Doc Caro geht "All in" und trifft ins Schwarze
Doc Caro hat es wieder getan und lässt den Leser mit in die Notaufnahme, in den Heli oder auch in Wohnungen zu medizinischen Notfällen (okay, oft sind die sogenannten „Notfälle“ sehr subjektiv als solche ...
Doc Caro hat es wieder getan und lässt den Leser mit in die Notaufnahme, in den Heli oder auch in Wohnungen zu medizinischen Notfällen (okay, oft sind die sogenannten „Notfälle“ sehr subjektiv als solche vom Patienten ausgelegt).
Wer Teil 1 mochte, sollte hier auch wieder zugreifen und es nicht bereuen. Die Geschichten sind authentisch, der Schreibstil flüssig – ich vermute wirklich, dass die Autorin genauso und nicht anders spricht, zumindest fühlte es sich so an, als würde sie mir die Geschichten erzählen. Was sie alles so erlebt, reicht von witzig, unglaublich (Gefrierbeutel) über dramatisch, unglaublich traurig bis zu dumm-dreisten Maschen. Als Leser habe ich nicht nur einmal gelacht, aber auch manches Mal schwer geschluckt, oft den Kopf geschüttelt und manches mal hätte ich gerne die „Patienten“ geschüttelt – bis sie windelweich gewesen und damit ein Fall für Doc Caro und ihr Team gewesen wären. Ganz ehrlich, manches kann man fast nicht glauben, aber es gibt solche Menschen, die nicht nachdenken, egoistisch oder einfach nur unaufgeklärt sind. Aber es gibt auch die Helden – Stichwort: Wittlich! Das hatte wohl wirklich ein bisschen was von Hollywood, aber in seiner besten Weise. Herrlich der oben bereits genannte Gefrierbeutel (zumindest, wenn man das nur liest!) oder auch die Oma im Bett.
Ich komme nicht aus dem medizinischen Bereich, folge auch Doc Caro nicht, aber dennoch hat sie mich erreicht. Vor allem hat sie die Balance zwischen den Emotionen toll hinbekommen, bietet tiefe Einblicke in die Notaufnahme und auch die Emotionen des Personals, regt mit guten philosophischen Ansätzen zum Nachdenken an. Ich werde wahrscheinlich nie ein „All-in“-Mensch, aber dennoch hat sie mich angestupst und ich werde mal schauen, was sich daraus machen lässt. Und natürlich steckt noch so viel mehr zwischen den Zeilen, u.a. Kritik an Dr. Google, usw. – lest einfach selbst! Zu Buch eins schrieb ich in die Rezension: „Es ist immer wieder überraschend, manchmal dramatisch, manchmal erheiternd, oft herzergreifend, nur eines ist es nie: langweilig.“ oder auch: „ Dank eines sehr flüssigen Schreibstils, der auch für medizinische Laien keinerlei Hürden bereithält, habe ich dieses Buch binnen zweier Tage verschlungen und manche emotionale Achterbahn miterlebt.“ – und das ist hier im zweiten Buch nicht anders.
Nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, werde ich es meiner Schwester unter den Weihnachtsbaum legen und ich bin sicher, dass sie als Fan der Autorin mindestens genauso begeistert sein wird, wie ich es war.