Ich will, ich will nicht
Salena ist eine unabhängige Frau, deren Eltern sie zu sehr einengen. Selbst als sie aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, üben sie weiterhin Einfluss aus. Sie lernt Ryan kennen, doch sie möchte nur eine ...
Salena ist eine unabhängige Frau, deren Eltern sie zu sehr einengen. Selbst als sie aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, üben sie weiterhin Einfluss aus. Sie lernt Ryan kennen, doch sie möchte nur eine lose Verbindung, doch wider Erwarten fühlt sie sich immer mehr zu ihm hingezogen. Ryan ist Immobilienhändler, reich und hat ebenfalls Probleme mit seinen Eltern, vor allem mit dem Vater.
Heiße Küsse, ein wildes Geheimnis und viel italienische Pasta, verspricht die Werbung. Leider muss ich sagen, dass mich dieses Buch nicht begeistern konnte, ich habe mich durchgequält und musste mich zwingen, es zu Ende zu lesen.
Positiv kann ich das Flair einer italienischen Großfamilie vermerken. Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, vermute ich mal, die die meisten Personen bekannt sind und der Zusammenhalt war deutlich spürbar, das mag ich immer sehr.
Es war mein erstes Buch der Autorin und ich fand es etwas zäh und langatmig. Auch der Schreibstil ist an vielen Stellen holprig, möglicherweise liegt es an der Übersetzung. Was ist beispielsweise eine »schnurrende« Frau? Vieles wird beschrieben, die Handlung geht gefühlt nur zentimeterweise vorwärts, die Dialoge drehen sich im Kreis und sind ermüdend.
Mit der Protagonistin Salena wurde ich nicht warm. Sie ist an vielen Stellen kalt und und gefühllos. Ihre Eltern sind nervig und übergriffig, dennoch jammert sie nur (innerlich oder vor andern) über sie. Anstatt ihnen konkret kontra zu geben, gibt sie Antworten auf Teenagerniveau. Beispiel: Vater fragt, wie sie sich ihren neuen Wagen leisten konnte und sie: » ...Ich arbeite. So wie du, bevor du in Rente gegangen bist. Weißt du noch? Am Monatsende kriegt man sein Geld und davon kann man sich etwas kaufen.«
Dennoch gelingt es Savannah, ein wildes Leben zu führen, Partys und Männer und niemals Heiraten. Dabei kommt sie egoistisch und selbstbezogen rüber. Besonders mies fand ich, wie sie ihre Schwester, die Eheprobleme hat, am Telefon kühl abfertigt und ihr vorschlägt, dass ihre Eltern zu ihr ziehen sollen, damit sie sie loswird.
Ryan bleibt blass für mich. Seinen Streit mit dem Vater, der lediglich wollte, dass Ryan in seine Weinbaufirma einsteigt und es immer wieder versucht, konnte ich nicht nachvollziehen. Ist das so schlimm, ihn gleich als »Arsch« zu bezeichnen? Nebenbei wird mal erwähnt, dass Ryan nicht der leibliche Sohn von Robert ist, sondern ein Samenspender. Das wird weder vor- noch nachher erneut angeführt – wozu überhaupt? Es ist unwichtig für die Handlung.
Die Entwicklung der Beziehung der beiden ist unerotisch, ich vermisste das Kribbeln oder Schmetterlinge im Bauch. Ryan schildert, wie er sein Bett frisch bezieht und sein Auto putzt (falls sie mitfahren will),sie sagt vor dem ersten Kuss: »Ich habe mich schon gefragt, ob du dich noch aufraffst.« Es ist zudem ein ständiges Hin- und Her, Salena will nicht offensichtlich seine Freundin sein, vermutete aber sofort, eine andere Frau bei ihm. Trotzdem hat sie nichts dagegen, dass er sie »Babe« nennt.
Das wilde Geheimnis ist auch eher lau und wird bereits am Anfang erwähnt: Salena braucht Geld und verkauft Videos von sich selbst, wie sie an der Stange tanzt. Pole-Dance ist eine anerkannte Sportart.
Die ist meine persönliche Meinung, Fans der Reihe finden vielleicht besseren Zugang zu der Story. Ich bedanke mich sehr herzlich für das Rezensionsexemplar.