TRaurige Zeiten
Die Pfalz im ausgehenden 19. Jahrhundert, Lina wächst gemeinsam mit ihren Geschwistern und Freunden in der Geborgenheit eines kleinen Dorfes auf. Ihr bester Freund ist Albert Lehnert, in den ...
Die Pfalz im ausgehenden 19. Jahrhundert, Lina wächst gemeinsam mit ihren Geschwistern und Freunden in der Geborgenheit eines kleinen Dorfes auf. Ihr bester Freund ist Albert Lehnert, in den sie sich später verliebt. Ihm geht es genauso. Als Lina schwanger wird, wollen die beiden heiraten. Dies aber wird von Alberts Eltern unterbunden, die für ihren Sohn eine bessere Partie wollen und die Heirat untersagen.
Ein uneheliches Kind war zu der Zeit eine große Schande, die allein die Mutter ausbaden musste, sie wurde gebrandmarkt und ausgestoßen. Der Vater musste keine Konsequenzen erdulden.
Ein gemeinsamer Freund aus Kindertagen, Karl, ebenfalls ein uneheliches Kind und schon lange in Lina verliebt, nimmt sie mit nach Bremen und gibt ihr und der kleinen Charlotte ein Zuhause und eine Zukunft. Die Besuche in der Pfalz werden für Lina sehr schwer, lebt doch der Vater von Charlotte dort und diese soll nach Möglichkeit noch lange nicht erfahren, dass Karl nicht ihr leiblicher Vater ist.
Das Buch zeigt ganz toll die Probleme der damaligen Zeit auf, die Frauen mussten ausbaden was sich die Männer teilweise mit Gewalt nahmen. Ohne einen Mann wie Karl wäre Lina eine Ausgetoßene geworden, so aber kann sie ein selbstbestimmtes Leben führen.
Auch werden die Probleme dieser Zeit in Bezug auf Juden und Andersdenkende sehr gut aufgegriffen, eine unbedingte Leseempfehlung.