Gelungener Auftakt einer Fantasysaga mit einer Protagonistin, die erfrischend anders ist
Informationen zum Buch:
Der Roman „Die Verlobten des Winters“ aus dem Insel Verlag umfasst 550 Seiten und ist seit dem 11. März 2019 als gebundenes Buch und E-Book erhältlich.
Worum geht es:
(Dieser ...
Informationen zum Buch:
Der Roman „Die Verlobten des Winters“ aus dem Insel Verlag umfasst 550 Seiten und ist seit dem 11. März 2019 als gebundenes Buch und E-Book erhältlich.
Worum geht es:
(Dieser Abschnitt enthält Spoiler, die allerdings alle schon auf den ersten paar Seiten zu lesen sind)
Die Welt wurde nach dem großen Riss in 21 Archen unterteilt. Die Hauptfigur der Geschichte, Ophelia, lebt mit ihrer Familie auf der Arche Anima. Ophelia trägt eine Brille, einen sehr alten, langen Schal und Kleider, die von ihrer Großmutter sein könnten. Sie redet sehr leise, ist deutlich intelligenter als sie scheint und unglaublich tollpatschig. Sie hat bisher alle Männer abgelehnt, die ihre Familie für sie vorgesehen hat und ist nun, durch einen geheimen Pakt von höher gestellten Leuten, gezwungen einen Mann zu heiraten, den niemand zu kennen scheint und der zu ihrem großen Schrecken auch noch auf einer anderen Arche lebt. Ophelia ist in der Lage durch Spiegel zu reisen, dies geht allerdings nur innerhalb einer Arche. Außerdem hat sie die Fähigkeit, die Geschichte von Gegenständen zu „lesen“, die sie anfasst. Sie begibt sich auf eine abenteuerliche Reise und findet sich plötzlich in einer ihr völlig fremden Welt zwischen sich anfeindenden Clans wieder, in der sie keine Ahnung hat, wem sie überhaupt noch trauen kann.
Meine Meinung:
Auf der Rückseite wird die Spiegelreisenden Saga mit Harry Potter verglichen. Ich persönlich finde solche Vergleiche immer ziemlich daneben, weil sie Erwartungen schüren, die einfach nicht erfüllt werden können, schon allein deshalb, weil es eine andere, eigenständige Geschichte ist. Es gibt Leute mit diversen Fähigkeiten, eine mutige Protagonistin und eine von der Autorin erschaffene Fantasywelt. Diese Dinge hat aber fast jedes Fantasybuch. Der sehr einfach gehaltene Schreibstil von Harry Potter ist hier auch nicht gegeben. Die Verlobten des Winters spielt in einer ganz anderen Zeit und es gibt einige altertümliche und „gehobenere“ Begriffe wie z. B. „enervierend“, „Diwan“ etc. Der Sprachstil ist an die Zeit und Welt des Buches angepasst und passt hier deshalb auch hervorragend rein. Die Beschreibungen sind allesamt faszinierend, bildhaft und trotzdem noch gut verständlich. Ich würde es aufgrund des Schreibstils aber nicht für ein Kinderbuch halten, als welches man Harry Potter durchaus auch verkaufen kann.
Es gibt massenhaft Figuren in der Geschichte, die man aber alle gut auseinander halten kann. Trotzdem bleiben viele Charaktere irgendwie geheimnisvoll und undurchsichtig, wodurch man auch als Leser nie weiß, wem man jetzt trauen kann und wem nicht. Die Geschichte war die ganze Zeit interessant und faszinierend, jedoch war ich nicht durchgehend gefesselt, was ich hier aber nicht negativ bewerte.
Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Das verträumte Himmelblau und eine Abbildung der Himmelsburg und dem Buchtitel, der die Burg wie ein Band umschließt, wirkt sowohl klassisch als auch fantasievoll. Ich finde es passend, dass das Cover eher einfarbig und nicht zu bunt ist, da das Buch auch eher einen düsteren Touch hat.
Ich bin sehr gespannt und in freudiger Erwartung auf den zweiten und dritten Teil der Saga.
Der 2. Band - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast - erscheint am 14. Juli 2019.
Der 3. Band - Das Gedächtnis von Babel - erscheint am 11. November 2019.
Fazit:
Ein interessanter und gelungener Auftakt einer vielversprechenden Fantasysaga mit einer Protagonistin, die irgendwie völlig anders zu sein scheint, als die Figuren, die man bisher so kennt.