Cover-Bild Das Lied der Arktis
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  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783550200977
Bérengère Cournut

Das Lied der Arktis

»Eine kraftvolle Erzählung – poetisch und anthropologisch zugleich.« Annie Ernaux
Stefanie Jacobs (Übersetzer)

„Eine kraftvolle Erzählung - poetisch und und anthropologisch zugleich.“ Annie Ernaux

Der Mond leuchtet hell über der Arktis, als das Eis bricht und Uqsuralik von ihrer Familie trennt. Auf einen Schlag ist sie vollkommen allein in der ewigen Polarnacht. Ihr einziger Schutz ist ein Bärenfell, und sie weiß: Sie darf niemals stehen bleiben. Zwischen Fjorden und Eisbergen lernt sie die Sprache der Natur, den Robben nachzuspüren und die Geister zu fürchten. Nach Tagen der Einsamkeit begegnet sie einer anderen Nomadenfamilie und schließt sich der Gemeinschaft an. Doch was zunächst als Rettung erscheint, birgt neue unvorhersehbare Gefahren. 

„Eine hervorragende Art, die Welt neu zu denken und von einem einfachen Leben im Einklang mit der Natur zu träumen.“ Huffington Post

„Ein fulminanter Romen.“ Le Monde

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2022

Fremde, eisige Welt

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Uqsuralik war nur ein paar Meter vom Iglu ihrer Eltern entfernt, als mit ohrenbetäubendem Krachen das Eis brach und sie von ihrer Familie getrennt wurde. Zusammen mit dem treuen Familienhund Ikasuk, einem ...

Uqsuralik war nur ein paar Meter vom Iglu ihrer Eltern entfernt, als mit ohrenbetäubendem Krachen das Eis brach und sie von ihrer Familie getrennt wurde. Zusammen mit dem treuen Familienhund Ikasuk, einem Bärenfell als Schutz vor der Kälte und dem kleinen Messer, das sie ständig bei sich trägt, driftet sie auf einer Eisscholle in der Dunkelheit dahin. Sie weiß, um zu überleben muss sie in Bewegung bleiben, muss nach Robben jagen und auf Hilfe hoffen. Nach Tagen der Einsamkeit naht die Rettung - sie trifft auf einen anderen Familienclan und wird von ihnen aufgenommen. Doch auch da ist sie nicht in Sicherheit, es droht eine andere Gefahr …

Bérengère Cournut, geboren 1979 in Asnières-sur-Seine nordwestlich von Paris, ist eine französische Schriftstellerin, Übersetzerin und Lektorin. Sie schreibt seit ihrem zwanzigsten Lebensjahr, zunächst Kinder- und Jugendliteratur, bevor sie ihre Liebe zur Anthropologie, zu fernen Welten und alten Überlieferungen entdeckt. Für „Das Lied der Arktis“ hat sie sieben Jahre lang die Lebensweise der Inuit recherchiert und deren Geschichte studiert. Das Werk wurde 2019 mit dem FNAC-Romanpreis ausgezeichnet.

Kein fantasievoll ausgedachter Roman, sondern eine realistisch anmutende Geschichte aus dem Leben der Inuit. Das Buch bietet ungemein spannende Einblicke in eine fremde, brutale, vergangene Kultur, die mir bis dahin völlig unbekannt war. Man erfährt das Geschehen aus Uqsuraliks Perspektive und ist somit hautnah dabei wenn sie auf die Jagd geht, Robben erlegt, ihre Bäuche aufschlitzt, das rohe Fleisch isst und ihr Blut trinkt. Wir erleben mit ihr Zeugung und Geburt, Krankheit und Tod - für die Inuit ganz natürliche Vorgänge – und erschauern, wenn die unberechenbare Natur wieder gnadenlos zuschlägt.

Zu erwähnen sind auch die Lieder der Inuit, deren Text immer mal wieder zwischen den einzelnen Abschnitten eingefügt ist. Sie behandeln das aktuelle Geschehen, die Träume und die Hoffnungen der verschiedenen Protagonisten, und erweitern somit unseren Blickwinkel. Ein Glossar mit den gebräuchlichsten indigenen Begriffen und zahlreiche Fotos über die Menschen, Tiere und Natur der Arktis, am Ende des Buches, bereichern die Geschichte und tragen zum besseren Verständnis des Gelesenen bei.

Fazit: Ein großartig recherchierter Roman, der durch seine bildhafte Erzählweise besticht und ganz nebenbei auch einiges an Wissen vermittelt. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Ein literarisches Highlight!

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Bérengère Cournut entführt uns mit ihrem Werk in eine gleichermaßen unwirtliche wie beeindruckende Gegend, in der es nicht um Konsum und Oberflächliches, sondern um Überleben und das Ursprüngliche geht. ...

Bérengère Cournut entführt uns mit ihrem Werk in eine gleichermaßen unwirtliche wie beeindruckende Gegend, in der es nicht um Konsum und Oberflächliches, sondern um Überleben und das Ursprüngliche geht.

Wir begeben uns in die eisige Kälte, Unberechenbarkeit und Schönheit der arktischen Vegetationszone der Tundra.
Hier treffen wir Uqsuralik, ein Mädchen, das von ihrem Vater zur Jägerin ausgebildet wurde.
Nachdem sie von ihrer Familie durch das Auseinanderdriften von Eisschollen getrennt wird, muss sie sich, bewaffnet mit Bärenfell, Schutzamulett, einigen Brocken Fleisch und einer halblebigen Harpune, in der weiten Einöde zwischen all dem Eis einem unerbittlichen Überlebenskampf stellen.
Gefährliche Tiere, trügerisches Packeis, lebensbedrohliche Kälte, nahender Hunger - das sind die Herausforderungen, mit denen Uqsuralik während ihrer Wanderschaft umgehen muss.
Die junge Frau entwickelt sich während sie all diesen Gefahren trotzt. Sie gewinnt an Reife, Stärke und Klugheit... Eigenschaften, die sie dringend brauchen wird, wenn sie wieder in einer Gemeinschaft leben wird.

Nach objektiv wenigen, aber gefühlt endlos vielen Tagen trifft sie auf andere Inuit. Sie bleibt bei ihnen, lebt mit ihnen in deren Iglu, und unterstützt sie als geschickte Harpunistin bei der Robbenjagd.

Wegen dem selbstsüchtigen alten Clanvorsteher zieht sie schließlich weiter und endlich trifft sie auf die Familie ihres Onkels, die sie bereitwillig in ihrer Mitte aufnimmt.
Jetzt ist Uqsuralik zwar Teil einer großen und liebevollen Familie, aber das Leben bliebt hart.

Das Buch, in dem uns die fremde, raue, harte und archaische Lebenswelt der Inuit nahegebracht wird ist eine Wucht!
Wir erfahren von Mythen und Legenden, Traditionen und Bräuchen und lernen völlig fremdartige Lebensbedingungen kennen.

Wir stoßen auf eine Welt, eine Kultur und ein Leben, die gleichzeitig anziehend und reizvoll sowie abschreckend und abstoßend wirken.

Maximale Einsamkeit und Unberechenbarkeit der Natur treffen auf unübertreffliche Schönheit, Einheit, Einklang und Ruhe.

„Das Lied der Arktis“ ist gleichermaßen eindringlich, berührend, poetisch, faszinierend und magisch, wie erschreckend, unerbittlich und grausam.

Die Geschichte wird von der 1979 in Paris geborenen Autorin feinfühlig, zart und gleichzeitig nüchtern, kraftvoll und eindringlich erzählt und regt zum Mit- und Nachdenken an.
Sie kann und sollte meines Erachtens metaphorisch gelesen werden.
Ist die Welt der Inuit tatsächlich eine rückständige Welt oder findet man hier nicht vielmehr das Basale, das in unserer ach so fortschrittlichen Welt oft fehlt?
Gemeinschaft, Verlässlichkeit, Zusammenhalt, Einfachheit und Langsamkeit...?
Einsam und auf sich gestellt kann man auch in einer geschäftigen Großstadt, umgeben von Hektik und Trubel sein... da muss man nicht erst in die Unendlichkeit der Arktis reisen.
Der sogenannte moderne Mensch wird weniger häufig mit äußeren Gefahren konfrontiert.
Die wilden Tiere sind im Zoo, wenn uns kalt ist, drehen wir die Heizung auf und wenn wir Nahrungsmittel brauchen, gehen wir ins Lebensmittelgeschäft.
Er muss aber andere Herausforderungen und innere Gefahren bewältigen.
Und selbst unter diesen sogenannten modernen Menschen gibt es genug, die täglich um Brot und Wärme kämpfen müssen!

Für mich war die Lektüre ein Highlight!
Tiefgründig und nachhallend!

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Spannend

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Uqsuralik wird von ihrer Familie getrennt als das Eis bricht und sie plötzlich auf sich allein gestellt ist. Mit ihr lernen wir die Gefahren des ewigen Eises und fiebern mit ihr bei ihren Abenteuern mit. ...

Uqsuralik wird von ihrer Familie getrennt als das Eis bricht und sie plötzlich auf sich allein gestellt ist. Mit ihr lernen wir die Gefahren des ewigen Eises und fiebern mit ihr bei ihren Abenteuern mit. Es macht Spaß mit ihren Augen die Welt ganz neu zu entdecken und zu lernen, wie man überlebt. Irgendwann trifft sie auf eine andere Familie, aber die Gefahr ist längst. nicht gebannt. Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Es ist spannend, regt aber auch zum Nachdenken an. Der Schauplatz der Handlung ist einzigartig und gefällt mir am besten. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Empfehlenswert!

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Ich reise gerne, aber auch mit Büchern lasse ich mich gerne in andere Nationen und Kulturen entführen. Die Arktis ist wohl ein Gebiet, dass kaum einer besucht hat. Umso interessanter war es für mich, in ...

Ich reise gerne, aber auch mit Büchern lasse ich mich gerne in andere Nationen und Kulturen entführen. Die Arktis ist wohl ein Gebiet, dass kaum einer besucht hat. Umso interessanter war es für mich, in diese fremde Welt einzutauchen.
Uqsuralik ist noch ein Kind, als das Eis auseinanderbricht. Ihr Vater wirft ihr noch ein Bärenfell und eine Harpune zu und dann ist sie von ihrer Familie getrennt, denn das Eis driftet immer weiter auseinander. Nun ist sie auf sich gestellt und muss sich durchschlagen in dieser unwirklichen Natur. Als sie irgendwann einer anderen Familie begegnet, schließt sie sich an. Aber findet sie dort wirklich Schutz?
Der Schreibstil der Autorin Bérengère Cournut ist ungewöhnlich. Ziemlich sachlich und emotionslos berichtet sie, wie das Leben der Inuit verläuft. Ihre Traditionen und Mythen sind für uns fremd und märchenhaft. Die Lieder des Volkes sind für sie bedeutend begleiten sie, während sie Not leiden und während sie feiern.
Auch wenn mich die Menschen in diesem Umfeld fasziniert haben, so konnte ich mich dennoch nicht in sie hineinversetzen und zu ihnen eine Bindung aufbauen. Zu fremd war mir das alles.
Die Geschichte wird durch Fotos am Ende des Buches ergänzt.
Es ist ein Roman, der mich aufgrund der Fremdheit der Menschen und der rauen Natur fasziniert hat. Mich hat das Buch wirklich beeindruckt.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Mythen im ewigen Eis

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Die Schriftstellerin Berengere Cournut führt uns mit ihrem Roman „Das Lied der Arktis“ zu den Inuit ins kalte Eis.

Das Mädchen Uqsuralik ist die Protagonistin, ihre Familie lebt im Winterlager. Als sie ...


Die Schriftstellerin Berengere Cournut führt uns mit ihrem Roman „Das Lied der Arktis“ zu den Inuit ins kalte Eis.

Das Mädchen Uqsuralik ist die Protagonistin, ihre Familie lebt im Winterlager. Als sie mit Bauchschmerzen aufwacht und nach draußen stürzt bricht das Eis und sie wird von ihrer Familie abgeschnitten. Nach langer Wanderung, Einsamkeit tropilogie. und viel Hunger trifft sie auf eine andere Inuitfamilie.

Die Autorin hat die Sitten und Bräuche der Inuit gut recherchiert. Sie flicht den Aberglauben ein. Es gibt ungewöhnliche Vorfälle. Die Mythen der Inuit machen die Geschichte märchenhaft.

Interessant sind die immer wieder eingestreuten Verse. Die machen den Erzählung poetisch und zu einer Anthropologie.