Das große Thema Zeit, romanhaft aufbereitet, mit vielen Fragen und kann es überhaupt 'die Antwort' geben
Der jüdische Friedhof in Slubice ist der Ort des Geschehens, der Ort des Hier und Jetzt, dem fest verankerten Ausgangspunkt für eine Reise, in der Zeit. Die Wege dreier Menschen kreuzen sich hier. Mi-Ra, ...
Der jüdische Friedhof in Slubice ist der Ort des Geschehens, der Ort des Hier und Jetzt, dem fest verankerten Ausgangspunkt für eine Reise, in der Zeit. Die Wege dreier Menschen kreuzen sich hier. Mi-Ra, eine koreanisch stämmige Archäologin, betreibt Forschungen an diesem außergewöhnlichen symbolträchtigen historisch schwer beladenen Fleckchen Erde, der Friedhofswärter Artur unterstützt sie dabei und dann ist da, sozusagen als das alles in Gang setzte Element, der Verleger Horatio Beeltz, ein auch in seiner äußeren Erscheinung sehr eigener Mensch. Dieser bereitet das Thema Zeit vor ihnen aus und erzählt davon, dass auf dem Friedhofsgelände ein Zeitriss existiert, durch den hindurch man in die Vergangenheit reisen kann. Und dann, wenn man genau dies tut, kann man - die Frage nach dem sollte und den Konsequenzen stellt sich dann natürlich auch - es besser machen, vermeintlich falsche Entscheidungen löschen, für ein Leben im Jetzt, in dem die eigenen Träume nicht gescheitert sind. Hier, in dieser Geschichte, wird erstmal nicht zurückgeschreckt, vor den Konsequenzen und Mi-Ra und Artur machen sich 'auf die Reise'.
Beim Film würde man nun sagen, was für ein faszinierender Plot. Er öffnet so viele Türen, lässt so vieles möglich werden und wirft so viele Fragen auf, auf die bisher wohl noch niemand 'die Antwort' gefunden hat. Vielleicht gibt es auch keine Antwort/Antworten darauf.
Diese Geschichte strahlt schon eine ganz eigene Faszination aus, dem großen Thema geschuldet, dem Sprachstil, auch dem Handlungsgeschehen, bedingt zumindest und ich zumindest will es nicht missen, diesen Roman gelesen zu haben. Und natürlich bleibt etwas hängen, vor allem Fragen und der Versuch, die eigenen Gedanken hin zu etwas Konkretem zu führen.
Also einfach lesen und dann weiß man, wie man dazu steht.