Tolle Idee mit ein paar Schwachstellen
Julia ist gut in ihrem Job - wenn nicht sogar die Beste. Ihre Gabe ermöglicht es ihr unbemerkt durch die Welt zu gehen und so für sich und ihre Freunde den Lebensunterhalt zu verdienen. Der Auftrag eines ...
Julia ist gut in ihrem Job - wenn nicht sogar die Beste. Ihre Gabe ermöglicht es ihr unbemerkt durch die Welt zu gehen und so für sich und ihre Freunde den Lebensunterhalt zu verdienen. Der Auftrag eines mysteriösen Kunden im Haus der geheimnisvollen Frau Och treibt aber auch die unerschrockene Schattendiebin an ihre Grenzen und stürzt sie und ihre Freunde in ein unerwartetes Abenteuer.
Wunderschönes Cover. Das Magenta finde ich sehr passend und auch die Muster sind sehr schön gestaltet und haben etwas mysteriöses an sich. Selbst wenn man den Schutzumschlag abnimmt, kommt ein tolles Buchcover zum Vorschein.
Mir hat gleich zu Beginn die Atmosphäre in dem Buch gefallen. Dieses mittelalterliche gefällt mir im Zusammenhang mit ein bisschen Fantasy immer sehr gut.
Ich hatte allerdings ein Problem damit die Elektrotaxen und andere moderne Gegenstände in die Geschichte einzufügen, denn sie wollten nicht so recht hineinpassen.
Da sie aber nicht so eine tragende Rolle gespielt haben, war das schon in Ordnung.
Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Einen Favoriten habe ich dabei allerdings nicht. Jeder hat für sich genommen Eigenschaften mitgebracht, die dieses Buch zu einer wirklich schönen Idee gemacht haben.
Bei Julia, aka. Ella, hat mich allerdings ihre Naivität häufig auf die Palme gebracht.
Ich weiß nicht warum Autoren so häufig dazu neigen Mädchen meist als naiv, emotional und unbeholfen bzw. Leidende darzustellen. Mich persönlich stört das ein wenig. Gerade bei den Szenen mit Wyn habe ich öfter mit den Augen rollen müssen.
Glücklicherweise wurden solche Passagen zur Genüge mit mutigen Szenen von Julia wieder kompensiert.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen: fesselnd und flüssig, sodass einem das Lesen leicht fällt, aber auch viel Freude bereitet. Leider hat es mir häufiger an einer Spannungskurve gefehlt.
Es ist sehr viel passiert, auch sehr viel, was wirklich spannend ist, aber die Dinge gingen mir für meinen Geschmack ein wenig zu schnell. Es ging oft Schlag auf Schlag, irgendwie räumlich und zeitlich getrennt, und auch sehr nüchtern.
Diese "Schlüsselszenen" konnten mich ehrlich gesagt nicht an das Buch fesseln, eher die Geschichte als Ganzes.
Fazit:
Eine interessante Idee, die im Großen und Ganzen auch gut umgesetzt wurde, aber dennoch einige Schwachstellen aufweist.
Dennoch freue ich mich auf die Fortsetzung, daher 3,5 Sterne.