Cover-Bild Wenn ich die Augen schließe
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 08.10.2020
  • ISBN: 9783743202535
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ava Reed

Wenn ich die Augen schließe

Emotionales Jugendbuch über verlorene Gefühle und einen Neuanfang ab 14 Jahren
Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?

»An was erinnerst du dich? Wenn es um uns geht.«
»An vieles«, flüstere ich vage.
»Auch an genug?«, hakt Sam mit belegter Stimme nach.
Ich krame in meinen Erinnerungen, lege Bild um Bild zur Seite und suche nach einer Antwort. Sie sind da, klar und bunt. Flüchtige Momentaufnahmen der Vergangenheit. Aber ... keine von ihnen kann mir helfen.
Es ist weg. Das Gefühl, das man mit ihnen verbindet, das sie wertvoll und besonders werden lässt. Jedes Bild in meinem Kopf ist nichts weiter als das: ein starres, stummes und wertloses Bild.
Und in diesem Augenblick begreife ich, dass etwas nicht stimmt. Etwas in mir ist bei dem Unfall kaputt gegangen.
Alles, was ich jemals empfunden habe ... ist verschwunden.

Ein wundervoller Jugendroman ab 14 Jahren über den Weg zu sich selbst und den Mut, für das einzustehen, was man liebt und wer man ist. Einfühlsam geht Ava Reed auf die Themen Gruppenzwang , Mobbing und Selbstliebe ein und zeigt, dass man genau richtig ist, so wie man ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2020

Ehrlich, authentisch und wahnsinnig wichtig !

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Eindruck:
Ava Reeds realistische Jugendbücher haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, weshalb ich mich schon seit der Bekanntgabe von „Wenn ich die Augen schließe“ unheimlich auf Norahs und ...

Eindruck:
Ava Reeds realistische Jugendbücher haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, weshalb ich mich schon seit der Bekanntgabe von „Wenn ich die Augen schließe“ unheimlich auf Norahs und Sams Geschichte freue. Nicht nur der Klappentext klingt hier wirklich vielversprechend. Auch das Cover und die generelle Aufmachung des Buches verzaubern den Leser auf den ersten Blick und sorgen für ein unvergessliches Leseerlebnis. Insbesondere die kleinen Details wie die Schmetterlinge oder die Blütenzweige, welche auch die Kapitelanfänge verzieren, sind in meinen Augen ein absoluter Hingucker.

Mir fällt es schwer in Worte zu fassen, was Ava Reeds Schreibstil in mir ausgelöst hat. Wie immer schreibt sie flüssig, locker und wirklich angenehm, so dass ich keinerlei Probleme beim Einstieg in die Geschichte hatte, doch den Leser erwartet so viel mehr als nur das. Macht euch gefasst auf eine emotionale, ehrliche und schonungslose Erzählung, die genau so auch im echten Leben geschehen könnte. Erwartet realistische, greifbare und wahnsinnig berührende Worte, die tief unter die Haut gehen. Und bereitet euch auf schockierende Momente vor, mit denen die Autorin nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern viel tiefer geht. „Wenn ich die Augen schließe“ ist so viel mehr als nur ein Jugendbuch. Es ist eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle, ein wahrhaftiger Mutmacher, mit dem Ava Reed vielen Heranwachsenden das Leben erleichtert und eine großartige Message in die Welt setzt.

„Niemand sollte gemobbt werden, weil er...anders ist. Zu ruhig oder zu laut, zu bunt oder zu einfach. Weil er Musik sehr mag oder sich nicht die neusten Nikes leisten kann. Niemand sollte gemobbt werden !“

Norahs leben ist bislang das eines typischen Jugendlichen. Viele Partys, mürrische Laune und das Gefühl, immer zu den Besten und Coolsten gehören zu müssen, prägen ihren Alltag, wobei sie aber nicht merkt, wie viele Menschen sie mit ihrem Verhalten eigentlich verletzt. Dann geschieht der Unfall. Der Moment, der den Leser schockiert und Norahs Leben schlagartig um 180 Grad verändert. Es ist aber auch der Augenblick, der die echte Norah zurückholt, die sich vor dem schlimmen Ereignis hinter falschen Freunden und einer kalten Fassade versteckt, die in Wahrheit nicht sie selbst ist. Nun dürfen wir sie dabei begleiten, wie sie sich selbst wiederfindet, begreift, was sie mit ihren früheren Taten angerichtet und wen sie dabei verletzt hat. Es ist der Beginn eines schleichenden Prozesses, der uns zeigt, dass alle Menschen Fehler machen, die zu einem jeden Leben dazugehören. Ava Reed verdeutlicht mit Norah, dass es nicht den perfekten Menschen, nicht das optimale Leben oder das ausgezeichnete Vorbild gibt, nach dessen Nase jeder tanzen sollte. Sie zeigt, dass es Ecken und Kanten gibt, die einen Menschen realer, greifbarer und authentischer machen, weshalb es mir wahnsinnig großen Spaß gemacht hat, Norah auf ihrem Weg zu verfolgen.

„Wenn ich meine Augen schließe ...sehe ich mich. Nur mich. Ich erinnere mich, dass ich mir einmal gewünscht habe, etwas zu sehen, dass ich mag, das ich schön finde oder mich glücklich macht. Nie hätte ich gedacht, dass ich das sein könnte. Die echte Norah.“

Auch Sam, der mir im Laufe der Geschichte fest ans Herz gewachsen ist, hat sein Päckchen zu tragen und kämpft täglich mit den schweren Lasten seiner prägenden Vergangenheit. Man lernt ihn als schüchternen, hilfsbereiten und unheimlich liebevollen Menschen kennen, den ich so schnell nicht mehr loslassen werde. Sein Schicksal hat mich tief getroffen und zum Nachdenken angeregt, da es wirklich weh tut zu lesen, was er mit seinen jungen Jahren schon erleben musste. Besonders toll mitzuverfolgen ist seine große Liebe und Leidenschaft zur Musik, die ihm täglich hilft seine Stärke nicht zu verlieren und ihm Mut macht, niemals aufzugeben. Auch die charakterliche Entwicklung, die seine Geschichte mit sich bringt, ist ganz wundervoll zu lesen. So ist Sam von einem unsicheren, zerbrechlichen Junge, zu einer deutlich stärkeren Person herangewachsen. Ich liebe seine Person, weshalb ich stellenweise doch gerne noch einen weitläufigeren Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hätte, die mir in manchen Momenten ziemlich gefehlt hat.

„Musik ist Kunst, die ist Ausdruck. Musik ist Gefühl. Es ist ziemlich schwer zu beschreiben, aber wenn ich auf meiner Gitarre spiele, erzähle ich eine Geschichte. Man sieht sie nicht wie bei einem Buch oder einem Bild, man hört sie. Selbst wenn es nur eine Melodie ist ohne Worte. Es hilft mir, Dinge loszulassen - oder einzufangen.“

Wie immer kommen mit “Wenn ich die Augen schließe” auch greifbare Nebencharaktere mit her, die allesamt wahnsinnig wichtig für die Geschichte sind. Seien es Sams und Norahs Eltern, die ausschlaggebend und prägend für die fortlaufende Handlung sind. Oder Lu, deren Gefühle mir stellenweise das Herz zerrissen und mich mit Tränen in den Augen zurückgelassen haben. Auch Jonas, Ella und die restlichen Mitglieder der falschen Clique spielen eine wichtige Rolle, da sie als Mobber und Mitläufer schlimme Dinge getan haben, die zeigen, was einfache Worte mit einem Menschen überhaupt anrichten können.

„Du wolltest mich nie (...) Ich habe immer gedacht du wolltest mich nie dabeihaben. Oder du hast mich nicht lieb“ (Lu, S.222)

Bevor ich auf die allgemeine Handlung zu sprechen komme, muss ich unbedingt auch noch ein paar Worte zur unscheinbaren und etwas im Hintergrund stehenden Liebesgeschichte verlieren, die mir deshalb aber nicht weniger gut gefallen hat. Im Gegenteil, denn bei der ruhigen, langsamen und dennoch wunderschönen Annäherung der Protagonisten ist mir wahrhaftig das Herz aufgegangen. Die Tatsache, das sie zusammen die Schattenseiten des Lebens kennenlernen, gemeinsam den Mut zum Kämpfen finden und Seite an Seite stark bleiben, setzt nur noch einen drauf und sorgt für eine wundervolle Jugendbeziehung. Zudem konnten mich die zuckersüßen Kussszenen und weitere unvergessliche Momente wirklich begeistern.

“Wenn ich die Augen schließe” beinhaltet so viel mehr als nur eine einfache Liebesgeschichte. Es geht um Mobbing, Gruppenzwang, Selbstverletzung und die Blindheit, mit der man manchmal durchs Leben geht. Zudem werden Themen wie Selbstreflektion, Selbstfindung und die Frage: ‘Wer bin ich überhaupt?’ angesprochen, was mich wirklich begeistern konnte. Unheimlich faszinierend sind auch die Dämonen, die manche Jugendliche tatsächlich mit sich tragen, die Probleme, die einen in der Pubertät belasten und die “Coolness” die in solchen Situationen mal Oberhand gewinnt.
Norahs Leben ist nach dem verändernden Unfall ein kaputtes Puzzle, von dem niemand mehr weiß, wie die Teile zusammengehören. Aus diesem Grund ist es ganz wundervoll wie sie im Endeffekt lernt, auch mal gegen und nicht mit dem Strom zu schwimmen und ihr der Unfall gelernt hat, die Augen zu öffnen. Doch die bedrückende Atmosphäre bringt nicht nur die Probleme eines Jugendlichen mit sich, sondern auch die inneren Konflikte der Eltern werden hier schonungslos gezeigt. Die Sorge das Kind loszulassen und in die große weite Welt hinauszulassen liefern sich einen ständigen Kampf mit dem Beschützerinstinkt.

„Weil wir alle Fehler machen. Weil wir alle Entscheidungen treffen und es keine Anleitung für das Leben gibt.“

Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch keine leichte Kost ist. Trotzdem bin ich froh, dass Ava Reed diese rührende, ergreifende und authentische Geschichte auf Papier geschrieben hat und damit zeigt, was Mobbing alles anrichten kann, welche Folgen Beleidigungen mit sich bringen und wie schlimm das Gefühl nicht gewollt zu werden, sein kann. Mich konnte Norahs und Sams Erlebnisse wirklich berühren und ich bin gespannt welche Jugendbücher von Ava Reed in der Zukunft noch auf mich warten !

Fazit:
Ein wahnsinnig tolles, berührendes und tiefgehendes Jugendbuch, dass die Probleme eines Heranwachsenden genau auf den Punkt bringt. Mit der Thematik und damit hergehenden, großartigen Message konnte Ava Reed mich wirklich ergreifen.
4.5/5🌟

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Ein gutes Buch

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Wenn ich die Augen schließe ist ein Jugendbuch aus der Feder von Ava
Meine Meinung
Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Ava Reed gelesen. Sie ist ja als Autorin sehr vielseitig, aber mir persönlich ...

Wenn ich die Augen schließe ist ein Jugendbuch aus der Feder von Ava
Meine Meinung
Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Ava Reed gelesen. Sie ist ja als Autorin sehr vielseitig, aber mir persönlich haben bisher ihre realistischen Jugendbücher am besten gefallen. Dementsprechend gespannt war ich auf Wenn ich die Augen schließe. Ich habe dieses Buch gemeinsam mit einer guten Freundin als Buddyread gelesen.
Die Themen, die Ava Reed in diesem Buch behandelt, sind sehr interessant und leider auch, was das Thema Mobbing angeht, sehr realistisch. Ich bin selber in meinem Leben schon oft Opfer von Mobbing geworden, und kann diese Machtlosigkeit sehr gut nachempfinden.
Auch die Geschichte rund um Norahs Unfall und der daraus resultierenden Gehirnverletzung finde ich durchaus interessant und auch gut erzählt.
Und trotzdem ich das Buch insgesamt echt gut fand, reicht es für mich nicht an Wir fliegen, wenn wir fallen & Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen heran.
Fazit
Mit Wenn ich die Augen schließe zeigt in meinen Augen einmal mehr, dass Ava Reed realistische Jugendbücher viel mehr liegen als New Adult & Fantasy.
Alles in allem ein echt gutes Buch, bei dem mir aber das Ende zu früh kam. Ich hätte gerne noch etwas mehr über den Kampf gegen das Mobbing erfahren.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Wenn eine Amnesie positiv verläuft

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Ich überlege hin- und her, wie ich diese Rezension schreibe.
Fangen wir mit der Autorin hat, die ich auf Lesungen schon getroffen habe und auch superlieb ist: Jeder Lesende, der sich etwas mit der deutschen ...

Ich überlege hin- und her, wie ich diese Rezension schreibe.
Fangen wir mit der Autorin hat, die ich auf Lesungen schon getroffen habe und auch superlieb ist: Jeder Lesende, der sich etwas mit der deutschen "Buchbubble" beschäftigt, wird mal von dem PJS gehört haben. Zur kurzen Erläuterung für alle anderen: Das sind befreundete deutsche Autor*innen. Ava Reed ist (leider) die einzige aus diesem Kreis, die realitätsnahe Jugendbücher schreibt und ich rechne ihr das hoch an. Auch das Buch ließ sich angenehm lesen und hatte unheimlich wichtige Themen, die sie auch vorne in einer Triggerwarnung erklärt und erläutert hat (in einem Text, der mich schon total berührt hat), aber mich störte etwas die Umsetzung der Themen.


Auf Anfang also:
Es geht um Norah, die beliebte Schülerin, mit ihren beliebten Freunden und dem allerbeliebtesten festen Freund. Doch dann passiert der Autounfall mit schweren Folgen: Zwar kann sie sich an das meiste erinnern, aber nicht, was sie dabei empfand. Um sich selbst wieder zu finden, erstellt sie mit ihren Kindheitsfreund Sam, der nach dem Unfall umglaublich präsent in ihren Erinnerungen ist, eine Liste. Langsam aber sicher fragt sich Norah beim Ausprobieren, wer sie wirklich war und ob sie das sein möchte.


Die Botschaft des Buches ist ohne Frage wichtig. Es macht auch wirklich "Spaß" das Buch zu lesen und ich habe es gerne in die Hand genommen und weiter gelesen. Aber. Jetzt kommt mein großes Aber: Norah gehörte zu der beliebten Clique in der Schule und schon auf den ersten Seiten wird klar, dass sie dabei nicht unbedingt die nettesten Personen sind. Das ganze hat mich etwas zu sehr an den Film "Mean Girls" erinnert, der mir auch etwas zu Klischee behaftet ist. Es wird zwar besser in dem Buch, aber ich will nicht zu viel vorweg nehmen.
Das andere Aber: Norah musste erst an einer Amnesie leiden, um sich zu fragen, wer sie wirklich ist und wer sie war. Durch das Buch hoffe ich, dass Menschen sich diese Frage von ganz allein stellen, aber mir war die Amnesie etwas zu positiv behaftet. Sie diente in der Geschichte halt als Dramapunkt, was auch verständlich ist, das war nur mein persönliches Empfinden.

Im Fazit also:
Das Buch habe ich gerne gelesen, ich werde es wahrscheinlich auch nochmal lesen, weil es bittersüß und lieb war. Aber es hinkte für mich an mancher Umsetzung. Nach den ersten zwei Kapiteln wird auch schon klar, worauf das ganze hinausläuft, aber das hat für mich wenig Abstriche an der Geschichte ausgemacht. Deswegen glatte vier Sterne.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Tolles Jugendbuch mit ernster Thematik

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Ava Reeds neues Jugendbuch spricht einen wirklich schrecklichen Unfall im Leben eines jungen Mädchens an und die Folgen die dieser Unfall mit sich zieht.

Ich muss gestehen, dass es mir der Einstieg in ...

Ava Reeds neues Jugendbuch spricht einen wirklich schrecklichen Unfall im Leben eines jungen Mädchens an und die Folgen die dieser Unfall mit sich zieht.

Ich muss gestehen, dass es mir der Einstieg in das Buch nicht leicht gemacht hat. Die Hauptprotagonistin kam mir unsympathisch vor und ich konnte mich nicht in sie reinversetzten. Das änderte sich aber beinahe sofort im zweiten Kapitel, nachdem der Unfall passierte. Man hat das Gefühl, dass sie eine 180 Gradwende macht und wie aus einem schlechten Traum erwacht.
Nur um erneut in einen Albtraum zu gelangen. Mit massiven Erinnerungslücken und keinen Gefühlen für das bisher Erlebte in ihrem Leben.
So bekommt Nora allerdings die Chance neue Erinnerungen zu erschaffen, ihren bisherigen Lebensweg und ihre Entscheidungen zu überdenken und sich zu einem anderen Menschen zu entwickeln.

Um sich wieder an ihre Gefühle und ihr altes Leben zu erinnern folgt Nora einer Liste von Dingen die sie ausprobieren möchte. Gemeinsam mit ihrem Sandkastenfreund Sam findet sie allerdings nicht nur sich selbst, sondern auch ein neues, vielleicht besseres, jedenfalls 100mal sympathischeres Ich.

Ich mochte die Idee des Buches, die ernste Thematik verbunden mit dem tollen Schreibstil, der langsam blühenden Liebesgeschichte und den liebevollen Charakteren wirklich sehr gerne! Man konnte wirklich sehr mit Nora mitfühlen und ich fand es wirklich sehr schön beschrieben, wie sie und Sam sich langsam näher kommen, wieder Vertrauen zueinander aufbauen. Besonders durch Sams Perspektive konnte ich mich gut in ihn reinversetzten und seine Gefühle, seine Zerrissenheit und seine Ängste sehr gut nachvollziehen.
Die Thematik des Mobbings mit dem sich Sam rumzuschlagen hat, ist nichts für schwache Nerven, doch hier wirklich realistisch und emotional dargestellt.

Auch wenn das Ende der Geschichte ziemlich schnell deutlich wurde und ich gerne noch mehr über die Beweggründe der Nebencharaktere erfahren hätte, hatte ich wirklich ein paar schöne Stunden mit dem Buch.

Fazit:
Ein Jugendroman mit ernster Thematik, dem Versuch der Selbstfindung nach einem einschlägigen Ereignis, eine wunderschöne Liebesgeschichte, zweite Chancen und viele Emotionen.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Besonders für junge Leser ein wertvolles Buch

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Das Buch beginnt in einem klassischen Szenario. Ein junges Mädchen kommt gemeinsam mit ihren Freunden von einer Party. Alle haben einen über den Durst getrunken, und keiner stellt das in Frage, als sie ...

Das Buch beginnt in einem klassischen Szenario. Ein junges Mädchen kommt gemeinsam mit ihren Freunden von einer Party. Alle haben einen über den Durst getrunken, und keiner stellt das in Frage, als sie sich wieder ins Auto setzten um nach Hause zu fahren. Es kommt wie es kommen muss, der Fahrer verliert die Kontrolle über das Fahrzeug, und der Unfall passiert.

Norah wacht im Krankenhaus wieder auf. Sie wurde am schwersten Verletzt, denn sie war nicht angeschnallt weshalb sie aus dem Auto geschleudert wurde. Auf den ersten Blick wirkt alles in Ordnung, bis sie bemerkt das sie ihre Erinnerungen der letzten drei Jahre verloren hat. Außerdem kann sie keine ihrer Erinnerungen mehr mit Gefühlen verknüpfen. Nur ihre Gefühle für ihren damals besten Freund Sam hat sie nicht vergessen. Zu dem hat sie jedoch seit 3 Jahren keinen Kontakt.

Ich bin ein großer Fan der Autorin, vor allem ihren poetischen Schreibstil finde ich klasse. Mit diesem Buch hat sie mich wieder einmal nicht enttäuscht. Es ist ein Jugendbuch in dem es vor allem um Selbstfindung geht, verpackt in einer tiefgründigen Geschichte. Die Frage wer man ist, wer man sein möchte, und ob wann sich vielleicht etwas vorspielt, sind die Fragen die sich die Protagonistin stellt. Die sich vielleicht manch einer von uns auch in seiner Jugend gestellt hat. Nach dem Unfall stellt sie ihr gesamtes Leben in Frage, und merkt das sie nicht der Mensch war, der sie hätte sein können.

Norah gefällt mir von Seite zu Seite besser. Es war schön ihre Entwicklung mitzuverfolgen, und zu sehen wie sie immer mehr auf den richtigen Weg kommt. Sam ist ein großartiger Charakter. Er hat eine Größe bewiesen, zu der nicht viele in seiner Situation in der Lage gewesen wären. Obwohl er schon so viel durchgestanden hat, an dem Norah nicht ganz unschuldig war, hilft er ihr und vertraut dem guten im Menschen. Er begleitet sie auf ihrer Reise, und steht ihr bei wo er nur kann. Nach allem was passiert ist, will er sie doch immer noch beschützen. Sam ist für mich das Herzstück dieser Geschichte.

Die Aufmachung des Buches ist wirklich ein Traum, ein Hingucker in jedem Bücherregal. Man wird von der Autorin gut durch diese Geschichte geführt, und sie hinterlässt auf jeden Fall Stoff zum nachdenken. Vor allem jüngeren Lesern empfehle ich das Buch. Es macht eine sehr wichtige Nachricht deutlich. Klare Leseempfehlung!

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