Ein muss für jeden Märchenliebhaber
Zu Beginn erfahren wir, dass die Zwillinge Alex und Conner, die in ihrer Art sehr unterschiedlich sind, vor kurzem ihren Vater verloren haben und sich dadurch ihr ganzes Leben verändert hat. Sie mussten ...
Zu Beginn erfahren wir, dass die Zwillinge Alex und Conner, die in ihrer Art sehr unterschiedlich sind, vor kurzem ihren Vater verloren haben und sich dadurch ihr ganzes Leben verändert hat. Sie mussten nicht nur ihr geliebtes Haus verlassen, die Mutter muss jetzt auch beinahe Tag und Nacht Arbeiten um die Familie zu ernähren.
Chris Colfer bringt diese Situation mit so viel Gefühl rüber, dass mir mehrfach die Tränen gekommen sind und ich mit den Zwillingen gelitten habe. Er beschreibt den Charakter des Vaters so lebendig und liebevoll, dass ich ebenfalls angefangen habe ihn zu vermissen. Dazu kommt Rufus Becks unverwechselbare Art Gefühle mit seiner Stimme zu übertragen.
Die Geschichte wird aus der dritten Person erzählt und Wechselt zwischen Alex und Conner Gedankenwelt hin und her. Allerdings nicht sprunghaft, sondern ganz verständlich und immer mit genügend Zeit um zu verstehen, welcher Zwilling grade am Erzählen ist. Es ist sehr schön, dass wir die Gefühls- und Gedankenwelt beider kennenlernen und sich der Autor nicht nur auf einen Festgelegt hat. Das trägt wunderbar zum Verständnis des Lesers bei. Denn die Zwillinge sind wie erwähnt sehr unterschiedlich und haben auf vieles eine andere Sicht. Dadurch lernt und versteht der Leser viel über die Märchen, das magische Land und über das Fortschreiten der Geschichte.
Kurz nach dem das Buch begonnen hat, findet der zwölfte Geburtstag der Zwilling statt. Da die Mutter leider wieder Arbeiten muss, kommt die Großmutter der beiden zu Besuch und schenkt ihnen ein geheimnisvollen Märchenbuch. Dieses ist auch der Schlüssel zum Abenteuer, denn Alex und Conner fallen kopfüber in das Buch und landet in magischen Land. Dieses beherbergt viele märchenhafte Wesen die viele von uns kennen, aber auch einige die unbekannt sind. Das magische Land ist in Königreiche aufgeteilt, in denen die bekanntesten Märchenprinzessinen wie Schneewittchen, Dornröschen, Cinderella und Rotkäppchen, aber auch Zerge und Feen herrschen.
Zum Glück wiederholt der Autor sehr geschickt immer wieder wo welches Königreich liegt und wer es beherrscht, sonst würde man völlig den überblick verlieren.
Natürlich wollen die Zwillinge wieder nach Hause und suchen verzweifelt einen Weg aus dem magischen Land. Da hilft nur eins: Der Wunschzauber. Der ihnen helfen wird, wieder nach Hause zu gelangen. Sie bekommen Hilfe von diversen Märchenfiguren, auf der Suche nach den Zutaten für den Märchenzauber.
Die Weg durch das Magische Land wird ganz tolle beschrieben, ist sehr aufregen und spannend. Vor allem aber hält er viele Wendungen parat. Mit einigen hatte ich gerechnet, andere wiederum waren überraschend und sehr spannend. Das miträtseln und mitfiebern war mir eine Freude und es hat unglaublich viel spaß gemacht, diesem Abenteuer bei zu wohnen.
Besonders toll sind die Bezüge zu den Märchen von u.a. Hans Christian Andersen und den Gebrüdern Grimm, doch der Autor denkt sich selbst einige aus, verleiht der Geschichte so seinen eigenen Stil und verzauberte mich. Alle Geschichten sind mit einander verbunden, funktionieren nur als ein ganzes und beweisen, dass hell nicht ohne dunkel kann und das Dunkle nicht immer so böse ist wie wir denken. Das wird am Beispiel von Schneewittchens Geschichte gezeigt, die noch immer mit der bösen Königin zu kämpfen hat, die in "Land of Stories" die Hauptantagonistin ist.
Die Charaktere sind alle sehr besonders, gaben Tiefgang und sind lebendig.
Alex ist eine kleine know-it-all, aber sehr liebreizend und herzlich. Sie ist gut erzogen und glänzt durch ihre Intelligenz. Ihr Bruder Conner hingegen ist eher frecher und cool, doch auch er hat das Herz am rechten Fleck und setzt sich für die Minderheit ein. Er ist auch immer wieder gut für einen frechen Spruch, der mich zum Lachen gebracht hat. Beide sind mir sofort ans Herz gewachsen.
Sowohl die Figuren der märchenhaft-fiktiven Welt als auch die in der Realen, haben alle ihre Besonderheiten die sie unverwechselbar machen. Besonders mochte ich "Die kleine Meerjungfrau" und Goldlöckend mit Jack.
Die Geschichte ist aber nicht nur Zauberhaft, es geht auch um viel mehr. Um Freundschaft, sich für Andere einzusetzen, darum das gute wie böse Taten folgen haben, das mehr hinter scheinbar eindeutigen Handlungen steckt und auch das Böse einen guten Kern haben kann.
Es gibt kaum etwas, dass ich zu bemäkeln hätte, doch eine Sache gibt es. An manchen Stellen hatten es die Zwillinge zu einfach. Die Stelle in Cinderellas Schloss war mir persönlich nicht Schlüssig.
Aber das war es dann auch schon. :D
Der Schreibstil ist sehr anschaulich und flüssig. Der Autor verzichtet auf komplizierte Wortwahl oder schwierige Satzstrukturen. Dennoch hat er eine Wortgewandtheit an den Tag gelegt und weiß einen flüssigen Handlungsverlauf zu schreiben, die mich total überzeugen konnte.
Auch das Cover konnte mich überzeugen. Es sieht sehr interessant und verlockend aus. Verrat ein bisschen etwas über den Inhalt und läd zum in die Hand nehmen ein.