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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.10.2021
  • ISBN: 9783104910611
Christina Dalcher

Q

In dieser Welt ist Perfektion alles - Roman
Michaela Grabinger (Übersetzer)

Der neue fesselnde dystopische Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin von »Vox«: In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.
Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2021

Düster, fesselnd und absolut realistisch

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In dem Roman „Q“ von Christina Dalcher gibt es in den USA ein Bewertungssystem, das jeden Bürger nach bestimmten Kriterien einstuft, dem sogenannten Quotienten, kurz Q. Dieser bemisst sich nach Intelligenz, ...

In dem Roman „Q“ von Christina Dalcher gibt es in den USA ein Bewertungssystem, das jeden Bürger nach bestimmten Kriterien einstuft, dem sogenannten Quotienten, kurz Q. Dieser bemisst sich nach Intelligenz, Einkommen, familiären Hintergrund, schulischen Leistungen und vielem mehr. Q bestimmt in welche Schule du gehst, welchen Job du bekommst oder an welcher Supermarktkasse du stehst. Alles was man tut hat Einfluss auf Q. Kommt man zu spät zur Arbeit oder verpasst den Schulbus, werden Punkte vom Quotienten abgezogen. Jeden Tag wird man bewertet und ist somit gezwungen immer Höchstleistungen abzurufen. Diesen Druck hält die sensible Tochter von Elena nicht mehr aus und rutscht so tief ab, dass sie in eine Schule für die Schwächsten geschickt wird. Eine Schule, von der die Kinder nicht nach Hause kommen und keiner so genau weiß, was mit den Kindern dort passiert. Da wacht Elena endlich auf und merkt, wie falsch das System ist, dass sie mit aufgebaut hat.

Meinung:

Die Autorin schafft es diese Zukunftsversion gar nicht so abwegig erscheinen zu lassen. Überbevölkerung, überfüllte Schulen und Klassen, die dazu führen, dass Lehrer nicht allen Kindern gerecht werden können, verleihen dieser Dystopie realistische und auch authentische Züge. In China gibt es bereits das sogenannte „Sozialkredit-System“, das gute Taten belohnt und schlechtes Verhalten mit Punktabzug bestraft.

Mir haben besonders die Einblicke in Elenas Vergangenheit gefallen. Ich konnte die Anfänge super nachvollziehen. Endlich waren die Streber die „Mächtigen“ an der Schule und nicht die coolen Kids. Allerdings fehlt mir hier auch die Ausführlichkeit, wie es von der Idee wirklich zur Umsetzung kam. Elena macht für mich eine tolle Entwicklung durch. Von jemandem, der das System absolut toll findet, zu jemanden, die durch die Augen einer Mutter sieht und merkt, dass dieses System ihre Tochter kaputt macht. Wie sie einfach alles daran setzt ihre Tochter zu beschützen, auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt.

Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Ich war erschüttert von einigen Situationen, besonders das Verhalten von Elenas Mann hat mich manches Mal fassungslos gemacht. Das Buch nimmt mit der Eugenik, dem Streben die guten Erbanlagen zu vergrößern und die schlechten auszumerzen, einen wirklich erschreckenden Verlauf und man kann gar nicht fassen, in welche Richtung sich das Buch entwickelt. Dass es dazu bereits 1912 einen internationalen Eugenik Kongress in London gab und auch, dass es Anfang des 20. Jahrhunderts sogenannte Sterilisationsgesetze in den USA gab, war mir nicht bewusst und hat mich schockiert. Durch Elenas deutsche Großmutter wird ein spannender Vergleich zum Nationalsozialismus hergestellt, den ich in den Erzählungen der Großmutter sehr spannend und passend empfunden habe.

Den Schluss empfand ich als nicht so gelungen. Der war mir zu überstürzt und hätte ausführlicher beschrieben werden dürfen. Da hätte ich einfach gerne mehr erfahren und empfand ihn als recht holprig. Was allerdings mit Elena zum Ende hin passiert, hat mir wiederum gefallen, da es aus meiner Sicht gut zur Geschichte passt und sie abrundet.

Fazit: Gelungene Dystopie mit einer Protagonistin die ihre Schwächen hat, sich aber stark entwickelt und ihre Fehler bereut. Mir hat an ein paar Stellen die Ausführlichkeit gefehlt, daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Eine ebenso spannende wie erschreckende Utopie

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Worum geht’s?
Menschen werden nicht mehr durch ihr Selbst bestimmt, sondern durch den sog. Q-Wert. Was du machst, was du darfst, wer du bist – alles steckt in der Zahl hinter diesem Wert. Als Elenas 9-jährige ...

Worum geht’s?
Menschen werden nicht mehr durch ihr Selbst bestimmt, sondern durch den sog. Q-Wert. Was du machst, was du darfst, wer du bist – alles steckt in der Zahl hinter diesem Wert. Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt, wodurch ihr Q-Wert abfällt und sie auf eine Schule für wertvollere Familien in Kansas gesteckt wird, folgt Elena ihr und kommt schrecklichen Machenschaften auf die Spur.

Meine Meinung:
Der dystopische Roman „Q“ von Christina Dalcher (S. Fischer Verlage GmbH, 2021, Übersetzerin Michaela Grabinger) ist ein absolut spannendes Buch. Die Autorin nimmt Bezug auf die Eugenik im Dritten Reich, die laut der Autorin bis in die 1970er Jahre noch ähnlich praktiziert wurde. Mich hat das Bewertungssystem zudem ein bisschen an China erinnert, das seinen Bürgern ein ähnliches System aufgezwungen hat. Der Schreibstil der Autorin war flüssig und leicht, aber auch intensiv und mitreißend. Mir haben auch die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gut gefallen.

Elena und Freddie waren mir total sympathisch. Auch, dass Elena für ihre Tochter alles aufgibt, ihr Leben und sogar ihre Gesundheit. Das ist wahre Mutterliebe. Und Elenas Oma hatte ich direkt ins Herz geschlossen, ebenso Lissa und Ruby Jo. Elenas Oma lag gar nicht so falsch mit ihren Vermutungen. Auch die anderen Charaktere waren gut dargestellt, z.B. Elenas Mann Malcolm. Die Veränderung, die wir bei ihm erlebt haben war absolut erschreckend. Vor allem auch in Bezug auf die Rückblicke.

Die Geschichte selbst war total mitreißend. Das Thema ist immer noch aktuell, auch im Hinblick auf Social Media. Alles wird immer mehr durch „Likes“ und dadurch bestimmt, welchen Wert man scheinbar nach außen hin hat. Und Christina Dalcher erweitert diesen Wert in ihrem Buch noch. Wir bekommen mit, wie die Wurzeln des Q-Wert entstehen. Wie langsam aber immer intensiver versucht wird, die perfekten Menschen zu bilden und welche erschreckenden Ausmaße das alles annehmen kann. Das Buch öffnet einem die Augen, wie schnell Dinge passieren können, die man gar nicht möchte. Die Idee, die Geschichte dahinter und die Umsetzung haben mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe und detailliertere Hintergrundinformationen gewünscht hätte. Ich fand es spannend, mitzuverfolgen, wie Elena, Lissa und Ruby Jo ermittelt haben und wie investigativer Journalismus Dinge ans Licht bringen und verändern kann. Wie wichtig Wissen für die Menschen ist! Und ganz besonders der finale Showdown, als die Spannungskurve nochmals richtig anstieg und es um alles geht. Ich habe so mit Elena mitgefiebert, ihr nur das Beste gewünscht. Schade, dass das Buch nicht länger war!

Fazit:
Mit „Q“ schildert Christina Dalcher eine absolut spannende und unglaublich erschreckende Dystopie, die aufzeigt, wie schnell sich Dinge ändern können. Sie setzt hierzu das Thema Eugenik ein, aber wir bekommen auch Einblick in den investigativen Journalismus. Mir gefällt es, dass die Autorin sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit in ihren Roman mit einbezieht und wir so miterleben dürfen, wie ein schreckliches System entsteht, Leben verändert und beeinflusst werden. Und besonders gut haben mir die Protagonisten gefallen; die sympathischen wie Elena, Lissa, Ruby Jo ebenso wie auch die unsympathischen Charaktere. Es war ein Erlebnis, Elena auf ihrer Fahrt nach Kansas zu begleiten und alle Entwicklungen mit ihr miterleben zu dürfen. Teilweise hätte ich mir ein bisschen mehr Hintergrundinformationen oder Tiefe gewünscht, aber das Buch war spannend, bis zum Ende und das Thema hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.

4 Punkte von mir für diese spannende und ungewöhnliche, aber auch erschreckende Utopie!

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Alternativwelt mit abgründigem Bildungs- und Gesellschaftssystem – aufwühlend, mit Denkanstößen

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Dieser dystopische Thriller spielt in den USA in einer alternativen Realität des Jahres 2019. Die „von oben“ auferlegte und ständig variable Q-Bewertung jedes Bürgers hat große Bedeutung für Alltag und ...

Dieser dystopische Thriller spielt in den USA in einer alternativen Realität des Jahres 2019. Die „von oben“ auferlegte und ständig variable Q-Bewertung jedes Bürgers hat große Bedeutung für Alltag und Zukunft. Relevant sind insbesondere Bildung, Familieneinkommen und systemkonformes Verhalten. Es erzeugt heftige Gefühle, mitzuerleben, wie sich das auswirkt (Leistungsdruck, Anreize, Regulierung usw.) und in welche Richtung sich das System während der betrachteten Tage entwickelt.
Die Idee zur Handlung weckt Assoziationen zum spannenden Nahe-Zukunft-Thriller „Die Optimierer“ von Theresa Hannig sowie heute zu beobachtenden Ansätzen in China (Überwachung, Punktesystem).
Geschildert wird alles aus Sicht einer 44-jährigen privilegierten Mutter, der eine Abwärtsspirale droht. Einige Kapitel bilden dabei deutlich gekennzeichnete Rückblenden mit Schlüsselereignissen. Das ist abwechslungsreich und sehr packend. In einigen Situationen hätte ich selbst anders gehandelt, teils konnte ich sie aber auch verstehen. Ich hatte sie gut als junges Mobbingopfer vor Augen. Wie sie Fehlentscheidungen reflektiert, lässt mitfühlen. Vieles animiert zum Nachdenken, wie ein Staatsapparat auf Sorgen eines Teils der Bevölkerung reagieren könnte und was alles schiefgehen kann.
Von den Figuren mag ich besonders Ruby Jo. Sie erhellt die düstere Stimmung mit Herz und Humor.
Die aufgezeigten Parallelen zum Nationalsozialismus und zu medizinischen Eingriffen in den USA im 20. Jahrhundert sind einerseits informativ, wirken andererseits manchmal bremsend und zu gewollt. Ein Nahe-Zukunft-Szenario mit Weichenstellungen im Jetzt hätte ich als noch aufregender empfunden, bloß hätte das die eingebetteten Zeitzeugenberichte aus der NS-Zeit unmöglich gemacht.
Logikschwächen offenbaren sich, wenn es um die Anzahl der näher im Fokus stehenden Schulen geht und dass sich bisher niemand für die dortigen Zustände interessiert haben soll. Einige Ansätze (z. B. zur Familienplanung) finde ich unrealistisch.
Das Potenzial der Idee hätte durch Seitenblicke noch besser ausgeschöpft werden können. Wie wirken sich beispielsweise Krankheiten oder Behinderungen aus? Was bedeutet das System für Zu- und Abwanderungen und für Beziehungen zu anderen Staaten? Das Ende mit Wow-Effekt beantwortet viele, aber nicht alle Fragen. Einen zweiten eigenständigen Roman in der gleichen Welt würde ich lesen wollen.
Fazit: Eingängig, düster, spannend, aufwühlend, mit wertvollen Denkanstößen. Leseempfehlung für einen breiten Adressatenkreis.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

interessantes Thema

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Elena ist Lehrerin an einer silbernen Schule. Die Schüler müssen sich monatlich Tests unterziehen und ja nachdem wie sie abschneiden, werden sie in silbernen, grünen oder gelben Schulen unterrichtet. Elenas ...

Elena ist Lehrerin an einer silbernen Schule. Die Schüler müssen sich monatlich Tests unterziehen und ja nachdem wie sie abschneiden, werden sie in silbernen, grünen oder gelben Schulen unterrichtet. Elenas große Tochter ist eine silberne Schülerin, ihre Schwester Freddie hat zu kämpfen auf der grünen Schule bleiben zu dürfen. Eines Tages fällt Freddie durch die Prüfungen und soll auf eine gelbe Schule. D.h. sie muss ihre Eltern verlassen und darf auch keinen Kontakt mehr haben. Da kommen Elena Zweifel, ob das System, für das sie lange gearbeitet hat, wirklich so perfekt ist, wie sie immer dachte.

Mich hat dieses Buch recht zwiespältig zurückgelassen. Einerseits skizziert die Autorin ein Szenario, dass nicht so unwahrscheinlich ist. Schüler, die nach Leistungsfähigkeit unterrichtet werden und so die angeblich beste Förderung bekommen, klingt doch gar nicht so schlecht. Allerdings stellt sich natürlich die Frage: Wer entscheidet, darüber, wohin ein Kind zur Schule gehen kann. Liegt es wirklich nur an den eigenen Fähigkeiten oder spielen Dinge wie soziale Herkunft und Umfeld auch eine Rolle. Im Buch geht das Ganze noch einen Schritt weiter, das Thema Eugenik spielt eine große Rolle. Und hier begannen meine Probleme. Elenas Großmutter ergeht sich in Andeutungen über eine Freundin im dritten Reich, kommt aber trotz der fehlenden Zeit nicht auf den Punkt. Und auch die eine Kollegin, deren Großmutter wohl mit dem Eugenik Programm der USA Erfahrungen gemacht hat, vertröstet immer nur auf später. Für mich als Leser fand ich die Andeutungen einfach zu wenig, vor allem da nicht wirklich auf die entsprechenden Programme eingegangen wird. Dass die Deutschen ein Eugenik Programm in der Zeit des Nationalsozialismus durchgezogen haben, war mir bekannt, aber dass die USA ein solches Programm auch nach dem Krieg noch hatten und wie das aussah, war mir neu. Die Informationen, die man als Leser im Buch bekommt, waren mir an dieser Stelle einfach zu wenig.

Etwas störend empfand ich auch die Rückblicke in Elenas Jugend. Hier wird zwar ihre Entwicklung und ihre Rolle bei der Entwicklung des Q-Systems dargestellt, mich hat das Ganze aber mehr aus dem Lesefluss gerissen. Vor allem, da es meistens um Highschool Reibereien ging, aus denen dann wohl die Idee zum Q-System hervorging.

Das Ende der Geschichte fand ich relativ überhastet gestaltet. Das ging mir im Vergleich zum Rest der Geschichte einfach zu schnell. Nachdem man relativ lange in die Gesellschaft eingeführt wird, passieren die Dinge nach der Ankunft Elenas in der gelben Schule gefühlt im Minutentakt. In wenigen Kapiteln kommt sie dort an, erkennt den Ernst der Lage und rettet dann mit einer gewagten Aktion die Welt. Das war mir zu kurz gehalten.

Alles in allem war es ein Buch mit einem interessanten Thema, das mich auch nachträglich noch beschäftigt. Allerdings hätte ich mir das Ganze anders umgesetzt gewünscht. Ich denke das Thema ist wichtig, aber an manchen Ecken fehlten mir einfach die Hintergrundinfos und vieles ging mir dann auch zu schnell.

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