"Bell Kennedy, bell sie einfach an"
Auf und ab mit der Queen der Emotionen
Ich bin mit Wut in das Buch eingestiegen. Die ersten Szenen haben gesessen. Allerdings finde ich den Einstieg holprig. Man ist mitten in der Story und weiß gar ...
Auf und ab mit der Queen der Emotionen
Ich bin mit Wut in das Buch eingestiegen. Die ersten Szenen haben gesessen. Allerdings finde ich den Einstieg holprig. Man ist mitten in der Story und weiß gar nicht genau, wie man da überhaupt hingekommen ist.
Als nächstes hat es mich zum Lächeln gebracht. BCC hat nämlich wieder einmal wundervolle Charaktere zum Verlieben geschaffen. Sie sind einfach menschlich. Niemand ist perfekt, mit jedem geht einmal das Temperament durch und man begeht Fehler. Sie zeigt, das Verzeihen wichtig ist. Sich selbst und auch anderen, aber auch, dass es Dinge gibt, die man NICHT mit sich machen lassen muss und die auch nicht zu verzeihen sind.
Kennedy und Jax sind starke Protagonisten, die man auf einem langen Weg begleitet. Und sie haben mich zum Nachdenken gebracht: Ist man komisch, wenn man anders ist? Aber was ist eigentlich „anders“ und wer hat das Recht, das zu definieren?
Es gibt noch zwei weitere Charaktere in die ich mich durch ihre uneingeschränkt freundliche und offene Art verliebt habe (wen könnte ich wohl meinen🧐?). Ehrliche Worte sind oft die härtesten.
Aber gibt es auch einige in dem kleinen Örtchen Havenbarrow, die meiner Meinung nach eine Abreibe verdient hätten ->wieder gemischte Gefühle.
Aufbau und Schreibstil sind überragend. Diese Autorin findet Wörter, die bewegen. Seifenblasen und Gänseblümchen haben bei mir die Tränen fließen lassen. Ihr müsst wohl selber rausfinden, warum 😋 (wiederhole: ich weine fast nie). Dennoch muss ich sagen, dass hier einige sehr wichtige Szenen viel zu kurz abgehandelt wurden und man an vielen Stellen durch die Geschichte stolpert. Das Buch hätte gut 100 Seiten mehr gebrauchen können, um nicht so abgehackt zu wirken. Damit für mich definitiv hinter „Wie die Ruhe vor dem Sturm“, aber emotional aufwühlend und berührend.
Kurz: Wut, Lächeln, Nachdenken, Weinen.