Cover-Bild Tod eines Lords
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Maud und Lady Christabel"
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 264
  • Ersterscheinung: 22.07.2020
  • ISBN: 9783966986151
C.L. Potter

Tod eines Lords

Ein Fall für Maud und Lady Christabel
War der Tod des Lords wirklich ein skandalöser Unfall? Lady und Zofe ermitteln ...
England, Frühling 1912. Geplant ist ein erholsames Wochenende auf dem Land, das die junge Lady Christabel von ihrem Kummer ablenken soll. Stattdessen stolpert sie über die Leiche des jüngsten Sohns ihrer Gastgeber.
Unterstützt von ihrer weltklugen Zofe Maud begibt sich die begeisterte Leserin von Detektivgeschichten auf die Suche nach Motiv, Mittel und Gelegenheit.
Doch wie findet man einen Täter, wenn alle Anwesenden gute Gründe haben, das Opfer zu hassen?
Ein spannender Cosy-Crime mit starken Heldinnen, die Upstairs und Downstairs ermitteln.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2020

Gesellschaftskritischer Landhauskrimi mit einer Prise Humor

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Ein gar ungleiches Paar sind sie, die hochwohlgeborene Lady Christabel Mowgray, verwöhnte und ob des Überflusses, in dem sie lebt, oft gelangweilte Tochter aus gutem Hause, und ihre nur wenig ältere Zofe ...

Ein gar ungleiches Paar sind sie, die hochwohlgeborene Lady Christabel Mowgray, verwöhnte und ob des Überflusses, in dem sie lebt, oft gelangweilte Tochter aus gutem Hause, und ihre nur wenig ältere Zofe Maud Gulliver, trotz oder gerade wegen ihres niedrigen gesellschaftlichen Standes die weitaus lebenserfahrenere und wohl auch, so bekommt man während des Lesens den Eindruck, klügere der beiden jungen Frauen. Nur leider war es auch noch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts so gut wie unmöglich, dem gesellschaftlichen Stand, in den hinein man das Pech hatte geboren zu werden, zu entfliehen. Da nutzen der Zofe Maud ihre beachtlichen kognitiven Kapazitäten rein gar nichts!
Nun, wenigstens hat sie es mit ihrer Ladyschaft unter den damaligen Umständen und trotz ihrer, wie der Leser andeutungsweise immer wieder erfährt, zweifelhaften und im Dunkeln gehaltenen Vergangenheit gar nicht schlecht getroffen, denn das mit einem silbernen Löffel im Munde geborene Fräulein hat, bei aller Oberflächlichkeit und dem gewiss auch vorhandenen Standesdünkel, ein gutes Herz und behandelt ihre Zofe fair, lässt ihr gewisse Eigenmächtigkeiten durchgehen, die sich gemäß der strengen Etikette für die Dienstboten nicht gehören und durchaus Grund für eine Entlassung sein können.
Wären die sozialen Barrieren nicht, derer sich beide bewusst sind – Christabel und Maud könnten die besten Freundinnen sein! Dass das nie geschehen wird, weiß zumindest Maud ganz genau, so sehr es der Leser auch bedauern mag, wenn er mitverfolgt, wie Herrschaft und Zofe miteinander agieren, wie die eine auf die andere hört, ja wie sie aufeinander aufpassen, einander ernst nehmen. Ja aber – das ist doch genau der Stoff, aus dem Freundinnen gemacht sind, mag man denken! Nun, die ebenso strengen wie absurden gesellschaftlichen Regeln, die unsinnigen Klassenschranken machen eine Freundschaft auf Augenhöhe unmöglich – punktum!
Und über besagte Regeln erfährt man viel, sehr viel in C.L.Potters Cosy Crime Mystery; allenthalben wird man darauf gestoßen, stolpert man darüber, bleibt hängen, empört sich, ist gar manches Mal fassungslos über die Macht der ohne eigenes Verdienst edel Geborenen, denen die nach Upstairs gehören, und die Ohnmacht derjenigen, die unglücklicherweise auf der Schattenseite des Lebens das Licht der Welt erblickt haben. Denen also, die Downstairs zu Hause sind – in der hier zu besprechenden Geschichte die Dienstboten eines privilegierten adligen Haushaltes -, deren Reich sich eben im Untergeschoss des herrschaftlichen Gemäuers befand und von deren Leben die der Muse und dem Vergnügen nachgehenden Edlen im restlichen Teil des Anwesens in der Regel kaum etwas wussten, sich aber auch nicht daran interessiert zeigten.
Lady Christabel nun wird, damit die Geschichte endlich beginnen kann, von Maud dazu überredet, die Wochenendeinladung der Willmingtons, derer von Aylesgrave, anzunehmen, um auf andere Gedanken zu kommen, denn es sieht ganz danach aus, dass die große, leider nicht standesgemäße Liebe der jungen Lady zu denen gehört, die den Untergang der Titanic nicht überlebt haben. Alles ist besser, so meint die resolute Maud, als seine Tage jammernd und klagend im Bett zu verbringen – auch wieder so ein Luxus, dem sich Downstairs nicht hingeben kann, wiewohl deren Sorgen um nichts geringer sind als diejenigen, die sich Upstairs zu haben einbildet...
Aber ist das Landgut der Willmingtons denn wirklich die rechte Ablenkung? Letztere, ebenso wie ihre erlauchten Gäste, sind so langweilig und nichtssagend, so überwältigend vom Standesdünkel geplagt wie die Mowgrays, Christabels eigene Familie! Nur haben sie noch zusätzlich ein besonders abscheuliches Exemplar der Gattung Mensch aufzuweisen, nämlich den jüngsten Sohn Lucian, für den Anstand und Moral Fremdwörter sind, der bei der Verfolgung seiner Interessen keinerlei Rücksicht kennt und im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht. Dass er sehr bald nach Christabels Ankunft selbst zu einer wird, scheint nur recht und billig zu sein!
Aber, so denkt sich das vornehme Fräulein, der Gerechtigkeit muss Genüge getan und der Mörder des jungen Unholds muss gefunden werden. Gerüstet mit dem detektivischen Wissen, das sich Christabel, eine leidenschaftliche Leserin von Kriminalromanen, durch deren Lektüre angeeignet hat, beginnt sie nun, auf eigene Faust zu ermitteln, unterstützt von ihrer nicht minder lesebegeisterten Zofe. Die eine Upstairs, die andere Downstairs! Und was sie dabei an peinlichen Scheußlichkeiten zu Tage fördern, oben wie unten, gäbe reichlich brisanten Stoff, den die Presse, wüsste sie denn von dem Mord, den die Angehörigen nur zu gerne als Verkettung unglücklicher Umstände deklarieren möchten, genüsslich zelebrieren würde... Doch die beiden wackeren, oft genug ins Fettnäpfchen tretenden, Amateurdetektivinnen – und als solche typisch für einen Cosy Crime – lassen nicht locker und stoßen im Zuge ihrer ebenso amateurhaften Nachforschungen, bei denen weder Upstairs noch Downstairs eine gute Figur abgeben, schließlich auf die wahren Umstände des Todes des gar nicht feinen Herrn Lucian....
„Tod eines Lords“ kann man in der Tat getrost als Cosy Crime Mystery einstufen, als Wohlfühlkrimi, Landhauskrimi oder gar Häkelkrimi, wie diese Unterart des Kriminalromans, dessen sich schon Dame Agatha Christie in ihren zwölf Miss Marple – Geschichten bedient hat, liebevoll, aber auch ein wenig abwertend bezeichnet wird. Der Handlungsort ist eben ein Landhaus, mitten in einem beschaulichen Fleckchen Erde, die Ermittlerinnen sind nicht vom Fach sondern halten sich vielmehr aus anderen Gründen für prädestiniert, ein Verbrechen aufzuklären. Reichlich schrullig sind sie, genauso wie grenzenlos neugierig und sehr vertraut mit den übrigen Akteuren, die zum Kreis der Verdächtigen gehören. Der Mord selber geschieht nicht vor den Augen des Lesers – eine Wohltat, wenn man sich durch die Art von Krimis respektive Thrillern gequält hat, die heutzutage in Massen auf dem Markt eintrudeln und einem unersättlichen Publikum, das sich angeblich bei den abschreckendsten, widerwärtigsten und grausamsten Szenen am besten entspannen kann, zum Fraß vorgeworfen werden. Eine gehörige Portion Gesellschaftskritik an der Upper, Middle, Upper Middle und Lower Class ist nicht zu übersehen – auch dieses eines der vielen Kennzeichen eines Cosy Crime!
Jedoch scheint mir der Ausgang wieder ein wenig wegzuführen von einem typischen Landhauskrimi, der nicht nur mit der Aufklärung des Kriminalfalles sondern eben auch mit derm Sieg der Gerechtigkeit enden sollte. Ein Täter, der davonkommt, ist nicht üblich, und jeder soll seine gerechte Bestrafung bekommen, nachdem das gemütliche Rätselraten vorbei ist! Ein wenig sehr schwarz-weiß kommt mir dieses Kriterium vor – und mit Genugtuung lese ich, dass Lady Christabel und die Zofe Maud ihre eigenen Vorstellungen davon haben, wie mit dem Täter verfahren werden sollte und zum Glück mit Friede, Freude, Eierkuchen wenig im Sinn haben. Pfiffig nenne ich ihre Entscheidung, befriedigend und differenziert – und wären da nicht die vielen Längen gewesen, in denen die Handlung stillsteht zugunsten mir persönlich viel zu ausufernder Beschreibungen der Räumlichkeiten, in denen sich unsere Protagonistinnen bewegen, und zu guter Letzt noch die an den Haaren herbeigezogene Schlussidee der Autorin – dieser Krimi hätte der perfekte Cosy Crime sein können! Dennoch – auf die beiden geplanten Folgebände um die ungleichen Amateurdetektivinnen darf man neugierig sein! Entwicklungspotential haben sie allemal!

Veröffentlicht am 26.07.2020

Sehr gerne mehr davon

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Inhalt:

Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt Lady Christabel eine Einladung aufs Land an. Dort angekommen gerät sie jedoch schnell in einen Strudel aus Lügen und Intrigen, an dessen Ende der Tod des ...

Inhalt:

Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt Lady Christabel eine Einladung aufs Land an. Dort angekommen gerät sie jedoch schnell in einen Strudel aus Lügen und Intrigen, an dessen Ende der Tod des Sohnes ihrer Gastgeber steht.

Doch wer hat den jungen Lord ermordet? Schnell wird Lady Christabel und ihrer Zofe Maud klar, dass es sowohl unter den Besuchern, als auch unter dem Personal viele Verdächtige gibt, denn Lucian ging nicht gerade zimperlich mit seinen Mitmenschen um und Rache wird bekanntlich kalt serviert.

Lady Christabel und Maud machen sich auf die Suche nach dem Täter und geraten bald selbst ins Visier … .

Meine Meinung:

Eigentlich bin ich keine Krimi-Leserin, aber als C.L. Potter mich gefragt hat, ob ich ihr neues Buch lesen würde, hatte ich gerade Lust auf etwas ganz anderes und mich deswegen dazu entschieden, das Buch zu lesen.

Das Buch beginnt damit, dass Lady Christabel an einer Aktion der Sufragetten teilnimmt und ihre Zofe Maud Angst hat, dass deren Eltern das erfahren könnten. Dabei wird dem Leser sofort klar, dass Christabel nicht die fügsame Tochter ist, die den Tag mit malen, sticken oder langweiliger Konversation verbringt. Sie sieht auch nicht das größte Glück darin, einen vermögenden Ehemann zu finden, stattdessen möchte sie aus Liebe heiraten, egal welchem Stand ihr Zukünftiger angehört. Ich mochte Christabel sofort, auch wenn ich finde, dass ihr Auftreten gegenüber ihrer Zofe manchmal etwas schroff war. Zum einen bezeichnet sie sie als ihre Freundin und legt keinen Wert auf die üblichen Konventionen, zum anderen möchte sie dann aber doch manchmal, dass Maud weiß, wo ihr Platz ist. Das fand ich ab und zu etwas seltsam.

Maud dagegen wuchs mir sofort ans Herz. Sie kümmert sich um Christabel und möchte ihr beistehen. Sie ist ihr sehr dankbar, dass sie diese Anstellung bekommen hat, auch, wenn sie nicht die richtigen Referenzen dafür hatte. Schnell wird auch klar, dass Maud ein Geheimnis umgibt, dass sie eine „dunkle“ Vergangenheit hat. Doch C.L. Potter macht immer nur kleine Andeutungen und lässt ihre Leser ansonsten im Dunkeln. Das hat mich ganz kribbelig gemacht, da ich die Zofe sehr mochte und gerne wissen wollte, was es mit ihrer Geschichte auf sich hat. Zum Glück hat mir die Autorin verraten, dass ihr Geheimnis in einem der Folgebände aufgeklärt wird. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, was es damit auf sich hat.

Die Zeit in der die Geschichte spielt, gefiel mir sehr gut. Ich mag es sehr zu sehen, dass Frauen auch in dieser Zeit immer schon für ihre Rechte gekämpft und sich nicht haben unterkriegen lassen. Außerdem mag ich das ganze Drumherum: Die Mode, die Gepflogenheiten, die Sprache. Das fasziniert mich sehr und deshalb lese ich gerne Geschichten in dieser Zeit.

Etwas überrascht war ich, dass es mit dem Mord etwas dauert. Stattdessen lernt man anfangs erst einmal die Protagonisten und ihre Lebensumstände kennen. Aber auch das war nicht langweilig, da es Spaß machte Maud und Christabel zu begleiten. Dabei fand ich es sehr schön, dass die Kapitel einmal aus Mauds Sicht und einmal aus der von Christabel erzählt waren. So bekam man noch einen tieferen Einblick.

Als schließlich der Mord geschah, hatte ich überhaupt keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. So wirkliche Beweise scheint es auch nicht zu geben und so müssen Maud und Christabel sich an die Befragungen der Anwesenden halten. Dabei erfährt man einige Geheimnisse und viele mögliche Motive. Ich versuchte die Puzzleteile zusammenzusetzen, stellte wilde Verdächtigungen an, um sie dann wieder zu verwerfen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass es mehr Hinweise gäbe, als nur die Geständnisse der möglichen Täter, damit man anhand der Indizien vielleicht auf den Mörder hätte kommen können, denn so stocherte ich, wie die beiden Hobbydetektivinnen doch eher im Dunkeln.

Die Lösung hätte ich so auch niemals erwartet, obwohl ich das Motiv durchaus verstehen konnte, aber irgendwie hätte ich mir dann doch einen größeren Knall gewünscht. Trotzdem gefiel mir das Ende sehr gut, vor allem, da die Überführung des Täters doch ein bisschen anders verlief, als gedacht.



Fazit:

Mit dem Auftakt der Reihe „Ein Fall für Maud & Lady Christabel“ hat C.L. Potter mich für das Genre Cosy Crime gewonnen. Ich hatte großen Spaß dabei, die Lady und ihre Zofe bei ihren Ermittlungen zu begleiten und wilde Theorien aufzustellen. Manchmal hätte ich mir noch etwas mehr Indizien gewünscht, um selbst auf den Täter zu kommen, aber ich freue mich schon riesig auf weitere Abenteuer der beiden sympathischen Protagonistinnen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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