Vergangenheit der beiden wenigstens etwas mit eingebracht wurde, einige Passagen weniger anstrengend waren, die beiden Protagonisten auch ein zwei gute Momente hatten und der Leibwächter von Chase mich wenigsten etwas aufgemuntert hat, haben mich dazu verleitet, dem Buch noch die 2 Sterne zu geben.
Auf den 2. Band werde ich mich dennoch einlassen, da es mich schon interessiert, ob die Autorin das Potential der Charaktere noch etwas ausgeschöpft hat und wie die weitere Umsetzung der Story abgetan wurde.