Mehr auf: http://xobooksheaven.wordpress.com/
Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Schwester steht Leanne am Abgrund. Nur Damion, Anführer der Zwölf Boten, vermag wieder Licht in ihr Leben zu bringen. Er und seine Gruppe bieten ihr Geborgenheit – doch ihre Ansichten spalten das Volk. Sie sind als Sekte verschrien, die den dunklen Gott verehrt und Schwarze Magie praktiziert.
Und sie planen eine Rebellion.
Gefangen in einem Konflikt zwischen Liebe, Glaube und Moral muss sich Leanne für eine Seite entscheiden – ohne zu wissen, wem sie vertrauen kann.
Quelle: drachenmond.de
Meinung:
Leanne sah aus dem Fenster und bewunderte den Berg, der einsam aus der Landschaft aufragte.
Das Cover ist nicht ganz passend gewählt, für mich strahlt es eher High-Fantasy aus, was dieses Buch ganz einfach nicht ist. Mir persönlich gefallen auch die Farben nicht, aber das ist Geschmackssache. Im Hintergrund ist eine Person mit Umhang zu sehen, ich schätze dies soll entweder Leanne oder Damion sein, wobei, so weit ich mich erinnere, beide keinen Umhang trugen.
Ich konnte mich mit dem Schreibstil des Autors nicht anfreunden, es wurden keine Gefühle transportiert und dadurch blieben mir die Charaktere fern. Auch die Beschreibungen blieben eher abstrakt, sodass ich von keiner Szene ein genaues Bild im Kopf hatte. Geschrieben ist das Buch in der allwissenden Erzählform und wir begleiten hauptsächlich Leanne, aber auch einen Ritter auf ihrem Weg.
Zu Beginn lernt man Leanne und ihre Geschwister kennen. Sie sind Gelehrte, besser gesagt Tierforscher und sollen auf einem Berg Tiere untersuchen. Als dieser aber zu beben beginnt, wird die Schwester von Leanne getötet und sie selbst verliert sich selbst. Als sie mit ihrem Bruder auf ein Camp trifft und dort den charmanten Anführer Damion kennen lernt, hat sie wieder Freude am Leben.
Ich durfte das Buch im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks lesen. Irgendwie hatte ich bereits die Befürchtung, dass es nicht meins sein könnte, da irgendwie alle neueren Drachenmond Bücher nichts für mich sind. Trotzdem habe ich mit Freude begonnen zu lesen, da sich der Klappentext gut liest. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, da ich mit dem Schreibstil nicht wirklich klar gekommen bin, aber daran habe ich mich irgendwann gewöhnt, auch wenn es nicht sehr angenehm zu lesen war. Leanne wirkte für mich gleich unnahbar, ich wusste sofort, dass sie sehr naiv ist und ich zu ihr keine Beziehung aufbauen werden kann. Ihre Schwester hingegen mochte ich, die stirbt aber schon im zweiten Kapitel und war daher nicht weiter interessant.
Die Grundidee des Buches ist ja toll, allerdings dachte ich nicht, dass es so religiös und eine solche Glaubensfrage wird. Die Sekte meint, dass Zantual, der Herrscher der Unterwelt, der einzig wahre Gott ist und die Gelehrten behaupten das Gegenteil. Als Leser kann man sich selber eine Meinung bilden, da man beide Seiten zu lesen bekommt und es keine Auflösung gibt, was nun stimmt und was nicht. Im Großteil des Buches hadert Leanne also damit, wem sie nun glauben soll. Sehr beständig ist ihre Meinung nicht, da sie immer schwankt, und am Ende trifft sie dann doch eine Entscheidung.
Der erste Punkt, der mir nicht gefallen hat, war die Liebesgeschichte. Ich verstehe nicht, wie sich Leanne in Damion verlieben kann, er tut im Buch nichts außer groß Reden schwingen und ihr zu sagen, wie schön das Leben in der Gemeinschaft ist. Ab ihrem ersten Gespräch frisst sie ihm aus der Hand und irgendwie kam es mir so vor, als würde sie damit den Verlust ihrer Schwester kompensieren. So als würde er eine Lücke in ihrem Leben füllen, dabei sieht sie nicht, wie naiv sie ist und wie abhängig sie von diesem Mann wird. Sie lässt sich zu schnell auf ihn ein, ohne ihn überhaupt richtig zu kennen.
Weiters wurde mir auch zu viel über die Götter geredet, es gab alle Informationen doppelt und man hätte sich ein paar Sätze sparen können. Diese Stellen waren für mich besonders langweilig. Der "Krieg" zwischen der Sekte und den Gelehrten wird aber noch mit einem Krieg, den der König führt ausgeschmückt und die Kirche wird ebenso hinein gezogen. Für mich waren das zu viele Parteien, die Sache mit dem König habe ich sowieso nicht ganz verstanden, das passte nicht zum Rest des Buches.
Was aber interessant hätte werden können, war die Geschichte um Lon, den Ritter und den Tieren. Lon, der Bruder von Leanne, mag sein Leben nicht und schließt sich bereitwillig den Zwölf Boten an, von ihm bekam man dann aber immer weniger zu lesen, was ich sehr schade fand, da man, hätte man ein paar Kapitel aus seiner Sicht eingebaut, mehr von der Sekte und den Ritualen erfahren könnte. Der Ritter wird gegen Ende immer präsenter, spielt auch bei finalen Showdown eine wichtige Rolle, doch sein Ende in dem Buch war eher mau. So ganz verstehe ich nicht, was die Rückblenden aus seinem Leben bewirken sollten, außer Seiten zu füllen. Zu Beginn des Buches, als Leanne noch Tiere ausforscht, hat sie einige richtig cool beschriebene Spezies gefunden, von diesen hätte ich gern noch mehr gelesen, man hätte sie auch noch anders einbauen können, da eine Andeutung auf Drachen gemacht wurde. Hier wurde dann leider viel Potential verschenkt.
Gegen Ende war es dann nur noch ewig hin und her, was Leanne nun tun soll. Ich muss zugeben, ich habe einige Kapitel nur überflogen, da ewig geredet wurde und sich die Geschichte selber nicht vom Fleck bewegt hat. Manch einer mag sowas mögen, für mich fehlten aber die Verbindungen zu den Charakteren und auch ein wenig Action. Dadurch, dass ich keine Beziehung zu den Personen aufbauen konnte, waren sie mir, hart ausgedrückt, egal. Damion mochte ich sowieso nie, er wirkte einfach nur falsch und ich glaube ihm einfach nicht, dass er nichts von den Machenschaften der Sekte wusste. Leanne wirkte auf mich wie ein 14-jähriges Mädchen, das noch sehr naiv war, dies hat sich leider bis zum Ende nicht geändert.
Fazit:
Für mich war das Buch leider absolut nichts, es war eine große Enttäuschung, obwohl man eine richtig coole Story daraus machen hätte können. Der Mittelteil schien besser zu werden, allerdings wurde das durch die Naivität von Leanne wieder zunichte gemacht. Ich vergebe leider nur 2 von 5 Sterne.