Als Claras Freund eines Morgens spurlos verschwindet, ahnt sie sofort, dass etwas Schreckliches geschehen ist. Durch die Ermittlungen der Polizei stellt sich heraus, dass Luke von einer bösartigen Stalkerin massiv bedroht wurde. Als dann auch noch eine Affäre ans Licht kommt, muss sich Clara eingestehen, dass ihr Freund viele Geheimnisse vor ihr hatte, und sie beschließt, mehr über ihn herauszufinden. Bald stößt sie dabei auf ein seltsames Mädchen namens Hannah. Eiskalt, berechnend und brutal soll sie sein. Eine perfekte Soziopathin, die auf Rache sinnt – für etwas, das vor Jahren geschehen ist und für immer im Dunkeln hätte bleiben sollen.
Zu Beginn möchte ich einmal auf eine der Kritiken einzugehen; ja, dass Buch ist voller dramatischer Offenbarungen und Wendungen, die einen auch emotional mitnehmen. Wem dies nicht gefällt, dem rate ich ...
Zu Beginn möchte ich einmal auf eine der Kritiken einzugehen; ja, dass Buch ist voller dramatischer Offenbarungen und Wendungen, die einen auch emotional mitnehmen. Wem dies nicht gefällt, dem rate ich vom Buch ab, ansonsten würde ich es aber jedem ans Herz legen. Die Autorin hat einen sehr guten Schreibstil, und sobald man in die Geschichte einsteigt kann man es kaum noch aus der Hand legen. Ein wirklich phänomenales Buch, mit wundervollen Charakteren und einer Storyline, die überraschend, packend und genial ist.
Claras Freund Luke verschwindet spurlos. Noch kurz bevor er Feierabend macht, kündigt er ihr per Mail an, dass er gleich nach Hause kommt. Aber er kommt nie an. Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen und ...
Claras Freund Luke verschwindet spurlos. Noch kurz bevor er Feierabend macht, kündigt er ihr per Mail an, dass er gleich nach Hause kommt. Aber er kommt nie an. Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen und auch durch ihre eigenen Recherchen stellt Klara fest, dass sie vieles über Luke nicht weiß. Sie erfährt Dinge über ihn, die sie stark verunsichern, sie ihre Beziehung hinterfragen lassen. Sehr gut gelungen fand ich die Beschreibungen zu Claras Gefühlen hierbei, das ständige auf und ab, die innere Aufruhr. Das war in meinen Augen sehr realistisch und brachte Claras inneres Zerwürfnis sehr gut zum Ausdruck.
Die Autorin erzählt diesen Thriller in zwei Zeitebenen - 1988 und 2017. Anfangs bilden diese Zeitabschnitte eigene Handlungen. Als Leser erkennt man die Zusammenhänge zwischen diesen Personen und Zeitebenen nicht, wird dadurch aber neugierig und muss unbedingt weiterlesen.
Der ständige Wechsel zwischen den 80er Jahren und dem jetzt, macht das Lesen abwechslungsreich. Sicher auch, weil man sich immer wieder fragt: worauf läuft das hinaus?
Ich empfand das als
sehr spannend. Denn ich musste einfach wissen, was mit Luke geschehen ist und was damals seiner großen Schwester zugestoßen ist. Warum haben ihre Eltern alle Erinnerungen an Emily verbannt? Wohin ist sie abgetaucht? In diesem Thriller geht die Autorin so geschickt in der Handlung vor, dass das ganze Ausmaß des Grauens, seelisch wie physisch, nicht erahnbar ist. Für mich war das super spannende Unterhaltung und hat 5 Lese-Sterne verdient, eine absolute Leseempfehlung eingeschlossen. Die Autorin steht ab sofort bei mir unter „Beobachtung“.
Kurzbeschreibung
Als Claras Freund eines Morgens spurlos verschwindet, ahnt sie sofort, dass etwas Schreckliches geschehen ist. Durch die Ermittlungen der Polizei stellt ...
Das Böse in ihr
von Camilla Way
Kurzbeschreibung
Als Claras Freund eines Morgens spurlos verschwindet, ahnt sie sofort, dass etwas Schreckliches geschehen ist. Durch die Ermittlungen der Polizei stellt sich heraus, dass Luke von einer bösartigen Stalkerin massiv bedroht wurde. Als dann auch noch eine Affäre ans Licht kommt, muss sich Clara eingestehen, dass ihr Freund viele Geheimnisse vor ihr hatte, und sie beschließt, mehr über ihn herauszufinden. Bald stößt sie dabei auf ein seltsames Mädchen namens Hannah. Eiskalt, berechnend und brutal soll sie sein. Eine perfekte Soziopathin, die auf Rache sinnt – für etwas, das vor Jahren geschehen ist und für immer im Dunkeln hätte bleiben sollen.
Klappentext
Versprichst du, nichts zu sagen? Beth wusste immer, dass etwas an ihrer Tochter Hannah seltsam ist. Der Mangel an Emotionen, das beunruhigende Verhalten, die scheinbare Freude daran, andere zu verletzen … Manchmal hat Beth Angst vor ihrem eigenen Kind und dem, wozu es fähig sein könnte. Clara dachte immer, ihr Freund Luke käme aus einer perfekten Familie. Doch als er plötzlich spurlos verschwindet, beginnt sie, in seiner Vergangenheit zu graben – und entdeckt bald eine Verbindung zwischen Lukes lange verschwundener Schwester und einem seltsamen Mädchen namens Hannah. Wegen der Geheimnisse von einst ist Lukes Leben nun in Gefahr. Kann sie ihn finden, bevor es zu spät ist? Deutsche Erstausgabe
Meine Meinung:
Ich fand die Grundidee sehr interessant, das allein verspricht psychologische Spannung und interessante Verwicklungen. Mit den Ereignissen im Prolog fing das Buch schon mal spannend an. Das Buch hat mich nicht enttäuscht im Gegenteil. Es hat mich in seinen Bann gezogen, mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Abwechslungsreich und spannend wird die Story Stück für Stück, aufgerollt. Der Schreibstil ist flott und flüssig zu lesen, die Länge der Abschnitte gerade passen gewählt, um genug Information zu liefern ohne irgendwo langatmig zu werden. Vom Anfang bis zum Ende bleibt die Handlung unvorhersehbar und der Spannungsbogen aufrecht.
Fazit: Camilla Way ist mit „Das Böse in ihr“ ein wirklich fesselnder Thriller gelungen, der mich nicht mehr losgelassen hat. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!
Vielen Dank für die spannenden Lesestunden.
Cambridgeshire 1986: Beth ahnte schon seit Hannahs Kindheit, dass etwas mit ihr nicht stimmte oder sie sogar eine Psychopatisches Störung habe. Das Ganze ...
𝐷𝐴𝑆 𝐵𝑂̈𝑆𝐸 𝐼𝑁 𝐼𝐻𝑅 - Camilla Way
_________
𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠
Cambridgeshire 1986: Beth ahnte schon seit Hannahs Kindheit, dass etwas mit ihr nicht stimmte oder sie sogar eine Psychopatisches Störung habe. Das Ganze war schon so weit fortgeschritten, dass sie selbst vor ihrer Tochter Angst hatte.
London 2017: Eines Tages verschwindet Claras Freund Luke spurlos, ohne jegliches Anzeichen. Währenddessen die Polizei dem Ganzen nach geht, macht Clara sich auch selbst auf die Suche nach ihrem Partner. Hier kommt sie mehren Familiengeheimnissen auf die Spur, welche Lukes Familie betreffen und unter anderem auch Hannah.
Die Geschichte wird abwechselnd in zwei Zeitebenen erzählt, dass bei mir anfänglich pure Verwirrung ausgelöst hat. Es war für mich zwar war von Beginn an klar, dass das ganze einen Sinn ergeben wird aber ich konnte mir den Zusammenhang absolut gar nicht erklären.
Camilla Way hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, wodurch ich das Buch schnell lesen konnte. Auch das gewählte düstere Cover hat mir gefallen, da es nicht viel vom Inhalt preisgibt und man sich im ersten Moment nichts darunter vorstellen kann, außer das es sich hier eventuell um die Handschrift eines Kindes handeln könnte. Die Charaktere fand ich persönlich sehr spannend. Es war keine Figur wie die andere, keiner war perfekt... jeder der einzelnen hatte seine Fehler, Schwächen und vor allem Geheimnisse. _________
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Mir hat der Thriller von Camilla Way trotz der anfänglichen Startschwierigkeiten gut gefallen. Es war wirklich spannend zu erfahren, wie die zwei Erzählungen miteinander verstrickt waren. Da das Buch durchgehend spannend und absolut unvorhersehbar war, bekommt es von mir auch eine klare Leseempfehlung.
Clara ist vor Sorge außer sich. Ihr geliebter Freund kommt eines Tages nicht nach Hause, obwohl am nächsten Tag eine wichtige berufliche Besprechung stattfindet, auf ...
Spoilerfreie Rezension!
Inhalt
Clara ist vor Sorge außer sich. Ihr geliebter Freund kommt eines Tages nicht nach Hause, obwohl am nächsten Tag eine wichtige berufliche Besprechung stattfindet, auf die er sich schon wochenlang gewissenhaft vorbereitet hat. Zuerst hoffen die Polizei und ihre Freunde, dass Luke sich nur eine Auszeit genommen hat und wieder auftauchen wird, doch Claras Bauchgefühl sagt ihr etwas anderes. Als sie auf seinem Laptop nachschaut, findet sie einen Ordner mit hasserfüllten, bedrohlichen Mails von einer weiblichen Stalkerin. Luke hat ihr die Nachrichten nie gezeigt. Schon bald muss sie einsehen, dass sie ihren Freund nicht so gut kennt, wie sie dachte…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband
Verlag: Piper
Seitenzahl: 368
Erzählweise: Figuraler Erzähler, Ich-Erzähler, Präteritum
Perspektive: hauptsächlich weibliche Perspektive, selten männliche Perspektive
Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: - Ein Vogel wird von einem kleinen Mädchen getötet (auf die genaue Todesart wird nicht eingegangen), sein Kopf wird von ihr abgetrennt (das wird allerdings nicht beschrieben). Zudem verfängt sich ein Kaninchen in einem Zaun; es wird zwar im ersten Schritt gerettet, ist aber tödlich verletzt. Daher wird es erlöst, indem ihm von einer Figur das Genick gebrochen wird. Zusätzlich wird Fleisch gegessen. Immerhin wird ein alter Familienhund sehr gut behandelt.
Warum dieses Buch?
Die begeisterten Rezensionen im englischsprachigen Raum, das düstere Cover und der spannend klingende Klappentext haben mich sofort neugierig gemacht!
Meine Meinung
Einstieg (+)
„Anfangs erkannte ich den abgetrennten Kopf gar nicht. Erst als ich näher kam, ging mir auf, dass es Lucy war.“ Position 29
Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Es dauerte nur wenige Seiten bzw. Kapitel, bis ich mit dem Schreibstil warm geworden war und mich an den Wechsel zwischen den zwei Zeitebenen gewöhnt hatte.
Schreibstil (+/-)
Camilla Way hat einen sehr flüssigen, angenehmen und einfachen Schreibstil, wodurch sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Manchmal wurden mir etwas zu viele (eigentlich simple) Sätze aneinandergereiht, wodurch die Sprache auf den ersten Blick komplexer aussah, als sie eigentlich war. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Sätze nicht künstlich gestreckt werden, sondern dass man öfter Punkte setzt. Zudem hat mir leider beim Schreibstil Tiefe gefehlt, die Lektüre fühlte sich teilweise an wie literarisches „Fast Food“, das man zwar schnell konsumieren kann, das danach aber leider kein zufriedenes Gefühl im Bauch hinterlässt.
Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (+/-)
„‘Wie anders Menschen sein können, ganz anders, als sie auf den ersten Blick erscheinen, nicht?‘“ Position 3059
Camilla Way hat mit „Das Böse in ihr“ einen spannenden, wendungsreichen Pageturner erschaffen, der über weite Strecken nicht vorhersehbar ist, viele falsche Fährten legt und immer wieder überraschen kann! Der Thriller, der diese Genre-Zuordnung auch verdient hat, spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen, die auf gefinkelte Weise miteinander verbunden sind. Eine nimmt uns mit in die 80er-Jahre und beschreibt die Probleme, die eine Familie mit ihrem schwierigen, emotionslosen Kind hat, die andere behandelt die Gegenwart und das Verschwinden von Luke. Ich habe beide Erzählstränge gern gelesen. Stärker fand ich jedoch die Geschichte, die in der Vergangenheit spielt – sie hatte einige sehr gelungene Momente! Die Kapitel in der Gegenwart hingegen waren nach dem klassischen Thriller-Rezept aufgebaut – und dieses ist auch gelungen umgesetzt, jedoch hebt sich das Buch auf diese Weise nur durch die Geschichte in der Vergangenheit von anderen Büchern des Genres ab.
Thematisch stehen Liebe, Familie, Schuld und psychische Krankheiten im Fokus. Es geht um Dinge, die einen aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart verfolgen, um die Opfer, die wir bereit sind, zu bringen, um ein Ziel zu erreichen, und um die beunruhigende Frage, wie gut man einen geliebten Menschen wirklich kennen kann. Obwohl viele Themen sehr gut umgesetzt wurden, hätte ich mir bei manchen Punkten noch etwas mehr Tiefe gewünscht.
Auch wenn die Geschichte zugegebener Weise etwas „abgedreht“ ist, wurde sie für mich jedoch nie unglaubwürdig oder zu konstruiert – im Gegenteil, ich mochte die Enthüllungen und Wendungen sehr! Gegen Ende wurden es mir jedoch zu viele detaillierte Erklärungen – diesen Teil hätte man raffen und den LeserInnen doch mehr eigene Schlussfolgerungen zutrauen können. Das genretypische Ende fand ich in Ordnung, auch wenn es mir wohl nicht lange in Erinnerung bleiben wird.
Protagonistinnen & Figuren (+/-)
Die Figuren sind meiner Meinung nach insgesamt gut ausgearbeitet, authentisch und interessant – wer allerdings Wert auf sympathische Charaktere legt, wird wahrscheinlich enttäuscht. Ich hingegen fand es interessant und faszinierend, dass alle Figuren ihre Fehler, Schwächen und Geheimnisse haben. Was die Protagonistinnen – Clara und Beth – betrifft, so war ich insgesamt zufrieden. Beth fand ich eine sehr starke Persönlichkeit, Clara bleibt vergleichsweise etwas blass und austauschbar – sie hat keine Ecken oder Kanten. Ich werde sie als „nett“ in Erinnerung behalten, sie aber wohl auch bald vergessen haben.
Spannung & Atmosphäre (♥)
„In ihren Augen war etwas, eine vollkommene Leere, wenn man es so nennen will, über die man lieber nicht allzu lange nachdachte.“ Position 1928
Die fast durchgehende psychologische Spannung, die die Autorin von Anfang an kreiert, gehört zu den größten Stärken des Buches! Das Buch wird schnell zum Pageturner: Man blättert Seite um Seite um, während man miträtselt und versucht keinen falschen Fährten zu folgen (Spoiler: Es passiert trotzdem!). Erst gegen Ende lässt die Spannung etwas nach, weil zu viel und zu lang erklärt wird.
Richtig begeistert haben mich außerdem die unheimlichen, intensiven Gänsehaut-Momente, die einen immer wieder erschaudern lassen. Vor allem Hannahs Verhalten als Kind hat mir stellenweise das Blut in den Adern stocken lassen. Dieser Thriller zeigt wieder einmal, dass die gruseligsten Monster jene in Menschengestalt sind!
Feministischer Blickwinkel (+/-)
Camilla Way hat in ihrem Buch, was diesen Punkt betrifft, viel richtig gemacht: Zum einen war das Geschlechterverhältnis sehr ausgeglichen und viele Frauen haben eine hohe Bildung und angesehene Berufe oder Führungspositionen. Eine junge Frau setzt sich sogar für Frauenrechte ein. Zum anderen hat das Buch auch den Bechdel Test bestanden (zwei Frauen, die einen Namen tragen, unterhalten sich über etwas anderes als einen Mann miteinander). Männer weinen, sind sensibel, kümmern sich um Kinder und kochen, Frauen retten Leben und treffen schwerwiegende Entscheidungen. Auch sexualisierte Gewalt wird angesprochen.
Nur in manchen Punkten gibt es noch Verbesserungsbedarf: Leider gab es auch einige Fälle von geschlechterspezifischen Beleidigungen (Schlam++, Miststück) und manchmal werden Frauen auf ihr Äußeres reduziert, als würde nur das zählen (attraktive S++bombe etc.). Am meisten hat mich aber die Doppelmoral aufgeregt: Ein verheirateter Mann betrügt seine Ehefrau, aber seine Affäre, die niemandem Treue geschworen hat (!), ist die Schla+++!? Ernsthaft?! Dieses misogyne Denken muss endlich aus den Köpfen verschwinden! Zusätzlich hat mir die verallgemeinernde Behauptung nicht gefallen, dass Frauen immer die Scherben zusammenfegen müssten, die Männer angeblich hinterlassen. Was steckt da schon wieder für ein stereotypes Geschlechterbild und vor allem negatives Männerbild dahinter?
Mein Fazit
„Das Böse in ihr“ ist ein spannender, wendungsreicher und unvorhersehbarer Thriller, der diese Genrezuordnung auch verdient. Schon nach wenigen Seiten war ich in der Geschichte angekommen, die auf zwei Zeitebenen spielt, die auf gefinkelte Weise miteinander verbunden sind. Thematisch stehen Familie, Schuld psychische Krankheiten und die beunruhigende Frage, wie gut man einen geliebten Menschen überhaupt wirklich kennen kann, im Mittelpunkt. Camilla Ways schreibt flüssig, angenehm und sehr einfach, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt. Die Geschichte ist zwar „abgedreht“, aber niemals unglaubwürdig oder zu konstruiert, nur gegen Ende wurden es mir zu viele detaillierte Erklärungen – diesen Teil hätte man raffen und den LeserInnen doch mehr eigene Schlussfolgerungen zutrauen können. Die meisten Figuren sind meiner Meinung nach gut ausgearbeitet, interessant und authentisch – dass fast alle von ihnen unsympathisch sind und Geheimnisse haben, hat mich nicht gestört, sondern vielmehr fasziniert! Die Protagonistinnen sind allerdings nicht gleich gut gelungen: Während Beth eine starke und liebevoll ausgearbeitete Persönlichkeit ist, würde ich Clara als „nett“, aber gleichzeitig leider auch etwas blass und austauschbar beschreiben. Die fast durchgehende psychologische Spannung, die die Autorin dieses Pageturners von Anfang an kreiert, gehört zu den größten Stärken des Buches! Erst gegen Ende lässt die Spannung etwas nach. Richtig begeistert haben mich außerdem die unheimlichen, intensiven Gänsehaut-Momente, die einen immer wieder erschaudern lassen. Das Einzige, was mir beim Lesen gefehlt hat, war an manchen Stellen (besonders auch was den Schreibstil betrifft) Tiefe. Leider fürchte ich auch, dass mir die Geschichte (abgesehen von ein paar intensiven Momenten) nicht allzu lange in Erinnerung bleiben wird. Die Lektüre fühlte sich teilweise ein bisschen an wie literarisches „Fast Food“, das man zwar schnell konsumieren kann, das danach aber leider kein vollkommen befriedigtes Gefühl im Bauch hinterlässt. EinsteigerInnen in das Genre und Menschen, die auf der Suche nach einem leicht zu lesenden, kurzweiligen Thriller sind, können mit diesem Buch aber sicher (wie ich) einige schöne Stunden verbringen!