Klappentext
„Die 17-jährige Sara hat ihre Seele an die Hydra verkauft – jene düstere Unterwelt, für die sie als Meisterdiebin arbeitet und wertvollen Diamantschmuck aus den Villen der Reichen stiehlt. Was mit den Diamanten geschieht, interessiert Sara nicht – bis der mysteriöse Damir in den Katakomben der Unterwelt auftaucht. Die beinah magische Anziehungskraft zwischen den beiden weckt in Sara übermenschliche Fähigkeiten, von denen sie bisher nichts ahnte. Die Fähigkeiten einer Diamantkriegerin. Ein gefährlicher Wandlungsprozess setzt ein, an dessen Ende Sara sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht: auf der des Lichts oder des Schattens.“
Gestaltung
Das Cover von der neuen Trilogie von Bestsellerautorin Bettina Belitz finde ich sehr cool. Der Hintergrund mit den Bergen, Bäumen und dem leichten grauen Nebel sagt mir sehr zu und auch das Dreieck, in welchem der Hintergrund ganz anders aussieht, erregt sofort meine Aufmerksamkeit. Toll finde ich auch das metallische Glitzern des Titels. Nicht ganz so schön finde ich den schattenhaften Umriss des Mädchens mit Schwert in der Hand, da ich finde, dass sich der Schatten zu stark abhebt.
Meine Meinung
Als ich den Klappentext von „Die Diamantkrieger Saga“ las, dachte ich zunächst, dass die Geschichte spannend klingt und dass mir die Idee gefällt. Als ich dann den Namen der Autorin las, war ich überrascht. Bettina Belitz hätte ich nämlich nicht hinter diesem Klappentext vermutet, da die Geschichten, die ich bisher von ihr kannte, anders waren. Erst kürzlich habe ich ihren neuen Roman „Panthersommernächte“ gelesen, welches eher den typischen Belitz-Stil verkörperte. Mit „Damirs Schwur“ hat die Autorin meiner Meinung nach etwas ganz neues geschaffen und sich selbst übertroffen.
Auch dieser Trilogieauftakt ist mysteriös und geheimnisvoll, so wie alle Belitz-Bücher. Aber dennoch ist dieses Buch anders als bisher gewohnt. „Damir Schwur“ ist düster und scheut auch nicht vor brutalen Szenen oder Gewalt. Eine Liebesgeschichte gibt es zwar auch, sie ist jedoch eher unterschwellig und steht nicht so sehr im Fokus. Romantik findet sich hier beispielsweise kaum bis gar nicht, was ich als angenehm empfunden habe, da es für mich einfach nicht zur Geschichte gepasst hätte.
Die Protagonistin ist Sara, ein junges Mädchen, das Diamanten aufspüren kann und damit ihr Geld verdient. Sie ist für ihr Alter schon sehr selbstständig und führt den Leser durch die Geschichte, da sie die Ich-Erzählerin ist. Manchmal fand ich, dass Sara sich in zu ausschweifenden inneren Monologen verrannt hat, da sie sich über ein paar Seiten hinweg erstreckt haben. Ich hatte das Gefühl, sie würde über bestimmte Dinge ewig nachdenken und sinnieren, statt dass die Geschichte endlich weiter geht. Dieses Gefühl kann zwar daran gelegen haben, dass ich so ungeduldig war und wissen wollte wie es weiter geht (weil mir die Handlung so gut gefallen hat), aber dennoch dehnten sich die inneren Gedanken Saras für mich manchmal zu lang.
Sara arbeitet für den skrupellosen Kratos. Diese Figur war wirklich hervorragend ausgearbeitet. Er ist zwar der Bösewicht (und ich stehe meist auf der Seite des Guten), aber hier muss ich sagen, wow! Kratos hat mir echt Angst gemacht. Er wirkte so real, dass ich wirklich Schiss vor ihm hatte und nicht in Saras Haut hätte stecken wollen. So eine klasse Figur! Kratos lässt den Leser wirklich erzittern.
Spannend fand ich auch Damir. Ihm begegnet Sara im Untergrund und er ist äußerst geheimnisvoll. Seine Motive und Beweggründe sind für mich überhaupt nicht ersichtlich gewesen und er war sehr mysteriös.
Die Handlung hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem da ich die Idee mag, dass die Protagonistin eine Diebin ist. Gemeinsam mit Sara habe ich die Geschichte erlebt, verschiedene Dinge entdeckt oder auch im Dunkeln getappt. Die typische Thematik des Gut gegen Böse konnte ich auch hier wiederfinden, da durch sie Spannung aufgebaut wurde. Aufgrund der teilweise doch recht plastisch dargestellten Szenen, in denen Gewalt vor kam, würde ich dieses Buch jedoch eher älteren Lesern empfehlen. Ich persönlich empfand diese Momente zwar als nicht schlimm (ich bin ja auch nicht mehr so jung), könnte mir aber vorstellen, dass jüngere Leser dies noch nicht lesen sollten.
Der Schreibstil von Bettina Belitz war wieder ausgesprochen angenehm. Sprachlich sind die Sätze stets gut zu verstehen und ausgewogen von ihrer Länge her. Auch die Wortwahl war angemessen, da die Sprache für Jugendliche passend gewählt war und dennoch auch Begriffe verwendet wurden, die anspruchsvoller waren.
Fazit
Dieser neue Trilogieauftakt von Bettina Belitz konnte mich gut unterhalten, war spannend und hat eine ganz neue Seite der Autorin zum Vorschein gebracht. „Die Diamantkrieger-Saga – Damirs Schwur“ ist ein Abenteuer mit sehr gut ausgearbeiteten Figuren, einem interessanten Plot und einer abwechslungsreichen Handlung. Einzig die für mich manchmal zu lange andauernden inneren Monologe der Protagonistin haben mir nicht so gut gefallen, aber der Rest war dafür einfach nur toll!
4 von 5 Sternen!