Cover-Bild Nackt über Berlin
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein fünf
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 23.02.2018
  • ISBN: 9783961010134
Axel Ranisch

Nackt über Berlin

Roman

» Rasantes Romandebüt voller skurrilem Witz, Wärme und tieferer Bedeutung.« Knut Elstermann

»Eine irre Liebesgeschichte zum Einsaugen.« Ulrike Folkerts

Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Sechzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren Rektor sturzbetrunken auf der Straße auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai genießt es, »Gott« zu spielen und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der schnell bemerkt, dass Tai seine zarte Verliebtheit nur ausnutzt. Er muss handeln…
Eine liebevolle und schräge Coming-of-Age-Geschichte, lustig und voller Überraschung erzählt.

»Das Buch ist der Killer« Robert Gwisdeck 

»Dieser Roman bin ich, trotzdem ist alles erfunden.« Axel Ranisch

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2018

Ein musikalisches Romandebüt

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Jannik ist sechzehn, ein großer Liebhaber klassischer Musik, und er ist schwul, was bisher keiner weiß. Wie die meisten sechzehnjährigen zofft er sich regelmäßig mit seinen Eltern, die ihm Vorschriften ...

Jannik ist sechzehn, ein großer Liebhaber klassischer Musik, und er ist schwul, was bisher keiner weiß. Wie die meisten sechzehnjährigen zofft er sich regelmäßig mit seinen Eltern, die ihm Vorschriften machen. Außerdem ist er verliebt in seinen guten Freund Tai, einen Vietnamesen den man nur mit einer Kamera in der Hand kennt. Tai filmt alles und jeden, der ihm über den Weg läuft. Scheinbar zufällig entdecken die beiden den Schuldirektor Lamprecht eines Tages sturzbetrunken und beschließen kurzerhand, ihn in seiner eigenen Wohnung gefangen zu halten. Und so nimmt die Geschichte seinen Lauf. Eigentlich wollten sie Lamprecht nur zwei Tage gefangen halten, aber es kommt anders… Und nach und nach zweifelt Jannik, ob es wirklich Zufall war, dass sie den Schuldirektor einfach so „gefunden“ haben. Nebenbei kommt er Tai näher. Und so entfaltet sich eine Geschichte, zahlreiche Zusammenhänge werden klar, es kommt zu einer Beichte des Schuldirektors…

Zwei Handlungsstränge erzählen einmal aus der Sicht von Jannik und einmal aus der Sicht des Schuldirektors. Die Sprache ist teils ordinär, sarkastisch gehalten, der Schreibstil flüssig. Das Besondere an diesem Buch war für mich vor allem die klassische Musik: Ranisch schafft es, die Musik in seinem Buch lebendig werden zu lassen. Er hat eine Gabe, die Musikstücke so wunderbar zu beschreiben, dass man, wenn man diese kennt, sie beim Lesen automatisch hört. Mozarts Requiem spielt eine Hauptrolle, aber auch Tchaikovsky (wie Jannik von Tai auch liebevoll genannt wird) kommt regelmäßig vor. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen wie das Buch auf Menschen wirkt, die mit klassischer Musik nichts anfangen können.

Axel Ranisch hat ein Buch über das Erwachsen werden, Beziehungen, „coming out“ und über die Musik geschaffen. Fazit: ein brillanter Debütroman der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Voller Witz und Gefühl

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Jannik ist ein unscheinbarer Junge, der versucht für seine Mitmenschen unsichtbar zu bleiben - bis er Tai kennenlernt. Doch die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Tai plötzlich die Idee ...

Jannik ist ein unscheinbarer Junge, der versucht für seine Mitmenschen unsichtbar zu bleiben - bis er Tai kennenlernt. Doch die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Tai plötzlich die Idee hat ihren Direktor, Jens Lamprecht als Geisel zu nehmen, um den Fall Melanie Heise aufzuklären.

Das Cover verwirrt mich ein wenig. Es hat so überhaupt nichts mit dem Buch zutun, hat überhaupt keinen Bezug dazu, passt aber dennoch irgendwie zur Geschichte. Allerdings würde ich vermutlich in der Buchhandlung nicht unbedingt danach greifen.

Das Buch geht schon ziemlich...sagen wir...ungewöhnlich los. Ich meine: welcher Pubertierende masturbiert schon zu Tschaikowski?!
Die klassische Musik zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch, passt einerseits überhaupt nicht hinein, andererseits rundet es das ganze Geschehen perfekt ab.
Überhaupt ist dieses Buch voller Gegensätze, die sich aber so gut ergänzen, dass sie ein vollkommenes Ganzes bilden.
Die Charaktere sind anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig. Jannik, der unglaublich unsicher ist wirkte auf mich erst ziemlich ausladend.
Ich kann ja verstehen, wenn man mit sich nicht zufrieden ist und jeder andere besser erscheint, aber warum muss man da ständig drauf rumreiten?!
Und Tai...ja, der ist ein Kapitel für sich.
Ich habe schon am Anfang gerochen, dass es mit ihm noch viel Ärger geben wird. Und obwohl ich so rebellische Charaktere normalerweise ziemlich gern mag, war es bei Tai einfach ein wenig zu viel des Guten.
Herr Lamprecht dagegen...er hat die größte Wandlung durchgemacht. Vom selbstgefälligen Egoisten zum einsichtigen Gutmenschen. Ob das wirklich so realistisch ist sei mal dahingestellt, mir hat die Verwandlung auf jeden Fall gut gefallen.
Auch an die Handlung selbst musste ich mich erstmal gewöhnen.
An sich ist nicht viel passiert und viele Dinge haben sich immer wieder wiederholt, aber dennoch wurde es irgendwie nie langweilig.
Das Ende hat mir dabei am Besten gefallen, denn es hat so ziemlich alles nochmal aufgegriffen und gut verarbeitet...lediglich zu der Geschichte zwischen Tai und Jannik hat mir ein handfester Abschluss gefehlt - das hängt für meinen Geschmack noch ein wenig zu sehr in der Luft.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch liest sich flüssig und zügig, aber dennoch hat es mich nicht gelangweilt.

Fazit: Ein schöner Roman, der ebenso schräg und witzig, wie gefühlvoll geschrieben ist. Lohnt sich auf jeden Fall gelesen zu werden!

Veröffentlicht am 25.02.2018

Ein Buch mit Überraschungseffekt

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Allein von der Handlung her bietet das Buch schon eine einzigartige und neuartige Geschichte - sprich wenn man etwas neues Lesen möchte ist man hier richtig.

Die beiden Schulkameraden Tai und ...

Allein von der Handlung her bietet das Buch schon eine einzigartige und neuartige Geschichte - sprich wenn man etwas neues Lesen möchte ist man hier richtig.

Die beiden Schulkameraden Tai und Jannik nehmen ihren Direktor in seiner eigenen Wohnung gefangen. In diesem Buch werden aber weit mehr Themen auch tiefgründig behandelt: zerrüttete Familien, Selbstmord, Liebe und das Streben zweier Freunde. Das Buch hindurch mangelt es aber auch nicht an Humor - eine Situation zum Lachen jagt die nächste.

Was mir recht gut gefallen hat ist der direkte Schreibstil - man hat das Gefühl der Autor schreibt genau so, wie er es sich denkt. Und das passt einfach sehr gut, auch wenn mir ab und an die Wortwahl nicht so zusagt.

Liebe und Glück und Tränen und Enttäuschung - Tiefgründigkeit und Homorvolle Szenen - ein Buch, was sehr viel bietet.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Aus Spaß wird ernst

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Jannik ist ein normaler Sechzehnjähriger aus Berlin. Normal? Fast. Jannik liebt klassische Musik und komponiert gern. Und er ist in der sexuellen Orientierungsphase, denn er merkt, dass er für seinen vietnamesischen ...

Jannik ist ein normaler Sechzehnjähriger aus Berlin. Normal? Fast. Jannik liebt klassische Musik und komponiert gern. Und er ist in der sexuellen Orientierungsphase, denn er merkt, dass er für seinen vietnamesischen Kumpel und Mitschüler Tai schwärmt, ein IT-Genie, der immer mit der Kamera bewaffnet, Momente einfängt, um sie so digital auf einem Datenträger festzuhalten. Beide sind Außenseiter und kämpfen sich mehr schlecht als recht durch den schulischen Alltag. Eines Abends begegnen sie ihrem Schuldirektor Jens Lamprecht, einem äußerst strengen und moralisch festen Zeitgenossen, der sturzbetrunken durch Berlin taumelt. Kurzerhand entführen sie ihn in seine Wohnung und schließen ihn dort ein. Was als kleiner Jungenstreich für Jannik begann, wird bald ernst. Denn Tai spielt sein eigenes Spiel mit dem Direktor, was so perfide ist, dass dieser in einer Art Seelenstriptease eine Höllenfahrt der Gefühle durchlebt - mit einem Ziel, die Wahrheit über den Tod einer Mitschülerin zu erfahren.

Was am Anfang der Geschichte mit einer lockeren und leichten Erzählung beginnt, entwickelt sich für den Leser im Verlauf tatsächlich zu einer tiefgründigen und ernsten Geschichte, die mich als Leserin angesprochen und zum Nachdenken angeregt hat. Mich hat die Geschichte der beiden Freunde sehr überzeugt. Denn Axel Ranisch gelingt es auf eine sehr humorvolle und teils skurile Art und Weise sehr authentische Charaktere zu zeichnen, die mit ihrer Sprache und Handlungsweise überzeugen können. Jannik ist mir von Anfang an sehr sympathisch und auch seine Entwicklung - seine Zweifel und sein innerer Kampf, ob er das Richtige tut und nicht zuletzt seine Gefühle zu einem gleichaltrigen Jungen, die in einem genialen Coming-Out-Moment vor seinen Eltern gipfelt, machen ihn zu einem sehr glaubhaften Helden und Protagonisten. Tai bleibt hingegen durchaus undurchsichtig, weil seine eigentlichen Motive immer irgendwie im Verborgenen bleiben. Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt - der von Jannik und des Schuldirektor Jens Lamprecht - wird der Leser auf einer turbolenten Achterbahnfahrt mitgenommen, die durchaus ernste Töne anschlägt. Die Entwicklung des Schuldirektors hin zum reuigen "Sünder" wirkt zwar teilweise etwas überspannt, aber passt letztlich doch in diese schnell erzählte und dynamische Geschichte. Die lockere Sprache, die teils skurilen, unterhaltsamen Momente und nicht zuletzt ein wirklich toll gestaltetes Cover machen dieses Buch aus meiner Sicht zu einer echten Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Skurril und schräg!

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Die beiden 16-jährigen Freaks Jannik - in Bezug auf klassische Musik und Tai - in Bezug auf Technik haben eine Schnapsidee: sie sperren ihren betrunkenen Rektor, den sie auf der Straße aufgelesen haben, ...

Die beiden 16-jährigen Freaks Jannik - in Bezug auf klassische Musik und Tai - in Bezug auf Technik haben eine Schnapsidee: sie sperren ihren betrunkenen Rektor, den sie auf der Straße aufgelesen haben, in dessen Wohnung ein. Der eher schüchterne Jannik lässt sich von seinem asiatischen Freund in diese Sache mit reinziehen. Aus Liebe zu ihm beteiligt er sich an dem perfiden Spiel, würde es aber lieber früher als später beenden. Doch Tai hat noch Einiges mit dem ungeliebten Schuldirektor vor. Im Laufe des Buches wird klar, dass er gute Gründe dafür hat. So wird aus einem Streich bitterer Ernst und ernste Rache. Es geht um den Selbstmord einer Mitschülerin der beiden.

So erlebt Rektor Jens einige höllische Tage. Er geht im Geiste alle seine Sünden durch, sucht nach möglichen Tätern und kommt doch nicht darauf, wer sich hinter "Gott" verbirgt. Seine Nöte und Ängste sind gut nachvollziehbar, dadurch wird er einem sogar etwas sympathisch.

Das alles wird sehr spannend und humorvoll erzählt. Erste Liebe und Probleme in der Schule werden ebenfalls thematisiert. Die Sprache ist oft recht gewöhnlich, wird aber, wenn es um Janniks klassische Musik geht, direkt poetisch.