Über Eine die auszog, um Happy Ends zu finden
„Vielleicht geht es gar nicht um das Happy End. Vielleicht geht es um die Geschichte deines Lebens“ (Athena Orchard)
„Wir sehen uns beim Happy End“ ist eine humorvolle und warmherzige Geschichte über ...
„Vielleicht geht es gar nicht um das Happy End. Vielleicht geht es um die Geschichte deines Lebens“ (Athena Orchard)
„Wir sehen uns beim Happy End“ ist eine humorvolle und warmherzige Geschichte über eine junge Frau, die zwanghaft versucht alles Böse im Leben zu einem Happy End umzuwandeln und eher durch ein schmerzhaftes Erlebnis und einen glücklichen Zufall zu sich selbst findet, um so zu ihrem eigenen ehrlichen Happy End zu gelangen. Die Geschichte um Ella beginnt, als ihr Freund ihr einen Seitensprung beichtet und die Beziehung und damit auch die geplanten Hochzeitsvorbereitungen beenden möchte. Für Ella bricht damit fast eine ganze Welt zusammen. Sie verliert nämlich nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihren einzigen festen Freund und gleichzeitig Wohnung und berufliche Anstellung. Für Philip war sie auch als Haushälterin tätig – leider vollkommen uneigennützig und unentgeltlich. So richtig glauben kann sie es nicht und versucht in einem fast jugendlichen Leichtsinn sich selbst mit einem Mantra zu überzeugen: „wenn ich das schaffe, dann kommen Philip und ich wieder zusammen“. Dabei begegnet sie an diesem Abend Oscar. Bei einem Zusammenstoß fällt er eine Treppe herunter und verliert seine Brieftasche. Da Ella sich sofort Sorgen macht und sich das schlimmste Szenario um einen schwer verletzten Mann ausmalt, beschließt sie Oscar an seiner Wohnanschrift aufzusuchen und sich davon zu überzeugen, dass es ihm gut geht. Doch leider stößt sie ihn dabei erneut eine Treppe herunter, sodass er ins Krankenhaus muss und eine Amnesie erleidet. Fortan versucht Ella sich um Oscar zu kümmern und stößt dabei auf immer mehr schlimme Ereignisse in seinem Leben. Ella ist der Überzeugung, dass kein Mensch so viel Negatives ertragen kann und fühlt sich persönlich dafür verantwortlich für Oscar ein Happy End herzustellen. Währenddessen verstrickt sie sich jedoch immer mehr in Notlügen und einem mühsam aufrecht zu erhaltenden Fantasiekonstrukt um Oscars Leben und den Beginn ihres Kennenlernens.
Als Protagonistin treibt Ella den Leser über weite Teile des Buches zunächst in den Wahnsinn mit ihrer notorischen Sucht nach einem schönen und glücklichen Ende für Alles. Erst ganz zum Schluss wagt sie selbst einen Schritt, konfrontiert sich mit ihrer eigenen Vergangenheit und ebnet so den Weg für ihr eigenes Glück, da sie erkennt, dass es um die Geschichte ihres Lebens geht – und das ein Happy End um jeden Preis kein Happy End sein kann. Dieses Zusammenspiel macht dieses Buch so unglaublich lesenswert.