Cover-Bild Malnata
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 15.05.2024
  • ISBN: 9783641296964
Beatrice Salvioni

Malnata

Roman - "Dieses Buch ist wie eine Stichflamme und hat mich komplett entzündet." Mareike Fallwickl
Anja Nattefort (Übersetzer)

Eine junge Frau mit einem unbeugsamen Willen. Und eine Gesellschaft, die versucht, sie zu brechen.Unter der sengenden Sonne der Lombardei im Jahr 1935 begegnet Francesca zum ersten Mal Maddalena, die von allen im Ort nur »Malnata« genannt wird: »Die Unheilbringende«. Francesca – zu Konformität und Gehorsam erzogen – ist sofort fasziniert von dem barfüßigen Mädchen, dessen Hände immer schmutzig sind, die Augen voller Trotz. Entgegen allen Warnungen freundet sich Francesca mit Maddalena an und lernt mit der Zeit, den Lügen der Erwachsenen zu misstrauen. Doch in einer Gesellschaft, die keinen Platz hat für weibliches Freiheitsdenken, ist jedes falsche Wort und jede unfolgsame Tat eine Gefahr …Ein aufsehenerregender, vom Feuilleton hochgelobter Roman über die Macht weiblicher Selbstbestimmung und eine Hymne an die Kraft der Freundschaft. Beatrice Salvionis Debüt sorgte nicht nur in Italien für große Aufmerksamkeit, wo es wochenlang auf der Bestsellerliste stand: »Malnata« wird in 35 Sprachen übersetzt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2024

Ein großes Plädoyer, genau darauf zu achten, welchen Blick wir auf die Welt richten

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„Malnata“ von Beatrice Salvioni ist nicht umsonst ein Buch, das innerhalb eines Jahres in 35 Ländern verlegt wurde.
Wir tauchen mit den beiden Hauptdarstellerinnen ein ins Italien der 30er Jahre, das ...

„Malnata“ von Beatrice Salvioni ist nicht umsonst ein Buch, das innerhalb eines Jahres in 35 Ländern verlegt wurde.
Wir tauchen mit den beiden Hauptdarstellerinnen ein ins Italien der 30er Jahre, das geprägt von Mussolinis Faschismus und extrem patriarchalen Katholizismus war: Keine gute Zeit für unangepasste Frauen. Oder Mädchen. (Props an die Autorin gehen raus, dass sie auch sichtbar macht, wie sehr auch die Männer in diesem System gefangen sind und ihre toxische Männlichkeit sich gegen sie richtet.) Francesca und Maddalena (La Malnata) sind dabei als Protagonistinnen zunächst scheinbar so unterschiedlich wie es nur sein kann – doch je näher wir beiden im Verlauf des Buches kommen, desto klarer schält sich ein gemeinsamer Kern heraus. Beide suchen schon verzweifelt ihre Identität, kämpfen und Sichtbarkeit, Autarkie und die Abgrenzung von geltenden Rollenbildern.
Das Buch startet mit einer sehr gewaltsamen Szene, derentwegen ich dem Verlag dringend ans Herz legen möchte, eine Triggerwarnung voranzustellen, da der Klappentext einem nicht wirklich einen Hinweis darauf gibt, dass so etwas einen erwarten könnte – und es gibt viele Menschen, die in Buchläden mal eben in die ersten paar Seiten hineinlesen. Hier sehe ich Nachbesserungsbedarf.
Die Themen sind sofort auf dem Tisch: Maddalena, die Unangepasste, wird mit vielen ausgrenzenden Attributen belegt: Malnata, die Unheilbringende, die Hexe, die dir den Tod einhaucht – was sonst soll man auch zu einem Mädchen sagen, dass große Verbrechen begeht: Die Beine zeigen, mit Jungs abhängen, am Fluss spielen, einfach weil sie es will, nicht in die Kirche gehen, mutig sein, sagen, was sie denkt, Kirschen klauen, wenn man sie nicht bezahlen kann, Menschen in die Augen sehen. Es ist eine Welt, in der Jesus und Gott alles sehen und Kinder mit dem Glauben aufwachsen, bloß keine Fehler machen zu dürfen. Nicht nur die Mädchen. Auch die Jungs. Die werden tendenziell eher verprügelt, Mädchen wird neben den Schlägen noch das Gefühl von Scham und Schande eingebleut. Und auch wenn die Geschichte in Monza in der Lombardei spielt, eine Stadt, die deutlich größer ist, als sie sich im Buch anfühlt, so sind viele Reste dieses Denkens genau so auch heute noch immer im gesellschaftlichen Denken überall vorhanden. „Die Welt bestand aus Regeln, die man nicht übertreten durfte.“ Daran hat sich nichts geändert, manchmal denke ich fast, es ist auf eine perfide Art schlimmer geworden, weil die Regeln gläsern geworden sind: Nicht mehr zu sehen, aber doch vorhanden, und trittst du hindurch, dann läufst du auf Scherben. Bedrückend fand ich zu lesen, wie die Ich-Erzählerin sich durch ihren Bruder so sehr verdrängt fühlt, dass sie keine Trauer empfindet, als er stirbt, sondern nur Erleichterung. Eingeengt in eine Welt, in der sie zwar irgendwie behütet aber auch sehr eingesperrt aufwächst, ist es bedrohlich, ihr bei ihren ersten Schritten in die Freiheit mit Maddalena zuzuschauen, da schon klar ist: Dafür wird sie bezahlen. Die bildgewaltige Sprache der Autorin und ihr atmosphärischer Schreibstil ziehen die lesende Person intensiv in die beschriebene Welt.
Im weiteren Verlauf übernehmen Faschismus und Katholizismus eine immer tragendere Rolle, das Leben der beteiligten Menschen spitzt sich immer weiter zu und die Charaktere kreisen schwerpunktmäßig viel um sich selbst, was nicht unbedingt zu Empathie führt – nicht bei ihnen und auch nicht bei mir als Leserin. Auch wenn sehr deutlich wird, woher die Wunden und Verhaltensmuster kommen – so ist doch nicht immer nachvollziehbar, warum die Figuren nicht den Schritt schaffen, sich anders als gewaltvoll zu verhalten. Es ist eine Welt der Sublimation, die hier beschrieben wird, schriftstellerisch durchgehend brillant, vom Plot her zunehmend leider konstruiert. So geht dem Buch für mich, nach einer starken, sehr berührenden ersten Hälfte im letzten Drittel leider etwas die Luft aus. Dennoch wird einem die beschriebene Zeit so lebendig nahgebracht und ein so starkes Bild über Menschen gezeichnet, die alle in Ideologie feststecken und sich nicht aus diesem Gefängnis befreien können, dass ich nur ans Herz legen kann, sich diesem Buch auszusetzen. Identität hat auch viel mit Zuschreibungen zu tun. Indirekt ist „Malnata“ ein großes Plädoyer, genauer hinzusehen und darauf zu achten, welchen Blick wir auf die Welt richten. „Worte sind gefährlich, wenn man sie gedankenlos ausspricht.“

Ein großes Dankeschön an lovelybooks.de und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Ein beeindruckender Roman über Selbstbestimmung, Freundschaft, Solidarität und die Macht der Worte.

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Malnata
Roman
von Beatrice Salvioni
4,5 8 Bewertungen
Cover des Buches Malnata (ISBN: 9783328602712)

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Das neue Buch von Beatrice Salvioni erscheint am 15. Mai 2024 mit dem Titel "Malnata".


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xxholidayxxs avatar
xxholidayxx
vor 2 Stunden
Ein beeindruckender Roman über Selbstbestimmung, Freundschaft, Solidarität und die Macht der Worte.

G
G_L
vor 19 Stunden
Intensive Freundschaft

Inhaltsangabe
Eine junge Frau mit einem unbeugsamen Willen. Und eine Gesellschaft, die versucht, sie zu brechen.

Unter der sengenden Sonne der Lombardei im Jahr 1935 begegnet Francesca zum ersten Mal Maddalena, die von allen im Ort nur »Malnata« genannt wird: »Die Unheilbringende«. Francesca – zu Konformität und Gehorsam erzogen – ist sofort fasziniert von dem barfüßigen Mädchen, dessen Hände immer schmutzig sind, die Augen voller Trotz. Entgegen allen Warnungen freundet sich Francesca mit Maddalena an und lernt mit der Zeit, den Lügen der Erwachsenen zu misstrauen. Doch in einer Gesellschaft, die keinen Platz hat für weibliches Freiheitsdenken, ist jedes falsche Wort und jede unfolgsame Tat eine Gefahr …

Ein aufsehenerregender, vom Feuilleton hochgelobter Roman über die Macht weiblicher Selbstbestimmung und eine Hymne an die Kraft der Freundschaft. Beatrice Salvionis Debüt sorgte nicht nur in Italien für große Aufmerksamkeit, wo es wochenlang auf der Bestsellerliste stand: »Malnata« wird in 35 Sprachen übersetzt.
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Buchdetails
Aktuelle Ausgabe
ISBN:
9783328602712
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Gebundenes Buch
Umfang:
272 Seiten
Verlag:
Penguin
Erscheinungsdatum:
15.05.2024
Das aktuelle Hörbuch ist am 13.05.2024 bei Der Hörverlag erschienen.
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xxholidayxxs avatar
xxholidayxxvor 2 Stunden
Kurzmeinung: Ein beeindruckender Roman über Selbstbestimmung, Freundschaft, Solidarität und die Macht der Worte.
Zwischen Tradition und Freiheit: Die Geschichte von Maddalena und Francesca
>>Worte sind gefährlich, wenn man sie gedankenlos ausspricht.<< >>Aber es sind doch nur harmlose Worte.<< Ich versuchte zu lächeln, denn ihr Blick machte mir ein bisschen Angst, und ich wollte nicht mit ihr streiten. Doch sie sah mich unverwandt an: >>Sie sind nie harmlos.<<< (S. 99)

Beatrice Salvionis "Malnata" entführt die Leser:innen in die Lombardei des Jahres 1935, in eine Welt voller gesellschaftlicher Zwänge und politischer Spannungen. Die Geschichte folgt Francesca, deren Begegnung mit dem rebellischen Mädchen Malnata ihr Leben für immer verändert. Salvioni zeichnet ein eindringliches Bild von einer Freundschaft, die trotz aller Widerstände und Vorurteile überlebt.

Salvioni, geboren 1995, ist eine aufstrebende Autorin, die mit diesem, ihrem Debütroman "Malnata" große internationale Aufmerksamkeit erlangte. Sie hat bereits mehrere Erzählungen verfasst, von denen eine mit dem "Premio Calvino" ausgezeichnet wurde. Ihr literarisches Talent und ihre Fähigkeit, komplexe Themen einfühlsam zu behandeln, machen sie zu einer vielversprechenden Autorin in der zeitgenössischen Literaturszene. "Malnata" wurde innerhalb eines Jahres bereits in 35 Ländern verlegt, was sehr für das Buch und die Autorin spricht.

"Malnata" ist mehr als nur eine Geschichte über die Freundschaft zweier Mädchen in den 1930er Jahren in der Lombardei. Die Spannung zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich in Francescas Suche nach Selbstentfaltung wider, die sie sogar zu selbstverletzendem Verhalten führt. Schließlich baut sie eine Freundschaft zur sogenannten Malnata auf, einem Mädchen, das als gesellschaftliche Außenseiterin in Armut, aber dafür nach ihren eigenen Regeln lebt. Diese ungewöhnliche Freundschaft wird zu einem zentralen Motiv im Roman und offenbart die Kraft weiblicher Solidarität und Selbstbestimmung.

Die düstere Kulisse des faschistischen Italiens und die drückende Last einer patriarchalen Gesellschaft, die Gewalt gegen Frauen stillschweigend akzeptiert, bilden das Setting von "Malnata". Beunruhigend ist es, zu sehen, wie der Faschismus langsam aber sicher den Alltag durchdringt und jene, die sich dagegen auflehnen, aus der Gemeinschaft ausgestoßen werden. Inmitten dieser Unterdrückung entfaltet sich jedoch eine zutiefst berührende Geschichte über die Freundschaft zwischen Francesca und Malnata, die nicht nur persönlich ist, sondern auch als ein mutiger Akt des Widerstands gegen Ungerechtigkeit und Tyrannei verstanden werden kann.

Der poetische und doch klare Erzählstil, der Francescas Perspektive prägt, hat mich von Anfang an gefesselt. Besonders faszinierend war es, zu beobachten, wie Francesca im Laufe der Geschichte dank des Einflusses von Maddalena beginnt, aus ihrem vorgegebenen Rahmen auszubrechen und selbstständig zu denken und zu handeln. Salvioni gelingt es meisterhaft, die Kontraste zwischen den Lebenswelten von Maddalena und Francesca herauszuarbeiten und die subtile Dynamik ihrer ungewöhnlichen Freundschaft einfühlsam zu beschreiben.

"Malnata" ist ein Roman, der mit seiner tiefgründigen Handlung und den authentischen Charakteren Eindruck macht. Besonders der Sprachstil und die eindringliche Darstellung der sozialen und politischen Realitäten machen dieses Buch für mich zu einem lesenswerten Werk. Trotz einiger kleinerer Ungereimtheiten im Handlungsverlauf bietet "Malnata" eine fesselnde und nachdenklich stimmende Lektüre, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Daher vergebe ich 4 von 5 Sterne.

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