Cover-Bild WEST
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 10.06.2019
  • ISBN: 9783630876061
Carys Davies

WEST

Roman
Eva Bonné (Übersetzer)

Best Book of the Year: The Sunday Times. The Guardian.

»WEST lässt uns eintauchen in den Mythos des amerikanischen Westens und erzählt von der Hingabe und Verletzlichkeit des Menschen.« San Francisco Chronicle »Dieses Buch geht einem nicht mehr aus dem Kopf.« Claire Messud

Pennsylvania, im Jahr 1815: Der einfache, gutherzige Maultierzüchter Cy Bellman findet keine Ruhe mehr, seit er in der Zeitung von einer unglaublichen Entdeckung gelesen hat. Um seinem Traum nachzujagen, bringt er das größte Opfer und lässt seine 10-jährige Tochter Bess in der Obhut ihrer ruppigen Tante zurück. Während Bess auf sich allein gestellt zur Frau wird, erlebt Bellman im tiefen Westen ein Abenteuer, das sich völlig anders entwickelt als erwartet. Carys Davies hat eine »eine traurig schöne Geschichte« ( The Times ) geschrieben über die tiefe Sehnsucht, alles hinter sich zu lassen und seinem Leben einen neuen Sinn zu geben.

  • »Eine Geschichte von unvergleichlicher Wucht.« (Colm Tóibín)
  • Best Book of the Year: The Sunday Times. The Guardian.
  • »WEST lässt uns eintauchen in den Mythos des amerikanischen Westens und erzählt von der Hingabe und Verletzlichkeit des Menschen.« (San Francisco Chronicle)
  • »Dieses Buch geht einem nicht mehr aus dem Kopf.« (Claire Messud)
  • »Ein literarisches Kleinod.« (The Toronto Star)
  • Gewinnerin des Frank O'Connor Short Story Awards.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2019

Toller Roadtrip!

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Nach dem Lesen bleibe ich ziemlich ratlos zurück. Ist das ein Gleichnis, eine Fabel? Steckt eine versteckte Botschaft in diesem Büchlein? Das Lesen an sich war ebenso ein Abenteuer wie die Reise von Cy ...

Nach dem Lesen bleibe ich ziemlich ratlos zurück. Ist das ein Gleichnis, eine Fabel? Steckt eine versteckte Botschaft in diesem Büchlein? Das Lesen an sich war ebenso ein Abenteuer wie die Reise von Cy Bellmann. Um einem Fund auf die Spur zu gehen, von dem er in der Zeitung gelesen hat, gibt er alles auf. Nicht nur sein Zuhause und seine Farm, sondern auch seine Tochter Bess.

In seinem kleinen Heimatdorf in Pennsylvania bekommt er für sein Vorhaben Gegenwind, doch davon lässt er sich nicht beeindrucken. Einzig seine Tochter glaubt an ihn und kann es kaum erwarten, dass ihr Vater zurückkommt.

„In ihren Augen war er heldenhaft, tapfer und entschlossen. […] Er war ein Mann mit einer Mission […]. Sie zweifelte kein bisschen daran, dass sie ihn wiedersehen würde.“ (Zitat)

Zusammen mit einem Indianer namens „Alte Frau aus der Fremde“ macht er sich auf, die unglaublichen Weiten Amerikas zu erkunden. Was mir besonders gut gefällt, ist dass die Autorin den Leser über Cys Route mehr oder weniger im Unklaren lässt. Wir bekommen keine Anhaltspunkte, wo genau er langreitet, wo er sich befindet, sondern können es lediglich anhand einiger Wegweiser - wie dem Fluss oder dem Gebirge - erahnen. Das macht Amerika in dieser Geschichte größer, als es damals war. Die Suche nach dem Unerreichbaren, die Entfernung zu seiner Tochter, die immer größer wird und die beiden schließlich entfremdet ... das sind zwei der zentralen Themen in diesem Roman.

Begleitet von Davies‘ unglaublich bilderreichem Schreibstil, erfahren wir nicht nur aus Cays Sicht, wie sich die Reise entwickelt, sondern auch von Bess, wie sie während seiner Abwesenheit erwachsen wird. Cys Gedanken haben schon fast etwas Poetisches, genau wie die Beschreibung der Landschaft. Mit wenigen Worten kann die Autorin das karge Land zum Leben erwecken.

Persönliches Fazit: Ein Roadtrip der ruhigeren Art, der es trotz seiner Kürze in sich hat. Eine Empfehlung an jeden, der ein kleines Abenteuer miterleben möchte.

© Recensio Online, 2019, Katharina

Veröffentlicht am 24.07.2019

Glaube und Verlust

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Es gibt nicht viele Autoren, die mit wenigen Worten einen komplexe Geschichte erzählen können. James Sallis hat diese Fähigkeit. Aber auch Carys Davies, die mit „WEST“ beweist, dass auch sie über diese ...

Es gibt nicht viele Autoren, die mit wenigen Worten einen komplexe Geschichte erzählen können. James Sallis hat diese Fähigkeit. Aber auch Carys Davies, die mit „WEST“ beweist, dass auch sie über diese Begabung verfügt. Gerade einmal 208 Seiten hat dieser schmale Roman, von der „Sunday Times“ und dem „Guardian“ mit dem „Best Book of the Year-Award“ ausgezeichnet.

1815. Nachdem er in der Zeitung von einer spektakulären Entdeckung in Kentucky gelesen hat, möchte der Maultierzüchter und Witwer John Cyrus Bellman diese riesigen Tiere mit eigenen Augen sehen. Die beschriebenen Knochen befeuern seine Fantasie und lassen ihn den Aufbruch ins Ungewisse wagen. Raus aus den Tretmühlen des Alltags, von Pennsylvania nach Kentucky. Er hat keine genaue Vorstellung von dem „Wie“, „Wohin“ oder „Wie lange“, weiß nur, dass er auf die Reise gehen muss, immer Richtung Westen. Auch wenn seine Tochter nicht mitkommen kann, sondern von seiner Schwester bis zu seiner Rückkehr in maximal zwei Jahren beaufsichtigt werden soll.

Allen Widrigkeiten zum Trotz bricht er auf, gelangt er voran, stellt aber bald fest, dass ihm die Fertigkeiten fehlen, auf lange Sicht in der Wildnis zu überleben. Der eingepackte Tand zum Eintauschen von Nahrung und Gefälligkeiten wird knapp, doch ein Pelzhändler überlässt ihm einen seiner Helfer, einen jungen Shawnee namens „Alte Frau aus der Ferne“. Dessen Stamm wurde im Zuge der Landnahme von den Siedlern vertrieben. Abgespeist mit Versprechungen und doch betrogen. Bellman und Alte Frau aus der Ferne, zwei wie Don Quijote und Sancho Panza, ziehen gemeinsam weiter, immer Richtung Westen, immer auf der Suche nach dem Unbekannten. Der eine mit einer Vision, der andere ihm zur Seite gestellt, ihm folgend.

Verlust und Glaube, das sind die beiden Themen, um die dieser Roman kreist. Der Glaube daran, dass der Vater zurückkehrt. Der Glaube daran, dass der Westen ein außergewöhnliches Erleben bereithalten wird. Davies verzichtet auf ausufernde Beschreibungen, fügt aber immer wieder solche Elemente ein, die wir mit klassischen Western verbinden.

Sie ändert gekonnt die Tonlage, wenn sie zwischen den Kapiteln des Reisenden und denen der daheimgebliebenen Tochter hin und her wechselt. Hält so das Interesse des Lesers am Schicksal sowohl des einen als auch der anderen wach, verliert aber auch nie die darunter liegende Geschichte des Verlusts aus dem Blick, nämlich die Vertreibung der Ureinwohner, hier vertreten durch Alte Frau aus der Ferne. Und er wird es auch sein, der den Kreis schließt.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Klein, aber leider nicht oho

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Wie oben bereits hatten mich Inhalt sowie Cover zum Lesen überredet. Das in natürlichen Farben gehaltene Cover hat mich sogar sehr angesprochen. Und von den wenigen Seiten habe ich mich auch nicht wirklich ...

Wie oben bereits hatten mich Inhalt sowie Cover zum Lesen überredet. Das in natürlichen Farben gehaltene Cover hat mich sogar sehr angesprochen. Und von den wenigen Seiten habe ich mich auch nicht wirklich abschrecken lassen, denn Quantität geht über Qualität, nicht wahr?

Dann allerdings habe ich angefangen zu lesen. Die Seiten flogen nur so dahin, natürlich, denn der Schreibstil war fesselnd und sehr gelungen, inhaltlich jedoch ziemlich flach. Ich hatte nie ein Bild im Kopf während des Lesens, bin gar nicht richtig in die Geschichte reingekommen, da war das Buch schon wieder zu Ende. Und dieses Ende.. Unrealistisch bis zum geht nicht mehr, sorry not sorry.

Bellmans Abenteuer war interessant zu Beginn, doch sein eigentlicher Aufbruch dann wiederum irrational und das Abenteuer an sich farblos. Ich fand es einfach mehr als unwahrscheinlich, dass jemand wegen eines Zeitungsartikels all sein Hab und Gut, ja sogar seine Tochter aufgeben würde und hätte mir da einfach einen tieferen Blick auf Bellmans Gefühle gewünscht.

Aber ich habe trotzdem weitergelesen, hab auf die Stelle gewartet, an dem sich alles wenden und ich das Buch doch noch mögen würde – sie kam nicht. WEST fehlt es an Überzeugungskraft und besonders an Realität. Es geht um die Botschaft zwischen den Zeilen, um die Verwirklichung eines Traums und den dafür zu zahlenden Preis, das ist mir alles bewusst. Aber die Botschaft ist nicht angekommen! Die Handlungen Bellmans sind einfach ohne Logik und absolut nicht nachvollziehbar gewesen.

Ein weiterer Punkt, der mich sehr stört: Der Preis: 20€ für knapp 200 Seiten? Und von denen sind bestimmt nochmal 10 Seiten Leerseiten, die Schrift ist sehr groß und die Kapitel kurz. Alles in allem ist das Buch einfach zu gestreckt, und das nicht gerade unauffällig!



Tatsächlich hätte man aus dieser Geschichte so viel machen können! Hier und da etwas einfügen, da eine Handlung überdenken und und und.. Leider wurden jegliche Möglichkeiten links liegen gelassen und das finde ich sehr schade. WEST konnte mich in dieser Form nicht überzeugen, die generelle Idee jedoch schon. Aus diesem Grund bekommt es auch diese 2 Sterne (bzw. Blumen).