10. Fall - Jubiläum für Rosa und Rudi
Mit „Tote Lämmer lügen nicht“ feiern Dorfpolizist Rudi und Hobbydetektivin Rosa ihr Jubiläum, denn dies ist bereits der zehnte Fall für die beiden. Ich muss gestehen, dass ich weder die Autorin Christiane ...
Mit „Tote Lämmer lügen nicht“ feiern Dorfpolizist Rudi und Hobbydetektivin Rosa ihr Jubiläum, denn dies ist bereits der zehnte Fall für die beiden. Ich muss gestehen, dass ich weder die Autorin Christiane Franke noch Cornelia Kuhnert kannte oder gar einen ihrer Ostfriesen-Krimis gelesen habe. Keine Ahnung warum, aber dem ist leider so und so feierte ich mein Lesedebüt!
Allein schon das Cover ist ein wahrer Hingucker und nachdem ich den Klapptext gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.
Der flüssige und leichte Schreibstil der beiden Autorinnen hat mich angenehm überrascht und entführte mich bereits ab der ersten Seite nach Neuharlingersiel. Auch wenn ich die vorherigen neun Bände nicht kenne, so hatte ich keine Probleme mich mit den Charakteren anzufreunden. Dorfpolizist Rudi ist alleinerziehender Vater eines Sohnes und liebt seinen Job. Lehrerin Rosa ist eine begeisternde Hobbydetektivin und steckt, zum Leidwesen der hiesigen Polizei, ihre Nase in jeden Fall, die sie manchmal sogar in brenzlige Situationen bringt. Hauptoberkommissar Schnebel ist ein Wichtigtuer und am liebsten wäre es, wenn er jeden seiner Fälle nach seinen Methoden lösen dürfte. Dies sind nur drei Hauptfiguren, die in der Krimireihe eine bedeutende Rolle spielen. Ganz egal welche Person wir hier herausnehmen würden, auf mich wirkten sie allesamt authentisch und lebensnah. Durch ihre Anwesenheit bereichern sie die Geschichte und ich würde ungern auf einer dieser Hauptfiguren verzichten wollen. Dies ist aber nur ein Punkt, womit das Autorenduo punkten kann. Franke und Kuhnert verstehen ihr Handwerk und wissen ganz genau, womit sie ihre Leserschaft begeistern können: mit der Handlung! Hierbei handelt es sich um einen sehr humorvollen und gut durchdachten Krimi, der wirklich großen Spaß macht. Rosa, die ehrenamtlich für einen Wohltätigkeitsverein Essen für alleinstehende Männer verteilt, vermisst Lenny Kramer. Kurz darauf beschließt sie Lenny das Essen vorbei zu bringen, aber was sie dort in seiner Wohnung findet ist alles andere als erfreulich: Lenny liegt erschossen in seinem Wohnzimmer. Sofort beginnen Rudi und sein Team mit den Ermittlungen. Schnell sind einige Tatverdächtige gefunden, aber sind es wirklich die Täter? Als kurz darauf auch noch die Leiche von Gerhard Janßen, dem Deichschäfer, gefunden wird, steht der Fall kurz vor der Auflösung oder etwa doch nicht? Während des Lesens merkte ich, wie mich dieses Buch mehr und mehr in seinen Bann zog und ich es kaum noch aus den Händen legen wollte. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wer der oder die Täter sind. Genauso sollte ein perfekter Krimi sein: fesselnd und durch seine diversen Wendungen den Leser an den Fall binden. Auf knapp 260 Seiten (Personenliste und Rezeptteil abgezogen) habe ich mitgerätselt, aber den Fall konnte ich nicht lösen. Ein Ende, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Einfach perfekt und brillant ausgearbeitet und umgesetzt. Wow….mein Kompliment an beide Autorinnen!
Wie schon erwähnt, befindet sich am Ende des Buches eine Liste mit all den Personen, die mitwirken. Falls jemand auch noch Appetit bekommen haben sollte, stehen alle Rezepte der Köstlichkeiten, die ebenfalls einen Platz in diesem Buch gefunden haben, im Anhang. Viel Spaß beim Nachkochen bzw. Backen!
Ein Regionalkrimi, der einerseits spannend ist, aber anderseits auch Lust auf mehr macht. Dies ist definitiv nicht mein letzter Fall von Rosa und Rudi.
5 von 5 Sternen und ein unbedingtes Muss für Krimifans!