Schöner Schreibstil, dennoch wurde das Potential der Geschichte nicht ganz ausgeschöpft
Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich darauf total gefreut. Schließlich waren Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter bereits Bestseller und auch diese Geschichte klingt, laut dem ...
Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich darauf total gefreut. Schließlich waren Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter bereits Bestseller und auch diese Geschichte klingt, laut dem Klappentext, nach einer richtig schönen, aber auch traurigen Geschichte. Taschentücher lagen also bereit.
Jana (19) zieht, nach Westerland, auf die wunderschöne Insel Sylt, in ein Wohnprojekt, das von den Völkners geleitet wird. Auch andere Jugendliche und angehende Erwachsen leben dort. Alle haben etwas gemeinsam. Sie haben eine Geschichte, die sie am liebsten hinter sich lassen wollen. So lernt die schüchterne und stille Jana, Vanessa, Tom, Lars und Collin kennen, die auch dort leben.
Dieses Kennenlernen zieht sich eigentlich fast durch das ganz Buch und die Geschichte plätschert vor sich hin. Ich habe dieses Hinplätschern, anfänglich, zwar nicht als negativ empfunden, weil ich den Schreibstil als wirklich schön und beruhigend empfand, dennoch muss ich sagen, dass irgendwann ein Punkt kam, wo ich dachte, jetzt habe ich schon 300 Seiten von 540 gelesen und da erwarte ich eigentlich, dass mal etwas Spannendes passiert. Das tat es aber nicht.
Hinzu kam, dass ich nicht ganz nachvollziehen konnte, welche Entwicklung am Ende die Geschichte genommen hat, nach allem, was passiert war. Und das, worauf man als Leser eigentlich die ganze Zeit wartet, wird dann wiederum viel zu schnell abgehandelt.
Mein Lieblingscharakter in dieser Geschichte, waren somit nicht Jana oder Collin, wie vermutet, nein, das war die liebe Frau Dr. Flick. - Die Psychiaterin von Jana. So eine taffe und liebe Frau wünscht sich wohl jeder als Freundin.
Am meisten berührt hat mich die Geschichte der Völkners, warum sie dieses Wohnprojekt gegründet haben. So liebevoll und selbstlos, wie sie ein Zuhause für Jugendliche geschaffen haben, um ihnen damit eine Perspektive zu geben. Das hat mir richtig gut gefallen.
Ebenso schön fand ich aber auch Janas Blogeinträge, zum Schluss. - Endlich mal Gefühle!
Diese Geschichte hatte für mich ganz viel Potential, welches leider nicht ganz ausgeschöpft wurde, dennoch möchte ich aufgrund des tollen Schreibstils unbedingt die anderen beiden Romane von ihr lesen, da alle auch sagen, dass die so ganz anders sein sollen. Ich hoffe, dass dann meine Taschentücher zum Einsatz kommen.