Emotional, trotz stellenweise holpriger Handlung
Nach einem traumatischen Verlust, muss Kennedy der Tatsache ins Auge sehen, dass auch ihre Ehe gescheitert ist. Ihre Schwester Yoana lässt sie erst einmal in einem frisch renovierten Haus in der Kleinstadt ...
Nach einem traumatischen Verlust, muss Kennedy der Tatsache ins Auge sehen, dass auch ihre Ehe gescheitert ist. Ihre Schwester Yoana lässt sie erst einmal in einem frisch renovierten Haus in der Kleinstadt Havenbarrow wohnen, doch leider verlaufen Kennedys erste Begegnungen in der neuen Nachbarschaft eher negativ. Der brummigste Kleinstadtbewohner scheint Jax Kilter zu sein, in dem sie erst Tage später ihren Kindheitsfreund wieder erkennt. Doch Jax schleppt ebenfalls Verletzungen aus seiner Vergangenheit herum und stößt Kennedy zunächst von sich.
"Durch die kälteste Nacht" von Brittainy C. Cherry ist der erste Band der neuen "Compass"-Reihe. Wie ich es von der Autorin gewohnt bin, ist auch diese Geschichte emotional und durchaus fesselnd geschrieben - und dennoch konnte es mich nicht so packen, wie die anderen BCC-Bücher, die ich bisher gelesen habe. Am Anfang habe ich schon das eine oder andere Taschentuch verbraucht, später habe ich den Handlungsverlauf gefühlsmäßig eher distanziert betrachtet. Dabei sind sowohl die Protagonisten als auch die Nebenfiguren umfassend und lebendig dargestellt, so dass ich von den Personen immer ein klares Bild vor Augen hatte. Jax und Kennedy waren mir schnell sympathisch und auch einige andere Kleinstadtbewohner haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Doch es gab Stellen, an denen ich die Handlung als etwas holprig empfunden habe, auch der Wechsel der Gefühle kam teilweise überraschend. Gerade Jax stößt Kennedy sehr lange von sich, auch noch als er seine frühere beste Freundin in ihr erkennt und sieht, wie schlecht es ihr geht. Und dann plötzlich ist dieses "Wir Beide gegen den Rest der Welt"-Gefühl wieder da, den emotionalen Übergang hätte ich mir etwas sanfter gewünscht. Dennoch habe ich das Buch bis zur letzten Zeile kaum aus der Hand legen wollen und werde mit Sicherheit auch die Fortsetzungsbände lesen - für diesen Roman gebe ich gern eine Leseempfehlung an alle romantischen Herzen.
Fazit: Trotz kleinerer Schwächen, die verhindert haben, dass mich die Geschichte gefühlsmäßig so sehr packt, wie ich es von anderen Büchern der Autorin kenne, hatte ich einige recht angenehme Lesestunden und empfehle den Roman gern weiter.