Elsa Sonnstein — das Lachen der Kinder ist ihr größtes Glück: historische Unterhaltung für den Sonntagnachmittag.
Wien, 1928: Elsa Sonnstein ist eine junge Frau, die am liebsten die ganze Welt verändern möchte. Sie studiert Psychologie und Pädagogik an der Universität und kann es gar nicht abwarten, das Erziehungswesen zu revolutionieren. Schon Elsas Mutter Lotte war eine starke Frau, die über zwanzig Jahre zuvor zusammen mit der berühmten Mizzi Kauba die erste Skimode für Frauen erfand. Aber auch Elsas Tatendrang kann nicht verhindern, dass sich so einige dunkle Wolken über der Familie Sonnstein zusammenbrauen. Und Elsa stößt auf ein Geheimnis, das sie mehr als erschüttert …
Man schreibt das Jahr 1928 und im Palais Sonnstein leben drei Generationen der Familie Sonnstein unter einem Dach: Mathilde, die Matriarchin, die dem Kaiserreich nachtrauert und ein strenges Regiment führt, ...
Man schreibt das Jahr 1928 und im Palais Sonnstein leben drei Generationen der Familie Sonnstein unter einem Dach: Mathilde, die Matriarchin, die dem Kaiserreich nachtrauert und ein strenges Regiment führt, der verbitterte Simon, der den Familienbetrieb übernommen hat und Jakob, dem Facharzt für Lungenheilkunde, der traumatisiert aus dem Großen Krieg gekommmen sit, mit Ehefrau Lotte, die in ihrer Jugend als Verkäuferin im Bergsportgeschäft der Mizzi Langer-Kauba gearbeitet hat, sowie deren inzwischen erwachsenen Kindern Elsa und Conrad. Nach wie vor hat „man“ Personal, wenn auch nicht so viel wie unterm Kaiser.
Conrad hat seinem Vater zuliebe Medizin studiert, obwohl er das Leid der Kranken nicht ertragen kann, denn viel lieber ist er, wie seine Mutter, in den Bergen.
Elsa studiert Psychologie und Pädagogik und ist den modernen Ideen in der Erziehung der Kinder aufgeschlossen. Um bei den Studienkollegen nicht aufzufallen, verschweigt sie ihre Herkunft. Im Zuge ihrer Ausbildung muss sie in der KÜST, der neu geschaffenen Kinderübernahmestelle der Stadt Wien, hospitieren und lernt Werner kennen. Werner wurde anlässlich der Schuleinschreibung seiner Mutter abgenommen, weil sie nach dem Tod ihres Mannes Arbeit bzw. Wohnung verloren hat und anschließend obdachlos geworden ist.
Gemeinsam mit Studienkollege Moritz Grün, verhilft sie den Heimkindern im Schloss Wilhelminenberg zu ein paar fröhlichen Stunden. Doch während sie Moritz nur freundschaftliche Gefühle entgegenbringt, scheint Otto, ein überzeugter Sozialdemokrat und Reporter, ihr Herz zu gewinnen. Doch als sie ihn bittet, gemeinsam mit ihr nach Werners Mutter zu suchen, zeigt Otto sein wahres Gesicht, das alles andere als sozial eingestellt ist.
Enttäuscht reist sie Hals über Kopf an den Attersee zurück, wo ihre Tante in einer lesbischen Beziehung lebt. Die Überraschung ist groß, als sie dort auf einen behinderten jungen Mann trifft, der ein streng gehütetes Familiengeheimnis ist.
Meine Meinung:
Dieser historische Roman ist der zweite Teil der „Sonnstein-Trilogie“. Schon im ersten Band („Lottes Träume“) bekommen wir es mit einer starken Frau zu tun: Lotte, Elsas Mutter.
Diesmal steht eben Elsa im Mittelpunkt, ebenso stark und dickköpfig wie klug sucht sie ihr privates und berufliches Glück. Wir begegnen alten Bekannten wie Mizzi Langer-Kauba und anderen historischen Persönlichkeiten.
Das Buch stellt sich und seine Protagonisten vor sozialkritische Fragen: Ist es noch zeitgemäß, Personal zu haben oder ist es auch Lotte und Elsa zumutbar, Arbeiten im Haushalt zu verrichten? Mathilde ist strikt dagegen, dass die „Herrschaft“ also Mitglieder der Familie Sonnstein auch nur irgendeinen Handgriff im Haushalt tun. Das führt zu der komischen Situation, dass, nach der Kündigung der Köchin, nur mehr zwei Gerichte auf den Tisch kommen: Kraut- oder Schinkenfleckerl.
Daneben kommen auch die Mitglieder der Sozialdemokraten nicht ganz so gut weg. Otto verabscheut Arbeitslose, ohne sich näher zu informieren, warum die Menschen ihre Arbeit verloren haben. Für ihn sind sie Gesindel und Arbeitsscheue, die man am besten hinter Gitter bringt. Eine günstige Wohnung sollen nur jene erhalten, die Arbeit haben und in die Partei eingetreten sind. So bricht er auch eine Lanze für die Kinderheime, in die Kinder aus desolaten Verhältnissen eingeliefert werden. Wie man (heute) weiß, ist weder die KÜST noch das Kinderheim im Schloss Wilhelminenberg ein Hort des liebevollen Umgangs mit Kindern, eher das Gegenteil.
Weiters werden die traumatisierten Kriegsteilnehmer, die krank an Körper und Seele heimgekehrt sind, thematisiert. Stellvertretend für diese Gruppe ist Jakob Sonnstein, der mitansehen musste, wie zahlreiche seiner Kameraden in den Dolomiten bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen sind.
Auch die ungewöhnliche Lebensweise von Elsas Tante kommt zur Sprache. Man tuschelt hinter deren Rücken, das gute Geld nimmt man allerdings gerne.
Diese vielen Aspekte und Einblicke verdichten sich zu Weihnachten bzw. zu Chanukka einem dramatischen Höhepunkt.
Beate Maly hat mit diesem Roman einen ziemlich authentischen Bericht der Zeit um 1928 abgegeben. Die wirtschaftliche Not, die politischen Umwälzungen und der stets stärker werdende Antisemitismus spielen ebenso eine Rolle wie die Abscheu vor Behinderungen aller Art (auch wenn sie die eigene Familie betreffen) wie das Skilaufen und ein wenig Romantik.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte der Sonnsteins, der ich gerne 5 Sterne gebe und mit Spannung auf den dritten Teil warte.
Im zweiten Band um die Familie Sonnstein begleiten wir Elsa, die Tochter von Lotte und Jakob. Sie ist in ganz anderen Verhältnissen als ihre Mutter aufgewachsen und studiert Psychologie und Pädagogik in ...
Im zweiten Band um die Familie Sonnstein begleiten wir Elsa, die Tochter von Lotte und Jakob. Sie ist in ganz anderen Verhältnissen als ihre Mutter aufgewachsen und studiert Psychologie und Pädagogik in Wien.
Elsa ist, wie ihre Mutter, eine aufgeschlossene junge Frau. Bezüglich ihres Lehramts-Studiums ist sie sich aber noch unsicher. Elsa sieht sich nicht wirklich als Lehrerin, möchte aber benachteiligten Kindern helfen. Sie bewundert und vertritt die modernen Erziehungsmethoden von August Aichorn und Maria Montessori. Deswegen meldet sie sich zusätzlich zu einem Seminar an, bei dem es um praxisbezogene Beobachtung von Kindern geht. Die Studenten besuchen dabei städtische Kindergärten und Kinderheime, um Kinder aus dem Arbeitermilieu zu beobachten. Elsa erhofft sich dadurch das Verhalten auffälliger Schüler besser verstehen zu können. Dabei lernt sie ihren Mitstudenten Moritz Grün und den Reporter Otto besser kennen, der sich politisch sehr engagiert.
Letztes Jahr hat mich der erste Band "Lottes Träume" richtig begeistert, vorallem weil es viel um das Skifahren ging und auch meine Gegend erwähnt wurde, wo die Geburtsstätte des Skilaufs liegt. Bei "Elsas Glück" geht es zwar auch um den Wintersport, der auch 1928 noch Neuland für die meisten Menschen war, aber nur am Rande.
Im Mittelpunkt steht diesmal die Pädagogik und die Politik zu dieser Zeit. Die Sozialdemokraten regieren Wien und schaffen neue Wohnungen und Kinderheimstätten, wie die KÜST - eine Kinderübernahmestelle. Hier werden sozial schwache, vernachlässigte oder auffällige Kinder aufgenommen. Sie bleiben einige Wochen in dieser Übernahmestelle und werden danach den entsprechenden Einrichtungen zugewiesen. Auch Elsa und ihr Studienkollege Moritz besuchen die KÜST im Rahmen ihrer Ausbildung, doch Elsa ist nicht wirklich überzeugt von der Einrichtung. Bei ihrem Besuch lernt sie den kleinen Werner kennen, der unter der Trennung seiner Mutter leidet, die obdachlos geworden ist und nicht mehr für ihren Sohn sorgen kann. Elsa nimmt sich Werner an und erfährt dabei mehr über die sozialen Missstände...
Jakob leidet hingegen an seinen Kriegserfahrungen und Lotte an seiner Wesensveränderung. Vorallem aber bekommt Elsa's Bruder Conrad seine Launen zu spüren, der nicht in die Fußstapfen des Vaters treten möchte. Er beendet zwar sein Arztstudium, möchte danach aber seinen eigenen Berufswunsch nachgehen. Unter der strengen Herrschaft von Mathilde, die sich nach dem alten Kaiserreich sehnt und ihre Schwiegertochter Lotte bis heute nicht wirklich anerkannt hat, braut sich ein Sturm im Hause Sonnstein zusammen. Als dann auch noch Elsa Wien verlässt und zu ihrer Tante an den Attersee reist, droht die Familie zu zerbrechen....
Wir treffen im zweiten Band wieder auf altbekannte Figuren, wie die Familie Sonnstein oder Mizzi Langer-Kauba, lernen aber auch neue kennen, wie Otto, ein Journalist und überzeugter Sozialdemokrat oder Elsa's Mitkommilitone Moritz Grün. Durch Otto erfahren wir mehr über die Bewegung der Sozialdemokraten und seine Ambitionen. Elsa findet sowohl an Moritz, als auch an Otto gefallen, und ist hin- und hergerissen.
Die Charaktere sind wieder wunderbar lebendig. Ich hatte sie alle vor Augen und fieberte mit ihnen mit. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lässt sich toll lesen.
Beate Maly hat die Zwischenkriegszeit in Wien wunderbar eingefangen. Die wirtschaftliche Not, das Ende der Kaiserzeit, die manche Adelige, wie Mathilde Sonnstein noch immer nicht akzeptieren können und die politischen Umwälzungen werden besonders thematisiert. Die Stadt Wien wird sehr bildhaft beschrieben, genauso wie die ländliche Idylle am Attersee, wo Elsas lesbische Tante mit ihrer Freundin lebt. Die Autorin nimmt sich auch dem Thema der Behinderung und den traumatisierten Kriegsheimkehrern an. Das klingt fast nach zu vielen Themen, die Maly in ihrem Roman aufgreifen will, jedoch hat sie diese so geschickt in die Geschichte miteingewoben, dass es perfekt zur Handlung passt. Trotzdem wäre ein bisschen weniger etwas mehr gewesen. Am Ende bleiben dann noch ein paar Fragen offen - nichts Gravierendes, aber so viel, dass man auf eine weitere Fortsetzung hoffen kann.
Fazit:
Mir hat der erste Band zwar etwas besser gefallen, aber auch "Elsas Glück" hat mich wieder wunderbar unterhalten und mir wunderschöne Lesestunden gebracht. Ich freue mich schon auf einen weiteren Band, den es hoffentlich geben wird.
Handlung
Wien im Herbst und Winter 1928
Elsa Sonnstein ist eine junge Frau voller Ambitionen. Sie studiert Psychologie und Pädagogik an der Universität und hat es sich als Ziel gesetzt, ihr möglichstes ...
Handlung
Wien im Herbst und Winter 1928
Elsa Sonnstein ist eine junge Frau voller Ambitionen. Sie studiert Psychologie und Pädagogik an der Universität und hat es sich als Ziel gesetzt, ihr möglichstes zu tun, um die Welt ein wenig besser zu machen. Daher möchte sie nach ihrem Abschluss das Erziehungswesen revolutionieren und moderner machen, sowie von alten Methoden und Meinungen abbringen. Doch so leicht, wie sie es sich vorstellt, wird es leider nicht.
Und auch innerhalb ihrer Familie läuft es nicht immer rund, es kommen nach und nach heimliche Aktionen ans Licht und schließlich stößt Elsa auf ein Geheimnis, welches nicht nur sie, sondern auch ihre Familie verändern wird...
Meinung
Im Großen und Ganzen mag ich das Cover wirklich sehr gern, zudem sind auch Ähnlichkeiten zum ersten Band der Reihe zu sehen. Die Farben wurden durchdacht gewählt und auch die Aufteilung in zwei Szenerien ist gelungen. Dazu wurde der Titel in einer wunderschönen Farbe gedruckt, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln in verschiedenen Nuancen schimmert. Sie dient als Trenner zwischen den zwei Szenen, wobei einmal eine verschneite und idyllische Schneelandschaft gezeigt wird, sowie einmal eine alltägliche Stadtszenerie mit allerhand Verkehr und einigen prachtvollen Gebäuden im Hintergrund. Hier sind die Farben etwas erdiger gehalten und sie zeigen den Fortschritt und die Entwicklung der Technik. Die obere Szene hingegen ist in vielen weißen und bläulichen Tönen gehalten und zeigt einen Naturzustand. Hier stört mich allerdings etwas die Dame, die dem Betrachter halb zugewandt ist und von der man das Gesicht sieht. Mir hätte es besser gefallen, wenn sie von hinten zu sehen gewesen wäre, so als würde sie selbst die Landschaft betrachten. Das ist aber auch schon mein einziger kleiner Kritikpunkt, ansonsten mag ich das Cover gerne.
Erst im Februar letzten Jahres hatte ich den ersten Band der Familiensaga gelesen und ich mochte ihn sehr. Er ist mir in guter Erinnerung geblieben und obwohl es ein bisschen her ist, seitdem ich ihn gelesen habe, sind mir noch überraschend viele Aspekte der Handlung im Gedächtnis geblieben.
Als ich in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, dass es eine Fortsetzung geben wird. Nachdem ich die Inhaltsangabe durchgelesen hatte wusste ich sofort, dass ich den Titel lesen möchte und er wanderte schnurstracks auf meine Wunschliste. Daher hat es mich sehr gefreut, den Roman als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!
Vor dem Start von neuen Kapiteln gibt es stets eine Angabe dazu, an welchem Ort die folgende Handlung stattfindet. Erst dadurch fällt mir so richtig auf, wie viele Orte man als Leser zusammen mit Elsa und ihrer Familie besucht und wie abwechslungsreich sich das Setting gestaltet. Das ist ein netter und feiner Zusatz, den ich sehr mag.
Dazu hätte ich mir allerdings noch gewünscht, dass man die Geschichte auch zeitlich ein wenig besser einordnen kann. Am Anfang gibt es einen Vermerk dazu, danach kann man sich nur anhand von kleinen Erwähnungen von Festen orientieren. Manchmal gab es aber auch gar keine Anhaltspunkte und ich wusste zwar, dass die Handlung im Herbst und Winter stattfindet, aber das war es im Grunde auch schon. Mir hätte es wirklich gut gefallen, wenn es ab und an eine grobe Einordnung, und sei es nur der Monat mit dem Zusatz, ob es sich um den Anfang, die Mitte oder das Ende dessen handelt.
Ich brauchte nur wenige Seiten, dann habe ich mich bereits ganz gut in der Geschichte zurechtgefunden. Klar war es eine neue Situation, schließlich steht diesmal Lottes Tochter im Mittelpunkt und man verfolgt hauptsächlich sie bei ihren alltäglichen Erlebnissen. Aber damit konnte ich mich schnell anfreunden und schon bald bin ich flüssig und ohne Probleme durch die Handlung gekommen.
Das liegt auch an der Schreibweise, die sehr angenehm ist und viele Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt gibt, aber auch zahlreiche Beschreibungen von Gegenden und Situationen bereithält. Auf diese Weise entsteht ein großes rundes Bild, welches stimmig ist und bei dem ich mich häufig als eine Art heimlicher Beobachter gefühlt habe.
Im Grunde ist die Sprache einfach gehalten, wodurch sie sich unter anderem so flüssig und locker lesen lässt. Um trotzdem Anspruch zu bekommen wurden immer wieder historische Details eingebunden, sei es über die Politik, das Leben nach dem Krieg, die beginnende Abneigung gegen Juden in Österreich oder die Bildung. Auf diese Weise gibt es immer wieder Informationen, anhand derer man sich ein Bild dessen machen kann, mit was für Problemen und Fragen sich die Bevölkerung damals auseinandergesetzt hat und die Sprache profitiert von diesen Hinweisen natürlich auch.
Obwohl ich durchweg flüssig durch den Roman gekommen bin, hat es doch ein wenig gedauert, bis mich die Handlung richtig gefangen genommen hat. Ab ungefähr der Hälfte war ich erst Feuer und Flamme dafür, bis dahin ist mir zu wenig geschehen und ich habe darauf gewartet, dass endlich richtig Schwung in die Geschichte kommt.
Man hatte so zwar Zeit, um die Personen richtig kennenzulernen, die Situation nachzuvollziehen und allerhand Hintergrundinformationen zu sammeln, aber ich hatte nie so arg das Bedürfnis, das Buch in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Das kam glücklicherweise später und ab da hatte mich die Geschichte stark gefangen genommen und ich habe die zweite Hälfte des Romans innerhalb von nicht einmal anderthalb Tagen ausgelesen gehabt.
Anfangs dachte ich, dass jedes Kapitel aus der Sicht von Elsa beschrieben wird, aber schnell wurde mir klar, dass auch andere Personen zu Wort kommen. Meist handelt es sich dabei um ihre Eltern, sodass man auf einige Personen und Aktionen unterschiedliche Blickwinkel erhält und sich so ein umfassenderes Bild machen kann. Mir hat diese Abwechslung gefallen, so kam immer mal ein neuer Wind in die Geschichte und gerade die Handlungen von Lotte und Jakob sind oft nicht vorhersehbar und daher überraschend.
Vor allem in Bezug anhand des Wohnhauses der Familie Sonnstein und den verschiedenen Erziehungseinrichtungen, die Elsa besucht, habe ich Stimmungen wahrgenommen. Und hier waren solche jeglicher Art vorhanden, ich konnte mich sowohl mit den Protagonisten mitfreuen, als auch mit ihnen leiden, habe vor Unverständnis den Kopf geschüttelt und vor allem die Szenen in den Einrichtungen sind mir ans Herz gegangen. Hier herrschte eine ganz besondere Stimmung, die sehr berührend war und ich glaube auch deshalb habe ich auf die Szenen, in denen die Kinder fröhlich waren und Spaß hatten, hin gefiebert.
Ich empfand, wie ich bereits erwähnt hatte, das Setting als wunderbar abwechslungsreich und vielfältig. Man lernt verschiedene Orte Wiens kennen und begleitet vor allem Elsa nicht nur in die feinen Viertel der Stadt, sondern auch an verschrienere Orte. Auf diese Weise zeigt sich, was für starke Unterschiede in der Stadt herrschen und wie groß die Kluften innerhalb der Gesellschaft sind. Stets wurden die Handlungsorte mit einfachen und wirkungsvollen Worten beschrieben, vieles konnte ich mir gut vorstellen und ansonsten hat mir meine Phantasie ausgeholfen.
Ebenfalls bereits schon mal kurz angesprochen hatte ich die historischen Fakten und Ereignisse, die im Roman immer wieder auftauchen. Anhand von ihnen bekommt man einen Einblick in das Wien der späten 1920er Jahre und erhält Informationen über verschiedenste Themen. Am interessantesten fand ich das Erziehungswesen mit seinen Einrichtungen und Haltungen, sowie Erziehungsmaßnahmen gegenüber Kindern, die als anders galten, Behinderungen hatten oder in eine arme Familie geboren wurden. Hierüber wusste ich nur wenig und viele Ansichten waren schockierend, gleichzeitig war es gut zu sehen, dass Elsa und einige Kommilitonen offenere Standpunkte vertreten und sich mit moderneren Schriften auseinandersetzen, die teilweise noch als verpönt gelten.
Ich empfand die Anzahl der Protagonisten als gut überschaubar, viele von ihnen tauchen mehrmals auf und wurden mit solchen Merkmalen und Zügen ausgestattet, sodass es einen hohen Wiedererkennungswert gibt. Ihre Aktionen waren nachvollziehbar, alle haben auch mal Fehler gemacht und ihnen wurden nicht nur positive Attribute verliehen. Das ergibt vielfältige und in die Tiefe gehende Personen, die auf ihre Weise punkten können.
Ab und an hatte ich ein paar Probleme damit, mir die Protagonisten in ihrem Aussehen vorzustellen. Obwohl es dazu einige Beschreibungen und kleine Merkmale gibt, fiel mir dies nie so leicht. Dies empfand ich nicht wirklich als störend, anhand ihrer lebendigen und authentischen Aktionen und Handlungen waren sie für mich doch greifbar und mit vielen konnte ich mich ganz gut anfreunden.
Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches fand ich die Figuren sehr lebhaft und ihre Sorgen und Probleme wurden verständlicher, hier konnten viele Sympathiepunkte sammeln.
Fazit
Als die Handlung einmal Fahrt aufgenommen hatte, war ich komplett begeistert und hätte mich deswegen sehr gefreut, wenn die Geschichte noch länger gewesen wäre. Sodass man Elsa und ihre Familie noch länger begleitet und noch ein paar mehr, bisher verschwiegene Fragen beantwortet werden. Daher hoffe ich sehr auf einen dritten Band der Reihe, indem vielleicht einige Punkte nochmals aufgegriffen werden und man ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Protagonisten feiern kann!
Bis auf ein-zwei kleine Punkte, auf die ich schon ausführlich eingegangen bin, habe ich nichts zu beanstanden und hatte gesamt schöne und unterhaltsame, aber auch lehrreiche Lesestunden. Eine feine und abwechslungsreiche Geschichte, die mit allerhand historischen Details, einer angenehmen Sprache und liebreizenden Personen überzeugen kann!
Elsas Glück ist das zweite Buch rund um die Wiener Familie Sonnstein aus der Feder von Beate Maly.
Dieses Buch wurde mir vom Bloggerportal & dem Blanvalet Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meinung
Der ...
Elsas Glück ist das zweite Buch rund um die Wiener Familie Sonnstein aus der Feder von Beate Maly.
Dieses Buch wurde mir vom Bloggerportal & dem Blanvalet Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meinung
Der Schreibstil und Erzählfluss waren eigentlich erwartungsgemäß gut.
Allerdings fand ich den Einstieg wesentlich schwieriger als beim ersten Band. Man kam nicht so gut in die Geschichte rein und es hat für meinen Geschmack zuviel vom wesentlichen abgelenkt.
Das finde ich sehr schade, da der erste Band wirklich überzeugend war.
Erst im letzten Teil wurde die Geschichte spannender und nahm Fahrt auf.
Das ist bei einem Buch von fast 500 Seiten nicht gerade vorteilhaft, da es einem nicht so leicht fällt, bei der Stange zu bleiben.
Fazit
Nach dem wirklich guten Auftaktband ist es schade, dass die Geschichte so lange gebraucht hat, um zu zünden. Trotzdem werde ich die Reihe weiter verfolgen.