Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen
Band 1 der „Jefferson Winter“ – Reihe.
Jefferson Winter ist einer der besten Profiler der USA und jettet von einem Auftrag zum nächsten. Er versucht nie länger als zwei Wochen an einem Ort zubleiben. ...
Band 1 der „Jefferson Winter“ – Reihe.
Jefferson Winter ist einer der besten Profiler der USA und jettet von einem Auftrag zum nächsten. Er versucht nie länger als zwei Wochen an einem Ort zubleiben. Grundsätzlich steigt er immer in den Hotels ab, will einen mind. 12 Jahre alten Whisky im Zimmer stehen haben und geht oft einen anderen Weg als seine anderen Mitstreiter. Bei Hatcher versucht er aber nahe an der Wahrheit zu bleiben, denn die beiden verstehen sich gut und schätzen einander. Ein vollkommen anderes Verhältnis hat Winter zur Polizistin Templeton, die ihm am Rockzipfel hängt. Mit ihr arbeitet er schließlich zusammen und versucht ihre Karriere mit seiner Erfahrung zu pushen…
Ich finde Winter als Mensch furchtbar und seine Erkenntnisse waren für mich völlig aus der Luft gegriffen – ohne Sinn und Zusammenhang. Er wurde mir einfach nicht sympathisch, weil man trotz seiner Präsenz auch nichts genaues über ihn erfährt. Außer, das er jahrelang mit einem Serienmörder unter einem Dach gelebt hat. Das wiederholt er ja gefühlt in jedem zweiten Satz. Dazu kommt noch, das er anscheinend eine eierlegende Wollmilchsau ist – er kann einfach alles: anhand einer E-Mail den Täter nennen bis hin zum Knacken von Spezialschlössern. Irgendwie kaufe ich Winter das alles nicht ab.
Die Polizistin Templeton ist bildhübsch, mehr braucht man laut dem Autor nicht über sie zu wissen. Außer, das sie gerne Märchen erzählt – Winter lügt sie eiskalt ins Gesicht und läuft ihm wie ein verliebtes Hündchen hinterher. Sie saugt jedes Wort wie ein Schwamm auf, aber sie macht nicht immer alles, was er ihr aufträgt. Höchstens widerwillig und nur mit Winter als Mittäter…doch er bringt sie (un)wissentlich in Gefahr.
Für mich hätte es Templeton nicht geben müssen, da sie größtenteils nichts für die Geschichte tut. Erst gegen Ende hat sie ihren großen Auftritt, der für mich aber arg konstruiert gewirkt hat. Als hätte man keine bessere Auflösung finden können.
Mark Hatcher ist ein älterer Polizist, der Winter um Hilfe bittet, da er bei diesem speziellen Fall einfach nicht weiterkommt. Der Profiler ist die Rettung für seine Anstellung, sonst muss er gehen. Er steht zwar nicht immer hinter den Aktionen von Winter, doch er lässt ihn ziehen, in der Hoffnung, dass der Täter schnell erledigt wird.
Hatcher scheint ein netter Mann zu sein, über den ich gerne mehr erfahren hätte – für mich hätte er auch gut als Partner von Winters agieren können, aber eine Frau hat da wohl mehr Sinn gemacht.
Rachel, Opfer Nr. 5, hat einen Mann online kennengelernt und als sie sich das erste Mal treffen entpuppt sich der charmante Unbekannte als Serientäter, der seinen Opfern die Seele entfernt. Rachel wird festgehalten, sie bekommt die Haare abgeschnitten und wird mit Befehlen zu einfachen Handlungen gezwungen. Mit der Zeit wird sie immer neurotischer und glaubt am Ende niemanden mehr…
Rachels Geschichte und Gefangenschaft konnte mich nicht berühren und ich wurde auch nicht wirklich mit ihr warm.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Winter und von Rachel.
Netter solider Thriller von der Thematik her, aber die Charaktere können nicht überzeugen und leider steht und fällt mit ihnen die Geschichte. Hier fällt sie leider. Aber ich habe noch eine kleine Hoffnung auf Besserung – vielleicht versteht man Winters ja im zweiten Band etwas besser.