*Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone*
Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone
Als Gründerin der Frauenzeitschrift LYDIA hat Elisabeth Mittelstädt jahrelang Magazine mit Geschichten verschiedenster Menschen herausgegeben, darüber hinaus auch ...
Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone
Als Gründerin der Frauenzeitschrift LYDIA hat Elisabeth Mittelstädt jahrelang Magazine mit Geschichten verschiedenster Menschen herausgegeben, darüber hinaus auch mehrere Bücher. Im vorliegenden Buch „Wunder der Weihnacht“ präsentiert sie ihrer Leserschaft über vierzig Kurzgeschichten, in denen sie auf mehr als zweihundert Seiten verschiedene Autoren zu Wort kommen lässt, die ihrerseits von Ereignissen berichten, die sie selber als Weihnachtswunder erleben durften.
In der Schilderung dieser bewegenden Begebenheiten ist das zentrale Thema das Weihnachtsfest, dessen Ursprung und Bedeutung. Es wird von Situationen berichtet, in denen Gott Menschen als seine Werkzeuge gebraucht, um für andere zum Segen zu werden. Elisabeth Mittelstädt regt jedoch dazu an, nicht nur an Weihnachten offen für diese Aufträge Gottes zu sein, sondern vielmehr das ganze Jahr über. In den einzelnen Geschichten erzählen die Autoren von wundervollen Fügungen, Bewahrungen, überströmender Freude, von der Kraft des Glaubens, wundersamen Heilungen und Bekehrungen. Sie berichten aber vor allen Dingen davon, wie Menschen ihr Herz für andere öffnen und sich ganz nahe an das Mysterium von Weihnachten herantasten. Diese Menschen werden dann zu menschlichen Schutzengeln, die Gottes Liebe auf Erden vermitteln.
Doch nicht alle Menschen verleben ein frohes Weihnachtsfest. In „Wunder der Weihnacht“ werden auch Verlust, Schmerz und Trauer thematisiert, wenn kurz vor dem Fest ein geliebter Angehöriger stirbt und jedes zukünftige Weihnachtsfest auf diese Art und Weise einen schmerzlichen Beigeschmack erhält. Die Autorin verdeutlicht aber, dass auch aus einem solchen Verlust die Fähigkeit erwachsen kann, alles Gute, das uns geschenkt ist, noch mehr wertzuschätzen, noch dankbarer dafür zu sein.
In einigen Geschichten kommen auch Erinnerungen an lieb gewordene weihnachtliche Traditionen aus der Kindheit zur Sprache und die aufregende Erwartung, die Vorfreude und Weihnachtsabende, die aufgrund der Konzentration auf das Eigentliche, auf Jesu Geburt, zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Es sind dies Momente, in denen die gesamte Familie beisammen war, wo das weihnachtlich geschmückte Heim mit köstlichem Duft gebackener Kekse durchströmt war, in denen gemeinsam gebetet, musiziert und Zeit miteinander verbracht wurde.
Sehr berührend fand ich die Geschichte des kleinen Sterns, der über dem Stall von Bethlehem leuchtete und der in dieser Aufgabe seine Bestimmung fand. Zustimmend las ich den Bericht von Eva Breunig, die als wertvollste Weihnachtsgeschenke ihrer gesamten Kindheit Bücher erwähnt, die ihr Flügel verliehen, die sie in weit entfernte Fantasiewelten entführten und die gesamte Welt um sich herum vergessen ließen.
Abgesehen davon findet man zwischen den einzelnen Kapiteln auch humorvolle Aussagen aus dem „Kindermund“, besinnliche Texte, oder beispielsweise den Lebenslauf eines Engels, bestehend aus Bibelzitaten. Interessiert durfte ich über den Adventkranz und die 1670 erfundenen „Zuckerstangen“ lesen, die zwar heute in den meisten Haushalten zu finden sind, deren ursprüngliche Bedeutungen bzw. Entstehungsgeschichten jedoch weitgehend unbekannt sind.
Die optische Aufmachung des Buches ist bemerkenswert. In warmes Licht getaucht findet man in der Mitte des Buchcovers eine Abbildung von zwei kleinen Wundern: einem Schwarzkieferzapfen - ein Wunder der Natur, sowie eine aufwändig in Goldfarbe bestickte weiße Schleife - ein kleines Wunder aus Menschenhand. Der Buchtitel dominiert das Bild und wird in geschwungener Schreibschrift dargestellt, der dunkle Hintergrund und der seitliche Goldrand vervollständigen das edle Erscheinungsbild.
Fazit: Ein wunderschönes Buch, das man besonders zur Weihnachtszeit gelesen haben sollte!