gefühlvolle Liebesgeschichte mit etwas zu viel Drama
In „Haunted Love“ erzählt Ayla Dade die Geschichte von Hazel, einer strebsamen, zwanzigjährigen Studentin. Nach einem Auslandsjahr in Portugal ist sie zurück in ihrer Heimat New York und stellt sich mit ...
In „Haunted Love“ erzählt Ayla Dade die Geschichte von Hazel, einer strebsamen, zwanzigjährigen Studentin. Nach einem Auslandsjahr in Portugal ist sie zurück in ihrer Heimat New York und stellt sich mit neuer Motivation ihrem Alltag als Studentin. Doch dann trifft sie zufällig in der Bar neben ihrem Reihenhaus auf einen gut aussehenden Fremden. Er fasziniert sie und bringt sie dazu, Neues auszuprobieren und mehrmals über ihren Schatten zu springen. Doch er selbst wird von dunklen Schatten gequält, die er mit niemandem teilen möchte. Wird Hazel zu ihm durchdringen und dabei auch die Monster ihrer Vergangenheit abstreifen können?
Das gesamte Buch (bis auf Prolog und Epilog) wird aus der Ich-Perspektive von Hazel erzählt, wodurch man einen wunderbaren Einblick in ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Diese werden wirklich schön und einfühlsam geschildert. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und ich wurde von der ersten Seite an in die Geschichte gezogen. Dieser Sog hat während des gesamten Buches nicht nachgelassen, sodass ich es in einem Rutsch verschlungen habe.
Mir hat sehr gut gefallen, dass und wie das Thema der Essstörungen aufgegriffen wurde. Hazels Gedanken dazu waren sehr bildlich, gespickt mit wunderbaren Vergleichen und haben gute Einblicke in die Denkweise und Ursachen gegeben, die hinter diesem/ihrem Verhalten stecken. Das fand ich wirklich gut, da es ein sehr ernstes Thema ist.
Die ungefähr ersten zwei Drittel des Buches haben mich total mitgerissen und begeistert, weil sie so gefühlvoll erzählt wurden. Ich habe mich gefreut, wie sich die beiden Protagonisten langsam näher gekommen sind, verrückte Dinge gemacht haben und wie Hazels Entwicklung dabei beschrieben wurde. Auch Calebs Vergangenheit und Gegenwart wurden geschickt immer wieder aufgegriffen und in die Geschichte eingeflochten und ich habe mich darauf gefreut, im letzten Drittel mehr dazu zu erfahren.
Doch dann gingen die Dramen los. Eines folgte auf das nächste, sodass es nur noch eine Aufeinanderfolge an Dramatik, Geheule und Geschrei war. Die Gefühle blieben irgendwie auf der Strecke und ich fühlte mich schon fast gehetzt und allzu oft leider an After von Anna Todd erinnert, was den Dramagehalt anging. Das hat dem Buch, meiner Meinung nach, so einiges genommen und die fünf Sterne gekostet. Ich konnte Hazels Verhalten nicht mehr nachvollziehen und aus Calebs Verhalten wurde ich überhaupt nicht mehr schlau. Das kapiere ich selbst jetzt nach einer Woche nachdenken nicht, weil das Hin und Her einfach zu groß und die Auflösung im Vergleich dazu zu kurz war. Das finde ich schade, da seine Vergangenheit wirklich Potential für noch mehr Tiefgang geboten hätte.
Weil mich das Buch dennoch sehr gut unterhalten hat und mir der Großteil wirklich gut gefallen hat, vergebe ich dennoch vier Sterne. Wer auf Dramen steht, ist hier auf jeden Fall auf der richtigen Seite.
Vielen Dank an Netgalley und den Piper Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.