Tanzen und Knutschen, das hat der Teufel gemacht.
Sechs Freunde, die nicht möchten, dass sie ihr Leben in den Ordnern "Birth - school - work - death" abheften können. Sie ziehen gemeinsam ins Auerhaus, eine Schüler-WG mitten auf dem Dorf. Ungewohnt und ...
Sechs Freunde, die nicht möchten, dass sie ihr Leben in den Ordnern "Birth - school - work - death" abheften können. Sie ziehen gemeinsam ins Auerhaus, eine Schüler-WG mitten auf dem Dorf. Ungewohnt und unerhört. Vor allem um Frieder wollen sie sich kümmern, denn der weiß gar nicht genau, warum er leben soll.
Über die Geschichte des Buches habe ich vorher eigentlich gar nicht so arg viel gewusst - eben lediglich, dass hier wohl ein paar junge Menschen in ein Haus zusammen ziehen und so eine Wohngemeinschaft gründen. Dennoch war mein Interesse geweckt, was wohl auch an den Meinungen lag, die auf dem Buchrücken mit abgedruckt sind. (Wobei ich hier auch generell eher vorsichtig bin, oftmals ist es gerade bei den so dermaßen gehypten Büchern so, dass diese mir nicht unbedingt gefallen haben.)
Vom Schreibstil her ist das Buch gut zu lesen, locker-leicht geschrieben, kein komplizierter Satzbau, keine großartigen Fremdwörter oder ähnliches. Dadurch dass es im Buch um Jugendliche bzw. Heranwachsende geht hatte ich sowieso das Gefühl, dass es eher locker-flockig geschrieben ist, wie es zu dieser Altersgruppe eben passt. Was nicht heißt, dass hier irgendwelche Jugendwörter im Text vorkommen, das nämlich überhaupt nicht!, sondern dass ich es einfach so empfunden habe. Das Buch spielt auch nicht in der aktuellen Zeit sondern wohl eher in den 80er Jahren, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Also liest man hier nichts von Smartphones, Laptops und Co., sondern von einer eher unbeschwerten Jugendzeit, in der aber doch manches thematisiert wird, worüber sich die heutige Jugend vielleicht gar nicht so oft einen Kopf drüber macht. Ich hatte hier das Gefühl, dass das Buch wirklich Tiefgang hat, zumindest war das mein Empfinden an manchen Stellen im Buch.
Die Geschichte war durchaus so geschrieben, dass ich immer wieder lesen wollte - ich wollte wissen, wie es weiter geht, wie sich die jungen Menschen weiter entwickeln, wie das Leben dort vorwärts geht, etc. Natürlich gabs auch immer mal wieder humorvolle Szenen, ebenso aber auch nachdenkliche und emotionale Momente, was mir aber in genau dieser Mischung sehr gut gefallen hat.
Eine interessante, spannende Lektüre, die ich vielleicht Richtung "Roadtrip", der aber ja doch keiner ist/war, einordnen würde. Ein wirklich lesenswertes Buch, wenngleich ist die Geschichte für die damalige Zeit, in der sie spielt, durchaus bewundernswert finde, mutig.
Warum das "Auerhaus" übrigens so heißt erschließt sich mit der Zeit beim Lesen - ich möchte hier nichts verraten, wobei man auch selbst drauf kommen kann. ;)
Was ich noch erwähnen möchte: auch die optische Gestaltung des Buches hat mir echt gut gefallen - so ist das Buchcover im knalligen Rot schon eher auffällig, klappt man es auf, ist es innen auch noch mit einem Muster versehen (also an den Buchdeckel-Innenseiten). Hier hat man sich schon echt viel Mühe gegeben, finde ich.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, eine angenehme Lektüre mit Tiefgang, die ich nur empfehlen kann. Ich vergebe hier 5 von 5 Sternen.