Cover-Bild Der Bulle von der Schlei
Band der Reihe "Förden Krimi"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 19.10.2016
  • ISBN: 9783954519910
Bengt Thomas Jörnsson

Der Bulle von der Schlei

Dramatische Dreharbeiten: In Kappeln hängt ein Schauspieler tot an der Rahe eines Segelschiffs, in Dänemark wird seine Schwester entführt. Eine harte Nuss für die Flensburger Kommissare Paul Beck und Nick Harder, die sich nicht nur mit den skurrilen Marotten der Filmschaffenden herumschlagen müssen, sondern auch mit einem übereifrigen TV-Bullen. Da kommen die romantischen Gefühle, die Beck und Harder für ihre hübschen dänischen Kolleginnen entwickeln, nicht besonders gelegen... .

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2018

ein fesselndes Katz- und Mausspiel

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„Der Bulle von der Schlei“ ist nicht nur Titel dieses Krimis von Bengt Thomas Jörnsson sondern auch der Titel einer (fiktiven) Fernsehserie. Die Ähnlichkeit mit „der Bulle von Tölz“ ist nicht von ungefähr, ...

„Der Bulle von der Schlei“ ist nicht nur Titel dieses Krimis von Bengt Thomas Jörnsson sondern auch der Titel einer (fiktiven) Fernsehserie. Die Ähnlichkeit mit „der Bulle von Tölz“ ist nicht von ungefähr, soll doch die Serie den Protagonisten zu einem fulminanten TV-Comeback verhelfen.

Hauptdarsteller ist der unsägliche Arndt Pfeiffer, der die Rolle des bayerischen Polizisten Jens Radkte (heißt so ein Bayer?) so verinnerlicht hat, dass er glaubt, der Polizei wirklich anzugehören und ermittelt, als Schauspielerkollege Oliver Kaufmann tot an der Rah der „Pippilotta“ hängt.

Die echten Flensburger Kollegen Paul Beck und Nick Harder haben alle Mühe, den umtriebigen Schauspieler-Bullen in Zaum zu halten. Bei ihren Ermittlungen auf dem Schiff stoßen sie auf einen Geldkoffer, dessen Farbbombe Nick ein sattes Rot ins Gesicht sprüht. Was hat es mit dem Geldkoffer auf sich?
Die Lösung naht in Form von zwei dänischen Polizistinnen, die den Entführungsfall von Kaufmanns Schwester Konstanze untersuchen. Konstanze ist die Ehefrau des Regisseurs Tillmann Röder.
Wie hängen die beiden Verbrechen zusammen? Wird es dem Quartett gelingen den oder die Täter zu finden?
Kein leichtes Unterfangen, da die Filmschaffenden allesamt Meister darin sind, in fremde Rollen zu schlüpfen. Wer spielt welche Rolle?

Schreibstil/Spannung:

Der Schreibstil ist locker und flüssig. Sehr elegant werden nautische und gerichtsmedizinische Begriffe in Dialogen erklärt. Ein wirklich toller Kniff! Als Leser hat man hier das Gefühl, direkt mitten im Geschehen zu sein, ohne, dass Einem oberlehrerhaft ergänzendes Wissen beigebracht wird.
Mir hat auch der feine Humor sehr gut gefallen. Watson als „Orakel“ zu bemühen, hat mich sehr erheitert.

Die Spannung ist hoch. Ich hatte relativ bald die richtige Theorie, doch der Autor hat immer wieder versucht, diese durch Abzweigungen und falsche Fährten ins Wanken zu bringen. Es ist ihm aber nicht gelungen, mich aufs Glatteis zu führen.

Gut gemacht auch der Einblick in die Dreharbeiten. Ein Regisseur, der wegen des Fertigstellungstermins und des knappen Budgets, buchstäblich über Leichen geht.

Gute Recherche ermöglicht den Lesern die Umgebung kennen zu lernen, das Verspeisen einer köstlichen Seefischplatte inkludiert. Das beginnt bei der Klappbrücke über die Schlei. Wir entdecken das „Working Museum“ im historischen Sägewerk sowie die Holländermühle „Amanda“. Auch den Schauplatz, den Dreimastgaffelschoner „Pippilotta“, kann man sich auf Grund der schönen Beschreibung wirklich gut vorstellen. „show, don’t tell“ – diesen Leitspruch hat der Autor wahrlich beherzigt.

Charaktere:

Die handelnden Personen sind sehr gut und plastisch dargestellt.
Gut gelungen der etwas eigenbrötlerische, zurückhaltende Paul Beck, der im schwarzen Lodenmantel und mit altmodischem Bowler
Auf dem Kopf herumläuft. Sein Kollege ist der Womanizer und Extremsportler Nick Harder. Gemeinsam bilden sie ein schier unschlagbares Duo.
Dass wir noch nicht alles über die beiden wissen, lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Köstlich die Probleme bei der Aussprach von „Pascha“ und „Bascha“ der sächselnden Schauspielerin.

Fazit:

Bitte mehr von diesen beiden Ermittlern. Gerne dürfen sie sich auch den dänischen Kolleginnen näherkommen. Ich gebe leichten Herzens fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Kurzweiliger Förde-Krimi mit Einblicken ins Filmgeschäft

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Gern habe ich bereits Krimis von Bengt Thomas Jörnsson gelesen und war deshalb sehr gespannt auf sein drittes Buch.
Zum einen interessiert mich die wunderschöne Gegend an der Schlei und zum anderen klingt ...

Gern habe ich bereits Krimis von Bengt Thomas Jörnsson gelesen und war deshalb sehr gespannt auf sein drittes Buch.
Zum einen interessiert mich die wunderschöne Gegend an der Schlei und zum anderen klingt die Handlung wirklich interessant. Denn ein Mord am Drehort eines Filmes macht aus der Rolle des Toten eine wahrhaft realistische Tragödie.

Der Leser findet einen Krimi vor, der unblutig, aber dafür mit vielen skurrilen Figuren daher kommt und eine Menge Humor und Wortwitz enthält. Ein Cosycrime sozusagen, bei dem man wunderbar die regionalen Beschreibungen geniessen und munter mitraten kann.


Den Dreh- und Angelpunkt bildet der Dreh eines Filmes. Was eigentlich als Filmhandlung geplant war, wird Wirklichkeit. Ein Schauspieler wird erhängt aufgefunden und der Täterkreis ist überschaubar. Doch wär hatte ein Motiv? Als sich außerdem eine Entführung dazugesellt, ist guter Rat teuer.

Bengt Jörnsson hat einen einnehmenden Schreibstil, er erklärt dem Leser nicht nur den Bau von Buddelschiffen, er gibt auch interessante Einblicke in den Aufbau von Segeln. Hier werden Segler genussvoll lesen, für alle Laien wäre eine kleine Skizze angebracht gewesen.

Sehr gut gefällt mir der realistisch wirkende Blick ins Filmgeschäft. "The Show must go on" heißt es trotz Totem. Auch die ausgefallenen Charaktere sorgen mit ihren Eigenheiten für gute Unterhaltung und die Ermittler bringen viel Humor ins Spiel. Die Paar-Konstellationen zwischen den deutschen Ermittlern und ihren dänischen Kolleginnen haben ebenfalls für lockere Stimmung gesorgt. Während Nick Harder eher der smarte Actionheld von Kommissar ist, spielt Paul Beck mit seinem schrägen Äußeren in Form von Bowler und Lodenmantel die Rolle des Hercule Poirot. Watson ist auch nicht weit, es ist Becks Kater, der ihm bei der Lösung des Falles schon mal als Orakel dient. Das erscheint mir zwar etwas albern, wird aber allen Katzenfreunden gut gefallen.

Das Ende hat mich auch überzeugt, der Täter hatte ein echtes Motiv und ich fühlte mich gut unterhalten und möchte gern mehr von den Ermittlern lesen.

Dieser Krimi überzeugt mit schönem Lokalkolorit, interessantem Filmhintergrund und einer kurzweiligen Ermittlung. Für mich volle 5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.12.2016

Toller Regionalkrimi

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Während der Dreharbeiten zu der Fernsehserie "Der Bulle von der Schlei" wird aus dem fiktiven Mord auf einmal bitterer Ernst. Ein Darsteller wird erhängt an der Rah eines Segelschiffes aufgefunden. Da ...

Während der Dreharbeiten zu der Fernsehserie "Der Bulle von der Schlei" wird aus dem fiktiven Mord auf einmal bitterer Ernst. Ein Darsteller wird erhängt an der Rah eines Segelschiffes aufgefunden. Da der Hauptdarsteller Arndt Pfeiffer sehr in seiner Rolle als Polizist aufgeht, meint er, diesen Fall lösen zu können. Und mit seinem ständigen Dazwischenfunken macht er sich bei den wahren Ermittlern mehr als unbeliebt....

Dieser Regionalkrimi hat einfach alles, was ein Regionalkrimi haben muß. Hier wird auf humorvolle Art ein spannender Krimi übermittelt. Und dieser Humor ist wirklich vom Feinsten. Nicht aufdringlich, sondern sehr angenehm. Man hat sehr oft ein Schmunzeln auf den Lippen. Doch trotz dieses Humors liegt hier ein seriöser Krimi vor, der von Beginn an spannend ist und den Leser für sich gewinnt. Der Autor hat eine tolle Art, den Spannungsbogen hoch zu halten. Doch auch die Beschreibungen der Charaktere sind einfach toll. Man findet sich sofort zurecht und hat ein genaues Bild der Personen vor Augen. Doch auch das Filmset und die Landschaft ist sehr bildhaft beschrieben. Bei den Landschaftsbeschreibungen kam bei mir direkt Urlaubsfeeling auf. Man fühlt sich direkt nach Kappeln versetzt. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch liest sich locker und leicht.

Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 10.12.2016

kurzweiliger, humorvoler Krimi, bei dem manches anders ist, als es auf den ersten Blick scheint

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Das beschauliche Kappeln an der Schlei ist Dreh- und Angelpunkt der fiktiven Fernsehserie " Der Bulle von der Schlei" - als bei den Dreharbeiten die Filmleiche plötzlich zur echten Leiche wird, steht das ...

Das beschauliche Kappeln an der Schlei ist Dreh- und Angelpunkt der fiktiven Fernsehserie " Der Bulle von der Schlei" - als bei den Dreharbeiten die Filmleiche plötzlich zur echten Leiche wird, steht das ganze Film-Set kopf und ein Katz-und Maus-spiel beginnt.

Der Hauptdarsteller Andt Pfeiffer hat seine Rolle als Polizist so verinnerlicht, dass er denkt, er könne den Fall lösen. Dabei geht der den echten Ermittlern tierisch auf den Zeiger und steht nur im Weg herum.
Als dann auch noch Hilfe aus dem benachbarten Dänemark naht - zwei schöne Polizistinnen - ist es aus und vorbei mit der Ruhe und den ordentlichen Ermittlungen.

Der Autor schafft es, mit Augenzwinkern und einer guten Portion Humor den Krimi so zu gestalten, dass man immer ein leichtes Lächeln auf den Lippen hat, wenn die Irrungen und Wirrungen den Ermittlern das Leben schwer machen.
Der Spannungsbogen ist hoch - ich war bis zum Schluss auf der falschen Fährte.

Der Einblick in die Polizeiarbeit, die Schilderungen der Dreharbeiten und nicht zu guter Letzt Kater Watson haben dieses Buch zu einem echten Lesespaß gemacht.

Ich habe direkt Lust, mehr von den kriminellen Geschehnissen an der Schlei zu lesen

Veröffentlicht am 08.12.2016

Mord auf der Pippilotta

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In der Rah hängt ein Toter. Die Schiffsbesatzung starrt nach oben, eifrig kommt der Bulle von der Schlei an Bord und stolpert gleich über eine Taurolle. „Schnitt“ schreit der Regisseur.
Dreharbeiten also, ...

In der Rah hängt ein Toter. Die Schiffsbesatzung starrt nach oben, eifrig kommt der Bulle von der Schlei an Bord und stolpert gleich über eine Taurolle. „Schnitt“ schreit der Regisseur.
Dreharbeiten also, der Tote hängt laut Regieanweisung da oben. Aber seltsam, er regt sich nicht mehr, also doch Mord, oder?
So turbulent beginnt der amüsante Krimi. Kommissar Paul Beck und Kollege Nick Harder müssen doch ermitteln, denn auch der Bulle von der Schlei stammt aus dem Drehbuch. Es gibt viele Verdächtige auf dem Boot, die ganze Filmcrew war dort und der Schauspieler war kein angenehmer Mensch, Motive und Gelegenheit finden sich also genug. Vor allem, als dann auf der „Pippilotta“ noch ein präparierter Geldkoffer gefunden wird. Der stammt aus einem Entführungsfall in Dänemark, das Entführungsopfer ist die Schwester des toten Schauspielers. Zwei dänischen Kolleginnen, im Entführungsfall involviert, greifen Paul und Nick nur zu gern unter die Arme.
Das Setting bietet viel Gelegenheit zum Slapstick und zu amüsanten Blicken hinter die Kulissen einer Krimiserie. Der Polizisten-Darsteller geht so in seiner Rolle auf, dass die „echte“ Polizei ihn kaum bremsen kann. Die Grenzen zwischen Film und Krimi sind fließend, das macht richtig Spaß bei der Lektüre. Vor allem, da auch die beiden Beamten wie aus einem Drehbuch wirken. Nick Harder, als Actiondarsteller und Paul Beck besetzt die Rolle des Detektivs mit den grauen Zellen. Er kleidet sich mit Bowler und schwarzen Lodenmantel fast wie Hercule Poirot. Dass die Katze von Beck dann noch Watson heißt und ihm als Orakel dient, rundet die Exzentrik noch ab.
Mir hat dieser Krimi viel Spaß gemacht, die Atmosphäre auf dem Schiff und die Dreharbeiten boten viel Abwechslung und Unterhaltung, wobei für mich einige Szene schon fast etwas zu albern war. Die Spannung kam auch nicht zu kurz, die überschaubare Zahl der Verdächtigen lädt zum Miträtseln ein. Der richtige Krimi also für Leser, die beim Regionalkrimi auf Humor und Witz setzen.